Ziel dieser Arbeit ist es, über eineinhalb Jahrzehnte nach der Implementierung Folgen und Entwicklungen der Gesetzesänderung aufzuzeigen und anhand der Analyse einzelner Entwicklungen eine Aussage darüber zu treffen, ob eine positive Veränderung zu beobachten ist. Im Umfang dieser Arbeit ist es selbstverständlich nicht möglich, alle relevanten Variablen und Entwicklungen ausreichend zu behandeln. Jedoch sollen die hier betrachteten einen Überblick über das Resultat der Gesetzesänderung geben.
Um die Vorgeschichte und den Anlass zum Wandel in Portugal zu verdeutlichen, wird zunächst der historische Kontext des Drogenkonsums im Land zusammengefasst. Darauffolgend wird die Philosophie, welche hinter der Entkriminalisierung steht, erläutert. Anschließend soll der Ansatz der Entkriminalisierung in seiner Ganzheit dargelegt werden. Dazu werden neben den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen auch die Maßnahmen zur Prävention und Schadensminimierung beschrieben. Es folgt die Analyse einzelner Entwicklungen, anhand derer Aussagen über die Resultate der Gesetzesänderung und einhergehender Maßnahmen getroffen werden können. Hierbei wird die Zahl der Strafverfolgungen, das Konsumverhalten der Bevölkerung, der Entwicklung der Infektionserkrankungen sowie der Drogentoten als die Preisentwicklung der Drogen betrachtet, bevor abschließend eine allgemeine Konklusion getroffen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Drogenkonsum Portugals im historischen Kontext
- 3. Philosophie der Entkriminalisierung
- 4. Der ganzheitliche Ansatz der Entkriminalisierung
- 4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen
- 4.2 Prävention
- 4.3 Schadensminimierung
- 5. Analyse einzelner Entwicklungen seit der Entkriminalisierung
- 5.1 Strafverfolgungen und Belastung des Justizsystems
- 5.2 Konsumverhalten
- 5.3 Infektionskrankheiten
- 5.4 Drogentote
- 5.5 Preisentwicklung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Entkriminalisierung des Drogenkonsums in Portugal über eineinhalb Jahrzehnte nach ihrer Implementierung. Sie analysiert verschiedene Entwicklungen, um festzustellen, ob sich positive Veränderungen ergeben haben. Aufgrund des Umfangs können nicht alle relevanten Variablen berücksichtigt werden, jedoch soll ein Überblick über die Resultate der Gesetzesänderung gegeben werden.
- Historischer Kontext des Drogenkonsums in Portugal
- Philosophie und Ansatz der Entkriminalisierung
- Analyse der Entwicklungen nach der Entkriminalisierung (Strafverfolgung, Konsumverhalten, Infektionskrankheiten, Drogentote, Preisentwicklung)
- Bewertung der Wirksamkeit der Entkriminalisierung
- Ganzheitlicher Ansatz der Drogenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Drogensituation in Portugal in den 1990er Jahren, insbesondere in Casal Ventoso, und führt die Entkriminalisierung des Drogenkonsums als Reaktion auf diese Situation ein. Sie umreißt das Ziel der Arbeit, die Folgen und Entwicklungen der Gesetzesänderung über eineinhalb Jahrzehnte zu untersuchen und deren positive oder negative Auswirkungen zu bewerten. Die Struktur der Arbeit, mit einer Betrachtung des historischen Kontextes, der Philosophie der Entkriminalisierung und der Analyse einzelner Entwicklungen, wird ebenfalls skizziert.
2. Der Drogenkonsum Portugals im historischen Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet den Drogenkonsum in Portugal vor dem Hintergrund der Salazar-Diktatur und der darauffolgenden Öffnung des Landes. Die jahrzehntelange Abschottung führte zu einem Mangel an Wissen und Sensibilisierung bezüglich Drogenkonsums. Die plötzliche Öffnung des Landes ging mit einem massiven Anstieg des Drogenhandels einher, welcher von kleinen, kaum kontrollierbaren Schmugglerbanden betrieben wurde. Trotz eines im europäischen Vergleich geringen allgemeinen Drogenkonsums, wurde der Konsum von problematischen Drogen wie Heroin als gesellschaftliches Problem wahrgenommen. Die harten Strafen für Konsumenten verhinderten den Zugang zu Hilfsprogrammen und verschärften die Situation, besonders im Hinblick auf die Ausbreitung von HIV.
3. Philosophie der Entkriminalisierung: Im Gegensatz zu anderen Ländern, die auf strengere Gesetze und höhere Strafen setzen, wählte Portugal einen anderen Ansatz. Ein Expertenausschuss empfahl die Entkriminalisierung des Drogenbesitzes, verbunden mit umfassenden Präventions- und Therapieprogrammen. Das Ziel war die schrittweise Reintegration von Drogenkonsumenten in die Gesellschaft. Die zentrale Überzeugung war, dass Drogenkonsum kein absolutes Übel darstellt und Strafverfolgung zu Schadensvergrösserung führt. Die Entkriminalisierung sollte eine rechtliche Grundlage schaffen, um den durch Drogenkonsum verursachten Schaden zu minimieren.
4. Der ganzheitliche Ansatz der Entkriminalisierung: Dieses Kapitel beschreibt den umfassenden Ansatz der portugiesischen Drogenpolitik, der über die Entkriminalisierung hinausgeht. Neben der Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen werden Präventionsmaßnahmen und Schadensminimierungsstrategien erläutert. Diese beinhalten Aufklärungsarbeit, Ausbau der Therapieangebote und Unterstützung bei der sozialen Reintegration. Der Fokus liegt auf der Behandlung von Drogenabhängigkeit als Krankheit und nicht als kriminelle Handlung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Auswirkungen der Entkriminalisierung des Drogenkonsums in Portugal
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Entkriminalisierung des Drogenkonsums in Portugal über eineinhalb Jahrzehnte nach ihrer Implementierung. Sie analysiert verschiedene Entwicklungen, um festzustellen, ob sich positive Veränderungen ergeben haben. Der Fokus liegt auf einem Überblick über die Resultate der Gesetzesänderung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Kontext des Drogenkonsums in Portugal, die Philosophie und den Ansatz der Entkriminalisierung, die Analyse der Entwicklungen nach der Entkriminalisierung (Strafverfolgung, Konsumverhalten, Infektionskrankheiten, Drogentote, Preisentwicklung), die Bewertung der Wirksamkeit der Entkriminalisierung und den ganzheitlichen Ansatz der portugiesischen Drogenpolitik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Kapitel zum historischen Kontext des portugiesischen Drogenkonsums, zur Philosophie der Entkriminalisierung, zum ganzheitlichen Ansatz der Entkriminalisierung (inkl. gesetzlicher Rahmenbedingungen, Prävention und Schadensminimierung) und zur Analyse einzelner Entwicklungen nach der Entkriminalisierung (Strafverfolgungen, Konsumverhalten, Infektionskrankheiten, Drogentote, Preisentwicklung), sowie ein Fazit.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beschreibt die Drogensituation in Portugal in den 1990er Jahren, insbesondere in Casal Ventoso, und führt die Entkriminalisierung des Drogenkonsums als Reaktion auf diese Situation ein. Sie umreißt das Ziel der Arbeit und skizziert die Struktur.
Was wird im Kapitel zum historischen Kontext behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet den Drogenkonsum in Portugal vor dem Hintergrund der Salazar-Diktatur und der darauffolgenden Öffnung des Landes. Es beschreibt den massiven Anstieg des Drogenhandels nach der Öffnung und die Problematik der harten Strafen für Konsumenten, die den Zugang zu Hilfsprogrammen verhinderten und die Situation verschärften.
Was ist die Philosophie der Entkriminalisierung?
Im Gegensatz zu anderen Ländern, die auf strengere Gesetze setzen, wählte Portugal einen anderen Ansatz: die Entkriminalisierung des Drogenbesitzes, verbunden mit umfassenden Präventions- und Therapieprogrammen. Das Ziel war die schrittweise Reintegration von Drogenkonsumenten in die Gesellschaft. Die zentrale Überzeugung war, dass Drogenkonsum kein absolutes Übel darstellt und Strafverfolgung zu Schadensvergrößerung führt.
Was beinhaltet der ganzheitliche Ansatz der Entkriminalisierung?
Der umfassende Ansatz der portugiesischen Drogenpolitik beinhaltet neben der Gesetzesänderung auch Präventionsmaßnahmen und Schadensminimierungsstrategien wie Aufklärungsarbeit, Ausbau der Therapieangebote und Unterstützung bei der sozialen Reintegration. Der Fokus liegt auf der Behandlung von Drogenabhängigkeit als Krankheit.
Welche Entwicklungen nach der Entkriminalisierung werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Entwicklungen in den Bereichen Strafverfolgung und Belastung des Justizsystems, Konsumverhalten, Infektionskrankheiten, Drogentote und Preisentwicklung nach der Entkriminalisierung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen? (Fazit)
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Wirksamkeit der Entkriminalisierung. (Der genaue Inhalt des Fazits ist im gegebenen Textausschnitt nicht enthalten.)
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- Felix Früh (Author), 2018, Die Entkriminalisierung des Drogenkonsums in Portugal. Erfolg eines Umdenkens?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/996465