Stell dir vor, du verlierst die Kontrolle über dein eigenes Leben, gefangen in einem Netz aus Verlangen und Abhängigkeit. Diese fesselnde Analyse enthüllt die dunkle Seite der Drogen, von den gesellschaftlich akzeptierten "Genussmitteln" wie Nikotin und Alkohol bis hin zu den illegalen Substanzen, die Leben zerstören. Tauche ein in eine Welt, in der Rausch und Realität verschwimmen, und erfahre, wie Drogen die natürlichen Abläufe des Körpers manipulieren, Stimmungen verändern und Wahrnehmungen verzerren. Entdecke die subtilen Unterschiede zwischen Genuss, Gewohnheit und Sucht, und lerne die verschiedenen Rauchertypen kennen, von Identitätsrauchern bis zu Stressrauchern. Erfahre, wie Nikotin, ein hochwirksames Gefäßgift, den Körper langsam vergiftet und zu verheerenden Langzeitfolgen wie Herzkreislaufschäden, Krebs und dem gefürchteten Raucherbein führen kann. Doch nicht nur Raucher sind betroffen, auch Passivraucher, insbesondere Schwangere und Kinder, leiden unter den gesundheitsschädlichen Auswirkungen. Die erschreckenden Fakten über Alkohol, Medikamentenmissbrauch, Schnüffelstoffe und Designerdrogen werden ebenso schonungslos aufgedeckt wie die verheerenden Folgen von Heroin, Haschisch, Marihuana, Halluzinogenen und Kokain. Dieses Buch ist ein Weckruf, der die komplexen Ursachen von Sucht beleuchtet und Wege aus der Abhängigkeit aufzeigt. Es ist ein Plädoyer für eine Gesellschaft, die sich nicht länger von legalen Drogen blenden lässt und die Notwendigkeit einer umfassenden Suchtprävention erkennt, um Kinder und Jugendliche zu einem selbstbestimmten Leben zu befähigen. Eine Therapie kann der Schlüssel sein, um der Realität stand zu halten, das Selbstvertrauen wiederzugewinnen und schließlich die Nüchternheit als befriedigend zu erleben. Eine dringende Lektüre für alle, die sich für die Gefahren von Drogen interessieren, Angehörige von Suchtkranken unterstützen oder selbst den Weg aus der Abhängigkeit finden wollen. Erkenne die Sucht, bevor sie dich erkennt! Die Festlegung in legale und illegale Drogen erscheint willkürlich. Nikotinkonsum und seine Begleiterscheinungen in den USA und Deutschland wirken sich erheblich schlimmer aus, als die Folgen aller anderen Drogen zusammen einschließlich der Verkehrsunfälle. Der Staat tut sehr wenig gegen Nikotinmissbrauch im Gegenteil, er verdient Milliarden an der Tabaksteuer.
Drogen
1. Was sind Drogen? Was bezeichnet man als Droge?
Drogen sind ursprünglich getrocknete pflanzliche oder tierische Stoffe, vor allem Blätter, Blüten, Samen, Früchte oder Gewürze.
Drogen in diesem Sinne wurden hauptsächlich zu Heilzwecken benutzt. Früher verkaufte sie derDrogistin derDrogerie.
Heute setzt man das Wort Droge mit Rauschgift gleich.
Rauschgifte sind Substanzen, die in die natürlichen Abläufe des Körpers eingreifen und Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen beeinflussen.
2. Drogen und ihre spezielle Wirkung auf den Organismus
2.1. Folgende Drogen werden gegenwärtig in Deutschland als legal bezeichnet:
2.1.1. Nikotin
Nikotin, wie auch Alkohol, sind prinzipiell von anderen Suchtstoffen nur dadurch zu unterscheiden, daß sie alsGenussmittelangesehen und gesellschaftlich akzeptiert ist.
Menschen werden als Nichtraucher geboren und bleiben es, wenn sie nicht das Pech haben, dem Rauchen zu erliegen.
Die Wahrscheinlichkeit, Nichtraucher zu bleiben, hängt hauptsächlich vom sozialem Umfeld ab: Schon das elterliche Vorbild spielt eine Rolle.
Wichtiger ist, dass keine rauchenden Geschwister als Vorbilder dienen können, und am allerwichtigsten, dass Jugendliche nicht in eine Gruppe Gleichaltriger mit hoher Raucheranzahl kommen.
Rauchen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation weltweit für den Tod von ca. 3 Millionen Menschen jährlich verantwortlich.
Schädigend wirken insbesondere Nikotin, Teerbestandteile und Kohlenmonoxid.
Es gibt verschiedeneRauchertypen: Idenditätsraucher, Genussraucher, Gewohnheitsraucher und Stressraucher.
Identitätsraucher sind hauptsächlich Frauen und Jugendliche. Sie brauchen das Rauchen um Sicherheit auszustrahlen.
Der Genussraucher raucht, weil es ihm Spaß macht, zu besonderen Anlässen, bei Festen, oder wenn er Erfolg hat.
Ganz anders ist es bei Gewohnheitsrauchern: Er greift regelmäßig zur Zigarette.
Also immer vor dem Fernseher, nach jedem Essen, in jeder Pause.
Der Griff zur Zigarette ist mit vielen täglichen Gewohnheiten verknüpft, so dass der Gewohnheitsraucher zwangsläufig sehr viel raucht.
Der Stressraucher raucht in unangenehmen Situationen, um sie besser bewältigen zu können. Der Griff zur Zigarette verschafft ihm kurzfristig das Gefühl der Erleichterung. Diese unmittelbar erlebten Entlastungen führen zu einer sehr starken Abhängigkeit.
Art der Einnahme/Anwendung :
Tabak wird geraucht, geschnupft und gekaut
Gewinnung :
Nikotin ist ein Bestandteil der Tabakpflanze.
Wirkung:
Nikotin ist ein hochwirksames Gefäßgift.
Raucher überleben ihre Zigarette nur, weil sich das Nikotin beim Inhalieren in kleinen Dosen im Körper verteilt.
Auf einmal geschluckt bewirkt die selbe Menge sofort eine schwere Vergiftung. Beim Inhalieren erreicht das Nikotin sofort das Gehirn.
Durch den in der Zigarette enthaltenen Teer werden die Flimmerhärchen zerstört.
So wird die Selbstreinigung der Atemwege bald weitgehend lahmgelegt.
Wer täglich ein Päckchen Zigaretten raucht, nimmt in einem Jahr eine Tasse Teer in seinem Körper auf!
Dass Raucher schneller außer Atem kommen, liegt hauptsächlich am Kohlenmonoxyd. Durch diesen Stoff wird weniger Sauerstoff transportiert.
Daher kommen auch die Durchblutungsstörungen.
Das Rauchen einer Zigarette wirkt beruhigend, entspannend, steigert die Konzentration, dämpft Hunger, löst Ängste und Spannungen.
Körperliche Wirkung zur selben Zeit: Verengung der Gefäße, die sich durch kalte Hände, Blutdruckanstieg und schnelleren Herzschlag bemerkbar macht.
Bei Überdosierung kommt es zu Übelkeit, Schwächegefühl, Schweißausbrüchen, Blutdruckkrisen im Wechsel mit Blutdruckabfall und kolikartige Leibschmerzen.
Langzeitfolgen:
Nikotin vermindert die seelische und körperliche Leistungsfähigkeit und fördert Durchblutungsstörungen, was zu Herzkreislaufschäden, Herzinfarkten, Mangeldurchblutung besonders der Beine bis zum Gewebezerfall (Raucherbein), Schlaganfällen, Stoffwechselveränderungen und nachlassen der Sehkraft führt.
Außerdem kommt es zu allgemein erhöhter Krankheitshäufung, verkürzter Lebenserwartung, Bronchitis, Magenschleimhautentzündungen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Lungenblähung, Lungen- Kehlkopf- oder anderen Krebsarten.
Auch Nichtraucher sind davon betroffen, denn sie müssen den Qualm einatmen, sogenannte Passivraucher.
Sie und ganz besonders Schwangere und Kinder leiden unter Reizung der Schleimhäute, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schwindelgefühl, Übelkeit, Bronchitis und sich einstellenden Allergien.
2.1.2. Alkohol (arabisch: al-kuhl = das Feinste )
Alkoholische Getränke sind vielen Völkern seit Jahrtausenden bekannt.
Der reine Alkohol ( Ethanol ) ist eine farblose, brennbare und brennend schmeckende Flüssigkeit.
In Deutschland sind derzeit nur Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 0,5%-Vol laut Lebensmittelgesetz kennzeichnungspflichtig.
D.h. auch sogenanntealkoholfreieGetränke können in geringen Mengen Alkohol enthalten! Durch Alkohol kann man körperlich und seelisch abhängig werden.
Art der Einnahme/ Anwendung:
trinken
Gewinnung:
Trinkalkohol wird durch Vergärung bzw. Destillation verschiedener Grundstoffe gewonnen. Unter anderem werden Getreide, Früchte und Zuckerrohr zu seiner Herstellung verwendet. Der Alkoholanteil, der daraus entstehenden Getränke ist dabei unterschiedlich. (angegeben in %-Vol )
Wirkung:
Der Alkohol dringt über die Schleimhäute rasch in die Blutbahn und durchströmt den gesamten Organismus.
Er beeinflusst vor allem die Zentren des Gehirns, die das Bewusstsein und die Gefühle steuern.
Man fühlt sich freier und zwangloser.
Der Widerstand gegen mehr Alkohol sinkt.
Sehfähigkeit, Konzentrationsvermögen und Bewegungskoordination lassen nach.
Bei höherer Konzentration verfällt man in einen Rauschzustand mit läppisch-heiterer bis aggressiver Wirkung.
Es kommt zu Einschränkungen des Gesichtsfeldes, Verlust der Kontrolle über Sprache und Bewegung, Bewusstlosigkeit oder zu Tiefschlaf, u.U. zu Aggressivität oder Gewalttätigkeit. Die Wirkung wird durch Einnahme von zahlreichen Medikamenten erhöht. Bei einer Konzentration von mehr als ca. zwei Promille des reinen Alkohols im Blut können Vergiftungserscheinungen in tiefer Bewusstlosigkeit mit Todesfolge durch Atemstillstand auftreten.
Langzeitfolgen:
Länger andauernder Alkoholmissbrauch hat Schädigungen innerer Organe, besonders der Leber, aber auch Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion und des Nervensystems, das Nachlassen der Konzentrations- und Gedächtnisleistung , sowie als auch eine Persönlichkeitsveränderung zur Folge.
Jeder Rausch zerstört Millionen von Gehirnzellen.
Zuerst leiden "nur" Gedächtnis und Konzentration, Kritik- und Urteilsfähigkeit, später die Intelligenz.
Außerdem können sich Bauchspeicheldrüse, Magen und Darm entzünden.
Das Krebsrisiko der Leber, des Magens, der Bereich von Mund- und Rachen, des Kehlkopfes und der Speiseröhre steigt.
Man kann auch Wahnvorstellungen bekommen.
2.1.3. Medikamente als Beruhigungs- Aufputsch- und Schmerzmittel
Eigentlich werden Medikamente für heilende Zwecke eingesetzt.
Ihr Missbrauch hat in den letzten 15 Jahren aber erheblich zugenommen.
Wer Medikamente zwanghaft und fortgesetzt ihrer seelischen Wirkung wegen einnimmt, ist abhängig (ausschließlich seelisch).
Art der Einnahme/ Anwendung: trinken, schlucken auch spritzen
Gewinnung:
Grundlage von Medikamenten sind synthetische oder natürliche Stoffe zur Beeinflussung der körperlichen und/oder seelischen Verfassung.
Wirkung:
Schmerzmittel lindern Schmerzen, regen an, erzeugen ein angenehmes Körpergefühl. Bei hohen Dosen kann es zu Vergiftungen kommen.
Beruhigungsmittel haben eine dämpfende, angstlösende, entrückende, aber auch euphorisierende Wirkung.
Es erhöht sich auch die Unfallneigung durch Gleichgewichtsstörungen und verminderte Bewegungskontrolle.
Aufputschmittel wirken mit anfänglicher Leistungssteigerung, die durch mangelnde Konzentration bald wieder nachlässt.
Weitere Folgen durch die Einnahme von Aufputschmitteln können auch Hyperaktivität, Taktlosigkeit, Selbstüberschätzung und Appetitmangel sein.
Im Entzug können paranoide Ideen, Wahnvorstellungen, stunden- eventuell auch tagelanger Tiefschlaf und Depressionen zur Folge haben.
Überdosierung kann zum Tode führen.
Langzeitfolgen:
Bei Schmerz- und Beruhigungsmitteln sind Dosissteigerungen aufgrund psychischer Gewöhnung, Nierenschädigung , Verkennung und Aggressivität möglich.
Langzeitfolgen von Aufputschmitteln sind: Dosissteigerung, schwere Depressionen, Misstrauensreaktionen, Verfolgungswahn bis hin zu voll entwickelten, meist kurz andauernden Psychosen.
2.1.4. Schnüffelstoffe
Schnüffelstoffe sind flüchtige Substanzen, meist flüssige organische Lösungsmittel (Azeton, Benzin..), die eingeatmet zu einem Rausch, einer Trunkenheit, oft auch zur Bewusstlosigkeit führen.
Die Süchtigen (erhebliche psychische Abhängigkeit)sind meist Kinder und Jugendliche.
Art der Einnahme/ Anwendung:
inhalieren, einatmen
Gewinnung:
Zur Gewinnung werden chemische Lösungsmittel aus dem Industrie-, Bastel- und Haushaltbereich wie Klebstoff, Nagellackentferner, Klebstoffverdünner, Farben, Benzin u.a. benutzt.
Wirkung:
Beim Inhalieren setzt ein Rausch ein, der durch erneutes Einatmen wiederholt werden kann. Der Körper zeigt zunächst Abwehrreaktionen wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Erst danach erfolgt der eigentliche Rausch mit gesteigerter Sinneswahrnehmung, Gefühl der Schwerelosigkeit und Hochstimmung.
Langzeitfolgen:
Die möglichen Folgen sind: Einengung der Interessen, Entwicklungsverzögerung, chronische Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Appetitmangel, schwere Organ- und Nervenschäden, Demenz (Verblödung), spastische Lähmungen, Verätzung der Atemwege, Todesfolge bei Überdosis ist möglich.
2.1.5. Designerdrogen
Art der Einnahme/ Anwendung: schlucken, spritzen, schnüffeln
Gewinnung.
Designerdrogen werden in privaten Labors hergestellt und ahmen die Wirkungen verschiedener Drogen nach. Bei ihrer Gewinnung wird die chemische Zusammensetzung eines Ausgangsstoffes verändert bzw. ohne natürliche Grundlage eine neue Droge entworfen. Durch die Veränderung der chem. Formel wird versucht, das Betäubungsmittelgesetz solange zu umgehen, bis die neue Droge für illegal erklärt wird.
Solange, wie ein Stoff nicht gesetzlich für illegal erklärt wird, kann die Einnahme nicht rechtlich verfolgt werden.
Wirkung:
Die Wirkung ist je nach dem Ausgangsstoff unterschiedlich von dämpfend bis euphorisierend.
Langzeitfolgen:
Die seelische Abhängigkeit kann ein sehr hohes Maß annehmen. Körperliche Abhängigkeit ist aber nicht auszuschließen.
Ein besonders hohen Risiko birgt die ungewisse Zusammensetzung. Die Folgen sind daher schwer abzuschätzen.
2.2. Folgende Drogen werden gegenwärtig in Deutschland als illegal bezeichnet
Der Besitz und Vertrieb von sogenanntenillegalenDrogen ist nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten.
2.2.1. Heroin (Opiate)
Zu den Opiaten gehören neben Heroin auch Opium und Morphium. Morphium war früher ein anerkanntes Medikament.
1898, als Heroin von einer Chemiefirma auf den Markt gebracht wurde, war es ein anerkanntes Hustenmittel.
Und es wurde sogar als Gegenmittel für Morphiumsüchtige eingesetzt.
Gewinnung:
Grundlage für die Opiatherstellung ist der Milchsaft, der aus der unreifen Schlafmohnkapsel gewonnen wird.
Art der Einnahme/ Anwendung:
Heroin, das in der Drogenszene am weitesten verbreitete Opiat, wird in die Vene gespritzt, durch die Nase geschnupft aber auch inhaliert.
Wirkung:
Opiate haben eine sehr stark betäubende, beruhigende Wirkung.
Sämtliche negative Empfindungen, wie Schmerz, Leeregefühle, Sorgen, Unwillen und Angst
verschwinden.
Sofort spürt man ein Hochgefühl (,,flash"), das Selbstbewusstsein steigt.
Langzeitwirkung:
Schon ein kurzzeitiger regelmäßiger Konsum kann körperliche und seelische Abhängigkeit erzeugen.
Es treten, wenn kein Stoff zugeführt wird Entzugserscheinungen auf.
Akute Gefahren sind Bewusstlosigkeit, Ersticken an Erbrochenem, Atemlähmung und/oder Herzschwäche mit Todesfolge bei Überdosierung oder giftigen Beimengungen. Besondere Risiken sind Infektionen, wie AIDS und Hepatitis durch nicht sterile Spritzen, Leberschäden, Magen- und Darmstörungen.
2.2.2. Haschisch und Marihuana (Cannabisprodukte)
Immer wieder werden Cannabisprodukte als Einstiegsdroge in den Heroinkonsum bezeichnet. Zwar ist es richtig, dass etwa 90% aller Heroinabhängigen vorher Cannabis nahmen, gleichzeitig haben aber 95% vorher auch Zigaretten geraucht.
Nikotin wird deshalb aber trotzdem nicht als Einstiegsdroge bezeichnet!
Von den Cannabiskonsumenten steigen in Wirklichkeit nur 5% auf Heroin um.
Art der Einnahme/Anwendung:
Haschisch (,,shit") und Marihuana (,,Gras") werden meist geraucht (pur oder mit Tabak gemischt) aber auch gegessen oder in Tee getrunken.
Gewinnung:
Haschisch und Marihuana werden aus der indischen Hanfpflanze (Cannabis) gewonnen.
Haschisch stellt man aus dem Harz und Marihuana aus den getrockneten Blättern und Blüten her.
Wirkung:
Die Wirkung variiert von Mensch zu Mensch und ist von der Grundstimmung des Konsumenten abhängig.
Die Palette reicht von wohligem Behagen über Verstimmungen bis zu Angstzuständen. Es entsteht eine Neigung zur Innenschau, Sinneswahrnehmungen wie Farben und Töne können intensiver sein.
Antriebsverlust ist genauso wie Ruhelosigkeit möglich.
Langzeitwirkung:
Es kann zur psychischen Abhängigkeit kommen.
Bei längerem Gebrauch erfolgt ein Abfall der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, verbunden mit allgemeiner Antriebslosigkeit.
Depressionen und Verwirrungszustände sowie Sprach- und Verständigungsprobleme können auftreten.
Das Krebsrisiko der Atemwege und die Anfälligkeit gegenüber anderen Krankheiten steigt.
2.2.3. Halluzinogene (LSD, Mescalin, DOM)
Art der Einnahme/Anwendung:
Der Wirkstoff wird in Flüssigkeit gelöst und auf Trägersubstanzen wie Tabletten, Zuckerstückchen, Löschpapier oder Filzstücke getropft und geschluckt.
Gewinnung:
LSD ist ein synthetischer Stoff.
Mescalin ist ein pflanzlicher Stoff der auch künstlich hergestellt werden kann. DOM ist die Synthese eines Mescalinteils.
Die Wirkungsdauer liegt je nach Substanz zwischen 10 Minuten und 8 Stunden.
Wirkung:
Wirken sehr unterschiedlich: Veränderung des Empfindens mit Sinnestäuschungen bis hin zu Halluzinationen.
Gefühle der Entpersonalisierung mit meist leichter Euphorie, trügerische Vorstellungen der Bewusstseinserweiterung sind nicht selten.
Auch kann es zu Angst bis hin zumHorror-Tripund Panik kommen.
Bei Überdosierung Kann es zu Irrglauben kommen z.B. das Gefühl fliegen zu können.
Langzeitfolgen:
Bei intensivem Missbrauch kann es zur Abwendung von der realen Welt , Einkapselung,
ausschließliche Beschäftigung mit esoterischen Dingen, Handlungsunfähigkeit und Apathie kommen.
2.2.4. Kokain
Kokain wurde Mitte des 19 Jh. das erste mal entwickelt. Es galt zunächst als Wunderheilmittel.
Kokain wurde depressiven Menschen verschrieben und war Grundlage vieler Produkte.
In Pastillen, Nasensprays, Zigaretten, Wein und Limonaden überall war Kokain enthalten. Auch in einem der bekanntesten Softdrinks, der sich unter dem NamenCoca Colaüber die ganze Welt verbreitete.
Ab 1903 gab esCoca Colanur noch kokainfrei.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Kokain, was bis dahin frei erhältlich war, verboten.
Art der Einnahme/Anwendung:
wird geschnüffelt, gespritzt und geraucht
Gewinnung:
Kokain wird aus den Blättern der in Südamerika wachsenden Cokapflanze gewonnen.
Wirkung:
Kokain wirkt auf das zentrale Nervensystem.
Es betäubt die Nervenzellen, macht sie gegen Reize unempfindlich. Zunächst wirkt es aktivitätssteigernd, euphorisch und enthemmend. Ein erhöhtes Kontakt- und Redebedürfnis wird hervorgerufen. Später ist man angespannt, müde und missmutig.
Bei Überdosierung besteht die Gefahr einer tödlichen Atemlähmung und/oder Herzschwäche. Durch das Kokainschnupfen kann es zu Nasenscheidewandentzündungen kommen.
Langzeitfolgen:
Kokain hat ein hohes psychisches Abhängigkeitspotential.
Dauernde hohe Dosierungen führen zu Depressionen, Verfolgungswahn und Halluzinationen.
3. Was versteht man unter Sucht
Eine allgemein gültige Definition von Sucht gibt es nicht.
Sucht war in der deutschen Sprache ursprünglich das Wort für Krankheit.
Heute versteht man darunter eine krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen.
Das Verlangen nach einer ständig erneuten Einnahme dieser Stoffe, um ein bestimmtes Lustgefühl zu erreichen oder Unlustgefühle zu vermeiden.
Dieser Zustand tritt nach einer längeren Phase der Gewöhnung ein, wenn regelmäßiger oder dauernder Konsum zu einer physischen (körperlichen) und/oder psychischen (seelischen) Abhängigkeit geführt hat.
In beiden Fällen bedeutet Sucht Unfreiheit.
Der Mensch kann mit dem Suchtmittel nicht frei umgehen.
3.1. Physische Abhängigkeit
Von physischer Abhängigkeit spricht man, wenn der Körper den Stoff in seinen Stoffwechsel eingebaut hat und wenn nach Absetzen der Droge körperlich Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche, Fieber, Muskelschmerzen und/oder Erbrechen auftreten.
3.2. Psychische Abhängigkeit
Der Begriff der psychischen Abhängigkeit wurde eingeführt, weil bei einigen Drogen wie z.B. LSD, Haschisch und Kokain keine körperliche Abhängigkeit eintritt.
Das Verlangen den Konsum fortzusetzen, ist dennoch sehr stark und nicht mehr steuerbar. Wenn das Mittel abgesetzt wird, treten Unlustgefühle und Depressionen auf.
4. Ursachen von Suchtmittelgebrauch- Wie entsteht Sucht?
Warum raucht die beste Freundin, obwohl sie sich doch der Gefahren bewusst ist? Warum wird ein Familienvater Alkoholiker?
Warum werden junge Menschen heroinabhängig? Warum ist die Nachbarin tablettensüchtig? Die Antworten auf diese Fragen sehen ganz unterschiedlich aus.
Sucht hat nie eine einzige Ursache, sondern entsteht aus einem komplexen Ursachengfüge, in einem Prozess und nicht von heute auf morgen.
Wurzeln können in der Persönlichkeit des Betroffenen liegen, wenn er nicht gelernt hat, schwierige Situationen zu bewältigen, wenn er sich nicht dagegen wehren kann, von Gefühlen wie Angst, Wut, Langeweile, Einsamkeit erdrückt zu werden.
Wurzeln liegen aber auch oft im sozialen Umfeld, in Kindheitserfahrungen oder in Ereignissen, die bedrohlich und ausweglos erscheinen, wie Trennung von einer geliebten Person, Verlust des Arbeitsplatzes, Geldnot, Schulprobleme oder Schwierigkeiten in der Familie.
Das Zusammentreffen mehrerer belastender Faktoren kann der Einstieg in den Drogenkonsum begünstigen.
Dabei spielt natürlich auch die Verfügbarkeit der Droge eine Rolle.
Hat man in einer schwierigen Situation einmal die Erfahrung gemacht, dass durch Drogen im engeren oder weiteren Sinne schlechte Gefühleabgestelltund gute Gefühle erzeugt werden, ist die Gefahr sehr groß, immer wieder zu diesem Mitteln zugreifen und sich,,per Knopfdruck"Erleichterung zu verschaffen.
Bald ist ohne Drogen kein Wohlbefinden mehr möglich - man ist süchtig.
Aber auch Leichtsinnigkeit im Umgang mit Suchtstoffen, Selbstüberschätzung sind oft der Einstieg in eine Suchtkarriere.
5. Vermeidung des Gebrauchs illegaler Drogen
Ganz allgemein müssen vorbeugende Maßnahmen darauf abzielen, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich eigenverantwortlich mit sich selbst und der Umwelt auseinanderzusetzen, Schwierigkeiten und Konflikte zu bewältigen, dem Leben einen positiven Sinn zu geben. Nicht Drogen dürfen im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Ängsten, mit seiner Suche nach dem Sinn des Lebens, seinem Wunsch nach Erfüllung seiner Grundbedürfnisse und nach Geborgenheit, Anerkennung und Menschlichkeit.
6. Bekämpfung der Abhängigkeit - Aufhören ist möglich
Der Ausstieg aus der Abhängigkeit muss mit der Einsicht ,,Ich bin süchtig, so kann ich nicht weitermachen, der Preis ist zu hoch." beginnen.
6.1. Entzug
Unabhängig von welchem Mittel entzogen wird, ist der Entzug immer begleitet von starker Angst, innerer Unruhe, Unsicherheit und der Versuchung, wieder auf das Mittel zurückzugreifen.
Die körperlichen Symptome können durch solche Gefühle bis auf ein unerträgliches Maß gesteigert werden.
Hilfreich ist eine suchtfreie Umgebung und Menschen, die einfühlsam sind, ablenken, beruhigen, Mut machen, kurz ,,durchhelfen".
Dem Entzug sollte sich eine Therapie anschließen, um die Drogenfreiheit langfristig zu sichern.
6.2. Therapie
Wie die Entstehung einer Abhängigkeit ein individuell unterschiedlich langer Prozess ist, muss auch der Ausstieg als Prozess begriffen werden.
In dessen Verlauf wird die Fähigkeit, der Realität stand zu halten, größer. Das Erkenntnis-, Denk- und Urteilsvermögen setz wieder ein. Die Angst vor der Zukunft nimmt ab.
Die Fluchtwünsche werden weniger.
Das Selbstvertrauen nimmt zu, bis schließlich die Nüchternheit als befriedigend erlebt wird. Eine Therapie kann in stationären oder ambulanten Einrichtungen durchgeführt werden.
7. Schlusswort
Die Festlegung in legale und illegale Drogen erscheint aus meiner Sicht recht willkürlich. So weisen Statistiker nach, dass sich der wirtschaftliche Schaden durch Nikotinkonsum und all seine Begleiterscheinungen in den USA und Deutschland erheblich schlimmer auswirkt, als die Folgen aller anderen Drogen zusammen einschließlich der Verkehrsunfälle. Gemeint sind Arbeitsausfall durch früheren Tod und Krankheit. Kosten durch häufigere med. Behandlungen, Krankengeld usw.
Trotzdem tut der Staat sehr wenig gegen Nikotinmissbrauch im Gegenteil, er verdient Milliarden an der Tabaksteuer.
Nikotinkonsum finde ich besonders belastend, da Dritte unter dieser Droge, im Gegensatz zu anderen , ,,mitleiden" müssen.
Auch die Bekämpfung von illegalen Drogen erscheint in Deutschland sehr einseitig.
z.B. in der Schweiz gibt es Versuche, Drogenabhängige legal zu versorgen.
Damit wird die Beschaffungskriminalität wirksam bekämpft.
Die Werbung für legale Drogen findet in fast allen Medien statt.
Der Staat unterstützt die Hersteller in dem die Werbung steuerlich absetzbar ist.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Drogen laut diesem Text?
Ursprünglich waren Drogen getrocknete pflanzliche oder tierische Stoffe, die hauptsächlich zu Heilzwecken genutzt wurden. Heute wird der Begriff Droge oft mit Rauschgift gleichgesetzt, also Substanzen, die Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen beeinflussen.
Welche legalen Drogen werden in Deutschland genannt?
Der Text nennt Nikotin, Alkohol, Medikamente (als Beruhigungs-, Aufputsch- und Schmerzmittel), Schnüffelstoffe und Designerdrogen als Drogen, die gegenwärtig in Deutschland als legal bezeichnet werden.
Was sind die Wirkungen und Langzeitfolgen von Nikotin?
Nikotin wirkt beruhigend, entspannend, steigert die Konzentration, dämpft Hunger und löst Ängste. Körperlich verengt es die Gefäße. Langzeitfolgen sind verminderte Leistungsfähigkeit, Durchblutungsstörungen, Herzkreislaufschäden, erhöhte Krankheitshäufung, verkürzte Lebenserwartung und Krebs.
Welche Auswirkungen hat Alkoholkonsum auf den Körper?
Alkohol beeinflusst die Zentren des Gehirns, die Bewusstsein und Gefühle steuern. Er kann zu Einschränkungen des Gesichtsfeldes, Verlust der Kontrolle über Sprache und Bewegung, Bewusstlosigkeit oder Aggressivität führen. Langzeitiger Missbrauch schädigt innere Organe, Gehirnfunktion und Nervensystem, und erhöht das Krebsrisiko.
Was sind die Gefahren von Medikamentenmissbrauch?
Missbrauch von Medikamenten kann zu psychischer Abhängigkeit, Vergiftungen, Gleichgewichtsstörungen, verminderter Bewegungskontrolle, Hyperaktivität, Taktlosigkeit und Appetitmangel führen. Langzeitfolgen umfassen Dosissteigerungen, Nierenschädigung, Aggressivität, schwere Depressionen, Misstrauensreaktionen und Psychosen.
Welche Risiken sind mit dem Schnüffeln von Stoffen verbunden?
Schnüffelstoffe können zu einem Rausch, Trunkenheit und Bewusstlosigkeit führen. Langzeitfolgen sind Einengung der Interessen, Entwicklungsverzögerung, chronische Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, schwere Organ- und Nervenschäden, Demenz, Lähmungen, Verätzung der Atemwege und Tod bei Überdosis.
Was sind Designerdrogen und welche Risiken bergen sie?
Designerdrogen werden in Labors hergestellt und ahmen die Wirkungen anderer Drogen nach. Ihr Risiko liegt in der ungewissen Zusammensetzung und den schwer abschätzbaren Folgen, sowie der Gefahr der seelischen Abhängigkeit.
Welche illegalen Drogen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt Heroin (Opiate), Haschisch und Marihuana (Cannabisprodukte), Halluzinogene (LSD, Mescalin, DOM) und Kokain als illegale Drogen.
Was sind die Wirkungen und Gefahren von Heroin?
Heroin wirkt stark betäubend und beruhigend. Es erzeugt ein Hochgefühl ("Flash"). Schon kurzzeitiger Konsum kann körperliche und seelische Abhängigkeit erzeugen. Akute Gefahren sind Bewusstlosigkeit, Ersticken an Erbrochenem, Atemlähmung und Herzschwäche mit Todesfolge bei Überdosierung. Infektionen wie AIDS und Hepatitis sind weitere Risiken.
Welche Wirkungen haben Cannabisprodukte (Haschisch und Marihuana)?
Die Wirkung variiert von Mensch zu Mensch und reicht von wohligem Behagen über Verstimmungen bis zu Angstzuständen. Es entsteht eine Neigung zur Innenschau, Sinneswahrnehmungen können intensiver sein. Antriebsverlust und Ruhelosigkeit sind möglich. Langzeitiger Gebrauch führt zu Abfall der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Antriebslosigkeit, Depressionen, Verwirrungszuständen und erhöhtem Krebsrisiko.
Was sind die Wirkungen und Risiken von Halluzinogenen (LSD, Mescalin, DOM)?
Halluzinogene verändern das Empfinden mit Sinnestäuschungen bis hin zu Halluzinationen. Sie können Gefühle der Entpersonalisierung mit Euphorie, trügerische Vorstellungen der Bewusstseinserweiterung, Angst bis hin zum Horror-Trip und Panik auslösen. Langzeitiger Missbrauch kann zur Abwendung von der realen Welt, Einkapselung, ausschließlicher Beschäftigung mit esoterischen Dingen, Handlungsunfähigkeit und Apathie führen.
Welche Wirkungen hat Kokain?
Kokain wirkt auf das zentrale Nervensystem, betäubt die Nervenzellen und macht sie gegen Reize unempfindlich. Zunächst wirkt es aktivitätssteigernd, euphorisch und enthemmend. Später ist man angespannt, müde und missmutig. Überdosierung kann zu tödlicher Atemlähmung und/oder Herzschwäche führen. Langzeitiger Gebrauch führt zu Depressionen, Verfolgungswahn und Halluzinationen.
Was versteht man unter Sucht im Kontext dieses Textes?
Sucht wird als eine krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen verstanden. Es ist das Verlangen nach einer ständig erneuten Einnahme dieser Stoffe, um ein bestimmtes Lustgefühl zu erreichen oder Unlustgefühle zu vermeiden. Sucht bedeutet Unfreiheit, der Mensch kann mit dem Suchtmittel nicht frei umgehen.
Was ist der Unterschied zwischen physischer und psychischer Abhängigkeit?
Physische Abhängigkeit liegt vor, wenn der Körper den Stoff in seinen Stoffwechsel eingebaut hat und Entzugserscheinungen auftreten. Psychische Abhängigkeit bedeutet ein starkes, unkontrollierbares Verlangen den Konsum fortzusetzen, auch wenn keine körperlichen Entzugserscheinungen auftreten. Wird das Mittel abgesetzt, so treten Unlustgefühle und Depressionen auf.
Welche Ursachen für Suchtmittelgebrauch werden genannt?
Sucht entsteht aus einem komplexen Ursachengfüge. Ursachen können in der Persönlichkeit des Betroffenen liegen, aber auch im sozialen Umfeld, in Kindheitserfahrungen oder in bedrohlichen Ereignissen. Die Verfügbarkeit der Droge und die Erfahrung, dass Drogen schlechte Gefühle "abstellen" können, spielen ebenfalls eine Rolle.
Welche Maßnahmen können zur Vermeidung des Gebrauchs illegaler Drogen getroffen werden?
Vorbeugende Maßnahmen sollten darauf abzielen, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich eigenverantwortlich mit sich selbst und der Umwelt auseinanderzusetzen, Schwierigkeiten und Konflikte zu bewältigen und dem Leben einen positiven Sinn zu geben.
Welche Schritte sind zur Bekämpfung der Abhängigkeit notwendig?
Der Ausstieg aus der Abhängigkeit beginnt mit der Einsicht "Ich bin süchtig, so kann ich nicht weitermachen". Es folgt der Entzug, begleitet von Angst, Unruhe und der Versuchung, wieder auf das Mittel zurückzugreifen. Dem Entzug sollte sich eine Therapie anschließen, um die Drogenfreiheit langfristig zu sichern.
- Quote paper
- Claudia Krobitzsch (Author), 2001, Drogen. Definition, Abhängigkeit und Therapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99634