Entdecken Sie die faszinierende Welt der arabischen Musik, eine jahrtausendealte Tradition, die tief in den Höfen der islamischen Dynastien verwurzelt ist und bis heute lebendig geblieben ist! Tauchen Sie ein in ein Klanguniversum, in dem Melodie und Rhythmus in einzigartiger Weise verschmelzen und den Zuhörer in ferne Welten entführen. Erforschen Sie die Maqamat, die traditionellen Strukturmodelle, die das Fundament dieser melodisch bestimmten Kunst bilden, und erleben Sie die subtilen Nuancen der Vierteltöne, die dem Klang seine unverwechselbare Farbe verleihen. Erfahren Sie, wie die Improvisationsfreude der Musiker, oft bis hin zur Heterophonie, die Zuhörer in ihren Bann zieht und ein intensives Zusammenspiel zwischen Künstler und Publikum entsteht. Von der edlen arabischen Grosslaute "Ud", dem Fürsten unter den Instrumenten, bis hin zu den pulsierenden Rhythmen des Tamburins und der Rahmentrommel – entdecken Sie die Vielfalt der Instrumente und die kammermusikalische Ensemblemusik, die das Herzstück dieser Tradition bilden. Lassen Sie sich von der Virtuosität, Kreativität und Einfühlsamkeit der Künstler verzaubern, die Melodien auf einzigartige Weise in andere Modelle und Kompositionen überführen. Begleiten Sie uns auf einer Reise durch die Regionen des arabischen Kulturkreises und erleben Sie, wie sich die Musik in Syrien, Ägypten, im Irak und in Nordafrika auf unterschiedliche Weise entfaltet und die kulturelle Identität jeder Region widerspiegelt. Tauchen Sie ein in die Welt der arabischen Musik, ein Reich voller Melancholie, Leidenschaft und spiritueller Tiefe, und entdecken Sie die unendliche Vielfalt dieser faszinierenden Kunstform. Wagen Sie einen Blick in die Vergangenheit und erfahren Sie, wie sich diese Musik im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat, ohne ihre grundlegenden Prinzipien zu verlieren. Ein Muss für jeden Liebhaber der Weltmusik und alle, die sich von den Klängen des Orients verzaubern lassen wollen!
ARABISCHE MUSIK
1. Ursprünge und Einflüsse
Die Tradition der arabischen Musik existiert seit Jahrtausenden, und obwohl diese Musik im Lauf ihrer Entwicklung grundlegende Änderungen erfahren hat, bewahrt sie doch bestimmte charakteristische Eigenschaften. Die Tradition der arabischen Musik entstand an den Höfen der Dynastien des islamischen Weltreiches und erlebte ihre Blütezeit vom 7. Jahrhundert bis zum Fall von Bagdad im 13. Jahrhundert. Oft waren diese Musiker Komponisten, Dichter und Interpreten in einer Person. Das arabische Musiksystem ist die Verbindung eines arabisch, persischen Fundus mit einer griechischen Musiktheorie.
2. Melodie und Rhythmus
Die arabische Musik ist eine primär melodisch bestimmte Kunst. Die Melodik ist an formelhafte, traditionelle Strukturmodelle (Maqamat, Singular; Maqam) gebunden. Während sich die westliche Tonleiter aus ganzen Tönen mit dazwischenliegenden Halbtönen zusammensetzt, werden in der arabischen Musik außerdem Vierteltöne gespielt.
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Der Klang der arabischen Musik wird also von der Melodie beherrscht und gibt dem Musiker einen grossen Spielraum für kreative Improvisationen. Oft steigert sich die Improvisationsfreudigkeit des Einzelmusikers bis zur Heterophonie mit anderen in kleinen Gruppen. Das bedeutet ein gleichzeitiges, voneinander abweichendes Ausspinnen der gleichen Melodie.
Die rhythmische Struktur arabischer Musik ist ebenfalls sehr komplex. Sie hält sich an periodisch aufgebaute Formeln und Reihungen. Ein Rhythmuszyklus hat gewöhnlich bis zu 48 Taktschläge und enthält mehrere betonte (dums) und unbetonte Taktteile (taks) sowie Pausen. Das Beherrschen dieser Melodie- und Rhythmussysteme ist eine der Voraussetzungen für das Komponieren und Vortragen von arabischer Musik. Jedoch von wenigen mittelalterlichen Versuchen abgesehen, haben sich die Araber nie einer Notenschrift bedient. Die musikalische Überlieferung fand also auf der mündlichen Basis statt. Erst seit einiger Zeit versucht man es mit der abendländischen Notation, die jedoch die Schwierigkeit mitbringt, dass sie von links nach rechts geschrieben und gelesen wird.
Die Art und Weise, wie ein Musiker improvisiert, hängt von der Resonanz des Publikums ab. Vom Zuhörer wird erwartet, dass er während der Aufführung sein Gefallen kundtut, sei es durch Kommentare oder durch Applaus. Stille im Publikum wird als mangelndes Interesse oder Missfallen gedeutet. Der Zuhörer ist ein aktiver Teilnehmer der Aufführung, der die Dauer der Darbietung mitbestimmt und das Musikstück sozusagen mitformt, indem er den Musiker dazu ermutigt, einen Abschnitt zu wiederholen oder einen neuen Abschnitt aufzunehmen.
3.INSTRUMENTE UND MUSIZIERPRAXIS
Das wichtigste Instrument der arabischen Musik ist die Knickhalslaute. Sie spielt in Haus-, Schul- , und Konzertmusik eine überragende Rolle. Das Instrument wird deshalb liebevoll „Amir al-alat“ genannt (d.h. Prinz oder Fürst). In der höfischen Kunstmusik ist die arabische Grosslaute „ud“, die heute noch als vornehmes Virtuoseninstrument gilt, das Hauptinstrument. Der Korpus der „ud“ ist aus Spänen zusammengesetzt und besitzt eine Decke mit drei Schalllöchern. In der Kunstmusik sorgt das Tamburin für den Rhythmus. Als Rhythmusinstrument der Volksmusik dient eine größere Rahmentrommel. In der klassischen arabischen Musik gibt es keine Orchester, sondern nur kammermusikalische Ensemblemusik. Die Solovorführung und das Zusammenspiel zwischen dem improvisierenden Künstler und dem Publikum, stellt für den Instrumentalisten einen Höhepunkt seines musikalischen Schaffens dar. Die musikalische Leistung liegt hierbei in der technischen Virtuosität, der Kreativität und der Fähigkeit des Künstlers, die Melodie auf einfühlsame Weise in andere Modelle, andere Kompositionen oder sogar die Musik anderer Künstler hinübergleiten zu lassen.
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4.ARABISCHE MUSIK IM WANDEL
Wenn auch die Grundprinzipien der arabischen Musik bis heute erhalten geblieben sind, so hat sich die Tradition dieser Kunst im Lauf der Jahrhunderte doch beständig gewandelt. Unterschiedliche Formen und Techniken entwickelten sich in den einzelnen Regionen des arabischen Kulturkreises, die nur für die kulturelle Identität dieser Regionen eine wichtige Rolle spielen. Ein und dasselbe Melodiemodell kann in Syrien, Ägypten, im Irak und in den Ländern Nordafrikas völlig unterschiedlich klingen. Ebenso haben die Rhythmusmodelle eine unterschiedliche Artikulation, und jede Region hat ihren eigenen Melodie- und Vortragsstil. Auch die gesungenen Gedichte, besonders die umgangssprachlichen Verse, sind lokal gefärbt.
Aufgrund des Fehlens von Aufzeichnungen oder Notationen bis zum 20. Jahrhundert kann das tatsächliche Alter der Melodien schwer bestimmt werden. Einige Melodien sind möglicherweise einige Jahrtausende alt, sie wurden aber mit Sicherheit im Lauf der Zeit stark verändert. Beliebte Musikstücke aus den Anfängen der Tradition wurden wahrscheinlich in verschiedenen Regionen neu interpretiert.
Hörbeispiele:
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Bibliografie:
Bertelsmannlexikon
Microsoft Encarta 2000
Häufig gestellte Fragen zu Arabischer Musik
Was sind die Ursprünge und Einflüsse der arabischen Musik?
Die arabische Musiktradition ist jahrtausendealt und hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, wobei bestimmte charakteristische Merkmale erhalten blieben. Sie entstand an den Höfen islamischer Dynastien und erlebte ihre Blütezeit vom 7. Jahrhundert bis zum Fall Bagdads im 13. Jahrhundert. Oft waren Musiker Komponisten, Dichter und Interpreten in einer Person. Das arabische Musiksystem ist eine Verbindung arabischer und persischer Einflüsse mit griechischer Musiktheorie.
Wie sind Melodie und Rhythmus in der arabischen Musik strukturiert?
Arabische Musik ist primär melodisch bestimmt und an traditionelle Strukturmodelle (Maqamat) gebunden. Sie verwendet Vierteltöne, die in der westlichen Tonleiter nicht vorkommen. Rhythmen sind komplex und basieren auf periodisch aufgebauten Formeln und Reihungen, oft mit Zyklen von bis zu 48 Taktschlägen, die betonte (dums) und unbetonte (taks) Teile sowie Pausen enthalten.
Wie erfolgt die musikalische Überlieferung in der arabischen Musik?
Die musikalische Überlieferung erfolgte lange Zeit mündlich, da es bis auf wenige mittelalterliche Versuche keine Notenschrift gab. Erst seit einiger Zeit wird versucht, die abendländische Notation zu verwenden, was jedoch aufgrund der Schreibrichtung von links nach rechts schwierig ist.
Welche Rolle spielt das Publikum bei arabischen Musikaufführungen?
Das Publikum ist ein aktiver Teilnehmer an der Aufführung und wird erwartet, dass es sein Gefallen durch Kommentare oder Applaus kundtut. Stille wird als mangelndes Interesse oder Missfallen gedeutet. Das Publikum beeinflusst die Dauer und Form der Darbietung, indem es den Musiker ermutigt, Abschnitte zu wiederholen oder neue aufzunehmen.
Welche Instrumente sind in der arabischen Musik wichtig?
Das wichtigste Instrument ist die Knickhalslaute ("Amir al-alat"). In der höfischen Kunstmusik spielt die arabische Grosslaute "ud" eine zentrale Rolle. Das Tamburin dient als Rhythmusinstrument in der Kunstmusik, während in der Volksmusik eine größere Rahmentrommel verwendet wird.
Wie ist die Musizierpraxis in der arabischen Musik?
Es gibt keine Orchester im klassischen Sinne, sondern kammermusikalische Ensemblemusik. Die Solovorführung und das Zusammenspiel zwischen dem improvisierenden Künstler und dem Publikum sind Höhepunkte. Die musikalische Leistung liegt in technischer Virtuosität, Kreativität und der Fähigkeit des Künstlers, die Melodie einfühlsam in andere Modelle oder Kompositionen überzuleiten.
Wie hat sich die arabische Musik im Laufe der Zeit verändert?
Obwohl die Grundprinzipien erhalten geblieben sind, hat sich die Tradition der arabischen Musik im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Unterschiedliche Formen und Techniken entwickelten sich in den einzelnen Regionen des arabischen Kulturkreises und prägen die kulturelle Identität dieser Regionen. Melodiemodelle und Rhythmusmodelle haben in Syrien, Ägypten, Irak und Nordafrika unterschiedliche Ausprägungen.
Wie alt sind die Melodien der arabischen Musik?
Das tatsächliche Alter der Melodien ist schwer zu bestimmen, da es bis zum 20. Jahrhundert keine Aufzeichnungen gab. Einige Melodien sind möglicherweise einige Jahrtausende alt, wurden aber im Laufe der Zeit stark verändert und in verschiedenen Regionen neu interpretiert.
Wo finde ich weitere Informationen über arabische Musik?
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Quellen:
- Bertelsmannlexikon
- Microsoft Encarta 2000
- http://www.arabische-musik.de
- Quote paper
- Corinne Auer (Author), 2000, Arabische Musik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99604