Diese Seminararbeit betrachtet Johann Joachim Winckelmanns Gemäldebeschreibung von „König Seleukos übergibt dem Sohn Antiochos die Königsherrschaft und seine zweite Gemahlin Stratonike“ von Gérard de Lairesse.
Der deutsche Kunstgelehrte Winckelmann (9.12.1717–8.6.1768) gilt als Wegbereiter dafür, dass sich Kunstbeschreibung als ein Verfahren wissenschaftlicher Erkenntnis etablieren konnte.
Indem er sich der Grenzen einer ästhetisierenden Beschreibungssprache bewusst wurde und erkannte, dass die narrative Auslegung von Kunstwerken sich vom ursprünglichen Zeichensystem entfernt, um im neuen durch die ihr innewohnende Eigendynamik eine eigene Welt konstituiert, schuf er die Voraussetzung für ein Nachdenken über Kunstbeschreibung, das letztlich bis heute noch nicht abgeschlossen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Winckelmanns Bildbeschreibung, Hintergründe und Rahmenbedingungen
- 3. Winckelmanns Intention
- 4. Winckelmanns Beschreibungsstil
- 5. Winckelmanns weitere Entwicklung und Wirkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Johann Joachim Winckelmanns Beschreibung des Gemäldes „König Seleukos übergibt dem Sohn Antiochos die Königsherrschaft und seine zweite Gemahlin Stratonike“ von Gérard de Lairesse. Ziel ist es, Winckelmanns Intention, Beschreibungsstil und die Bedeutung dieser Beschreibung im Kontext seiner klassizistischen Kunstanschauung zu analysieren.
- Winckelmanns Kunstbeschreibung als wissenschaftliches Verfahren
- Analyse von Winckelmanns Intention und klassizistischer Kunstauffassung
- Untersuchung des Beschreibungsstils und seiner sprachlichen Mittel
- Die Bedeutung der Beschreibung im Kontext von Winckelmanns Gesamtwerk
- Winckelmanns Einfluss auf die Entwicklung der Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Johann Joachim Winckelmann als Wegbereiter der Kunstbeschreibung als wissenschaftliches Verfahren vor. Sie hebt die Bedeutung seiner Beschreibung des Lairessse-Gemäldes als Wendepunkt in seinem Wirken hervor und kündigt die Struktur der folgenden Analyse an: Zunächst wird das Gemälde und Winckelmanns Beschreibung mit ihrem Kontext beleuchtet, danach werden Winckelmanns Anliegen, seine angewandten Mittel und schließlich sein sprachlicher Stil untersucht, um schließlich seine Bedeutung für die Kunstgeschichte zu erörtern. Die Einleitung betont Winckelmanns Bewusstsein für die Grenzen einer rein ästhetisierenden Beschreibung und seinen Beitrag zum Verständnis von Kunstbeschreibung als eigenständigem wissenschaftlichen Feld.
2. Winckelmanns Bildbeschreibung, Hintergründe und Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel analysiert Winckelmanns Beschreibung des Lairessse-Gemäldes im Kontext seines „Sendschreibens über die Gedanken von der Nachahmung der griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst“ von 1756. Es wird die ungewöhnliche Platzierung der Beschreibung innerhalb der polemischen Schrift und deren anfängliche Missinterpretation als Ironie thematisiert. Die Länge der Beschreibung im Vergleich zu anderen Werken Winckelmanns wird hervorgehoben. Das Kapitel beschreibt das dargestellte Thema (Seleukos, Antiochos, Stratonike, Erasistratos) und Winckelmanns detaillierte Analyse der Figuren, ihrer Gestik, der Lichtführung und des Hintergrunds. Die positive Bewertung Lairesses und die abschliessende Kritik an „jungen Künstlern jenseits der Gebürge“ werden ebenfalls behandelt. Die Popularität des Seleukos-Themas in Winckelmanns Zeit wird ebenfalls erwähnt. Der Kontext der Veröffentlichung im "Sendschreiben" und seine Funktion als Replik auf frühere Arbeiten Winckelmanns bilden einen zentralen Aspekt der Analyse.
Schlüsselwörter
Johann Joachim Winckelmann, Gérard de Lairesse, Kunstbeschreibung, Klassizismus, Gemäldeanalyse, „Sendschreiben“, wissenschaftliche Kunstgeschichte, Seleukos, Antiochos, Stratonike, Bildinterpretation, sprachlicher Stil.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Winckelmanns Beschreibung des Gemäldes von Lairesse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Johann Joachim Winckelmanns Beschreibung des Gemäldes „König Seleukos übergibt dem Sohn Antiochos die Königsherrschaft und seine zweite Gemahlin Stratonike“ von Gérard de Lairesse. Der Fokus liegt auf Winckelmanns Intention, seinem Beschreibungsstil und der Bedeutung dieser Beschreibung im Kontext seiner klassizistischen Kunstanschauung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Winckelmanns Kunstbeschreibung als wissenschaftliches Verfahren, Analyse von Winckelmanns Intention und klassizistischer Kunstauffassung, Untersuchung des Beschreibungsstils und seiner sprachlichen Mittel, die Bedeutung der Beschreibung im Kontext von Winckelmanns Gesamtwerk und Winckelmanns Einfluss auf die Entwicklung der Kunstgeschichte.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Winckelmanns Bildbeschreibung, Hintergründe und Rahmenbedingungen, Winckelmanns Intention, Winckelmanns Beschreibungsstil und Winckelmanns weitere Entwicklung und Wirkung. Die Einleitung stellt Winckelmann und seine Bedeutung vor und skizziert den Aufbau der Analyse. Kapitel 2 analysiert die Beschreibung im Kontext des „Sendschreibens“. Kapitel 3 und 4 untersuchen Winckelmanns Intention und Beschreibungsstil. Kapitel 5 behandelt Winckelmanns Einfluss auf die Kunstgeschichte.
Was ist das zentrale Ergebnis von Kapitel 2?
Kapitel 2 analysiert Winckelmanns Beschreibung des Gemäldes im Kontext seines „Sendschreibens“ von 1756. Es untersucht die Platzierung der Beschreibung innerhalb der Schrift, die Länge im Vergleich zu anderen Werken und die detaillierte Analyse der Figuren, Gestik, Lichtführung und des Hintergrunds. Die Bewertung Lairesses und die Kritik an „jungen Künstlern“ werden ebenfalls behandelt, ebenso wie die Popularität des Seleukos-Themas und die Funktion der Beschreibung als Replik auf frühere Arbeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Johann Joachim Winckelmann, Gérard de Lairesse, Kunstbeschreibung, Klassizismus, Gemäldeanalyse, „Sendschreiben“, wissenschaftliche Kunstgeschichte, Seleukos, Antiochos, Stratonike, Bildinterpretation, sprachlicher Stil.
Welche Bedeutung hat Winckelmanns Beschreibung des Gemäldes?
Die Arbeit betont die Bedeutung von Winckelmanns Beschreibung als Wendepunkt in seinem Wirken und als Beitrag zum Verständnis von Kunstbeschreibung als eigenständigem wissenschaftlichen Feld. Sie zeigt Winckelmanns Bewusstsein für die Grenzen einer rein ästhetisierenden Beschreibung und seinen Einfluss auf die Entwicklung der Kunstgeschichte.
Welche Aspekte von Winckelmanns Beschreibungsstil werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die sprachlichen Mittel, die Winckelmann in seiner Beschreibung verwendet, um seine Intention und seine klassizistische Kunstauffassung auszudrücken. Die Analyse beleuchtet, wie sein Stil zu einem tieferen Verständnis des Gemäldes und der künstlerischen Konzepte beiträgt.
- Quote paper
- Yvonne Joosten (Author), 2010, Johann Joachim Winckelmanns Beschreibung des Gemäldes "König Seleukos übergibt dem Sohn Antiochos die Königsherrschaft und seine zweite Gemahlin Stratonike" von Gérard de Lairesse, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/996006