In einer Zeit der allumfassenden Dunkelheit, als die Schrecken des Dritten Reichs Europa in ihren Fängen hielten, glimmte ein Funke Hoffnung: der deutsche Widerstand. Doch wer waren diese mutigen Männer und Frauen, die sich dem totalitären Regime entgegenstellten, und welche Opfer waren sie bereit zu bringen? Dieses Buch enthüllt die komplexen und oft widersprüchlichen Motive der verschiedenen Widerstandsgruppen – von Arbeitern und Kommunisten bis hin zu Studenten der Weißen Rose, Kirchenvertretern, Militärs und bürgerlichen Kreisen. Es zeichnet ein vielschichtiges Bild des Widerstands, der keine homogene Bewegung war, sondern ein Zusammenschluss von Individuen und Gruppen mit unterschiedlichen Idealen und Zielen, vereint in dem Wunsch, Hitler zu stürzen und den Frieden wiederherzustellen. Im Fokus steht der militärische Widerstand, dessen Einfluss und Möglichkeiten am größten waren, insbesondere das Attentat vom 20. Juli 1944, geplant von Offizieren um Generalstabschef Beck, das jedoch auf tragische Weise scheiterte. Die Leserinnen und Leser erhalten einen tiefen Einblick in die Planung, Durchführung und die verheerenden Konsequenzen dieses letzten verzweifelten Versuchs, das NS-Regime zu beenden. Verfolgen Sie die dramatischen Ereignisse rund um Stauffenberg und seine Mitverschwörer, von den ersten Staatsstreichplänen im Jahr 1938 bis zur gescheiterten "Operation Walküre". Erfahren Sie, wie Hitlers anfängliche Erfolge die Widerstandsbemühungen immer wieder zunichtemachten und wie die Angst vor Entdeckung und die allgegenwärtige NS-Propaganda die Möglichkeiten des Widerstands zunehmend einschränkten. Tauchen Sie ein in die Welt des militärischen Widerstands, der geprägt war von Mut, Verzweiflung und dem unerschütterlichen Glauben an eine bessere Zukunft für Deutschland. Dieses Buch ist eine Hommage an all jene, die in einer Zeit der Unmenschlichkeit Zivilcourage bewiesen und ihr Leben für die Freiheit riskierten, ein unverzichtbares Werk für alle, die sich mit der Geschichte des deutschen Widerstands auseinandersetzen wollen und mehr über die Menschen erfahren möchten, die sich dem NS-Regime entgegenstellten. Die Geschichte des Widerstands gegen Hitler ist ein Spiegelbild der menschlichen Natur in ihren dunkelsten und mutigsten Momenten und fordert uns heraus, über die Bedeutung von Zivilcourage und Verantwortung in unserer eigenen Zeit nachzudenken.
Allgemein zum Widerstand im Dritten Reich
Der Widerstand im Dritten Reich bestand aus Gruppierungen, die eigene moralische, politische und soziale Wertmaßstäbe hatten. Das soziale Profil war darum nicht gleichmäßig von allen Bevölkerungsschichten geprägt. Man kann also nicht von einer Widerstandsbewegung reden.
Die Widerstandsgruppierungen teilten sich auf in die der
- Arbeiter
- Kommunisten
- Studenten (· "Weiße Rose")
- katholischen und evangelischen Kirche
- Militärs
- Bürger (· z.B. ,,Solf-Kreis", ,,Kreisauer-Kreis", ,,Mittwochsgesellschaft")
Im Prinzip wollten sie alle die Schreckensherrschaft der NSDAP beenden und Hitler stürzen, um dem Krieg ein Ende zu setzen und den Frieden zu wahren.
Der letzte Versuch, dies zu erreichen, war das Attentat vom 20.7.1944. Es war vom militärischen Widerstand geplant und durchgeführt, daran beteiligt waren aber auch Personen aus anderen Gruppen, wie z.B. Generalstabschef des Heeres Beck (bis 1938), Mitglied der ,,Mittwochsgesellschaft".
Da der militärische Widerstand am meisten Einfluss gehabt hätte und am meisten hätte eingreifen können, denn z.B. Flugblätter der ,,Weißen Rose" konnten wohl kaum das NS- Regime stürzen, werde ich in meinem Referat gezielt auf diese Gruppierung des Widerstandes zu sprechen kommen.
Der militärische Widerstand gegen das NS-Regime
Die Reichswehr hatte Hitlers ,,Machtübernahme" überwiegend positiv aufgenommen. Alle hofften auf bessere Karrierechancen, Befreiung vom Versailler Vertrag und schauten voller Erwartungen in die Zukunft und auf Hitlers Handlungen. Erst 1938 wurden Bedenken laut, als Hitler plante, die Tschechoslowakei zu besetzen. Der Kriegsminister von Blomberg und der Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Fritsch wurden im Februar ´38 entlassen, weil sie ihre Bedenken äußerten. Aus Angst, dass die Wehrmacht noch nicht gerüstet sei und England und Frankreich ihren Kriegseintritt auf seiten der Tschechoslowakei erklären würden, gab auch der Chef des Generalstabes Beck Zweifel an Hitlers Vorhaben an und trat wenig später zurück. Um ihn bildete sich ein Kreis von Militärs und Zivilisten, die bald den aktiven Widerstand ausmachten. Im August 1938 entwarf Beck den ersten Staatsstreichplan, der ausgeführt werden sollte, wenn Hitler seine Ankündigungen, die Tschechoslowakei zu überfallen, wirklich wahr machen würde. Die Generale von Witzleben, von Brockdorff, der Polizeipräsident von Berlin, General der Polizei und SS-Gruppenführer Graf von Helldorf, sowie Becks Nachfolger Halder und Hoepner versprachen ihre Beteiligung am Staatsstreich. England sollte als Garantiemacht der Tschechoslowakei veranlasst werden. Denn Hitler hätte seinen Sturz nach einem schweren Misserfolg eher hingenommen.
Die Erfolge Hitlers in der nächsten Zeit, z.B. die Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich, ließen den Staatsstreich vorerst platzen. Außerdem wurden einige Generale auf andere Positionen versetzt und viele waren vom ,,Hitler-Stalin-Pakt" und vom ,,Stahl- Pakt" so begeistert, dass mit ihrer Beteiligung am Staatsstreich nicht mehr zu rechnen war. Nun war es Goerdeler, Leipzigs zurückgetretener Bürgermeister, der die Widerstandsgruppen zusammenhielt. Seine Warnungen, die er an England und Frankreich richtete, dass Hitler vor Angriffen und Überfällen nicht zurückschrecke, waren erfolglos. Am 1.9.1939, als die Reichswehr in Polen einmarschierte, traten England und Frankreich in den Krieg ein. Ab nun war vielen klar, darunter von Stauffenberg und von Tresckow, dass ein Staatsstreich so gut wie unmöglich war, wenn Hitler noch am Leben war. Die Staatsstreichpläne von 1938 wurden wiederaufgenommen, doch konnten sie nicht eingesetzt werden, weil Hitlers Erfolge das Volk und die Wehrmacht so begeisterten, dass sie kaum jemanden fanden, der sich auf ihre Seite stellte. Goerdeler gewann die Befehlshaber in Belgien und Frankreich, von Falkenhausen und von Stülpnagel, für die Opposition.
Viele Attentatversuche scheiterten in der nächsten Zeit, was die NS-Propaganda geschickt ausnutzte und den ,,Führer" als unverwundbar darstellte.
Die Lage spitzte sich 1944 nach der Festnahme von Moltkes (,,Kreisauer-Kreis") und somit der Sprengung des ,,Kreisauer-Kreises" und der Bastion Canaris so zu, dass die Beseitigung Hitlers immer dringender wurde, aber auch kaum noch möglich war, weil die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt wurden. Stauffenberg und Tresckow hatten ab Sommer 1943 mit der sog. ,,Operation Walküre" detaillierte Umsturzpläne entwickelt. Ausgangspunkt war ein Attentat auf Hitler. Im Folgenden sollte der Walküre-Befehl gegeben werden, mit dem das Ersatzheer Unruhen niederschlagen, die Schaltstellen der NSDAP, SS und der Gestapo und Fernmelde-/ Rundfunkeinrichtungen im gesamten Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten besetze n sollte. Nach erfolgreichem Umsturz sollte eine schon gebildete Regierung aus den verschiedenen Widerstandsgruppierungen die Macht übernehmen. Reichskanzler sollte Goerdeler werden, Innenminister Leber, Außenminister Hassell und Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Witzleben. Am 1.7.1944 wurde Stauffenberg zum Stabschef des Befehlshabers des Ersatzheeres ernannt. Somit hatte er die Möglichkeit im Führerhauptquartier ,,Wolfsschanze" an Lagebesprechungen teilzunehmen und war somit auserwählt, das Attentat selbst auszuführen und auch die Führung des Attentates zu übernehmen.
Im Juni ´44 galt der Krieg als verloren. Trotzdem wollten Stauffenberg und Tresckow das Attentat ausüben. Zweimal noch sollte ein Anschlag scheitern, einmal waren Himmler und Göring nicht anwesend, ein anderes mal war Hitler früher als geplant gegangen. Am 20.7.1944 schien der Plan endlich zu gelingen. Stauffenberg betrat die Holzbaracke ,,Wolfsschanze", in der die Lagebesprechung stattfand, und stellte die Aktentasche mit dem Sprengsatz neben ein Tischbein. Kurz vor der Explosion verließ er die Besprechung und danach auch das Hauptquartier, in der Annahme, Hitler sei tot. Dem war aber nicht so. Denn die Holzbaracke hatte der Druckwelle nachgegeben und durch die Explosion starben nur 4 Personen, darunter aber nicht Hitler, der leicht verletzt blieb. In der Zwischenzeit kam Stauffenberg in Berlin an und erfuhr, dass der Walküre- Befehl erst um 16.00 Uhr ausgegeben wurde, anstatt schon um 13.00 Uhr, weil die Meldung von dem Attentat nicht weitergegeben wurde. Trotzdem lief in Berlin alles scheinbar nach Plan. Das Regierungsviertel wurde vom Ersatzheer umschlossen und das Funkhaus besetzt. Befehle wurden erteilt, schließlich aber wieder zurückgezogen. Es hieß Hitler lebe noch, was von den Attentätern als taktischer Zug der Regierung angesehen wurde. Die Verwirrung war perfekt. Während in Paris, Wien, Prag und Brüssel die Aktionen planmäßig abliefen und schon die ersten Verhaftungen und Übernahmen stattfanden, wurden die Attentäter festgenommen. Der Staatsstreich war beendet.
Daraufhin durchlief eine Verhaftungswelle das Land und erfasste alle Verdächtigen, egal ob sie mit dem gescheiterten Staatsstreich zu tun hatten oder nicht. Einige, u.a. auch Beck begingen Selbstmord, die anderen wurden zum Tode verurteilt oder in KZ´s gesteckt. Die Spitze des Widerstandes wurde noch in derselben Nacht im Bendlerblock in Berlin erschossen, weitere in Plötzensee im Nordwesten Berlins sogar an Fleischerhaken erhängt. Viele Hinrichtungen wurden in allen Einzelheiten für Hitler gefilmt. Außerdem gab Hitler die Anordnung, Verwandte der Oppositionellen in Sippenhaft zu stecken, zu enteignen und deren Kinder zu verschleppen.
Quellen:
- Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie unter ,,Zwanzigster Juli"
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema des Textes "Allgemein zum Widerstand im Dritten Reich"?
Der Text behandelt den Widerstand im Dritten Reich, der aus verschiedenen Gruppierungen mit unterschiedlichen moralischen, politischen und sozialen Wertvorstellungen bestand. Er geht auf die verschiedenen Gruppen ein, wie Arbeiter, Kommunisten, Studenten (Weiße Rose), Mitglieder der katholischen und evangelischen Kirche, Militärs und Bürger, die alle das Ziel hatten, die Herrschaft der NSDAP zu beenden und Hitler zu stürzen.
Welche Widerstandsgruppen werden im Text genannt?
Im Text werden folgende Widerstandsgruppen genannt: Arbeiter, Kommunisten, Studenten (Weiße Rose), katholische und evangelische Kirche, Militärs, und Bürger (z.B. Solf-Kreis, Kreisauer-Kreis, Mittwochsgesellschaft).
Was war das Ziel der Widerstandsgruppen im Dritten Reich?
Das Hauptziel aller Widerstandsgruppen war es, die Schreckensherrschaft der NSDAP zu beenden, Hitler zu stürzen, den Krieg zu beenden und den Frieden zu wahren.
Was war das Attentat vom 20. Juli 1944 und wer war daran beteiligt?
Das Attentat vom 20. Juli 1944 war ein Versuch des militärischen Widerstands, Hitler zu töten. Es wurde vom militärischen Widerstand geplant und durchgeführt, aber auch Personen aus anderen Gruppen, wie z.B. Generalstabschef des Heeres Beck, waren beteiligt.
Warum konzentriert sich der Text besonders auf den militärischen Widerstand?
Der Text konzentriert sich auf den militärischen Widerstand, weil dieser am meisten Einfluss gehabt hätte und am ehesten in der Lage gewesen wäre, das NS-Regime zu stürzen, im Vergleich zu anderen Widerstandsaktionen wie z.B. dem Verteilen von Flugblättern.
Welche Rolle spielte die Reichswehr in den frühen Jahren von Hitlers Herrschaft?
Die Reichswehr nahm Hitlers Machtübernahme überwiegend positiv auf, da sie sich bessere Karrierechancen und eine Befreiung vom Versailler Vertrag erhoffte.
Warum gab es Bedenken innerhalb der Wehrmacht gegen Hitler?
Bedenken wurden 1938 laut, als Hitler plante, die Tschechoslowakei zu besetzen. Kriegsminister von Blomberg und Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Fritsch wurden entlassen, weil sie ihre Bedenken äußerten. Generalstabschef Beck trat ebenfalls zurück, da er Zweifel an Hitlers Vorhaben hatte.
Was war der erste Staatsstreichplan und wer war daran beteiligt?
Der erste Staatsstreichplan wurde im August 1938 von Beck entworfen und sollte ausgeführt werden, falls Hitler die Tschechoslowakei überfallen würde. Beteiligt waren die Generale von Witzleben, von Brockdorff, der Polizeipräsident von Berlin Graf von Helldorf, Becks Nachfolger Halder und Hoepner.
Warum scheiterte der erste Staatsstreichplan?
Der erste Staatsstreichplan scheiterte aufgrund von Hitlers Erfolgen, wie der Angliederung des Sudetenlandes, was die Bevölkerung und die Wehrmacht begeisterte und die Unterstützung für den Staatsstreich schmälerte. Außerdem wurden einige Generale versetzt.
Wer war Goerdeler und welche Rolle spielte er im Widerstand?
Goerdeler, der zurückgetretene Bürgermeister von Leipzig, hielt die Widerstandsgruppen zusammen, nachdem der erste Staatsstreichplan gescheitert war. Er warnte England und Frankreich vor Hitlers Angriffsplänen, jedoch erfolglos.
Was war die "Operation Walküre"?
Die "Operation Walküre" war ein detaillierter Umsturzplan, der von Stauffenberg und Tresckow ab Sommer 1943 entwickelt wurde. Ausgangspunkt war ein Attentat auf Hitler, gefolgt von der Ausführung des Walküre-Befehls, bei dem das Ersatzheer wichtige Schaltstellen der NSDAP, SS, Gestapo und Fernmelde-/Rundfunkeinrichtungen besetzen sollte.
Wer sollte nach dem erfolgreichen Umsturz die Macht übernehmen?
Nach einem erfolgreichen Umsturz sollte eine bereits gebildete Regierung aus verschiedenen Widerstandsgruppierungen die Macht übernehmen. Goerdeler sollte Reichskanzler werden, Leber Innenminister, Hassell Außenminister und von Witzleben Oberbefehlshaber der Wehrmacht.
Was geschah am 20. Juli 1944 und warum scheiterte das Attentat?
Am 20. Juli 1944 platzierte Stauffenberg eine Aktentasche mit einem Sprengsatz in der "Wolfsschanze". Obwohl die Explosion 4 Personen tötete, überlebte Hitler leicht verletzt. Das Attentat scheiterte unter anderem, weil die Holzbaracke die Druckwelle abmilderte.
Welche Konsequenzen hatte das Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944?
Nach dem Scheitern des Attentats folgte eine Verhaftungswelle, die alle Verdächtigen erfasste. Viele wurden zum Tode verurteilt, in KZ´s gesteckt oder begingen Selbstmord. Die Spitze des Widerstandes wurde noch in derselben Nacht erschossen oder erhängt, und es gab Sippenhaftungen gegen Verwandte der Oppositionellen.
- Quote paper
- Helen Ostermeyer (Author), 2001, Militärischer Widerstand im Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99586