Die Arbeit beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Dispersion der Gesellschaft durch die Nutzung sozialer Netzwerke im Internet aus der Perspektive der deliberativen Demokratietheorie nach Habermas. Während der Strukturwandel der Öffentlichkeit zu Beginn des neunzehnten Jahrhundert, der gesellschaftliche und politische Veränderungen nach sich gezogen hat, ausführlich erforscht wurde, soll die von Habermas entwickelte deliberative Demokratietheorie nun auch auf den digitalen Strukturwandel angewendet werden.
Jürgen Habermas‘ Arbeit und Publikationen sind mit seiner deliberativen Diskurstheorie prägend für den Begriff, das Verständnis sowie die Bedeutung der Öffentlichkeit in den Sozialwissenschaften. Seine Hauptwerke "Faktizität und Geltung" aus dem Jahr 1992 sowie "Strukturwandel der Öffentlichkeit" aus dem Jahr 1962 befassen sich beide, wie letzterer Name schon erkennen lässt, nicht nur mit der bestehenden Öffentlichkeit an sich, sondern auch mit ihrem Wandel durch technologische Fortschritte.
Seit der Jahrtausendwende vollzieht sich ein digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit. Gesellschaftlich und damit auch politisch hat das Internet und die Digitalisierung von Kommunikation eine enorme Veränderung, vor allem für den Begriff der Öffentlichkeit, mit sich gebracht. Insbesondere die Art und Weise, in der wir nun hauptsächlich miteinander kommunizieren hat sich durch die veränderte Struktur und die vernachlässigten Bedingungen der Kommunikation. Durch die stark frequentierte Nutzung von sozialen Netzwerken, wurde die Öffentlichkeit, die bisher einen Raum dargestellt hat, zu pluralistischen Teil- und Nischenöffentlichkeiten, auf die sich die Gesellschaft aufteilt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Die Öffentlichkeit nach Habermas
- 3. Funktion kommunikativ erzeugter Macht
- 4. Massenmedialer Strukturwandel
- 5. Digitaler Strukturwandel
- 5.1. Algorithmen und Filter Bubbles: Die Gefahren des digitalen Strukturwandels
- 6. Die Verbreitung von Verschwörungstheorien in digitalen Öffentlichkeiten
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des digitalen Strukturwandels auf die Öffentlichkeit aus der Perspektive der deliberativen Demokratietheorie nach Habermas. Sie untersucht, wie die Dispersion der Gesellschaft durch die Nutzung sozialer Netzwerke die Funktionsweise des öffentlichen Diskurses und die Entstehung von Konsens beeinflusst.
- Die Rolle der Öffentlichkeit in der deliberativen Demokratietheorie nach Habermas
- Der Einfluss des digitalen Strukturwandels auf die Öffentlichkeit
- Die Gefahren von Algorithmen und Filter Bubbles
- Die Verbreitung von Verschwörungstheorien in digitalen Öffentlichkeiten
- Die Herausforderungen für die deliberative Demokratie im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung - Die Einleitung stellt die Relevanz der deliberativen Demokratietheorie für das Verständnis der Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter dar und gibt einen Überblick über die behandelten Themen.
- Kapitel 2: Die Öffentlichkeit nach Habermas - Dieses Kapitel beleuchtet Habermas' Theorie der Öffentlichkeit und die Bedeutung des öffentlichen Diskurses für die Legitimation und Souveränität.
- Kapitel 3: Funktion kommunikativ erzeugter Macht - Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Rolle des öffentlichen Diskurses in der Entstehung von politischem Konsens und der Funktion kommunikativ erzeugter Macht.
- Kapitel 4: Massenmedialer Strukturwandel - Dieses Kapitel beschreibt den Wandel der Öffentlichkeit durch den Einfluss der Massenmedien im 19. und 20. Jahrhundert.
- Kapitel 5: Digitaler Strukturwandel - Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen des digitalen Strukturwandels auf die Öffentlichkeit, insbesondere mit den Gefahren von Algorithmen und Filter Bubbles.
- Kapitel 6: Die Verbreitung von Verschwörungstheorien in digitalen Öffentlichkeiten - Dieses Kapitel untersucht die Entstehung und Verbreitung von Verschwörungstheorien in digitalen Öffentlichkeiten und deren Auswirkungen auf den öffentlichen Diskurs.
Schlüsselwörter
Deliberative Demokratie, Öffentlichkeit, Habermas, digitaler Strukturwandel, Filter Bubbles, Algorithmen, Verschwörungstheorien, soziale Netzwerke, Diskurs, Konsens, Meinungsbildung, Legitimation, politische Partizipation.
- Quote paper
- Sibylle Eder (Author), 2020, Die Öffentlichkeit nach Jürgen Habermas und der Wandel deliberativer Diskurse. Die Dispersion der Gesellschaft im digitalen Strukturwandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/991619