In dieser Arbeit wird die Theorie von Bruno Latour dargestellt. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie sich die Akteur-Netzwerk-Theorie auf den Alltag anwenden lässt. Ein Anwendungsbeispiel im weiteren Verlauf der Arbeit soll dies verdeutlichen, sowie das Potential, das der Akteur-Netzwerk-Theorie innewohnt, aufzeigen.
Der Forschungskern der Sozialgeographie beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Gesellschaft und Raum. Dabei geht es um die Grundfragen, wie sich Gesellschaften in räumlicher Hinsicht organisieren und welche Rolle die unterschiedlichen räumlichen Bedingungen für das Zusammenleben in einer Gesellschaft spielen. Häufig geht es dabei um die Grundfrage in wie weit Technik soziale Prozesse bestimmt oder bestimmen sollte und die Art und Weise, wie Menschen mit Technik umgehen. Sobald Umbrüche in der Gesellschaft stattfinden ändert sich auch der Kontext und die Entwicklung der Sozialgeographie. Es entstehen „neue“ Theorien mit anderen Zielsetzungen, während sich schon vorhandene Sichtweisen weiterentwickeln
oder in den Hintergrund geraten.
So lassen sich im historischen Werdegang der Sozialgeographie mehr oder weniger stark unterscheidbare Phasen, Theorien und Zielsetzungen ausmachen. So beschäftigt sich die sogenannte „Traditionelle Geographie“ mit der Annahme, dass der Raum die Gesellschaft prägt, und der Raum somit für menschliches Verhalten verantwortlich ist. Die Natur besitzt bei dieser Sichtweise einen hohen Stellenwert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund
- Kernaussage
- Das Symmetrieprinzip
- Dominanz von Akteuren
- Mikro- und Makroebene
- Nicht-menschliche Akteure
- Handlungsspielraum von Gegenständen
- Kernbegriffe
- Netzwerk
- Akteur (Aktant)
- Anwendungsbeispiel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Akteur-Netzwerk-Theorie, entwickelt von Bruno Latour und Michael Callon, zielt darauf ab, soziale Ordnung und Netzwerke zu erklären, indem sie Verbindungen zwischen Objekten, Technologien und menschlichen Agenten analysiert. Sie befasst sich insbesondere mit den komplexen Wechselwirkungen von Gesellschaft und Technik, die durch die zunehmende Verwissenschaftlichung und Technisierung in den Vordergrund gerückt sind.
- Das Konzept des Netzwerks und die Interdependenz von Akteuren
- Die Rolle von nicht-menschlichen Akteuren in sozialen Netzwerken
- Das Symmetrieprinzip und die gleichberechtigte Betrachtung von Natur und Gesellschaft
- Die Bedeutung von Kommunikation und Interaktion für die Handlungsfähigkeit von Akteuren
- Die Anwendung der Akteur-Netzwerk-Theorie auf alltägliche Phänomene
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Forschungsfeld der Sozialgeographie ein und beleuchtet die wechselseitige Beziehung zwischen Gesellschaft und Raum. Sie stellt verschiedene historische Phasen und Theorien der Sozialgeographie vor, die die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Rolle von Raum und Technik in sozialen Prozessen widerspiegeln. Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) wird als eine moderne Theorie vorgestellt, die das Verhältnis von Gesellschaft und Raum neu beleuchtet.
- Hintergrund: Das Kapitel beschreibt die Entstehung und den historischen Kontext der ANT. Es erläutert die Rolle von Bruno Latour und Michael Callon bei der Entwicklung der Theorie. Zudem wird der Fokus auf die Technik- und Wissenschaftsforschung gelegt und der Zusammenhang zwischen der ANT und der Analyse von Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Technik aufgezeigt.
- Kernaussage: Dieses Kapitel beleuchtet die Kernaussagen der ANT. Es wird das Symmetrieprinzip erläutert, das davon ausgeht, dass natürliche und gesellschaftliche Elemente mit denselben Methoden und Konzepten betrachtet werden sollten. Die Bedeutung von nicht-menschlichen Akteuren und deren Einfluss auf soziale Netzwerke wird hervorgehoben.
- Kernbegriffe: Der Begriff "Netzwerk" in der ANT bezieht sich auf die Interdependenz von Akteuren und die Tatsache, dass Handlungen eines Akteurs immer Auswirkungen auf andere Akteure haben. Der Begriff "Akteur" (oder Aktant) bezeichnet Entitäten, die in einem Netzwerk agieren und durch ihre Assoziationen und Handlungen mit anderen Akteuren definiert werden. Akteure können sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Wesen sein.
Schlüsselwörter
Die Akteur-Netzwerk-Theorie, Symmetrieprinzip, Netzwerk, Akteur (Aktant), nicht-menschliche Akteure, Technik, Gesellschaft, Verwissenschaftlichung, Technisierung, soziale Ordnung, Interdependenz, Kommunikation, Interaktion, Handlungsfähigkeit.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Die Akteur-Netzwerk Theorie nach Bruno Latour. Gesellschaft und Raum heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/989088