In dieser Seminararbeit soll der Frage nachgegangen werden, wie im Sinne Butlers Geschlecht hergestellt wird: Nämlich diskursiv. Das erste Kapitel ist zunächst in kurzen Zügen der Biografie Butlers gewidmet. Im zweiten Kapitel soll anhand der Erläuterung wichtiger Thesen, Begrifflichkeiten und Konzepte, die Butler anführt – insbesondere das Konzept der Performativität sowie das der intelligiblen Geschlechter – die Herstellungsweise von Geschlecht skizziert werden, während in einem abschließenden Schritt auf die Rezeption ihres Performativitätsbegriffs geschaut werden soll.
"On ne naît pas femme, on le devient."/"Man ist nicht als Frau geboren, man wird es." Eben diese Einsicht Simone de Beauvoirs ist Ausgangspunkt für die teilweise radikale und deshalb wohl breit rezipierte Geschlechtertheorie Judith Butlers, insbesondere wenn es darum geht, die vermeintlich natürlich gegebenen Geschlechterverhältnisse zu entnaturalisieren und als Effekte von Machtverhältnissen und hegemonialen Diskursen herauszustellen. Denn vor allem in einem Punkt sind sich die beiden Philosophinnen einig: Geschlecht ist eine soziale Konstruktion. Was de Beauvoir in ihrem Werk Das andere Geschlecht (1992) angestoßen hat, führt Butler in ihren Schriften weiter indem sie konstatiert, dass es mehr als nur "männlich" und "weiblich" gibt – dass Geschlechtsidentität veränderbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Judith Butler: Zur Person
- Leben
- Werk
- Wirkung und Kritik
- Diskursive Herstellung von Geschlecht
- Diskurs, Sprechen und Performativität im Sinne Butlers
- Performative Sprechakte nach Austin
- Intelligible Geschlechter
- Rezeption und Ausblick
- Rezeption des Butlerschen Performativitätsbegriffs
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht, wie Judith Butler die diskursive Konstruktion von Geschlecht beschreibt. Die Arbeit beleuchtet Butlers Biografie und zentrale Konzepte wie Performativität und intelligible Geschlechter. Der Fokus liegt auf der Analyse der Herstellung von Geschlecht als diskursiven Prozess und der Rezeption von Butlers Theorie.
- Butlers Biografie und Werk
- Der Begriff der Performativität bei Butler
- Intelligible Geschlechter und ihre soziale Konstruktion
- Rezeption und Kritik an Butlers Theorie
- Diskursive Machtstrukturen und Geschlechtsidentität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt Simone de Beauvoirs Einfluss auf Butlers Geschlechtertheorie. Sie hebt die zentrale Fragestellung der Arbeit hervor: Wie wird Geschlecht im Sinne Butlers diskursiv hergestellt? Die Struktur der Arbeit wird skizziert, wobei die einzelnen Kapitel und ihre jeweiligen Schwerpunkte kurz umrissen werden. Die Einleitung verdeutlicht den Ansatz, Butlers Konzept der Performativität und der intelligibility von Geschlechtern zu analysieren, um die diskursive Herstellung von Geschlecht zu verstehen.
1. Judith Butler: Zur Person: Dieses Kapitel gibt einen knappen Überblick über Butlers Leben, ihren Werdegang und ihre akademische Karriere. Es wird ihr Einfluss auf die Gender- und Queer Studies hervorgehoben, sowie ihre Professuren an verschiedenen renommierten Universitäten erwähnt. Die Beschreibung ihrer frühen Begegnung mit theologischen und philosophischen Schriften durch Familie und Erziehung legt den Grundstein für das Verständnis ihres späteren Werkes. Die Darstellung ihrer Ausbildung an renommierten Universitäten wie Yale und Heidelberg unterstreicht ihre akademische Exzellenz.
1.2 Werk: Dieses Kapitel beleuchtet Butlers einflussreiches Werk "Gender Trouble" (Das Unbehagen der Geschlechter) und seine umstrittene These von der Performativität des Geschlechts. Es wird detailliert beschrieben, wie Butler die Performativität nicht nur auf soziale Konstruktionen, sondern auch auf den Körper als kulturelles Konstrukt ausdehnt. Die Diskussion ihrer weiteren Forschungstätigkeit und die Verbindung anthropologischer, psychoanalytischer, soziologischer, politischer und sprachphilosophischer Fragen unterstreicht den interdisziplinären Charakter ihres Ansatzes. Das Kapitel betont die Auseinandersetzung Butlers mit sprach-, diskurs- und identitätstheoretischen sowie identitätspolitischen Fragen und deren Ausweitung von der Analyse von Geschlechtsidentitäten hin zu ethisch ausgerichteten Diskurs- und Machtanalysen.
1.3 Wirkung und Kritik: Hier wird der weitreichende Einfluss von Butlers Thesen auf verschiedene Disziplinen, insbesondere die Gender und Queer Studies, dargestellt. Der Abschnitt analysiert die heftige Kritik an ihrem radikalen Konstruktivismus, die insbesondere aus feministischer Perspektive erhoben wurde. Die Kritikpunkte, wie die vermeintliche Vernachlässigung des empirisch gegebenen Körpers und weiterer sozialer Faktoren wie race und class werden erörtert. Das Kapitel betont jedoch auch, dass Butlers Ziel nicht die Desillusionierung feministischer Politik ist, sondern ein bewussterer Umgang mit Machtstrukturen. Die Kritik wird als Ausgangspunkt für eine differenzierte Betrachtung von Butlers Theorie präsentiert.
Schlüsselwörter
Judith Butler, Performativität, Diskurs, Geschlecht, Geschlechtsidentität, soziale Konstruktion, Gender Studies, Queer Studies, Machtstrukturen, heteronormative Matrix, intelligibility.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit über Judith Butlers Geschlechtertheorie
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht Judith Butlers Beschreibung der diskursiven Konstruktion von Geschlecht. Sie beleuchtet Butlers Biografie und zentrale Konzepte wie Performativität und intelligible Geschlechter. Der Fokus liegt auf der Analyse der Herstellung von Geschlecht als diskursiven Prozess und der Rezeption von Butlers Theorie.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Butlers Biografie und Werk, den Begriff der Performativität, intelligible Geschlechter und ihre soziale Konstruktion, die Rezeption und Kritik an Butlers Theorie sowie diskursive Machtstrukturen und Geschlechtsidentität. Es wird auch der Einfluss von Simone de Beauvoir auf Butlers Theorie diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Judith Butler (Leben, Werk und Wirkung), ein Kapitel über die diskursive Herstellung von Geschlecht und ein Kapitel zur Rezeption und zum Ausblick. Jedes Kapitel wird in Unterkapitel unterteilt, die die jeweiligen Schwerpunkte detailliert behandeln.
Was versteht Butler unter Performativität?
Die Arbeit erklärt Butlers Konzept der Performativität, wobei betont wird, dass Butler die Performativität nicht nur auf soziale Konstruktionen, sondern auch auf den Körper als kulturelles Konstrukt ausdehnt. Der Zusammenhang zu Austins Theorie performativer Sprechakte wird erläutert.
Welche Rolle spielen „intelligible Geschlechter“ in Butlers Theorie?
Die Arbeit erklärt den Begriff der „intelligiblen Geschlechter“ im Kontext von Butlers Theorie und analysiert deren soziale Konstruktion. Es wird untersucht, wie diese Konstruktionen durch diskursive Praktiken aufrechterhalten und reproduziert werden.
Wie wird die Rezeption und Kritik an Butlers Theorie behandelt?
Die Arbeit analysiert die Rezeption und Kritik an Butlers Theorie, insbesondere die Kritik aus feministischer Perspektive, die den vermeintlichen Vernachlässigung des empirisch gegebenen Körpers und weiterer sozialer Faktoren wie race und class betrifft. Es wird jedoch auch betont, dass Butlers Ziel nicht die Desillusionierung feministischer Politik ist, sondern ein bewussterer Umgang mit Machtstrukturen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Judith Butler, Performativität, Diskurs, Geschlecht, Geschlechtsidentität, soziale Konstruktion, Gender Studies, Queer Studies, Machtstrukturen, heteronormative Matrix, intelligibility.
Wer hatte Einfluss auf Butlers Denken?
Die Arbeit erwähnt den Einfluss von Simone de Beauvoir auf Butlers Geschlechtertheorie und beschreibt Butlers frühe Begegnung mit theologischen und philosophischen Schriften durch Familie und Erziehung, die den Grundstein für ihr späteres Werk legte.
Welche Werke Butlers werden behandelt?
Die Arbeit behandelt insbesondere Butlers einflussreiches Werk "Gender Trouble" (Das Unbehagen der Geschlechter) und analysiert detailliert die darin enthaltene These von der Performativität des Geschlechts.
Welche Disziplinen werden in der Arbeit berücksichtigt?
Die Arbeit zeichnet sich durch einen interdisziplinären Ansatz aus, der anthropologische, psychoanalytische, soziologische, politische und sprachphilosophische Fragen verbindet.
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- Johanna Friedrich (Author), 2018, Wie wird Geschlecht hergestellt? Zur Performativität und diskursiven Konstruktion von Geschlecht bei Judith Butler, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/989036