Drei kurze Charakteristiken der Personen, mit Zitaten aus dem Stück belegt: Präsident von Wahlter, Wurm und von Kalb
Inhaltsverzeichnis
1. Präsident von Walter
2. Sekretär Wurm
3. Hofmarschall von Kalb
1. Präsident von Walter
Präsident von Walter ist 50 Jahre alt, lebt und arbeitet am Hofe eines deutschen Fürsten. Er versucht seinen Sohn Ferdinand, den Major von Walter, mit Lady Milford, der Mätresse des Fürsten zu verheiraten, um seinen eigenen Einfluss am Hof zu vergrößern ("Der Herzog sucht eine Partie für die Milford. Ein Anderer kann sich melden - den Kauf schließen, mit der Dame das Vertrauen des Fürsten anreißen, sich ihm unentbehrlich machen - Damit nun der Fürst im Netz meiner Familie bleibe, soll mein Ferdinand die Milford heirathen", I/5). Nicht nur aus diesem Grunde entsetzt ihn deshalb die Tatsache, dass sein Sohn Luise Miller liebt, sondern auch, weil diese eine Bürgerliche ist und ihm somit für seinen Sohn nicht standesgemäß erscheint. Er lässt daraufhin sofort die Hochzeit von Lady Milford und Ferdinand durch Hofmarschall v. Kalb in der Stadt verkünden ("...und den Entschlußmeiner Ferdinands in der ganzen Residenz bekannt machen", 1/6). Nun muss er nur noch den Major überzeugen, indem er ihn durch Drohung ("Junge ich sage dir, du wirst dort [bei d. Lady Milford] sein, oder fliehe meinen Zorn!", I/7) einzuschüchtern versucht. Da damit er bei dem Jungen, jedoch keinen Erfolg hat geht er auf den Vorschlag Wurms ein, eine Intrige gegen seinen eigenen Sohn zu schmieden und ihn von Luise weg - und zu Lady Milford hin - zu bringen, nämlich folgender maßen: Der Präsident lässt den Musikant Miller sowie dessen Frau verhaften und erpresst dann damit Luise einen 'Liebesbrief' an Hofmarschall v. Kalb zu schreiben, welchen Ferdinand 'zufällig' findet und rasend eifersüchtig wird. In dieser Angelegenheit kommt die Skrupellosigkeit des Präsidenten v. Walter, die sich schon mit der eiskalten Ermordung seines Vorgängers (um an dessen Position zu kommen: "... durch die Hinwegräumung meines Vorgängers...", I/7) andeutete, nochmals überdeutlich zum Vorschein. Er schreckt selbst vor Gewalt nicht zurück, um seine Ziele - die sehr egoistisch sind - zu verwirklichen. Erst als sein Sohn im sterben liegt erkennt er, dass er einen Fehler gemacht hat, nämlich einen für seinen Sohn und dessen Geliebte Luise tödlichen Fehler. Als er dies erkennt, versucht er noch alle Schuld auf Wurm abzuladen, doch dieser will nun alle verborgenen Verbrechen des Präsidenten aufdecken ("Ich will Geheimnisse aufdecken, daßdenen, die sie hören, die Haut schauern soll." IV/9). Zu seinem Trost vergibt ihm sein Sohn kurz vor seinem Tod durch die dem Vater gereichte Hand.
2. Sekretär Wurm
Wurm ist der Hofsekretär des Präsidenten. Er ist von bürgerlichem Stand und kein Adliger, doch er hat relativ viel Einfluss am Hofe des Fürsten durch seine Sekretärstätigkeit beim Präsident v. Walter und seine beratende Funktion diesem gegenüber und seine Freundschaft ("O, guter Freund!",III/1 und "Ich werde, Kamerad!" IV/8) zu ihm. Trotzdem verhält er sich sehr unterwürfig gegenüber dem seinem Arbeitgeber ("Ihro Exzellenz" I/5). Seine Eigenschaft, sich gern in Angelegenheiten anderer einzumischen verschafft ihm das Wissen über die Liebesbeziehung zwischen Ferdinand und Luise. Davon berichtet er dem Präsidenten, bereits mit den Hintergedanken die beiden auseinanderzubringen und selbst Luise zu heiraten("Er habe ein Aug auf das Ding - das find' ich." I/5), den er liebt sie - seine Liebe wird jedoch nicht erwidert. Aus diesem Grunde schmiedet er eine Kabale gegen die Liebe von Ferdinand und Luise, die er mit Hilfe des Präsidenten und dessen Macht durchsetzen will. Er redet dabei so zu dem Präsident, als wolle er nur helfen dessen egoistische Interessen durchzusetzen, doch in Wahrheit hat er auch eigene Hintergedanken bei dieser Intrige: Er will einerseits die Liebe zwischen Ferdinand und Luise zerstören, aber andererseits auch eine Heirat mit Luise herbeiführen. Dies tut er, indem er Luise zwingt einen Brief an Hofmarschall v. Kalb zu schreiben, weil sonst ihre Eltern sterben müssten. Bei dieser Gelegenheit versucht er auch noch seine Person in ein gutes Licht zu rücken und um ihre Charakteristika verschiedener Personen aus Schillers Kabale und Liebe Seite 1 von 3 Charakteristika verschiedener Personen aus Schillers Kabale und Liebe Philipp Decker 10b,GGT Hand anzuhalten("Gesetzt, es wäre diese niedliche Hand", III/6), dies jedoch stößt auf strikte Ablehnung von Seiten Luises ("...ich dich in der Brautnacht erdrosselte und mich dann mit Wollust aufs Rad flechten ließe." III/6). Später als dann Präsident von Walter und Hofsekretär Wurm als Anstifter der Kabale und somit auch als Verantwortliche für den Tod Luises (und später auch Ferdinands) entlarvt werden und der Präsident alle Schuld von sich auf Wurm weist rächt sich dieser, indem er nun seinerseits über die geheimem Verbrechen des Präsidenten aussagt. Der Hofsekretär trägt seinen Namen Wurm zurecht. Er versteht es seine Interessen geschickt in Intrigen umzusetzen und hat scheinbar ein Vorliebe für diese Art Heimtücke ("Geschmack am langsamen, krummen Gang der Kabale zu finden", III/1). Dieses Zitat zeigt die Verkörperung der Kabale in Wurm bzw. dessen Namen, denn ein Wurm kriecht auch langsam und Krumm dahin. Ausserdem ist die Ähnlichkeit von einem Wurm zu einer Schlange nicht von der Hand zu weisen. Die Schlange steht für Hinterlist und Heimtücke; Eigenschaften, die man bei Wurm vordergründig vorfindet.
3. Hofmarschall von Kalb
Häufig gestellte Fragen
Wer ist Präsident von Walter in "Kabale und Liebe"?
Präsident von Walter ist 50 Jahre alt und arbeitet am Hofe eines deutschen Fürsten. Er plant, seinen Sohn Ferdinand mit Lady Milford zu verheiraten, um seinen Einfluss zu stärken. Er ist entsetzt über Ferdinands Liebe zu Luise Miller, da diese bürgerlich ist. Er ist skrupellos und schreckt selbst vor Gewalt zurück, um seine Ziele zu erreichen, was sich in der Ermordung seines Vorgängers und der Intrige gegen seinen Sohn zeigt. Erst als sein Sohn im Sterben liegt, erkennt er seinen Fehler.
Wer ist Sekretär Wurm in "Kabale und Liebe"?
Wurm ist der Hofsekretär des Präsidenten von Walter. Obwohl bürgerlich, hat er Einfluss am Hof durch seine Tätigkeit und Freundschaft mit dem Präsidenten. Er ist unterwürfig gegenüber seinem Arbeitgeber, mischt sich gern in Angelegenheiten anderer ein und schmiedet eine Kabale gegen die Liebe zwischen Ferdinand und Luise, um selbst Luise zu heiraten. Er zwingt Luise, einen Brief an Hofmarschall von Kalb zu schreiben. Als er entlarvt wird, rächt er sich, indem er die Verbrechen des Präsidenten aufdeckt. Wurm verkörpert Heimtücke und Intrige.
Wer ist Hofmarschall von Kalb in "Kabale und Liebe"?
Hofmarschall von Kalb ist ein Adliger und hat einen höhergestellten Rang am Hofe des Fürsten. Er befolgt die Befehle des Präsidenten, die Nachricht von der Hochzeit zwischen Ferdinand und Lady Milford zu verkünden. Er gibt sich bereitwillig als Liebhaber der Luise aus. Er wird als Witzfigur dargestellt, mit Naivität und Leichtfüßigkeit. Seine Sprache und sein Auftreten sind beschwingt und wirken eher weiblich.
Was sind die Hauptthemen des Textes?
Die Hauptthemen umfassen Standesunterschiede, Intrigen, Machtmissbrauch, Liebe und die Konflikte zwischen Adel und Bürgertum.
Was ist die Rolle der Kabale im Drama?
Die Kabale, inszeniert von Präsident von Walter und Sekretär Wurm, dient dazu, die Liebesbeziehung zwischen Ferdinand und Luise zu zerstören und die politischen Ambitionen des Präsidenten zu fördern. Sie ist ein zentrales Element der Handlung und führt zu tragischen Konsequenzen.
Wie wird der Standesunterschied in den Charakteren dargestellt?
Der Standesunterschied wird durch die unterschiedlichen Verhaltensweisen, Ambitionen und Konflikte der Charaktere deutlich. Der Adel (Präsident von Walter, Hofmarschall von Kalb) strebt nach Macht und Einfluss, während das Bürgertum (Luise Miller, Miller) unter den Machenschaften des Adels leidet.
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- Philipp Decker (Author), 1999, Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe - Charakteristiken von Präsident von Walter, Wurm und von Kalb, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/98610