In dieser Arbeit werden folgende Fragen erörtert: Was macht Geschwisterbeziehungen so besonders, dass eine intensivere Auseinandersetzung gerechtfertigt ist? Inwieweit unterscheiden sich Einzel- und Geschwisterkinder in ihrer Entwicklung? Und die aus den Ergebnissen resultierende Frage: Muss die Lehrkraft folglich auf die Kinder unterschiedlich eingehen und sie anders fördern?
Um diese Fragen zu beantworten wird zunächst genauer auf Geschwisterbeziehungen im Allgemeinen eingegangen, sowie auf die Konstellationsmöglichkeiten und deren möglichen Einfluss auf die Entwicklung. Anschließend soll der Einfluss von Geschwisterbeziehungen im Allgemeinen analysiert werden und ein Vergleich zu Einzelkindern gezogen werden. Daraus folgt ein Fazit und abschließend mögliche Konsequenzen für das Verhalten einer Lehrkraft.
Ungefähr 13 Millionen Menschen in Deutschland sind unter 17 Jahren. 26 Prozent davon sind Einzelkinder, die restlichen 74 Prozent Geschwisterkinder, wiederum davon wachsen 28 Prozent mit mehreren Geschwistern auf. Theoretisch würde somit fast ein Drittel jeder Klasse ohne Geschwister aufwachsen und ein weiteres Drittel mehr als ein Geschwisterkind haben. Das sind keine kleinen Anteile. Doch unterscheiden sich diese Kinder hinsichtlich ihrer Voraussetzungen und sollte die Lehrkraft also ein Differenzierungskonzept hinsichtlich des Geschwisterverhältnisses entwickeln?
Während des Lehramtsstudiums fallen oft Begriffe wie Differenzierung und Individualisierung. Verstärkt im Rahmen der Inklusionsdebatte wird darauf hingewiesen, dass Lehrer und Lehrerinnen den Unterricht individuell an die Schüler und Schülerinnen anpassen müssen, um so auf die Bedürfnisse jedes einzelnen einzugehen. Dabei werden verschiedenen Kriterien genannt, denen ein besonderer Schwerpunkt zuteil wird, zum Beispiel körperliche und geistige Einschränkungen und Geschlecht. Selten wird hier das Geschwisterverhältnis thematisiert. Doch wenn wir den Aussagen der Gesellschaft glauben, gibt es gravierende Unterschiede zwischen Einzel- und Geschwisterkindern, denen Beachtung gewidmet werden müsste.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff Geschwister und die Besonderheit von Geschwisterbeziehungen
- Geschwisterbeziehungen und ihr Einfluss auf die kindliche Entwicklung
- Einflussfaktoren der Geschwisterkonstellation auf die Entwicklung des Kindes
- Die Effekte der Geburtenfolge
- Geschwister als Ressource
- Kinder ohne Geschwister
- Einflussfaktoren der Geschwisterkonstellation auf die Entwicklung des Kindes
- Fazit
- Konsequenzen für Lehrkräfte
- Alle Lehrkräfte
- LER-Lehrkräfte
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Besonderheiten von Geschwisterbeziehungen und deren Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Sie zielt darauf ab, die Bedeutung dieser Beziehungen für die individuelle Entwicklung von Kindern zu beleuchten und einen Vergleich zu Einzelkindern zu ziehen.
- Die Besonderheiten von Geschwisterbeziehungen
- Der Einfluss von Geschwisterbeziehungen auf die kindliche Entwicklung
- Vergleich von Geschwister- und Einzelkindern
- Konsequenzen für das pädagogische Handeln
- Differenzierung im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz der Untersuchung dar. Im zweiten Kapitel wird der Begriff „Geschwister“ definiert und die Besonderheiten von Geschwisterbeziehungen beleuchtet. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit dem Einfluss der Geschwisterkonstellation auf die Entwicklung des Kindes, wobei der Fokus auf den Effekten der Geburtenfolge liegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Begriffen Geschwisterbeziehungen, kindliche Entwicklung, Einzelkinder, Differenzierung im Unterricht, pädagogisches Handeln, Geburtenfolge und Geschwisterkonstellation.
- Quote paper
- Lara Tillen (Author), 2020, Geschwisterbeziehungen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Kinder. Konsequenzen für die kindliche Entwicklung und Lehrkräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/983415