In den Medien wird in der letzten Zeit sehr viel über die Gehälter von Spitzensportlern diskutiert. Den Athleten wird immer wieder vorgeworfen, dass sie trotz eines sehr hohen Gehalts nicht immer die bestmögliche Leistung bringen.
Die Frage, ob Spitzenathleten zu viel verdienen oder nicht, wird im folgenden Text genau untersucht. Bei genauer Untersuchung der Fragestellung findet man viele Argumente, die dafür sprechen, dass Sportlergehälter nicht zu hoch, sondern vielmehr eine gerechte Bezahlung ist. Ein wichtiges Argument ist zweifelsohne, dass auch Spitzensportler ihr Geld redlich verdienen müssen und Topleistungen bringen.
Es ist zwar richtig, dass Spitzensportler sehr viel trainieren müssen und deshalb ein hohes Gehalt verdient haben, aber eine so übermäßige Bezahlung wie in der heutigen Zeit kann dadurch keineswegs gerechtfertigt werden. Ein entscheidender Aspekt in dieser Frage ist die Ungerechtigkeit der Gehälter im Vergleich zu anderen Berufsgruppen.
Spitzenverdienste berechtigt ?
These: Verdienen Spitzensportler zu viel Geld
Zielthese: Die Vereine sollten einen Teil der Spielergehälter in die Nachwuchsarbeit investieren.
Die Gehälter von Profisportlern sind im Laufe der Sportgeschichte kontinuierlich angestiegen. Während Sportler früher mit dem verdienten Geld gerade einmal über die Runden kamen, leben Spitzenprofis heute im Luxus. Und das, obwohl die sportlichen Leistungen früher nicht viel schlechter waren als heutzutage. Besonders durch zahlreiche Werbepartner ist es vielen Sportlern in den letzten Jahren ermöglicht worden, einige Mio. Mark im Jahr zu verdienen. So z.B. hat Boris Becker 1988 20 Mio. DM für einen Trikotwechsel bekommen. Aber auch von ihren Vereinen bekommen Sportler eine Menge Geld und bei Sportarten wie zum Beispiel Tennis, Golf gibt es zusätzlich noch sehr hohe Antrittsgagen und Siegerprämien. Ein entscheidender Grund für diese “Gehälterexplosion” ist sicherlich der Aufschwung des Sports in der Vermarktung in den letzten Jahren, die durch die zunehmende Popularität hervorgerufen wurde. In den Medien wird in der letzten Zeit sehr viel über die Gehälter von Spitzensportlern diskutiert. Den Athleten wird immer wieder vorgeworfen, dass sie trotz eines sehr hohen Gehalts nicht immer die bestmögliche Leistung bringen. Die Frage, ob Spitzenathleten zu viel verdienen oder nicht, wird im folgenden Text genau untersucht.
Bei genauer Untersuchung der Fragestellung findet man viele Argumente, die dafür sprechen, dass Sportlergehälter nicht zu hoch, sondern vielmehr eine gerechte Bezahlung sind. Ein wichtiges Argument ist zweifelsohne,
dass auch Spitzensportler ihr Geld redlich verdienen müssen und
Topleistungen bringen. Denn es ist bestimmt kein Kinderspiel, in einer Sportart an die Weltspitze zu gelangen und sich dort über mehrere Jahre zu behaupten. Eine große Begabung und jahrelanges, tägliches Training sind dabei dringend notwendig. Deshalb darf man die harte Arbeit, die sich hinter einem Sportstar versteckt, nicht unterschätzen. Vor allem bei Sportarten wie Fußball, Tennis und Basketball, die sehr beliebt sind und bei denen deshalb ein riesiger Konkurrenzkampf besteht, ist es enorm schwierig, sich von Jahr zu Jahr erneut zu beweisen und an der Weltspitze zu bleiben. Denn es gibt genug Beispiele, die belegen, dass sich Athleten nach vorne gearbeitet haben und ein Jahr später einen enormen Leistungsabfall zu verzeichnen haben. Ein Beispiel dafür ist der Tennisspieler Andre Medwedew (1995-1996 unter TOP 10). Gegenwärtig steht er auf der Weltrangliste zwischen 75-100. Es ist also nicht leicht über Jahre hinweg als Sportler Millionen zu verdienen. Ein Spitzensportler kann Massen bewegen, erst durch ihn kommen die Zuschauer ins Stadion und zahlen somit relativ teure Eintrittspreise an die Veranstalter. Ohne diese Stars könnten Fußballvereine, Tennisveranstalter oder auch die Formel 1 in der heutigen Zeit kaum noch überleben. Aber auch die Werbepartner, die zweite große Einnahmequelle von Topathleten, profitieren trotz der hohen Zahlungen an die Sportler aus der Zusammenarbeit. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Spitzensportler mehr als Vorbilder oder Idole betrachtet werden und deshalb in der Lage sind, andere Menschen von der Qualität eines Produktes zu überzeugen. Dies sieht man an den steigenden Umsatzzahlen des Internetproviders AOL, für den der ehemalige Tennissuperstar Boris Becker wirbt. Ein anderes schwerwiegendes Argument ist, dass Sportler oft ein großes gesundheitliches Risiko eingehen müssen, um an die Weltspitze zu gelangen. Denn um ganz nach oben zu kommen ist es oft notwendig, dass man die Schule oder sein ursprüngliches Berufsleben abbricht. Wenn dann der Sportler schwer verletzt ist oder ein starker Leistungsabfall zu verzeichnen ist und somit keine Möglichkeit mehr besteht als Sportler Geld zu verdienen, ist eine gute Bezahlung während der aktiven Laufbahn mehr als gerechtfertigt. Hinzu kommt, dass es dann kaum noch möglich ist, einen Schulabschluss nachzuholen oder den erlernten Beruf zu ergreifen. Ein anderer nicht zu übersehender Aspekt, der für die Berechtigung von hohen Gehältern im Spitzensport spricht, ist mit Sicherheit, dass Sportler ihre Gesundheit aufs Spiel setzen um erfolgreich zu sein. Es gibt auch in diesem Bereich immer mehr schwarze Schafe, die ihre Leistungen durch illegales Einnehmen von leistungsfördernden Präparaten (Dopingmittel, Drogen) über das mögliche Maß hinaus steigern wollen (Tour de France1999, Ben Johnsen). Trotz allem müssen Spitzensportler, die nicht auf Doping zurückgreifen, täglich eine extrem hohe Belastung auf sich nehmen. Ein Kugelstoßer hat eine Trainingszeit von 6 Stunden am Tag, ein Radfahrer legt täglich 150 bis 200 km zurück und Langstreckenläufer haben eine Wochenleistung von bis zu 200 km zurückzulegen. Die körperlichen Belastungen, denen Athleten dadurch ausgesetzt sind, werden in der Öffentlichkeit oft unterschätzt. Wenn man sich allerdings ehemalige Spitzensportler ansieht, wird man merken, dass bei sehr vielen von ihnen nach der aktiven Laufbahn bleibende gesundheitliche Schäden zurückgeblieben sind oder sich im Nachhinein bemerkbar machen. Allerdings besteht auch während der Laufbahn ein großes Gesundheitsrisiko. Besonders bei Sportarten wie Motorsport, Boxen, Skisport oder auch Eishockey begeben sich die Sportler täglich in Gefahr, schwere Verletzungen davonzutragen. Selbst Todesfälle sind nicht auszuschließen, wie man an zahlreichen Beispielen aus dem Motorsport
(Ayrton Senna 1. Mai 1994 Großer Preis von Brasilien) und Skisport (29. Januar 1992 Ulrike Maier Kandahar - Piste von Garmisch - Partenkirchen) gesehen hat. Daran ist erkennbar, wie gefährlich Spitzensportler leben und dass eine Menge Mut dazu benötigt wird, sich in einen Formel-1 Wagen zu setzen oder auf Skiern einen Abfahrtshang hinabzufahren. Andererseits gibt es viele Gründe, die belegen, dass die Bezahlung der Spitzenathleten zu hoch ist.
Ein entscheidender Aspekt ist, dass durch die hohen Gehälter der Leistungsdruck auf die Sportler wächst und dadurch die Leistungen nachlassen können. Besonders auf junge Athleten, die noch vor einer großen Karriere stehen, hat dieser Druck oft sehr negative Auswirkungen (Lars Ricken, Borussia Dortmund). Wenn zum Beispiel ein sehr junger Fußballer in seinen ersten Jahren als Profi ein Millionenangebot eines Spitzenvereins erhält, kann sich das nicht fördernd auf seine Leistung auswirken. Es wird ihm immer wieder vorgehalten, dass er viel verdient und deshalb besonders gute Leistungen bringen muss. Junge Sportler sind selten in der Lage einem so starken Druck standzuhalten. Ein Leistungsabfall ist deshalb vorprogrammiert. Aber auch für erfahrenere Sportler ist es nicht leicht unter einem so hohen Druck in Ruhe weiter zu arbeiten und Topleistungen zu bringen.
Ein weiteres Argument ist, dass die hohen Gehälter den eigentlichen Sport in den Hintergrund rücken. Steht ein wichtiges Turnier an, mit einer hohen Antrittsgage und hohen Preisgeldern, sind Sportler oft übermotiviert und handeln nicht mehr nach ihrem Verstand. Wenn sie zum Beispiel leicht verletzt sind, lassen sie sich “fitspritzen” um keinen Schmerz mehr zu spüren, oder treten trotz einer Verletzung an. Dies kann zur Folge haben, dass sie sich wegen ihres falschen Ehrgeizes noch stärker verletzen. Gegen diesen Eifer wäre absolut nichts einzuwenden, wenn er allein wegen des sportlichen Aspekts, und nicht wegen des Geldes entstehen würde. Das wahrscheinlich wichtigste Argument, das zeigt, wie unfair die Bezahlung im Spitzensport ist, ist die Ungerechtigkeit der Gehälter im Vergleich zu normal verdienenden Berufsgruppen. Wenn man einen Spitzensportler, der mehrere Millionen im Jahr verdient, mit einem Normalverdiener vergleicht, könnte man feststellen, dass der „Normale“ genauso viel leistet wie der Sportler. Trotzdem wird man aber merken, dass ein „Normaler“ im Vergleich zu einem Spitzenathleten nur sehr wenig verdient. Ein Spitzensportler, der zwei- bis dreimal am Tag trainiert und am Wochenende ein Spiel beziehungsweise ein Turnier hat, leistet nicht annähernd so viel wie zum Beispiel ein Bauarbeiter, der acht Stunden am Tag harte Arbeit vollbringt. Hinzu kommt, dass es auch andere Spitzensportler gibt, die durch ihre Sportart fast nichts verdienen, weil diese nicht so populär ist. Nach der von mir vorgenommenen Analyse kann ich folgende Schlüsse ziehen.
Es ist zwar richtig, dass Spitzensportler sehr viel trainieren müssen und deshalb ein hohes Gehalt verdient haben, aber eine so übermäßige Bezahlung wie in der heutigen Zeit kann dadurch keineswegs gerechtfertigt werden. Ein entscheidender Aspekt in dieser Frage ist die Ungerechtigkeit der Gehälter im Vergleich zu anderen Berufsgruppen. Auf der anderen Seite sollte man die Leistungen von Spitzenathleten und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken nicht unterschätzen. Es ist aber auch nicht richtig, dass durch die hohen Gehälter der eigentliche Sport immer mehr in den Hintergrund rückt und dadurch auch vielen Zuschauern der Spaß am Sport genommen wird.
Bei genauer Betrachtung und Bewertung dieser Argumente komme ich zu dem Schluss, dass Sportler eine gute Bezahlung verdient haben. Allerdings sind die Gehälter in der heutigen Zeit eindeutig zu hoch. In Zukunft wäre es wünschenswert, wenn Vereine den Sportlern keine Millionenbeträge mehr zahlen, sondern das Geld in die Nachwuchsarbeit investieren würden. Der Sport würde dadurch gefördert und nicht zur Nebensache gemacht werden. Für die Leistungen hätte dies sicherlich keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil, es würde sicherlich wieder viel mehr Spaß machen, ein Fußballspiel oder ein Formel-1 Rennen anzusehen.
Quellen:
1. Sport Bild Nr.2 vom 10. Januar 1996 S.46.
2. Sport Bild Nr.11 vom 15. März 1995 S.36.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Text "Spitzenverdienste berechtigt?"?
Der Text behandelt die Frage, ob Spitzensportler zu viel Geld verdienen. Es werden Argumente sowohl für als auch gegen hohe Sportlergehälter diskutiert.
Welche These wird im Text aufgestellt?
Die These ist, dass Spitzensportler zu viel Geld verdienen.
Welche Zielthese wird verfolgt?
Die Zielthese ist, dass die Vereine einen Teil der Spielergehälter in die Nachwuchsarbeit investieren sollten.
Welche Argumente sprechen für hohe Sportlergehälter?
Argumente für hohe Gehälter sind u.a.: Spitzensportler müssen ihr Geld redlich verdienen und Topleistungen bringen, sie bewegen Massen und generieren Einnahmen für Vereine und Werbepartner, sie gehen oft ein hohes gesundheitliches Risiko ein, und sie setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.
Welche Argumente sprechen gegen hohe Sportlergehälter?
Argumente gegen hohe Gehälter sind u.a.: Der Leistungsdruck auf die Sportler wächst, der eigentliche Sport rückt in den Hintergrund, und es besteht eine Ungerechtigkeit im Vergleich zu normal verdienenden Berufsgruppen.
Welche Beispiele werden im Text genannt?
Es werden Beispiele wie Boris Becker (hohe Werbeeinnahmen), Andre Medwedew (Leistungsabfall), Lars Ricken (Leistungsdruck bei jungen Spielern), Ayrton Senna und Ulrike Maier (Todesfälle im Motorsport bzw. Skisport) genannt.
Welche Schlussfolgerung zieht der Autor?
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass Sportler eine gute Bezahlung verdient haben, die Gehälter in der heutigen Zeit aber eindeutig zu hoch sind. Es wäre wünschenswert, wenn Vereine das Geld in die Nachwuchsarbeit investieren würden.
Welche Quellen werden im Text angegeben?
Es werden Sport Bild (Nr. 2 vom 10. Januar 1996, S.46 und Nr. 11 vom 15. März 1995, S.36) und die Internetseite www.spickzettel.de als Quellen angegeben.
- Quote paper
- Martin Schulze (Author), 2000, Spitzenverdienst berechtigt ?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/98317