In der vorliegenden Arbeit soll die Bedeutung von fata in der Aeneis herausgearbeitet werden. Es geht also um die Frage, welche Funktionen die fata im Epos erfüllen. Der Fragestellung soll am Beispiel einer bestimmten Szene, der Jupiter-Prophezeiung (Verg. Aen. 1,254-296) , nachgegangen werden. Neben dem Proömium, worin wenig vom Inhalt der fata gesprochen wird, ist die Jupiterrede nämlich die erste Stelle im Epos, die die fata enthüllt. Deshalb eignet sie sich besonders gut, um ihre Bedeutung aufzuzeigen.
In Vergils Aeneis kommt der lateinische Begriff fatum – oft im Plural als fata – im Vergleich zu den anderen Schicksalsbegriffen wie sors oder fortuna mit Abstand am häufigsten vor: insgesamt 127 Mal wird im gesamten Werk von fatum oder fata gesprochen, verwandte Adjektive nicht mitgezählt. Dass fatum ein bedeutendes Motiv in der Aeneis ist, kann man nicht nur an solchen Zahlen festmachen. Betrachtet man den Inhalt des Epos, wird die Relevanz des Schicksalskonzepts für die Erzählung deutlich; im Prinzip lösen nämlich die fata die ganze Handlung aus.
Inhaltsverzeichnis
- Fata ein beliebtes Wort in der Aeneis
- Erschließung der Jupiter-Prophezeiung (Verg. Aen. 1,254-296)
- Einordnung in den Gesamtkontext
- Inhaltsanalyse in Verbindung mit sprachlich-stilistischen Mitteln
- Beruhigung der Venus: Aeneas' fata immota (254-266)
- Ausblick auf die weitere Vorgeschichte Roms: Ascanius, gens Hectorea und Romulus (267-277)
- Göttlich legitimierte Herrschaft: imperium sine fine und Einlenken der Juno (278-285)
- Erfüllung der fata: Julius Caesar und posita bella (286-296)
- Funktion der Szene
- Zwischenergebnis
- Die Bedeutung der fata in der Jupiter-Prophezeiung
- Fata als übergeordnete Macht und „,Gesetz der Geschichte“.
- Fata als genealogisch-aitiologisches Erklärungsmodell
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von „fata“ in Vergils Aeneis. Ziel ist es, die Funktion der „fata“ im Epos, insbesondere im Kontext der Jupiter-Prophezeiung (Verg. Aen. 1,254-296) zu erforschen. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der „fata“ als übergeordnete Macht und als genealogisch-aitiologisches Erklärungsmodell.
- Die Funktion von „fata“ in der Aeneis
- Die Jupiter-Prophezeiung als Schlüsselszene für die „fata“
- Die „fata“ als übergeordnete Macht und „Gesetz der Geschichte“
- Die genealogisch-aitiologische Bedeutung der „fata“
- Die Analyse der Jupiter-Rede in Hinblick auf Inhalt, Sprache und Stil
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Häufigkeit des Begriffs „fata“ in der Aeneis fest und führt in das Hauptthema der Arbeit ein: die Analyse der Jupiter-Prophezeiung als Schlüsselstelle für die „fata“ im Epos. Das zweite Kapitel widmet sich der Einordnung der Götterszene in den Gesamtkontext der Aeneis und bietet eine detaillierte Inhaltsanalyse der Jupiter-Rede, wobei sprachlich-stilistische Mittel berücksichtigt werden. Das dritte Kapitel beleuchtet die Bedeutung der „fata“ in der Jupiter-Prophezeiung und diskutiert zwei Interpretationsansätze: „fata“ als übergeordnete Macht und „fata“ als genealogisch-aitiologisches Erklärungsmodell.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen „fata“, „Schicksal“, „Bestimmung“, „Jupiter-Prophezeiung“, „genealogisch-aitiologisches Erklärungsmodell“, „übergeordnete Macht“, „Gesetz der Geschichte“, „Aeneis“, „Vergil“ und „Lateinische Literatur“. Die Arbeit analysiert die Jupiter-Rede in Bezug auf Inhalt, Sprache und Stil und diskutiert die Funktion der „fata“ im Kontext der Aeneis.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Die Jupiter-Prophezeiung (Verg. Aen. 1,254-296) und die Bedeutung der fata, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/978278