Stichwörter für ein Kurzreferat über F.Douglass und die Abolitionisten, das in Verbindung mit einer Interpretation seiner Erzählung "Narrative of the Life of an American Slave" gehalten wurde
Frederick Douglass 1818-1895
Abolitionist, Frauenrechtsverfechter, Journalist, Zeitungsherausgeber, Sozialreformer
einer der bekanntesten schwarzen Führer des 19.Jh. und einer der erfolgreichsten Redner im öffentlichen Leben Amerikas
geboren als Frederick Augustus Washington Bailey im Februar 1818 in Talbot County, Maryland
Mutter Harriet Bailey war Sklavin; Douglass nahm an, dass sein Vater Aaron Anthony, ein Plantagen-Aufseher, war
verbringt seine frühe Kindheit auf der Lloyd Plantage
Douglass bemerkte schon früh den Horror und die routinemäßigen Ungerechtigkeiten der Sklaverei
sein Eintreten für die Befreiung der Schwarzen und für Frauenrechte wurde durch seine Erfahrungen auf der Lloyd Plantage verstärkt
mit 8 Jahren wurde er nach Baltimore geschickt um dort für die Auld Familie zu arbeiten hier lernte er den Zusammenhang zwischen Lesen- und Schreibenkönnen und einem freien Geist kennen
er brachte sich die Grundelemente des Lesens und Schreibens dort selber bei (Autodidakt) mit 16 arbeitete er das erste mal als Sklave auf den Feldern (vorher war er Stadt- oder Haussklave)
hier wurde er regelmäßig gepeitscht, was seinen Geist beinahe gebrochen hätte
Wendepunkt in seinem Leben als Sklave war die Entscheidung sich (körperlich) gegen die ständige Brutalität zu wehren
1838 gelang ihm die Flucht aus der Sklaverei nach New York
in New York heiratete er eine freie Schwarze aus Baltimore namens Anna Murray, die ihm auch bei seiner Flucht geholfen hatte
beide zogen nach New Bedford, Massachusetts
kurze Zeit später nimmt Douglass seinen neuen Namen an (was typisch für entflohene
Sklaven war) -> er wählt als Namen den Namen des Helden aus Sir Walter Scotts Roman ,,The Lady of the Lake"
Anfang 1839 liest er das erste mal eine Abolitionistenzeitung, und zwar William Lloyd
Garrisons ,,Liberator", eine sehr radikale Zeitung, was der erste wichtige Schritt für ihn auf
der Wandlung zum Abolitionistenanführer war
er fing an Anti-Sklaverei Treffen der lokalen schwarzen Gemeinschaft zu besuchen um 1841 war er als erfolgreicher Anführer der Schwarzen in New Bedford angesehen er hört das erste mal eine Rede von Garrison, die ihn sehr beeindruckt daraufhin beschließt er zu einem Anti-Sklaverei Treffen in Nantucket zu gehen, bei dem Garrison wieder sprechen soll
bei diesem Treffen am 12.August 1841 spricht Douglass vor dem Publikum über seine Erfahrungen als Sklave
nach dem Treffen wurde er von John A.Collins aufgefordert der Massachusetts Ant-Slavery Society als Agent beizutreten, was Douglass nach einigem Überlegen auch tat daraufhin begann seine Karriere als schwarzer Abolitionist und Redner 1841-1845: häufige Rednertätigkeit
1845 veröffentlichte er ,,Narrative of the Life of an American Slave", was ein direkter Publikumserfolg wurde
die Veröffentlichung brachte das Risiko mit sich, dass er gefangen und wiederversklavt wurde, so dass er nach England floh und dort 1845-1847 für die Sache der Abolitionisten eintrat und Reden hielt
von Freunden dort erhielt er Geld, was ihm erlaubte eine eigene Zeitung herauszugeben
zurück in Amerika brach er mit Garrison, da sie in einigen Dingen bezüglich der Befreiung der Schwarzen verschiedene Ansichten vertraten
er unterstützte dafür John Brown mit seinen direkten Attacken gegen die Sklavenmacht
1847 wird er zum Präsident der New England Anti-Slavery Society gewählt
1847 zieht er nach Rochester, New York, wo er auch seine eigene Zeitung ,,The North Star" verlegt und weiter für die Sache der Abolitionisten kämpft
er nimmt an den ersten Treffen für Frauenrechte teil (1848, in Seneca Falls und in Rochester) er heißt den Ausbruch des Bürgerkrieges willkommen, da er ihm als langerwartete Möglichkeit für die Emanzipation der Schwarzen erschien
während des Krieges war er öffentlicher Vertreter der Meinung, dass dieser Krieg als Emanzipationskrieg angesehen werden soll
mit Sojourner Truth drängte er Abraham Lincoln dazu Schwarze in die Armee der Union aufzunehmen, was dieser dann ab 1862 auch tat
Douglass drängte daraufhin die Schwarzen der Armee auch beizutreten um für ihre Freiheit zu kämpfen
1865-1895: immer noch Arbeit als Redner und als politische Anführer der Republikaner
1877-1891: Douglass hat verschiedene öffentliche Ämter inne
1892: er vervollständigt den dritten und letzten Teil seiner Autobiographie (,,The Life and Times of Frederick Douglass)
Abolitionismus und geschichtlicher Hintergrund
Abolitionismus: Bewegung zur Abschaffung bestimmter Mißstände (Meyers Grosses Hand Lexikon), hier die Sklaverei
bis Anfang des 19.Jh.: Rückgang der Anti-Sklaverei-Bewegung, da im Norden andere
ökonomische und politische Probleme in den Vordergrund traten
trotzdem gab es weiterhin einige Leute, die gegen die Sklaverei eintraten
die Anti-Sklaverei-Bewegung nahm jedoch nach 1815 fast täglich zu und immer mehr Leute (auch des öffentlichen Lebens, wie Politiker) sprachen sich gegen diese Institution aus die überzeugendsten Argumente gegen die Sklaverei wurden ausgearbeitet: · Sklaverei widerspricht den christlichen Lehren (alle Menschen sind gleich geschaffen als Ebenbilder Gottes/Doktrin der universellen Brüderlichkeit)
- Sklaverei widerspricht den fundamentalen Prinzipien des ,,American way of life" (Freiheit als unveränderliches Recht für das Individuum)
- Sklaverei ist ökonomisch nachteilig (von den Sklaven kann keine effektive Arbeit erwartet werden/Verschwendung menschlicher Ressourcen)
- die Kultur und Zivilisation des Südens leidet darunter (Herr-Sklaven-Verhältnis bringt keine Kommunikation)
- Bedrohung des Friedens und der Sicherheit des Landes (der Süden bewaffnete sich/Angst vor Aufständen und Übergriffen von Seiten der Sklaven)
auf Seite der Abolitionisten kämpften Schwarze zusammen mit Weißen für die Abschaffung der Sklaverei
im 19.Jh. organisierten Schwarze Anti-Sklaverei-Gesellschaften (1830 existierten bereits 50 Gruppen)
erste Zeitschriften werden von Schwarzen herausgegeben, allesamt waren Abolitionisten- zeitungen; die erste Zeitung war ,,Freedom's Journal" von Samuel Cornish und John Russwurm 1827, woraufhin verschiedene andere folgten, darunter der ,,North Star" von Frederick Douglass
bis 1830 hatte sich eine militante Abolitionistenbewegung herausgebildet, die auch eng mit anderen Reformbewegungen zusammenhing, wie Frauenrechte und Bewegungen für den
Frieden
dazu trugen auch einige Reden im Jahre 1829 bei (z.B.David Walkers ,,Appeal" in Boston; George Moses Hortons ,,Hope of Liberty" in Raleigh, North Carolina) Prophezeiungen, dass die Schwarzen einen Messias mit der Kraft ihr Volk zu befreien hervorbringen würden, waren verbreitet
1830 fand auch das erste nationale Treffen, dass sich mit Kolonisation und Sklaverei beschäftigte, statt
im Januar 1831 erschien die erste Ausgabe des ,,Liberator" von Garrison, was ein wichtiges Ereignis in der Abolitionistenbewegung war
die Reaktion auf das Erscheinen verdeutlicht den Willen der Schwarzen sich an der
Bewegung zu Befreiung zu beteiligen (z.B. waren die meisten der 25 Besteller der ersten Ausgabe Schwarze)
Garrison wurde einer der heftigsten Vertreter des militanten Abolitionismus, durch seine häfigen Reden und durch seine Zeitung
die ,,New England Anti-Slavery Society" wurde durch ihn bestimmt und geleitet
er vertrat die Idee einer sofortigen Befreiung der Schwarzen (radikale Einstellung)
er beeinflusste auch Douglass stark und wurde eine Art Mentor und Sponsor für ihn
sie zeigten spezielles Engagement in der Organisation der verschiedenen Anti-Sklaverei- Gesellschaften (z.B. die ,,American Anti-Slavery Society")
auf den jährlichen Treffen der verschiedenen Organisationen waren meistens auch schwarze Abgesandte, die Reden über ihre Erfahrungen als Sklaven u.ä. redeten gerader auf lokaler und regionaler Ebene, auf der die meiste Arbeit zu verrichten war, investierten Schwarze Zeit, Energie und Geld für die Befreiung der Sklaven es wurden Fonds angelegt um Sklaven zu ihrer Flucht zu verhelfen weiße Abolitionisten waren sehr stolz schwarze Redner einem zweifelndem Publikum vorführen zu können, um ihnen zu zeigen, was Schwarze erreichen können, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt (die Schwarzen waren auf soclhen Treffen immer unter den besten Rednern); Schwarze waren daher sehr beliebt als Redner für die Abolitionistenbewegung bei einer Gelegenheit, nachdem Douglass das Publikum mit einer seiner Reden in Bann geschlagen hatte, stand Garrison auf und fragte: ,,Ist das ein Mensch oder ein Ding?" (,,Is that a man or a thing?")
viele dieser Redner wurden dazu ermuntert nach Europa zu gehen und dort die Botschaft des Abolitionismus zu vermitteln; unter den Rednern, die nach Europa gingen war auch Douglass in Europa wurden sie größtenteils enthusiastisch begrüßt und halfen die humanistische
Bewegung in Europa mit den verschiedenen Reformbewegungen Amerikas zu verbinden
Schwarze redeten jedoch nicht nur für ihre Befreiung, sondern sie schrieben auch, z.B. die verschiedenen Zeitungen, aber auch mehrere autobiographische ,,Slave Narratives", wie z.B. von Douglass
einige Schwarze waren sogar Vollzeitbeschäftigte bei lokalen oder nationalen Behörden/ Verwaltungen (z.B. auch Douglass)
die Abolitionistenbewegung entwickelte sich allerdings teilweise auch in verschiedene
Richtungen, was auch schließlich zum Bruch zwischen Douglass und Garrison führte
(letzterer befürwortete eine Reform, die nach Douglass' Meinung dazu geführt hätte, dass im Süden Sklaverei weiter ungestraft fortgesetzt werden dürfte)
Häufig gestellte Fragen
Wer war Frederick Douglass?
Frederick Douglass (1818-1895) war ein bekannter afroamerikanischer Abolitionist, Frauenrechtsverfechter, Journalist, Zeitungsherausgeber und Sozialreformer des 19. Jahrhunderts. Er gilt als einer der einflussreichsten schwarzen Führer seiner Zeit und war ein erfolgreicher Redner.
Wo wurde Frederick Douglass geboren?
Douglass wurde als Frederick Augustus Washington Bailey im Februar 1818 in Talbot County, Maryland, geboren.
Wer waren Frederick Douglass' Eltern?
Seine Mutter, Harriet Bailey, war Sklavin. Douglass vermutete, dass sein Vater Aaron Anthony, ein Plantagenaufseher, war.
Was waren Douglass' frühe Erfahrungen mit der Sklaverei?
Douglass erlebte schon früh den Horror und die Ungerechtigkeiten der Sklaverei. Seine Erfahrungen auf der Lloyd Plantage verstärkten sein Engagement für die Befreiung der Schwarzen und für Frauenrechte.
Wie lernte Douglass lesen und schreiben?
Mit 8 Jahren wurde er nach Baltimore geschickt, um für die Auld Familie zu arbeiten. Dort erkannte er den Zusammenhang zwischen Lesen- und Schreibenkönnen und einem freien Geist. Er brachte sich die Grundelemente des Lesens und Schreibens selbst bei (Autodidakt).
Wie gelang Douglass die Flucht aus der Sklaverei?
1838 gelang ihm die Flucht aus der Sklaverei nach New York.
Was machte Douglass nach seiner Flucht in die Freiheit?
In New York heiratete er Anna Murray, eine freie Schwarze aus Baltimore, die ihm bei seiner Flucht geholfen hatte. Sie zogen nach New Bedford, Massachusetts. Er nahm den Namen Douglass an und begann, sich in der Abolitionistenbewegung zu engagieren.
Welchen Einfluss hatte William Lloyd Garrison auf Douglass?
Douglass las Garrisons Zeitung "Liberator" und war von Garrisons Reden beeindruckt. Garrison wurde zu einer Art Mentor und Sponsor für Douglass.
Wie begann Douglass' Karriere als Abolitionist?
Auf einem Anti-Sklaverei-Treffen in Nantucket im August 1841 sprach Douglass über seine Erfahrungen als Sklave. Danach wurde er von John A. Collins aufgefordert, der Massachusetts Anti-Slavery Society als Agent beizutreten, was Douglass annahm. Damit begann seine Karriere als schwarzer Abolitionist und Redner.
Welche Risiken waren mit der Veröffentlichung seiner Autobiografie verbunden?
Die Veröffentlichung von "Narrative of the Life of an American Slave" im Jahr 1845 brachte das Risiko mit sich, dass er gefangen und wiederversklavt wurde. Daher floh er nach England.
Warum brach Douglass mit William Lloyd Garrison?
Zurück in Amerika brach er mit Garrison, da sie in einigen Dingen bezüglich der Befreiung der Schwarzen verschiedene Ansichten vertraten.
Welche Rolle spielte Douglass im Bürgerkrieg?
Er begrüßte den Ausbruch des Bürgerkrieges als langerwartete Möglichkeit für die Emanzipation der Schwarzen. Er drängte Abraham Lincoln dazu, Schwarze in die Armee der Union aufzunehmen, was dieser dann ab 1862 auch tat.
Welche öffentlichen Ämter hatte Douglass inne?
Von 1877 bis 1891 hatte Douglass verschiedene öffentliche Ämter inne.
Was ist Abolitionismus?
Abolitionismus ist eine Bewegung zur Abschaffung bestimmter Missstände, in diesem Fall der Sklaverei.
Welche Argumente wurden gegen die Sklaverei vorgebracht?
Die überzeugendsten Argumente gegen die Sklaverei waren: Sklaverei widerspricht den christlichen Lehren, den Prinzipien des "American way of life", ist ökonomisch nachteilig, schadet der Kultur des Südens und bedroht den Frieden des Landes.
Welche Rolle spielten Schwarze in der Abolitionistenbewegung?
Schwarze organisierten Anti-Sklaverei-Gesellschaften, gaben Abolitionistenzeitungen heraus und investierten Zeit, Energie und Geld für die Befreiung der Sklaven. Sie waren beliebte Redner auf den Treffen der Abolitionistenbewegung.
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- Alexandra Palme (Author), 2000, Frederick Douglass und die Abolitionistenbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/97510