Diese Arbeit versucht die Frage zu beantworten, ob hermeneutische Methoden einen Nutzen für den Philosophieunterricht darstellen.
Ein wesentlicher Kern des Philosophieunterrichts ist die Auseinandersetzung mit Texten, von denen die meisten bereits mehrere Jahrhunderte alt sind. Die AutorInnen und die jungen RezipientInnen trennen damit ganze Welten und so kann es bei dem Versuch der Textinterpretation immer zu Leerstellen im Verständnis kommen. Die Aufgabe des Unterrichts ist es dann, den SuS die geeigneten Werkzeuge an die Hand zu geben, um diese Leerstellen eigenständig mit Sinn zu füllen. Die vorliegende Hausarbeit stellt sich dabei der Frage, ob und inwiefern die hermeneutische Methode ein geeignetes Werkzeug zur Erfüllung dieser Aufgabe sein kann.
Dazu soll die hermeneutische Methode – sofern es die hermeneutische Methode überhaupt gibt – in einem ersten Teil vorgestellt werden. Die Darstellung des Hermeneutikbegriffs beschränkt sich dabei überwiegend auf die Theorien und Methoden, mit denen heute innerhalb der Geisteswissenschaften gearbeitet wird. Der zweite Teil widmet sich in einem ersten Schritt den Überlegungen, die angestellt werden müssen, bevor man eine hermeneutische Textinterpretation (allgemein, aber vor allem auch im Unterricht) durchführt. Diesen Vorüberlegungen folgt dann in einem zweiten Schritt die exemplarische Textanalyse anhand von Platons Höhlengleichnis. Abschließend soll die Reflexion stehen, welche die wichtigsten Untersuchungsaspekte noch einmal in Bezug zueinander setzt und diese hinsichtlich ihrer Tauglichkeit im Unterricht bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Darstellung: Hermeneutik – Theorie(n) und Methode(n).
- Von der allgemeinen und der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik
- Schleiermacher - Verstehen als Spirale.
- Dilthey - Verstehen durch Kongenialität
- Gadamer Verstehen in der hermeneutischen Situation
- Anwendung: Vorüberlegungen und Textinterpretation
- Anwendungsbezogene Vorüberlegungen.
- Exemplarische Textinterpretation: Platons Höhlengleichnis
- Reflexion......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Tauglichkeit der hermeneutischen Methode als Werkzeug für die Textinterpretation im Philosophieunterricht. Sie beleuchtet die Entwicklung der hermeneutischen Theorie von Schleiermacher bis Gadamer und stellt Überlegungen zur Anwendung der hermeneutischen Methode im Unterricht an. Das zentrale Beispiel für die exemplarische Textanalyse ist Platons Höhlengleichnis.
- Entwicklung der hermeneutischen Theorie von Schleiermacher bis Gadamer
- Verstehen als "etwas-als-etwas"-Verstehen
- Verstehen von Zeichen und Symbolen
- Mehrdeutigkeit und Sinnverstehen in Texten
- Anwendbarkeit hermeneutischer Methoden im Philosophieunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar. Es skizziert den Kontext des Philosophieunterrichts und die Herausforderungen bei der Textinterpretation.
- Das zweite Kapitel behandelt die Hermeneutik als Theorie und Methode. Es wird ein Überblick über die Entwicklung des Hermeneutikbegriffs von der allgemeinen Hermeneutik (Schleiermacher, Dilthey) bis hin zur hermeneutischen Situation (Gadamer) gegeben.
- Das dritte Kapitel widmet sich der Anwendung der hermeneutischen Methode. Es werden wichtige Vorüberlegungen für die hermeneutische Textinterpretation im Unterricht erläutert. Das Kapitel schließt mit einer exemplarischen Textanalyse von Platons Höhlengleichnis ab.
Schlüsselwörter
Hermeneutik, Textinterpretation, Philosophieunterricht, Schleiermacher, Dilthey, Gadamer, Verstehen, "etwas-als-etwas"-Verstehen, Sinnverstehen, Mehrdeutigkeit, Zeichen, Symbol, Höhlengleichnis, Platons.
- Quote paper
- Rosanna Giannelli (Author), 2020, Hermeneutische Methoden im Philosophieunterricht. Eine Untersuchung des Nutzens und der Möglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/974857