Stellen Sie sich eine Region vor, eingeklemmt zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer, ein Schmelztiegel von Kulturen und Konflikten, in dem das Echo jahrhundertelanger Kämpfe widerhallt. In diesem Pulverfass namens Kaukasus, genauer gesagt in Tschetschenien, entzündete sich ein verheerender Konflikt, der die Weltöffentlichkeit in Atem hielt. Dieses Buch taucht tief in die Ursachen und Folgen des Tschetschenienkrieges ein, beleuchtet die historischen Wurzeln des Widerstandes gegen die russische Zentralmacht und analysiert die komplexen geopolitischen Interessen, die in dieser fragilen Region aufeinanderprallen. Erfahren Sie, wie der Zusammenbruch der Sowjetunion den Wunsch nach Autonomie und Unabhängigkeit in Tschetschenien verstärkte und zur Ausrufung der "Tschetschenischen Republik" unter Dschochar Dudajev führte. Verfolgen Sie die Eskalation der Gewalt, von den ersten militärischen Interventionen Moskaus bis hin zu den blutigen Schlachten um Grosny, die unzähligen zivilen Opfern und der Zerstörung des Landes. Erleben Sie die Grausamkeit des Krieges anhand einer detaillierten Chronologie der Ereignisse, von Geiselnahmen und Terroranschlägen bis hin zu Friedensverhandlungen und Waffenstillstandsabkommen. Doch dieses Buch geht über die reine Darstellung der Fakten hinaus. Es stellt die Frage nach den Motiven der russischen Feldzüge, untersucht die wirtschaftlichen Interessen und die innenpolitischen Kalküle, die hinter dem Konflikt stehen. Es analysiert die Rolle der tschetschenischen Rebellen, ihre Strategien und ihre unerschütterliche Entschlossenheit, für ihre Freiheit zu kämpfen. Und es wirft einen Blick auf die Zukunft Tschetscheniens, auf die fehlende Perspektive und die schwierige Frage des Wiederaufbaus. Eine essentielle Lektüre für alle, die die Hintergründe eines der blutigsten Konflikte der jüngeren Geschichte verstehen wollen und sich für die Dynamik von Nationalismus, Imperialismus und Widerstand in einer globalisierten Welt interessieren. Entdecken Sie die Wahrheit hinter den Schlagzeilen und gewinnen Sie ein tiefes Verständnis für die komplexe Realität Tschetscheniens und des Kaukasus. Die Geschichte eines Volkes, das niemals aufgibt, und einer Region, die niemals zur Ruhe kommt, erwartet Sie. Tauchen Sie ein in die Welt des Tschetschenienkonflikts, seine Protagonisten, seine Tragödien und seine ungebrochene Sehnsucht nach Frieden und Unabhängigkeit. Dieses Buch ist ein Muss für jeden, der sich für Geschichte, Politik und die menschliche Dimension von Konflikten interessiert, und bietet eine fundierte Analyse der Hintergründe und Folgen des Tschetschenienkrieges, der bis heute nachwirkt.
TSCHETSCHENIEN, KAUKASUS
Thomas Ternjak
Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren in der russischen und internationalen Berichterstattung über den Tschetschenienkonflikt das Bild des wilden, verwegenen Tschetschenen gezeichnet, der scheinbar ohne Rücksicht auf Verluste für die Unabhängigkeit seines Landes von der Moskauer Zentralmacht kämpft.
In dem 20 Monate dauernden Krieg standen sich in der Kaukasusrepublik russische Truppen und tschetschenische Freiheitskämpfer in blutigen Gefechten gegenüber. Mindestens 80.000 Menschen wurden getötet, große Teile des Landes dem Erdboden gleichgemacht. Hunderttausende sind geflohen, vor allem Russen, die hier seit Jahrzehnten gelebt hatten. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Opfer, die sie bisher gebracht haben, geben die Tschetschenen nicht auf - sie sind entschlossen, auch weiterhin für die Unabhängikeit von Rußland einzutreten.
Dieser Widerstand hat eine lange Tradition. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert.
Welche Faktoren führten dazu, daß sich diese Entschlossenheit zum Kampf bis ins 20.
Jahrhundert erhalten hat, und warum ist es gerade die Kaukasusregion, in der sich nach dem Zusammenbruch der Sovjetunion eine solche Vielzahl an Konflikten herausgebildet hat, daß die ohnehin schon gefährdete Stabilität der jungen Staatengemeinschaft an ihnen zu zerbrechen droht?
Als Kaukasus bezeichnet man die Region zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, der Osteuropäischen Ebene und dem vorderasiatischen Anatolien und wird häufig als ,,Berg der Sprachen" bezeichnet.
Auf einem Gebiet von 440.000 km2 leben über 40 verschiedene Volksstämme. Am größten ist die sprachliche Vielfalt in Daghestan, wo alleine 12 Staatssprachen existieren. Hinzu kommen kulturelle und religiöse Unterschiede zw. den vers. Völkern, die hier auf engstem Raum zusammenleben.
,,Schon kurz nach der Lockerung des Sovjetsystems durch Michail Gorbatschov (1985-1991) wurde der Wunsch nach Autonomie immer lauter. Bald zeigte sich, daß die großen Ziele Perestroika ("Umbau") und Glasnost ("Offenheit") nur Schlagworte blieben.
Die dringend notwendigen Reformen konnten mit den Kräften des Parteiapparates nicht durchgeführt werden. Viele Republiken und autonome Gebietseinheiten handelten auf eigene Faust: Durch Volksabstimmungen und Wahlen legitimierte Vertreter begehrten gegen die seit Stalin betriebene Russifizierungspolitik der Sovjetunion auf, verlangten Wiedergutmachung für die Deportationen und stellten territoriale Revisionsansprüche.
Zwischen 1988 und 1990 erklärten alle Republiken ihre Souveränität, ohne sich grundsätzlich gegen einen Staatenbund auszusprechen. Bereits vor dem offiziellen Ende der UdSSR am 27. Dezember 1991 hatten Rußland, Weißrußland und die Ukraine am 8. Dezember das Fundament für die am 21. Dezember 1991 gegründete Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gelegt, der mittlerweile (Georgien trat erst 1993 bei) alle Republiken außer Estland, Lettland und Litauen angehören.
Zu Beginn des Jahres 1992 herrschte eine verfassungsrechtlich verworrene Situation. Dies nutzten die Politiker in Tschetschenien aus, um dem Land im März 1992 eine eigene Verfassung zu geben. Bereits im November des Vorjahres hatte sich die Teilrepublik für unabhängig erklärt."
(Artikel: Berlin-Online)
Anfang der neunziger Jahre hatten sich - ähnlich wie in anderen Gebietseinheiten der ehemaligen Sowjetunion - auch in Tschetschenien Kräfte etabliert, die für Souveränität und Unabhängigkeit von Moskau eintraten.
Vor allem war dies der ,,Allnationale Kongreß" unter dem ehemaligen sowjetischen Luftwaffengeneral Dschochar Dudajev. Am 27. Oktober 1991 wählten die Tschetschenen in vorgezogenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen den 47jährigen Dudajev mit 85% der Stimmen zu ihrem neuen Präsidenten.
Moskau erklärte die Wahlen für ungültig, worauf Dudajev mit der Generalmobilmachung antwortete. Am 2. November rief der neue Präsident die unabhängige "Tschetschenische Republik" aus, die allerdings von keinem Staat der Erde anerkannt wurde. Dieses Vorgehen mußte unausweichlich zur Konfrontation mit Moskau führen, das sich in seiner Nationalitätenpolitik keine Blöße geben wollte.
Wenige Tage nach der Erklärung der tschetschenischen Unabhängigkeit verhängte der Präsident der Rußländischen Föderation, Boris Jelzin, den Ausnahmezustand über die abtrünnige Republik und schickte 2.000 Soldaten nach Groznyj, um Dudajev abzusetzen. Die Tschetschenen und mit ihnen Angehörige einiger anderer Kaukasusvölker stellten sich den Truppen in Massendemonstrationen entgegen und zwangen sie zum Rückzug.
Die Begeisterung für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Regierung Dudajev konnte die Bevölkerung Tschetscheniens nicht über die immer schlechter werdende soziale und wirtschaftliche Lage in ihrer jungen Republik hinwegtäuschen. Die Wirtschaftsreformen, die die wichtigsten Voraussetzungen für eine wirkliche Unabhängigkeit von Rußland hätten schaffen müssen, wurden hinausgezögert. Hinzu kam die Wirtschaftsblockade Rußlands, die Tschetschenien zur Einstellung der erdölverarbeitenden Industrie zwang. Am 31.März 1992 folgte ein Putschversuch gegen Dudajev, der von der russischen Zentralgewalt unterstützt wurde. Jedoch scheiterte er.
Nachdem auch die Umsturzversuche im Juni, Oktober und November 1994 gescheitert waren, wurde die Opposition am 18. November bei einem letzten Versuch, Grosny einzunehmen, von der russischen Luftwaffe unterstützt - wiederum ohne Erfolg. Es gelang Dudajev, einige russische Soldaten gefangenzunehmen.
Damit stand Moskau vor der Entscheidung über Krieg oder Frieden, über militärische Intervention oder Anerkenung der Unabhängigkeit Tschetscheniens. Am 11. Dezember 1994 marschierten russische Truppen in Tschetschenien ein, "um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen".
Dabei hatte Russland wohl auch wirtschaftliche Interessen.
Auszug der 20-monatigen Chronologie:
- Die Rebellen halten das am 15. Dezember 1994 um 48 Stunden verlängerte Ultimatum nicht ein, in dem Jelzin Amnestie für die Truppen Dudajevs ankündigte, wenn diese ihre Waffen niederlegen würden (Vorbedingung für Verhandlungen). · Nach wochenlangen Kämpfen erobern russische Truppen im Februar 1995 die tschetschenische Hauptstadt Grosny.
- Im Juli 1995 nehmen über 80 tschetschenische Rebellen unter Führung Schamil Bassajevs in der russischen Stadt Budjonnovsk in einem Krankenhaus bis zu 2.000 Geiseln und fordern den sofortigen Abzug der russischen Truppen aus Tschetschenien. Nachdem die Erstürmung des Krankenhauses durch russische Soldaten gescheitert ist, vereinbart Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin mit Bassajev die Freilassung der Geiseln und einen Waffenstillstand, der am 30. Juli in Kraft tritt. · Am 1. November 1995 setzt Moskau in Tschetschenien Doku Savgajev zum Ministerpräsidenten ein, der für den 17. Dezember Neuwahlen zum Präsidentenamt ankündigt, woraufhin die Rebellen den Waffenstillstand brechen. · Russische Truppen zerstören am 15. Januar 1996 das daghestanische Dorf Pervomaiskoje, in dem sich 320 tschetschenische Guerillas mit 150 Geiseln verschanzt hatten, und töten 192 Menschen. Zuvor hatten die Rebellen in Kislar 3.400 Personen, Ärzte, Pfleger, Kranke, in einem Krankenhaus als Geiseln genommen, die meisten von ihnen gegen eine sichere Rückkehr nach Tschetschenien aber freigelassen. Als russische Hubschrauber nahe der tschetschenisch-daghestanischen Grenze das Feuer auf den Konvoi von Rebellen und Geiseln, die erst auf tschetschenischem Boden wieder freigelassen werden sollten, eröffneten, zogen sich die Tschetschenen nach Pervomaiskoje zurück.
- Parallel zu den Ereignissen in Pervomaiskoje entführen türkische und kaukasische Sympathisanten der Tschetschenen die Fähre "Avrasya". Sie drohen mit der Ermordung russischer Passagiere, wenn Jelzin den Angriff auf Pervomaiskoje nicht sofort stoppe.
- Im März 1996 erobern die Rebellen für einige Tage Teile Grosnys zurück; Jelzin ordnet am 31. März einen erneuten Waffenstillstand an und erklärt sich zu Verhandlungen bereit.
- Der tschetschenische Rebellenführer Dschochar Dudajev wird am 22. April 1996 bei einem russischen Luftangriff getötet, sein Nachfolger wird Selimchan Jandarbijev.
- Im Mai 1996 empfängt Jelzin Jandarbijev im Kreml und handelt mit ihm ein Waffenstillstandsabkommen aus. Danach besucht er für sechs Stunden die Krisenregion, während Jandarbijev in Moskau festgehalten wird. Diese Aktion soll Jelzin die Stimmen noch unentschlossener Wähler bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen sichern.
- Am 6. August 1996, drei Tage vor der Vereidigung Jelzins als wiedergewählter Präsident der RF, greifen tschetschenische Freiheitskämpfer Grosny an und vertreiben tausende russischer Soldaten aus der Stadt. Diese für Jelzin gerade in dieser Situation peinliche Niederlage mündet schließlich in Gesprächen über ein Ende der Kriegshandlungen.
(Chronologie: Berlin-Online)
Am 31. August 1996 wird ein Friedensvertrag unterzeichnet, in dem unter anderem der Abzug der russischen Truppen festgelegt wurde. Der weitere Status von Tschetschenien soll laut Vertrag erst nach einem Zeitraum von 5 Jahren geklärt werden. Während Moskau nach wie vor darauf beharrt, dass Tschetschenien ein Teil der Russischen Föderation sei, wollen die Tschetschenen weiterhin für ihre endgültige Unabhängigkeit eintreten.
Der 2. Tschetschenien - Krieg
Der aktuelle Krieg in Tschetschenien begann nach offiziellen Aussagen mit dem Einmarsch tschetschenischer Rebellen in die russische Teilrepublik Dagestan am 6. August 1999. Vier Tage später riefen die tschetschenischen Kommandos dort einen 'unabhängigen islamischen Staat Dagestan aus'. In den darauf folgenden Wochen konnten die russischen Truppen gemeinsam mit dagestanischen Freiwilligen die Rebellen wieder zurückdrängen. Zur selben Zeit (Mitte August bis Anfang September) wurden in Moskau, Wolgadonsk und der dagestanischen Stadt Bujnask Bombenattentate auf Einkaufszentren und Wohnhäuser verübt, bei denen 300 Menschen ums Leben kamen. Für diese Anschläge wurden in der Folge tschetschenische Terroristen verantwortlich gemacht.
Am 3. September dringen etwa 2000 Rebellen erneut nach Dagestan ein und besetzen dort mehrere Dörfer. Mitte September fängt die russische Armee an, mehrere Zehntausend Soldaten an der Grenze zu Tschetschenien zusammenzuziehen, am 23. September kommt es zu ersten Bombenangriffen auf die Hauptstadt Grosny und am 1. Oktober dringen russische Bodentruppen nach Tschetschenien ein. Der Einmarsch der russischen Truppen wird mit der Bekämpfung des Banditentums und der von Tschetschenien ausgehenden terroristischen Gefahr begründet.
Die Bombenattentate auf russische Wohnhäuser haben zu einer massiven Popularität des Krieges unter der russischen Bevölkerung geführt. Gab es im ersten Tschetschenienkrieg in der Bevölkerung noch erheblichen Widerstand, wurden zu Beginn dieses Krieges kaum Stimmen laut. Alle Parteien des Parlaments haben sich für den Krieg ausgesprochen, auch diejenigen, die im ersten noch dagegen waren. Es gibt für eine tschetschenische Urheberschaft der Attentate noch keine Beweise, obwohl die Regierung diese schon lange versprochen hat. Einige Indizien sprechen sogar eher dagegen.
Welches sind die Motive für die russischen Feldzüge in Tschetschenien? Ganz genau kann dies niemand sagen.
Zu Beginn des Angriffes der russischen Truppen in Tschetschenien hatte man den Eindruck, daß der Krieg gegen Jugoslawien als Vorbild diente. Massenhafte Luftangriffe, kein Bodenkontakt, Berichterstattung war nicht möglich, dafür jede Menge Siegesmeldungen. Etwa vier Wochen lang wurde die Hauptstadt Grosny aus der Luft bombardiert, erst danach versuchten russische Bodentruppen die Stadt zu erobern. Dies scheint ihnen mittlerweile auch gelungen zu sein. Grosny ist vollständig zerstört, sehr viele Menschen sind bei den Angriffen ums Leben gekommen.
Insgesamt ist der Krieg bisher ohne große Rücksichtnahme auf die Bevölkerung geführt worden. In der russischen Presse werden Generale mit der Auffassung zitiert, dass man alle Tschetschenen töten müsse, um diesen Krieg zu gewinnen. Auch die Aussagen der Regierung, dass man eine andere Stadt als Grosny zur Hauptstadt machen könne (z.B. Gudermes), sprechen dafür, dass es der russischen Regierung relativ gleich ist, was mit Tschetschenien im Anschluss des Krieges geschieht. Ob die Armee den Krieg schließlich gewinnen wird, ist Spekulation. Im Moment spricht einiges dafür, dass sie die nördliche Hälfte Tschetscheniens einschließlich der Hauptstadt Grosny militärisch erobern und halten können, wie es dagegen in den Bergen im Süden ausgehen wird, ist offen. Was dagegen sehr klar erscheint, ist die fehlende Perspektive, welche die russische Regierung Tschetschenien anzubieten hat. Selbst wenn die russische Regierung wollte, sie wäre nicht in der Lage, den Wiederaufbau Tschetscheniens zu finanzieren.
Häufig gestellte Fragen zu: TSCHETSCHENIEN, KAUKASUS
Worum geht es in diesem Text?
Der Text behandelt den Tschetschenienkonflikt und die Gründe für den Widerstand der Tschetschenen gegen die russische Zentralmacht. Er untersucht die historischen Wurzeln dieses Konflikts, die Komplexität der Kaukasusregion und die Ereignisse, die zu den beiden Tschetschenienkriegen führten.
Welche Rolle spielte Dschochar Dudajev im ersten Tschetschenienkrieg?
Dschochar Dudajev war ein ehemaliger sowjetischer Luftwaffengeneral und führte den ,,Allnationalen Kongreß" an. Er wurde 1991 zum Präsidenten der Tschetschenischen Republik gewählt, die daraufhin ihre Unabhängigkeit erklärte. Dies führte zur Konfrontation mit Moskau und zum ersten Tschetschenienkrieg.
Was waren die Hauptfaktoren, die zum ersten Tschetschenienkrieg führten?
Die Hauptfaktoren waren das Streben nach Souveränität und Unabhängigkeit Tschetscheniens, die Erklärung der Unabhängigkeit durch Dudajev, die Ablehnung dieser Erklärung durch Moskau und die darauffolgende militärische Intervention Russlands.
Was geschah im Juli 1995 in Budjonnovsk?
Über 80 tschetschenische Rebellen unter Führung Schamil Bassajevs nahmen in einem Krankenhaus in der russischen Stadt Budjonnovsk bis zu 2.000 Geiseln und forderten den sofortigen Abzug der russischen Truppen aus Tschetschenien.
Was war das Ergebnis des ersten Tschetschenienkriegs?
Am 31. August 1996 wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet, der den Abzug der russischen Truppen festlegte. Der weitere Status von Tschetschenien sollte erst nach einem Zeitraum von 5 Jahren geklärt werden.
Wie begann der zweite Tschetschenienkrieg?
Der zweite Tschetschenienkrieg begann offiziell mit dem Einmarsch tschetschenischer Rebellen in die russische Teilrepublik Dagestan am 6. August 1999. Kurz darauf kam es zu Bombenattentaten in Russland, für die tschetschenische Terroristen verantwortlich gemacht wurden.
Was waren die angeblichen Motive für den zweiten Tschetschenienkrieg aus russischer Sicht?
Die russische Regierung begründete den Einmarsch in Tschetschenien mit der Bekämpfung des Banditentums und der terroristischen Gefahr, die von Tschetschenien ausging.
Wie unterschied sich die öffentliche Meinung in Russland zum zweiten Tschetschenienkrieg im Vergleich zum ersten?
Im Gegensatz zum ersten Tschetschenienkrieg gab es in der russischen Bevölkerung kaum Widerstand gegen den zweiten Krieg. Die Bombenattentate hatten zu einer massiven Popularität des Krieges geführt.
Wie wurde Grosny im zweiten Tschetschenienkrieg behandelt?
Die Hauptstadt Grosny wurde massiv aus der Luft bombardiert und anschließend von russischen Bodentruppen erobert. Die Stadt wurde vollständig zerstört, und viele Menschen kamen ums Leben.
Was waren die langfristigen Perspektiven für Tschetschenien nach dem zweiten Tschetschenienkrieg laut dem Text?
Der Text deutet an, dass die russische Regierung keine klare Perspektive für Tschetschenien hatte und wahrscheinlich nicht in der Lage sein würde, den Wiederaufbau zu finanzieren. Der Ausgang des Krieges und die Folgen für die Bevölkerung blieben somit ungewiss.
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- Thomas Ternjak (Author), 2000, Tschetschenien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/96998