Kleider machen Leute
In diesem Werk geht es um einen armen Schneider namens Wenzel Strapinski der nichts besitzt außer einem schönen Mantel und einer polnischen Pelzmütze. Er hat lange gepflegte schwarze Haare und einen Schnurrbart.
Seinen Mantel würde er niemals hergeben, weil seine Mutter ihn schon so kleidete. Außerdem wollte er nicht betteln.
So zog er von der Stadt Seldwyla aus um neue Arbeit zu suchen. Auf dem Weg nach Goldach überholte ihn eine schöne moderne Kutsche mit 4 Pferden. Da der Kutscher niemanden beförderte und der Schneider so müde aussah, nahm er ihn mit. Angekommen in Goldach hielt die Kutsche vor einem Gasthaus. Die Leute versammelten sich darum denn sie wollten sehen welcher feine Herr aus so einer teuren schönen Kutsche stieg.
Als der Schneider ausstieg, vermutete man sofort einen reichen Grafen, da der Schneider so gut gekleidet war und so gepflegt aussah.
Der Schneider der müde und abwesend gar nicht recht bemerkte was passierte wurde gleich in den oberen für die feine Gesellschaft reservierten Teil des Gasthauses gebracht, wo er sogleich fürstlich bewirtet wurde. Der Schneider wollte sich schon davon schleichen aber da er den Ausgang nicht gleich fand, vermutete der Wirt er suche gewisse Örtlichkeiten.
Schon total ermüdet und ausgehungert nahm der Schneider das ihm vorgesetze Essen ein und trank den edlen Champagner. Aber da er nicht recht wusste was er eigentlich tun sollte nahm er immer nur kleine Schlucke, die den Wirt erst recht vermuten liessen, daß er ein feiner Herr war und wußte wie man einen edlen Schluck verkostet. Dazu kam noch daß er den vorgesetzen Fisch aus lauter Verwirrtheit nur mit der Gabel zu essen begann, worauf niemand mehr zweifelte, daß der Schneider wahrlich gute Sitten hatte.
Dazu kam noch daß der Kutscher wieder fort mußte und da er meinte der Schneider wäre ohne jeden Dank auf und davon, antwortete auf die Frage wer sein Herr eigentlich sei, der Graf Strapinski.
Und er ließ anordnen man solle ihm ein Zimmer bereiten da er vorhabe länger zu bleiben.
Inzwischen kamen die feinen Herren und Geschäftsleute von Goldach zu ihrem täglichen Abendbesuch ins Gasthaus. Nachdem sie sich überzeugt hatten welcher feine Herr zu Gast war boten sie ihm allerhand gutes Räucherwerk an und er sollte sie doch zu dem jährlichen Schnapsverkosten begleiten. Dort angekommen, der Schneider hatte durch seine beim Militärdienst gelernte Reitkünste wiederum vermuten lassen daß er wahrlich ein polnischer Graf sei, wurde um Geld Karten gespielt.
Der Graf, nachdem er einen Dukaten, niemand war misstrauisch geschenkt bekommen hatte, hatte zum Schluß einige Dukaten gewonnen.
In den weiteren Tagen konnte sein Plan endlich weiterzuziehen und die Schulden von der nächsten Stadt aus zu bezahlen, nie verwirklicht werden, da wenn er einmal allein war, gleich wieder zu irgendetwas eingeladen wurde. So lernte er auch Nettchen, die Tochter des Amtsrates kennen.
Die beiden verliebten sich und verlobten sich auch einige Zeit später.
Der Schneider Strapinski endlich bewußt, daß er nur ihretwegen nicht gegangen ist, dachte sich ihm werde daß Glück schon so weiterhelfen und er spielte seine Grafenrolle immer besser.
Endlich wurde zur Hochzeit gerufen. Die Gesellschaft fuhr zu einem Gasthof zwischen Seldwyla und Goldach. Wie es der Zufall will war ebenso eine Bauerngesellschaft zu dem Gasthof auf dem Weg.
Verkleidet und maskiert mit dem Thema Leute machen Kleider und Kleider machen Leute wollten sie einen lustigen Maskenabend feiern.
Nach einiger Zeit im Gasthof, die Hochzeitsgesellschaft oben, die Seldwyla unten, fragten letzere an, ob sie nicht etwas vorspielen sollten. Jedermann beobachtete amüsiert daß Schauspiel wie die Leute aus Seldwyla ihr Thema vorspielten. Der Wolf im Schafspelz, der Obdachlose im Königsmantel und zu guter Letzt der Schneidermeister von Seldwyla der schäbig aussehend in den eben genähten Mantel schlüpfte und so das genaue Ebenbild vom vermeintlichen Grafen Strapinski war.
Er ging auf Wenzel zu und sprach ihn als sein Schneidergeselle, was er ja auch war, an.
Dadurch wurde ein riesiger Wirbel ausgelöst, als sich alle bewußt wurden was los war.
Der Schneider verschwand traurig Richtung Seldwyla. Nach einiger Zeit legte er sich am Straßenrand müde in den Schnee und wäre dort auch erfroren, hätte ihn seine Geliebte nicht endlich nach ihrer Überwindung mit dem Schlitten ihn suchend dort gefunden. Nach einer Aussprache in einem mit Nettchen verwandten Bauernhof, merkte Nettchen was er doch in Wirklichkeit für ein aufrichtiger Kerl war und sie wollte für immer bei ihm bleiben.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in "Kleider machen Leute"?
Die Geschichte handelt von Wenzel Strapinski, einem armen Schneider, der aufgrund seines schönen Mantels und seiner Pelzmütze für einen Grafen gehalten wird. Diese Verwechslung führt zu einer Reihe von Ereignissen, die sein Leben verändern.
Wer ist Wenzel Strapinski?
Wenzel Strapinski ist ein armer Schneider aus Seldwyla. Er ist bescheiden und ehrlich, wird aber aufgrund seiner Kleidung fälschlicherweise für einen wohlhabenden Grafen gehalten.
Warum wird Strapinski für einen Grafen gehalten?
Strapinski wird für einen Grafen gehalten, weil er einen gut erhaltenen Mantel und eine polnische Pelzmütze trägt, was ihn gepflegt und wohlhabend aussehen lässt. Die Leute in Goldach schließen aus seinem Aussehen auf seinen Stand.
Was passiert, nachdem Strapinski in Goldach ankommt?
In Goldach wird Strapinski in einem Gasthaus für einen Grafen gehalten und fürstlich bewirtet. Er wird in die feine Gesellschaft aufgenommen und gewinnt sogar beim Kartenspiel.
Wie lernt Strapinski Nettchen kennen?
Strapinski lernt Nettchen, die Tochter des Amtsrates, im Gasthaus kennen. Sie verlieben sich und verloben sich schließlich.
Wie wird Strapinskis wahre Identität enthüllt?
Strapinskis wahre Identität wird aufgedeckt, als eine Bauerngesellschaft aus Seldwyla, verkleidet und maskiert, eine Aufführung gibt, die Strapinski als Schneidergesellen entlarvt.
Was passiert, nachdem Strapinski entlarvt wurde?
Nachdem Strapinski entlarvt wurde, verschwindet er traurig. Nettchen findet ihn jedoch und erkennt, dass er ein aufrichtiger Mensch ist. Sie beschließen, zusammen zu bleiben.
Wie endet die Geschichte?
Strapinski und Nettchen eröffnen ein erfolgreiches Schneider- und Tuchgeschäft in Seldwyla. Später ziehen sie nach Goldach und leben dort als angesehene Geschäftsleute.
Warum kehren sie nach Goldach zurück?
Sie kehren nach Goldach zurück, um dort als reiche und angesehene Geschäftsleute zu leben, wie sie es zuvor vorgegeben hatten zu sein.
Was passiert mit Seldwyla am Ende der Geschichte?
Trotz ihres Erfolgs vergessen Strapinski und Nettchen Seldwyla und geben dort keinen Groschen aus, sei es aus Rache oder Geiz.
- Quote paper
- Konrad Huber (Author), 1999, Keller, Gottfried - Kleider machen Leute, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/96825