Was bedeutet es, weiblich zu sein in einer Welt, die von uralten Traditionen und religiösen Gesetzen geprägt ist? Diese Frage durchdringt die Seiten dieser aufschlussreichen Untersuchung der Stellung der Frau im Hinduismus, einer Religion, in der Geschlechterrollen tief verwurzelt und oft von Ungleichheit geprägt sind. Das Buch enthüllt die komplexen Schichten des hinduistischen Glaubens und beleuchtet, wie traditionelle Schriften wie das Gesetzbuch des Manu das Leben von Frauen beeinflussen, von ihrer Jugend unter der Obhut des Vaters bis zu ihrem Eheleben und dem potenziellen Witwenstand. Es wird schonungslos aufgezeigt, wie der Wunsch nach Söhnen, getrieben von finanzieller Absicherung und sozialer Anerkennung, zu erschreckenden Praktiken wie selektiven Abtreibungen und Vernachlässigung von neugeborenen Mädchen führt. Trotzdem wird auch die paradoxe Wertschätzung von Töchtern im Hinblick auf ihre Rolle als gehorsame Ehefrauen beleuchtet, ein Leben, das oft von eingeschränkter Freiheit und dem Zwang zur Anpassung geprägt ist. Die erschütternde Realität von Mitgiftforderungen, die zu Gewalt und sogar Mord führen können, wird ebenso thematisiert wie die einstige Praxis der Witwenverbrennung, ein Symbol für die extreme Unterordnung der Frau. Abschliessend wird die spirituelle Dimension betrachtet, in der Frauen nach hinduistischem Glauben erst nach der Wiedergeburt als Mann die Erlösung erlangen können. Dieses Buch ist ein aufrüttelnder Bericht über die Herausforderungen, denen sich Frauen im Hinduismus stellen müssen, und ein dringender Appell für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit, der die Leser dazu anregt, über die Rolle der Frau in Religion und Gesellschaft nachzudenken und die Notwendigkeit von Veränderungen zu erkennen. Tauchen Sie ein in eine Welt, in der Glaube und Tradition auf die Rechte und Würde der Frau treffen, und entdecken Sie die verborgenen Realitäten einer jahrtausendealten Kultur. Eine tiefgreifende Analyse für alle, die sich für Frauenrechte, Religion, indische Kultur, Hinduismus, soziale Gerechtigkeit, Geschlechtergleichstellung und die Rechte der Frau interessieren.
DIE STELLUNG DER FRAU IM HINDUISMUS
Ich will euch nun noch ein paar Dinge darüber erzählen, wie es im Hinduismus um die Gleichberechtigung von Mann und Frau steht Im Hinduismus sind viele Gesetze und Traditionen im Gesetzbuch des Manu niedergelegt, dem Gesetzgeber und Stammesvater dieser Religion. Beispielsweise steht darin über den Status der Frau: "Als junges Mädchen gehört die Frau ihrem Vater, als Verheiratete ihrem Ehemann und als Witwe ihren Söhnen und Verwandten, denn eine Frau darf niemals unabhängig sein." Im Hinduismus finden die Männer allerdings nicht, dass sie die somit Frauen demütigen, sondern sie meinen ernsthaft ihre Frauen so vor Eroberern zu beschützen und ihre soziale Stellung zu sichern.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Das wichtigste Ziel einer Frau besteht darin, SÖHNE ZU GEB Ä REN, Darin liegen ihre Existenzberechtigung und ihre soziale Anerkennung begründet. Während Söhne für die Familie auf lange Sicht finanzielle Absicherung bedeuten, führt die Verheiratun mehrerer Töchter, wegen der hohen Mitgiftforderungen häufig zum finanziellen Ruin der Familie. Da die Abtreibung in Indien legal ist, werden Aufgrund der Geschlechtsbestimmung durch Fruchtwasseruntersuchung, fast ausschliesslich Mädchen abgetrieben. Auch ist die Sterberate bei neugeborenen Mädchen erheblich höher als bei den Jungen, 99,98% der Todesfälle sind Mädchen. Das liegt daran, dass die Mädchen oft nicht ausreichend ernährt werden oder an mangelnder Pflege sterben.
Trotz Minderbewertung des weiblichen Geschlechts geniessen TÖCHTER in der Familie ein besseres Leben als die Söhne. Der Grund dafür ist jedoch nur die Vorbereitung auf die Ehe, denn Männer wünschen sich häusliche, gehorsame und feminine Frauen [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten], und auf diesen Typ Frau hin werden sie erzogen. Auch wenn Töchter aufgrund einer soliden Ausbildung eine Arbeit finden können, tun sich Eltern auch heute noch schwer, sie ins Arbeitsleben zu entlassen. Einerseits wegen männlicher Arbeitskollegen, andererseits könnten ihre Töchter allzu selbstständig werden.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Bei einer HOCHZEIT muss die Familie der Braut der des Bräutigams eine Mitgift zahlen deren Höhe die Familie des Bräutigams bestimmt. Leider gibt es immer wieder Fälle, wo ein Mann eine Frau heiratet, die Mitgift einkassiert, seine Frau dann kaltblütig ermordet und die nächste Frau heiratet. Auch gibt es in Indien nur wenige Liebesheiraten. Das liegt daran, dass die Töchter sehr abgeschirmt aufwachsen und somit schlecht den richtigen kennenlernen.Von einer guten E HEFRAU erwartet man Treue Ergebenheit. Sie hat für die Familie zu sorgen und ihre Ansprüche zurückzustellen. Dafür wird ihr Respekt gezollt.
Früher galt es noch als äusserste Gattinnentreue, wenn sich die W ITWE mit ihrem verstorbenen Mann zusammen verbrennen liess, meiner Meinung nach wies es die Frau aber eher als Eigentum des Mannes aus. Dieser Brauch wurde im 19. Jh zwar von der englischen Regierung verboten, wurde aber im geheimen bis in unser Jahrhundert hinein praktiziert. Eine Wiederverheiratung einer Witwe war unvorstellbar, und ist auch heute noch kaum denkbar. Sie hat sich durch schmucklose Kleidung kenntlich zu machen, und nur wenig soziale Anerkennung.
Nach Vorstellungen der Hindus kann eine Frau erstnicht zur Erlösung gelangen. Siemüsste dazu erst als Mann wiedergeboren werden. Ein Mann dagegen kann nie so tief fallen, dass er als Frau wiedergeboren werden würde, eher noch als WURM.
Gemäss Manu ist die Frau ein VONNATUR AUS ZUM BÖSEN GENEIGTES W ESEN. Auch heisst es im Huinduismus: Als Manu die Frauen erschuf, gab er ihnen Liebe zum Bett, zum Sitzplatz, zum Schmuck, unreine Begierden, Zorn, Unehrlichkeit Bosheit und schlechtes Benehmen mit. Nach Manu, dem Stammvater und Gesetzgeber der Menschen ist die Frau haltlos und sinnlich und muss deswegen ständig vom Mann beschützt und unter Kontrolle gehalten werden.
Die Gesetze für Frauen wurden zwar vor etwa 200 Jahren radikal, aber ich denke, dass die Umstände vor 200 Jahren ja auch nicht gut waren, zumindest nicht für die Frauen. Seit 1955 gilt nun auch das internationale E HERECHT, aber all diese Gesetze sind noch lange nicht selbstverständlicher Bestandteil des hinduistischen Alltaglebens geworden, und die Frau wird noch immer meistens als minderwertig angesehen. Frauen stehen auch heute noch keine guten Schul- und Bildungsmöglichkeiten offen und Witwen nehmen noch immer die unterste soziale Stufe ein. Auch schleppen die Untersuchungen bei Mitgiftmorden nur schleppend voran. Heutzutage gibt es in Indien zwar Frauengemeinschaften, aber diese sind nicht gut genug organisiert, um eine wesentliche Verbesserung zu erreichen.
Im Aargau, wo ich früher wohnte, kannte meine Mutter eine Frau mit 2 Töchtern und einem Sohn. Ihr Mann war ein Inder. Als die beiden Mädchen ca 13 Jahre alt waren, brachte der Vater sie gegen den Willen der Mutter nach Indien, wo sie dann, ohne Eltern bei der Familie des Vaters wohnen mussten. Ich finde es einfach grausam, dass so ein Inder in die Schweiz kommt, heiratet und dann das Gefühl hat, er könnte seine Töchter nach Indien verschleppen, so als wären sie nur irgendein Gegensand, damit sie ja nicht in einer Kultur aufwachsen, wo die Frauen nicht so unterdrückt werden wie im Hinduimus.
Häufig gestellte Fragen zu "DIE STELLUNG DER FRAU IM HINDUISMUS"
Wie wird die Rolle der Frau im Hinduismus traditionell definiert?
Im Hinduismus, insbesondere durch das Gesetzbuch des Manu, wird die Frau traditionell als abhängig von ihrem Vater (als junges Mädchen), ihrem Ehemann (als Verheiratete) und ihren Söhnen oder Verwandten (als Witwe) dargestellt. Ihre Unabhängigkeit wird eingeschränkt, und es wird betont, dass sie beschützt und versorgt werden muss.
Welches Hauptziel wird Frauen im Hinduismus zugeschrieben?
Das wichtigste Ziel einer Frau im Hinduismus ist die Geburt von Söhnen. Dies wird als Grundlage ihrer Existenzberechtigung und sozialen Anerkennung angesehen, da Söhne finanzielle Absicherung für die Familie bedeuten.
Wie werden Töchter im Vergleich zu Söhnen in der Familie behandelt?
Obwohl das weibliche Geschlecht im Allgemeinen abgewertet wird, geniessen Töchter oft ein besseres Leben in der Familie, da sie auf die Ehe vorbereitet werden sollen. Dies beinhaltet die Erziehung zu häuslichen, gehorsamen und femininen Frauen, wie es von Männern gewünscht wird.
Welche Rolle spielt die Mitgift bei Hochzeiten im Hinduismus?
Bei Hochzeiten muss die Familie der Braut der Familie des Bräutigams eine Mitgift zahlen, deren Höhe von der Familie des Bräutigams festgelegt wird. Es gibt Berichte über Missbrauch, bei denen Männer Frauen heiraten, die Mitgift einkassieren, die Frauen ermorden und erneut heiraten, um weitere Mitgiften zu erhalten.
Wie wurde die Rolle der Witwe im Hinduismus traditionell betrachtet?
Früher galt es als Zeichen extremer Gattinnentreue, wenn sich eine Witwe mit ihrem verstorbenen Mann verbrennen liess (Sati). Obwohl dieser Brauch im 19. Jahrhundert verboten wurde, wurde er heimlich bis ins 20. Jahrhundert praktiziert. Eine Wiederverheiratung einer Witwe war unvorstellbar, und Witwen wurden oft stigmatisiert und sozial ausgegrenzt.
Welche spirituelle Perspektive wird Frauen im Hinduismus zugeschrieben?
Nach hinduistischen Vorstellungen kann eine Frau nicht direkt zur Erlösung gelangen. Sie müsste erst als Mann wiedergeboren werden. Ein Mann hingegen kann nicht so tief fallen, dass er als Frau wiedergeboren würde.
Wie wird die Natur der Frau im Hinduismus gemäß Manu beschrieben?
Gemäß Manu wird die Frau als von Natur aus zum Bösen geneigtes Wesen beschrieben. Es wird behauptet, dass Frauen von Natur aus sinnlich, unaufrichtig und haltlos sind und daher ständig vom Mann beschützt und kontrolliert werden müssen.
Welche rechtlichen Veränderungen gab es in Bezug auf Frauenrechte im Hinduismus?
Die Gesetze für Frauen wurden vor etwa 200 Jahren radikalisiert, und seit 1955 gilt das internationale Eherecht. Trotz dieser Gesetze ist die Gleichstellung von Frauen im hinduistischen Alltag noch lange nicht erreicht, und Frauen werden oft weiterhin als minderwertig angesehen.
Welche Herausforderungen bestehen weiterhin für Frauen im Hinduismus heute?
Frauen haben oft keine guten Schul- und Bildungsmöglichkeiten, und Witwen nehmen immer noch die unterste soziale Stufe ein. Mitgiftmorde werden oft nicht angemessen untersucht. Frauengemeinschaften existieren, sind aber nicht gut genug organisiert, um wesentliche Verbesserungen zu erzielen.
- Arbeit zitieren
- Annette Fromm (Autor:in), 1999, Die Stellung der Frau im Hinduismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/96091