Es gibt in der Philosophie, wie in jeder Wissenschaft, einen erkennbaren Fortschritt, auch wenn die Fragen größtenteils die gleichen geblieben sind. Gleichzeitig wiederholt sich auch einiges und erscheint im Gewand der neuen Begriffe, ohne wirkliche neue Erkenntnis zu bringen; nicht jeder Philosoph hat die Philosophie "nach vorne" gebracht. Doch stehen wir in der glücklichen Position dessen, der prüfend auf viele Jahrhunderte des harten Ringens um die Wahrheit zurückschauen darf. Wir sind zwar selbst Zwerge, aber auf dem Rücken von Riesen. Das ist der nicht hoch genug einzuschätzende Wert der Tradition.
Darauf beruht die "philosophia perennis", die immerwährende Philosophie, die von den Zufälligkeiten des einzelnen Philosophen absehend das Wesentliche weitergibt und sich getragen weiß von dem Wissen, dass es letztlich nur eine Wahrheit gibt. Die entscheidende Frage ist nun: Welche philosophischen Aussagen lassen sich in die Kette der philosophia perennis einreihen? Diese Arbeit will im Sinne einer Fundamentalkritik die genannte Frage in Bezug auf Hegels philosophische Grundaussagen beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Situation Hegels
- 3. Die Kritik im einzelnen
- 3.1 Die Dialektik
- 3.2 Das Erkennen und der Widerspruch
- 3.3 Das Sein
- 3.4 Gott
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der philosophischen Position Georg Wilhelm Friedrich Hegels im Kontext der philosophischen Tradition. Sie strebt eine kritische Analyse seiner Philosophie an, insbesondere in Bezug auf die Dialektik, seine Erkenntnistheorie, den Begriff des Seins und die Rolle Gottes in seinem System.
- Hegels Dialektik als "absolute Methode"
- Das Konzept der "bestimmten Negation" und der Rolle des Widerspruchs in Hegels Erkenntnistheorie
- Die Interpretation des Begriffs des Seins bei Hegel
- Die Rolle des "absoluten Geistes" in Hegels philosophischer Systematik
- Die Position Hegels in der Geschichte der Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Aufgabe der Philosophie dar und betont die Bedeutung der philosophischen Tradition. Das zweite Kapitel beleuchtet kurz die Situation, in der sich Hegel im Kontext des deutschen Idealismus befand. Das dritte Kapitel widmet sich der Kritik an Hegels Philosophie, wobei sich der Fokus auf vier zentrale Punkte richtet: die Dialektik, die Erkenntnistheorie, den Begriff des Seins und die Rolle Gottes. Dieses Kapitel wird in vier Unterkapitel gegliedert, die jeweils einer dieser zentralen Punkte gewidmet sind. In Kapitel 3.1 wird die Dialektik als Hegels "absolute Methode" vorgestellt. Die Kritik konzentriert sich auf das Konzept der "bestimmten Negation" und die Rolle des Widerspruchs in Hegels Erkenntnistheorie.
Schlüsselwörter
Hegel, Dialektik, bestimmte Negation, Widerspruch, Erkenntnis, Sein, Gott, absoluter Geist, deutscher Idealismus, philosophia perennis.
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- Eraßme, Rolf (Author), 1997, Ist Georg Wilhelm Friedrich Hegel der Abschluß der Philosophie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/95854