In einer Welt, die von Standesunterschieden und politischen Intrigen zerrissen ist, entfaltet sich eine herzzerreißende Tragödie um Liebe, Pflicht und Opferbereitschaft. Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" nimmt in dieser Szene eine dramatische Wendung, als Luise Millerin, gefangen zwischen ihrer Liebe zu Ferdinand von Walter und den unüberwindbaren Barrieren ihrer unterschiedlichen Herkunft, einen verzweifelten Entschluss fasst. Geplagt von den düsteren Vorahnungen einer unausweichlichen Katastrophe, fleht Luise ihren geliebten Ferdinand an, ihre Verbindung zu lösen, um ihre Familien vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Doch Ferdinand, verblendet von seiner leidenschaftlichen Liebe und dem unerschütterlichen Glauben an sein eigenes Glück, weigert sich, Luises Beweggründe zu verstehen, und steigert sich in einen Strudel aus Misstrauen und Eifersucht hinein. Hin- und hergerissen zwischen ihrer aufrichtigen Zuneigung und der erdrückenden Last gesellschaftlicher Konventionen, prallen Luises selbstlose Hingabe und Ferdinands egozentrischer Trotz aufeinander, wodurch ein Strudel aus Missverständnissen und fatalen Fehlinterpretationen entsteht. Während die Kabale immer dichter wird, drohen die Liebenden in einem Netz aus Lügen und Manipulationen zu ersticken, gesponnen von skrupellosen Strippenziehern, die ihre Liebe als Schachfigur in einem gefährlichen Machtspiel missbrauchen. Kann ihre Liebe in dieser von Intrigen zerfressenen Welt bestehen, oder werden sie Opfer ihrer eigenen Ideale und der unerbittlichen Grausamkeit einer Gesellschaft, die auf Standesunterschieden und politischen Ränkespielen aufgebaut ist? Tauchen Sie ein in dieses fesselnde Drama um Liebe, Verrat und die zerstörerische Kraft von Vorurteilen, das Sie bis zur letzten Seite in Atem halten wird. "Kabale und Liebe" ist ein zeitloses Meisterwerk, das die tiefsten Abgründe der menschlichen Natur auslotet und die Frage aufwirft, wie weit wir für die Liebe zu gehen bereit sind und welchen Preis wir dafür zahlen müssen. Eine Geschichte über bürgerliches Trauerspiel, ständische Konflikte, und die tragischen Konsequenzen von Missverständnissen, die den Leser noch lange nach dem Zuklappen des Buches beschäftigen wird.
Schiller - Kabale und Liebe
Aufgabe: Analysiere die vierte Szene des 3. Aktes
Die vierte Szene des dritten Aktes spielt im Hause Millers. Luise bittet Ferdinand, die Beziehung zu ihr zum Wohl aller zu beenden. Dieser jedoch kann das nicht verstehen und vermutet einen Liebhaber. Er droht mit Strafe, falls sich der Verdacht bestätigen sollte.
Luise ist in dieser Szene noch geschockt von den Ereignissen in II.6 und II.7. Sie ist sich der drohenden Gefahren vollends bewusst. Zuerst versucht sie noch, Ferdinand mit Bitten umzustimmen („Ich bitte dich, höre auf.“). Dann will sie aber erklären, dass ihren Eltern viel Leid geschehen wird, wenn sie flieht („Ich habe einen Vater, der kein Vermögen hat als diese einzige Tochter“). Auch die beiden Liebenden könnten nicht recht glücklich werden („Und der Fluch deines Vaters uns nach?“). Man kann deutlich erkennen, dass Luise selbst sehr unglücklich darüber ist („Tränen unterdrückend“), aber sie stellt die eigenen Interessen in den Hintergrund. Dies kann Ferdinand nicht begreifen („Wirklich?“; „hat in der Zerstreuung...“). Er ist, ebenso wie sein Vater, allerdings nicht ganz so extrem, auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Er hat bei seinen Plänen mögliche Hindernisse völlig ausgeschlossen. Außerdem ist er noch wütend auf den Präsidenten und will sich ihm widersetzen. Weil Ferdinand Luises Uneigennutz nicht begreift, vermutet er, *sie lügt. Das ist charakteristisch für ihn: Wenn jemand eine andere Meinung hat, wird diese als schlecht oder falsch abgetan und der andere auf das schärfste kritisiert.
Diese Szene beinhaltet den Liebeskonflikt und den gesellschaftlichen Konflikt. Der Liebeskonflikt ist vorhanden, da sich die beiden zwar lieben, doch trotzdem Uneinigkeit herrscht. Während Luise die Beziehung lieber beenden würde, weil sie das als kleineres Übel im Gegensatz zur zwangsläufig folgenden Bestrafung durch den Präsidenten erachtet, will Ferdinand sich mit aller Macht seinem Vater widersetzen und seinen eigenen Willen durchsetzen, also Luise heiraten, egal welchem Stand sie angehört. Luise bringt Gründe an, warum die Beziehung nur scheitern kann („Und hättest du sonst keine Pflicht mehr als deine Liebe?“; „Meine Pflicht heißt mich bleiben und dulden.“). Ferdinand dagegen beruft sich immer wieder auf das größte Glück der Liebe („Deine Ruhe ist meine heiligste“; „Ein Lächeln meiner Luise ist Stoff für Jahrhunderte“). Dieses „Aneinandervorbeireden“ bringt keine Lösung und führt letztendlich zu Streit und Mißtrauen. Diese Entwicklung ist auch bedingt durch die unterschiedlichen Sichtweisen beider Charaktere. Diese sind typisch für den jeweiligen Stand, also der gesellschaftliche Konflikt. Während Luise sich für ihre Mitmenschen aufopfert und der Liebe entsagen möchte, sieht Ferdinand nur das eigene Glück und will Luise fast schon zwingen, ihn zu begleiten.
Diese Szene beschleunigt die Kabale ungemein und führt letztendlich zum tragischen Ende. Ferdinand, der schon den Verdacht auf Untreue von Luise hatte, glaubt, durch den falschen Brief nun die wahre Seite seiner vormals Geliebten zu kennen. Wegen dem Gespräch mit seinem Vater in IV.5 will er verhindern, dass Luise noch weitere Menschen mit ihrer Unschuldsmiene blenden kann. So entschließt er sich, sie umzubringen. Erst nachdem Luise die vergiftete Limonade trinkt, erfährt er die Wahrheit und bereut sein törichtes Handeln.
Bemerkung des Lehrers:
Obwohl die Szenenanalyse recht kurz ausgefallen ist, hast Du die entscheidenden Punkte richtig erfasst und ausgewertet. Sprachlich eine sehr gute Arbeit!
Randbemerkungen:
extrem Ausdruck
Häufig gestellte Fragen zu Schiller - Kabale und Liebe, Akt 3, Szene 4
Worum geht es in der vierten Szene des dritten Aktes von Kabale und Liebe?
Die Szene spielt im Hause Millers. Luise bittet Ferdinand, die Beziehung zu ihr zum Wohl aller zu beenden. Ferdinand versteht das nicht und vermutet einen Liebhaber. Er droht ihr mit Strafe, sollte sich der Verdacht bestätigen.
Wie ist Luises Gemütszustand in dieser Szene?
Luise ist geschockt von den vorherigen Ereignissen und sich der drohenden Gefahren bewusst. Sie versucht zuerst, Ferdinand umzustimmen, will aber dann erklären, dass ihren Eltern Leid geschehen wird, wenn sie flieht, und dass auch die Liebenden nicht glücklich werden könnten. Sie stellt die eigenen Interessen in den Hintergrund.
Warum versteht Ferdinand Luises Verhalten nicht?
Ferdinand begreift Luises Uneigennutz nicht und vermutet, dass sie lügt. Er ist, wie sein Vater, auf seinen eigenen Vorteil bedacht und hat mögliche Hindernisse bei seinen Plänen ausgeschlossen. Außerdem ist er wütend auf den Präsidenten und will sich ihm widersetzen.
Welche Konflikte werden in dieser Szene thematisiert?
Die Szene beinhaltet den Liebeskonflikt (Uneinigkeit trotz Liebe) und den gesellschaftlichen Konflikt (unterschiedliche Sichtweisen aufgrund unterschiedlicher Stände). Luise würde die Beziehung beenden, um Leid zu vermeiden, während Ferdinand sich seinem Vater widersetzen und Luise heiraten will, ungeachtet ihres Standes.
Wie wirkt sich diese Szene auf den weiteren Verlauf der Handlung aus?
Diese Szene beschleunigt die Kabale und führt zum tragischen Ende. Ferdinand, der bereits einen Verdacht auf Untreue hegt, glaubt durch einen falschen Brief die wahre Seite Luises zu erkennen. Nach einem Gespräch mit seinem Vater will er verhindern, dass Luise weitere Menschen täuscht und entschließt sich, sie zu töten. Erst danach erfährt er die Wahrheit.
Was ist die Kernaussage der Analyse dieser Szene?
Die Analyse erfasst und bewertet die entscheidenden Punkte der Szene korrekt, wobei die sprachliche Qualität der Arbeit sehr gut ist (laut Lehrerkommentar).
- Arbeit zitieren
- Stefan Syrbe (Autor:in), 1999, Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe - Szenenanalyse III.4, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/95715