Inwieweit die Phänomene der Globalisierung, Automatisierung, Digitalisierung und Rationalisierung an der Entstehung von Stress teilhaben, welche normativen Grundlagen den Arbeitgeber zum Handeln auffordern und wie diese Handlungsperspektiven aussehen können, wird im Laufe der nachfolgenden Arbeit untersucht. Die Fragestellung lautet dabei: "Wie entstehen psychische Störungen am Arbeitsplatz und welche betrieblichen Handlungsmöglichkeiten gibt es?"
Obwohl die Situationen, in denen sich Menschen gestresst fühlen, vielfältig sind, wird im Rahmen dieser Arbeit der Fokus auf die Ursachen und Handlungsperspektiven des aus der Arbeitswelt resultierenden Stressbegriffs gelegt, beginnend mit der Abgrenzung und Definition der Begriffe Stress, Belastung und Beanspruchung.
Freizeitstress, Schulstress, Umweltstress – einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 zu Folge, fühlen sich die Menschen gestresst. Bei unseren Vorfahren waren Stressimpulse wichtig, um den Menschen eine gesteigerte Gefahrensituation zu vermitteln und damit das Überleben zu gewährleisten. Während die physischen Reaktionen auf Stress damals wie heute gleich geblieben sind, haben sich die Auslöser zur Entstehung verändert. In unserer Gesellschaft wird Stress weniger durch Hunger, Kälte oder Angriffe verursacht, sondern vielmehr durch gestiegenen Wettbewerbsdruck, permanente Erreichbarkeit sowie Termin- und Leistungsdruck. Die Gegenwärtigkeit des Themas wird im aktuellen Gesundheitsreport der TK deutlich, denn für das Jahr 2019 befindet sich der Anteil der psychischen Störungen, die unter anderem aus einer langfristigen Stressbelastung resultieren, auf einem Rekordhoch und nimmt mit 19 % aller Fehlzeiten den Platz vor den Diagnosen Rücken- und Erkältungsbeschwerden ein. Während der Faktor "Arbeit" positive Effekte, wie beispielsweise Anerkennung, Lebenssinn und sozialer Integration für den Menschen mit sich bringt, können von ihm gleichzeitig auch zahlreiche Krankheitsrisiken ausgehen. Ein durchschnittlicher Erwachsener, der einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht, verbringt rund ein Drittel seines Tages bei der Arbeit. Schlussfolgernd ist der Faktor Arbeit ein zeitintensiver Bestandteil des Lebens und kann demnach einen großen Anteil zur Entstehung von Stress implizieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodische Vorgehensweise
- Theoretische Grundlagen psychischer Erkrankungen
- Definitionen und Entstehung
- Belastungsfaktoren aus der Arbeitswelt
- Differenzierung psychischer Erkrankungen
- Normative Grundlagen
- Betriebliche Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Prävention
- Conclusio und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen psychischer Störungen am Arbeitsplatz. Im Zentrum steht die Frage, wie diese entstehen und welche betrieblichen Handlungsmöglichkeiten zur Prävention und Bewältigung existieren. Die Arbeit beleuchtet dabei die Ursachen von psychischen Störungen im Kontext der Arbeitswelt und analysiert verschiedene normative und praktische Handlungsansätze, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen betreffen.
- Definition und Abgrenzung von Stress, Belastung und Beanspruchung
- Analyse der Belastungsfaktoren aus der Arbeitswelt, die zu psychischen Störungen führen können
- Bedeutung von normativen Grundlagen für betriebliche Handlungsmöglichkeiten
- Vorstellung verschiedener Präventionsmaßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement
- Bewertung der Handlungsperspektiven im Kontext von Globalisierung, Digitalisierung und Rationalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema psychische Störungen am Arbeitsplatz ein und beleuchtet die steigende Bedeutung dieses Themas im Kontext von Stress, Belastung und Beanspruchung. Die methodische Vorgehensweise beschreibt die systematische Literaturrecherche als Grundlage der Arbeit und beleuchtet die verwendeten Quellen und Recherchemethoden. Das Kapitel „Theoretische Grundlagen psychischer Erkrankungen“ beschäftigt sich mit der Definition und Abgrenzung von zentralen Begriffen wie Stress, Belastung und Beanspruchung. Es werden verschiedene Modelle und Theorien zur Entstehung von psychischen Störungen vorgestellt, die die Wechselwirkung von individuellen Faktoren und Belastungen aus der Arbeitswelt berücksichtigen. Der Fokus liegt dabei auf der Abgrenzung von Eustress und Distress sowie auf dem Belastungs- und Beanspruchungskonzept. Das Kapitel „Normative Grundlagen“ beleuchtet die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen, die Arbeitgeber bei der Prävention und Bewältigung von psychischen Störungen am Arbeitsplatz beachten müssen. Dabei werden unter anderem die Bedeutung von Arbeitsschutz und das Konzept des Betrieblichen Gesundheitsmanagements erläutert. Der Abschnitt „Betriebliche Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Prävention“ beleuchtet verschiedene Präventionsmaßnahmen, die Arbeitgeber ergreifen können, um psychischen Störungen am Arbeitsplatz vorzubeugen. Hier werden unter anderem Maßnahmen zur Gestaltung der Arbeitsumgebung, zur Förderung von Work-Life-Balance und zur Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter vorgestellt. Die Arbeit endet mit einer Conclusio und einem Ausblick, der die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und zukünftige Forschungsbedarfe identifiziert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Arbeits- und Organisationspsychologie. Die wichtigsten Schlagwörter sind: psychische Störungen, Stress, Belastung, Beanspruchung, Arbeitswelt, Globalisierung, Digitalisierung, Rationalisierung, Arbeitsschutz, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Prävention, Handlungsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Psychische Störungen am Arbeitsplatz. Mögliche Ursachen und Handlungsperspektiven, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/956352