In dieser Arbeit wird die dem Sozialismus zugrundeligende Wirtschaftstheorie erklärt, die Planwirtschaft der DDR analysiert, sowie die Gründe für ihr Scheitern herausgearbeitet.
Die von 1949 - 1990 existierende DDR war ein gespaltenes Land. Gespalten zwischen Ideologie und Realität. So war das theoretische Ziel der der DDR die Marxistisch-Leninistische Weltanschauung zu realisieren, also die Herrschaft der Arbeiterklasse herbeizuführen und ein gerechtes Bildungs- und Arbeitsumfeld zu gestalten. Dies ist gemäß dieser Anschauung nur durch eine sowohl politisch- als auch wirtschaftlich zentral führende Instanz möglich, wodurch sich die Bildung und der Machtanspruch der SED legitimierte. Eine zentral gesteuerte Planwirtschaft ist in der Marxistisch-Leninistischen Weltanschauung obligatorisch. Ziele der Planwirtschaft der DDR waren die gerechte Verteilung von Reichtum und stabile Marktpreise. Des weiteren ist eine Planwirtschaft in der Marxistischen Theorie effizienter als eine Marktwirtschaft, da durch die zentrale Planung ein gezielterer Kapitaleinsatz möglich ist, beispielsweise durch die Vermeidung von Überproduktion. Zudem werden mehrfache Entwicklungen weitestgehend gleicher Produkte und parallele Forschungen an identischen Fragestellungen durch verschiedene Unternehmen verhindert. Das dadurch zusätzlich verfügbare Kapital kann an anderer Stelle gewinnbringend eingesetzt werden.
Jedoch waren sozialistische Staaten ärmer und weniger fortschrittlich als westliche Volkswirtschaften, die Menschen verdienten weniger, arbeiteten mehr und lebten kürzer. Die Außenhandelsbilanz der DDR war negativ, die Häuser baufällig und die Industrie veraltet und ineffizient. Diese Ineffizienz resultierte vor allem aus der Missachtung des Rentabilitätsprinzips, resultierenden Kapitalfehlleitungen, dem sperrigen Wirtschaftsplanungsvorgang und den zentral gesteuerten, festen Preisen.
Diese und weitere Gründe für das Scheitern der Planwirtschaft in der DDR werden in der Arbeit eingehend beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Leitende Fragestellungen
- Methodische Vorgehensweise
- Kapitelübersicht
- Die Zentralverwaltungswirtschaft
- Die Zentralverwaltungswirtschaft als essenzielles Wirtschaftsmodell im Sozialismus
- Die Idee der Zentralverwaltungswirtschaft als überlegenes Wirtschaftsmodel
- Die Umsetzung der Zentralverwaltungswirtschaft in der DDR
- Das Scheitern der Planwirtschaft in der DDR
- Das fehlende Rentabilitätsprinzip
- Die Kapitaleffizienz der DDR
- Nicht vorhandener Rentabilitätszwang in den volkseigenen Betrieben
- Die Preisgestaltung in der DDR
- Die Preis-Kosten Divergenz
- Kapitalfehlleitungen
- Angebots- und Nachfrageüberhänge als Folge der zentralen Wirtschaftsplanung
- Einflüsse der UdSSR und der in der DDR vorkommenden Ressourcen
- Außenhandel und Verschuldung der DDR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Scheitern der sozialistischen Planwirtschaft am Beispiel der DDR. Sie untersucht die historischen Wurzeln des Konzepts, die Funktionsweise der Planwirtschaft im Realsozialismus und die Gründe für ihre Unfähigkeit, ein dauerhaft funktionierendes Wirtschaftssystem zu schaffen.
- Die Marxsche Theorie des Sozialismus und die Rolle der Revolution
- Das Konzept der Zentralverwaltungswirtschaft als Wirtschaftsmodell
- Die Umsetzung der Planwirtschaft in der DDR und ihre spezifischen Herausforderungen
- Die ökonomischen und politischen Gründe für das Scheitern der Planwirtschaft
- Die Folgen des Scheiterns der Planwirtschaft für die DDR und den Vergleich mit dem Kapitalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der sozialistischen Planwirtschaft ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit dar. Sie beleuchtet die historische Entstehung des Konzepts und die Bedeutung der Planwirtschaft im Kontext des Sozialismus. Die Arbeit setzt den Fokus auf die DDR als Beispiel für das Scheitern des Realsozialismus und betont die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse der Gründe für dieses Scheitern.
Die Zentralverwaltungswirtschaft
Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Planwirtschaft und beleuchtet die marxistische Theorie als Grundlage des sozialistischen Systems. Es werden die zentralen Elemente der Zentralverwaltungswirtschaft und ihre Funktion im sozialistischen Wirtschaftssystem erläutert. Darüber hinaus wird die Umsetzung der Planwirtschaft in der DDR anhand von konkreten Beispielen dargestellt.
Das Scheitern der Planwirtschaft in der DDR
Dieses Kapitel analysiert die Gründe für das Scheitern der Planwirtschaft in der DDR. Es werden sowohl ökonomische als auch politische Faktoren beleuchtet, die zur Ineffizienz und dem letztendlichen Zusammenbruch des Wirtschaftssystems geführt haben. Das Kapitel befasst sich unter anderem mit dem fehlenden Rentabilitätsprinzip, den Folgen der zentralen Wirtschaftsplanung für Angebot und Nachfrage sowie mit dem Einfluss der UdSSR und den Ressourcen der DDR. Es analysiert außerdem den Außenhandel und die Verschuldung der DDR.
Schlüsselwörter
Sozialistische Planwirtschaft, DDR, Zentralverwaltungswirtschaft, Marxismus, Rentabilität, Kapitalismus, Wirtschaftssystem, Angebot und Nachfrage, UdSSR, Außenhandel, Verschuldung, Scheitern
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- Anonym (Author), 2019, Das Scheitern der Planwirtschaft in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/955991