Diese Datei enthält das wichtigste zum Teilbereich Wirtschaftsinformation (Prof. Weigend), um sich sehr gut auf die Klausur vorzubereiten
I. Bankensystem in Deutschland
1. Universalbanken
1.1. Kreditbankensektor
- Privatrechtliche Einrichtung
- Kreditvergabe
- Handel mit Wertpapieren
- Einnahmen aus kurzfristigen Wertpapiergeschäften
1.1.1. Großbanken
- Deutsche Bank
- Dresdner Bank
- Commerzbank
1.1.2. Regionalbanken
- auf Region beschränkt (große auch überregional tätig)
1.1.3. Privatbankiers
- nur noch wenige
- Banken in Rechtsform der Personengesellschaft
- Rechtlich selbständig, aber von großen Banken abhängig
1.1.4. Zweigstellen ausländische Banken
- zunehmende Tendenz
- für Unternehmen mit ausländischen Beteiligungen
1.2. Sparkassensektor
- öffentilch-rechtliche Institute
- 12 sog. "freie" Sparkassen
- Gemeinwirtschaftliche Ziele
- Gemeindeverbände haften für die Verbindlichkeiten
- Sparkassen untereinander führen keinen Wettbewerb wegen regionaler Aufteilung
- Mittelbeschaffung geschieht durch Spareinlagen
3-stufiger Aufbau:
1. Regionale Sparkassen
2. Regionale Girozentralen
3. Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank
1.3. Genossenschaftssektor
3-stufiger Aufbau:
1. Kreditgenossenschaften (Volksbanken (gewerbliche Genossenschaften) und Raiffeisenkassen (ländliche Genossenschaften))
2. Genossenschaftliche Zentralbanken
3. DG-Bank (Deutsche Genossenschaftsbank)
2. Spezialbanken
2.1. Realkreditinstitute
- dinglich gesicherte Kredite werden vergeben
2.1.1. privatrechtlich organisierte Hypothekenbanken
- dürfen nur Hypotheken vergeben und Pfandbriefe verkaufen
2.1.2. öffentlich-rechtlich organisierte Grundkreditanstalten
- gewähren Kredite für Kommunen (z.B. Baukredite)
2.2. Teilzahlungskreditinstitute seit 1986 werden sie bei den Realbanken geführt Konsumentenkredite / Ratenkredite / Leasing-Geschäfte
2.3. Kreditinstitute mit Sonderaufgaben
2.3.1. Privatrechtliche Institute
- Industrie Kreditbank
- Deutsche Industriebank (soll Kredite für kleine und mittelständige Unternehmen gewähren)
- AKA-Ausfuhr Kreditanstalt (Finanzierung von Exportgeschäften)
- LIKOBA-Liquiditäts und Kontrollbank GmbH (um Banken, die in Zahlungsschwierigkeiten gekommen sind, zu helfen)
2.3.2. Öffentlich-rechtliche Institute
- KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
- Landwirtschaftliche Rentenbank (Investitionskredite für die Landwirtschaft)
2.4. Postgiro- und Postsparkassenämter
- jetzt Postbank
3. Sonstige Institute des Bankenbereichs
3.1. Kapitalanlagen Gesellschaften
- Investmentgesellschaften
- Tochtergesellschaften von Banken
- Anlage von Wertpapieren oder Immobilien
- Risikomischung des angelegten Kapitals für kapitalschwächere Sparer
- Ausgabe von Anteilsscheinen (Investmentzertifikate)
- Open-End-System: Laufender Erwerb von Anteilen und deren Rückgabe
- Publikumsfonds (jeder kann Anteilseigner werden)
- Spezialfonds (nur bestimmte Personen können Investmentscheine kaufen)
3.2. Bausparkassen
- nehmen Bauspareinlagen an und gewähren Finanzierungskredite
3.3. Wertpapier Sammelbanken
- Kassenvereine
- Lagern die Aktion physisch für die Aktieninhaber
- Verwalten Wertpapiere, die gehandelt werden
3.4. Bürgschaftsbanken
- Kreditgarantiegemeinschaften
- Selbsthilfeorganisation einzelner Branchen
- Bürgen für die Kredite der Mitglieder
- Finanzierung durch Branchenverbände
II. Geldmarkt
Markt für alle kürzerfristigen Geldanlagen und Kredite. Nur Handel mit Zentralbankguthaben und notenbankfähigen Geldmarktpapieren.
Der Geldmarkt ist der Markt, an dem die Kreditinstitute Überschüsse und Fehlbeträge an liquiden Mitteln ausgleichen, die sich aus ihren täglichen Geschäften und in Hinblick auf ihre Mindestreservepflicht ergeben.
Mindestreserve:Unverzinsliche Einlage von allen Geschäftsbanken bei der Bundesbank, um Anleger zu schützen. 2%iger Monatsdurchschnitt auf Zentralbankguthaben (von Sichtverbindlichkeiten, Termineinlagen und Spareinlagen der Geschäftsbank) Zentralbankguthaben: Zentralbankguthaben sichern die Liquidität der Banken (= Girokonto bei der Bundesbank, leicht transformierbar) Ein optimaler Bestand der Mindestreserve wird angestrebt, daher handeln die Banken untereinander mit ihren Zentralbankguthaben.
Da die Mindestreserven auf Konten bei der Bundesbank gehalten werden müssen, sind Gegenstand des Geldhandels:
- Zentralbankguthaben, die von einer Bank auf die andere übertragen werden
- zentralbankfähige Aktiva, d.h. Geldmarktpapiere, die bei der Bundesbank refinanzierbar sind
- alle anderen Vermögenswerte, die sich jederzeit gegen
Zentralbankguthaben veräußern lassen ( Wertpapiere und Schuldscheine mit kurzen Restlaufzeiten, Devisen )
Geschäftspartner:
Vorwiegend Geschäftsbanken, fallweise Zentralbank Geldmarktfonds sind kurzfristige Geldanlagen für die breite Öffentlichkeit. Der Geldmarkt ist für die einzelne Bank der Rückhalt, der den einzelwirtschaftlichen Liquiditätsausgleich jederzeit garantiert und damit ihre geschäftlichen Aktivitäten und ihre Mindestreservedispositionen gegen das Risiko kurzfristiger Liquiditätsschwankungen absichert.
Für die Bundesbank ist er Nahtstelle zum Bankensystem, über die die Zentralbankgeldversorgung erfolgt. Er ist Ansatzpunkt des geldpolitischen Instrumentariums, mit dessen Hilfe sie die Geldmenge in der Wirtschaft kontrolliert, um Geldwert und somit auch Preisstabilität zu sichern.
2.1. Handelsobjekte am Geldmarkt
Geldleihen
Formlose und ohne Besicherung gegen Verzinsung überlassene Zentralbankguthaben zwischen Kreditinstituten.
Unterscheidung nach Befristung:
- Tagesgeld (Gewährung für eine Geschäftstag)
- Termingeld (1-, 2-, 3-, 6- und 12-Monats-Kontrakte)
- Zinsarbitrage: Ausnutzung der Zinsdifferenz zwischen in- und ausländischen Geldmärkten.
- Zinsspekulation: Handeln im Erwarten auf Zinsveränderungen
Geldmarktpapiere
Zentralbankfähige Diskontpapiere.
Die Geschäftsbank verkauft Wertpapiere zum Gutschreiben auf das Zentralbankguthaben.
- Schatzwechsel (Laufzeit 1-2 Jahre, unverzinsliche Schatzanweisungen, Wertpapier)
- U-Schätze (Laufzeit bis 2 Jahre, keine Zinsen sondern Ankaufsdisagio)
- Handelswechsel (Schuldverschreibungen, Wechsel als Zahlungsmittel, Laufzeit 90 Tage, Geschäftsbank kann Wechsel auch bei der Bundesbank einlösen, die den Betrag auf das Zentralbankguthaben gutschreibt.)
- Privatdiskonten (Bankakzepte von Kreditinstituten, Bank ist ursprünglicher Schuldner)
- Lombardkredit (Refinanzierungsmittel, beruht auf der Verpfändung von Wertpapieren von der Geschäftsbank an die Bundesbank)
2.2. Zinssätze am Geldmarkt
Einseitig festgesetzte Zinssätze der Bundesbank Der Zins am Geldmarkt, genauer gesagt, der Tagesgeldsatz, wird von der Bundesbank dominiert. Der höchste Zinssatz, zu dem sie dauerhaften Zentralbankguthabenbedarf der Banken deckt, übernimmt die Leitzinsfunktion am Geldmarkt und bestimmt damit die Tendenz des Tagesgeldsatzes.
Diskontsatz:
Der Diskontsatz ist der Zinsatz für den Kredit der Wechseleinlösung, er bezieht sich also auf die Rediskontierung.
Das klassische zinspoltische Steuerungsinstrument der Zentralbanken ist die Veränderung des Diskontsatzes. Dies ist der Zins, den die Banken (in Form eines Abschlages) an die Bundesbank zahlen müssen, wenn sie ihr erstklassige Handelswechsel verkaufen. Für die Banken ist der Wechsel- verkauf an die Notenbank eine wichtige Refinanzierungsmöglichkeit.
Lombardsatz
Der Lombardkredit ist die kurzfristige Vergabe von Darlehen gegen Verpfändung börsengängiger Wertpapiere oder Wechsel. Da es sich um eine kurzfristige Liquiditätshilfe handeln soll, muß der Lombardkredit innerhalb von drei Monaten wieder getilgt sein.
Seine Kosten sind eine wichtige Orientierungsgröße für den kurzfristigen Geldmarkt; der Lombardsatz ist die teuerste Geldquelle für die Kreditinstitute, daher bildet er die Preisobergrenze am kurzfristigen Geldmarkt.
Pensionssätze für Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufsvereinbarung Bei Pensionsgeschäften handelt es sich um einen Verkauf von Vermögensgegenständen (Wertpapiere, Wechsel) mit einer gleichzeitigen Rücknahmevereinbarung.
Der Pensionssatz ist der marktnähere Leitzins.
Kern des Pensionsgeschäftes ist die Rücknahmeverpflichtung des Pensionsgebers. Für den Pensionsnehmer kann der Vertrag dagegen entweder eine Rückgabepflicht (echtes Pensionsgeschäft) oder ein Rückgaberecht (unechtes Pensionsgeschäft) vorsehen. Von besonderer Bedeutung sind die Wertpapier-Pensionsgeschäfte der Bundesbank mit den Banken zur Regulierung des Geldmarktes.
1. Mengentender:
Die Bundesbank gibt den Zinssatz für die Ausschreibung vor und die Kreditinstitute nennen lediglich den gewünschten Betrag. Meist bedeutet das Repartierung der Bankangebote.
2. Zinstender:
Die Bundesbank gibt einen Mindestbietungssatz vor. Die Banken nennen dann Zinssatz und Menge (gelegentlich auch in gestaffelten Geboten), zu denen sie interessiert sind. Zugeteilt wird einheitlich zu dem Zinssatz, der sich aus den Vorstellungen der Bundesbank über das Zuteilungsvolumen ergibt. Gebote mit höheren Sätzen werden voll zugeteilt, Gebote zum Zuteilungssatz u.U. repartiert.
Abgabe- und Rücknahmesätze für die Geldmarktpapiere - Preisunterschied zwischen Ankauf und Rückkauf von Geldmarktpapieren. Geldmarktsätze für Handel unter Banken Sätze für Tagesgeld
- Zinsspanne für Tagesgeldsatz, nicht offen notiert. Termingeldsätze
- Zinsspanne für Termingeld, nicht offen notiert.
FIBOR
- Frankfurt Interbank Offered Rate
- Kurzfristiger Geldmarktzins, der seit August 1985 geschäftstäglich aus den Angaben von 19 großen deutschen Banken ermittelt wird.
- Fibor wird als Bezugsgröße für DM-Anleihen verwendet.
- Referenzzinssatz für 3- und 6-Monatsgeld
- Abgeleitet aus LIBOR
2.3. Internationale Geldmärkte
Nationale Geldmärkte mit regelmäßiger und umfangreicher Beteiligung von Teilnehmern aus anderen Währungsbebieten
(Außengeldmärkte, Offshore Märkte). Haupzentren:
- New York
- London
- Paris
- Frankfurt
- Luxemburg
- asiatischer Raum
- Karibik
Eurogeldmärkte:
Außengeldmärkte europäischer Finanzzentren. (Euro-Dollar-Markt)
Marktteilnehmer:
- Große Geschäftsbanken
- International tätige Unternehmen
- Notenbanken
- Regierungen
- Internationale Organisationen
Handelsobjekte:
- Tagesgelder (call-Gelder)
- Termingelder
- Tägliche Gelder
- Geldmarktpapiere
-Treasury bills (Schatzbriefe von Regierungen)
- Commercial papers
- Bankers acceptances
- CD (Schuldverschreibungen)
Eurogeldmarktsatz:
- LIBOR (London Interbank Offered Rate)
- Zinssatz für internationale Bankgeschäfte in US$
III. Kapitalmärkte
Markt für längerfristige Geldanlagen und Kredite, Wertpapiermarkt.
Abstimmung von längerfristigem Kapitalangebot und -nachfrage über den Zins.
Unterteilung:
1. Rentenmarkt
2. Aktienmarkt
Am Kapitalmarkt werden langfristige Fremdmittel und Beteiligungskapital vermittelt. Über ihn fließt den privaten Unternehmen und den öffentlichen Haushalten ein bedeutender Teil an Kapital zur Finanzierung ihrer Investitionen und sonstigen Ausgaben zu.
Diese Kapitalnachfrager schaffen sich langfristiges Geld über die Aufnahme von langfristigen Krediten und Schuldscheindarlehen bei Banken sowie durch Emission von Anleihen, Aktien, Obligationen, Wandel- und Optionsanleihen.
Gespeist wird der Kapitalmarkt im wesentlichen aus Spargeldern der privaten Haushalte bei den Kreditinstituten, aber auch aus Mitteln der Versicherungsunternehmen, die ihre Gelder längerfristig zinsgünstig ausleihen können, sowie von Auslandsanlegern.
Je länger man bei Geldanlagen auf die Verfügbarkeit verzichtet, desto eher ist es dann ein Kapitalmarktgeschäft.
Den Umfang und die Struktur des Kapitalmarktes errechnet man durch die
Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung (Teil der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, um die Verflechtung zwischen den Sektoren der Wirtschaft herauszufinden).
Emission : Emission nennt man die Ausgabe neuer Wertpapiere; meist gehört auch die Unterbringung (Plazierung) im Publikum und die Einführung in den Börsenhandel (Börsenzulassung). Übernahme und Verkauf erfolgen üblicherweise durch Banken, die sich zu diesem Zweck häufig zu einem Konsortium zusammenschließen.
ANLAGEARTEN
Anlagearten am Kapitalmarkt
- Geldanlagen bei Banken, Bausparkassen
(Spareinlagen und Termineinlagen mit mehr als 4 Jahre Laufzeit)
- Geldanlagen bei Versicherungen
(Kapitallebensversicherungen)
- Erwerb von festverzinslichen Wertpapieren
- Erwerb von Aktien
- Auslandsanlagen
WERTPAPIERFORMEN
1. Festverzinsliche Wertpapiere:
Festverzinsliche Wertpapiere: Sammelbegriff für Anleihen, Pfandbriefe,
Obligationen und andere Schuldverschreibungen. Sie alle haben einen festen Zinssatz, zumindest für einen Teil der Laufzeit. Neben der Verzinsung werden auch die Rückzahlungsbedingungen bereits bei der Emission vereinbart, so daß im Gegensatz zur Aktie mit ihren schwankenden Dividenden der Ertrag für die gesamte Laufzeit von vornherein überschaubar ist, Untergliederung nach Emmitentengruppen
Bankschuldverschreibungen
- Kommunalobligationen
Darlehen für kommunale Körperschaften mit kommunaler Deckung von privaten und öffentlichen Hypothekenbanken
- Pfandbriefe
festverzinsliche Wertpapiere, die nur von Realkreditinstituten, also privaten Hypothekenbanken oder öffentlich rechtlichen Kreditinstituten ausgegeben werden. Die besondere Sicherheit des Pfandbriefes als Anlageform liegt in der sogenannten verbrieften Sicherheit: Jeder Pfandbrief ist durch erststellige Hypotheken oder Grundschulden gedeckt.
- Schuldverschreibungen der Spezial-Kreditinstitute Finanzierung von Spezialprojekten
- Sonstige Bankschuldverschreibungen Gewinnobligationen, Sparbriefe, Investitionskredite für die Industrie
Industrieobligationen
Emittent ist ein Unternehmen aus Industrie oder Handl
Anleihen der öffentlichen Hand
werden laufend emittiert
- Anleihen von Bund, L ä ndern, Gemeinden, Bahn, Post
werden an der Börse gehandelt, Laufzeit in der Regel 10 Jahre und Stückelung von 1000 DM
- Bundesschatzbriefe (nicht an der Börse gehandelte)
festverzinsliche Wertpapiere, die der Bund seit 1969 ständig ausgibt. Der Verkauf erfolgt nur an private sowie an gemeinnützige Institutionen. Die Verzinsung steigt jährlich an und die Bundesschatzbriefe können bereits ein Jahr nach dem Erwerb zum Nennwert wieder zurückgegeben werden. Den Bundesschatzbrief gibt es in zwei Ausstattungen:
1. TypA, kleinste Stückelung von 100 DM, Laufzeit 6 Jahre, die Zinsen werden
jährlich nachträglich gezahlt.
2. TypB, kleinste Stückelung von 50 DM, Laufzeit 7 Jahre, die Zinsen werden mit Zinseszinsen erst bei Rückzahlung in einer Summe ausgezahlt. · Bundesobligationen
Obligationen des Bundes mit einer Laufzeit von 5 Jahren, intensiver Börsen handel
- Kassenobligationen
laufzeit 3-5 Jahre für den mittelfristigen Finanzbedarf, Kauf durch Banken · Schatzanweisungen
kürzerfristige Staatstitel, Laufzeit bis zu 4 Jahre und Börsenhandel
Obligationen : sind Schuldverschreibungen mit mittlerer, d.h. mehrjähriger Laufzeit. Während Industrieobligationen infolge günstiger Finanzierungsinstrumente der Wirtschaft kaum noch vergeben werden, haben die Obligationen der öffentlichen Hand, insbesondere die Bundesobligationen eine beträchtliche Bedeutung für die öffentliche Kreditaufnahme erlangt. Auch die Banken refinanzieren ihre Ausleihungen teilweise durch (Bank-) Obligationen.
Festverzinsliche Wertpapiere werden häufig an der Börse notiert und können jederzeit verkauft werden. Dabei wird der Börsenkurs in Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsniveau - i.d.R. vom Nennwert abweichen.
2. Aktien
Die Aktie ist ein Wertpapier, das ein Miteigentumsrecht an eine
Aktiengesellschaft verbrieft. Durch die Ausgabe von Aktien beschafft sich ein Unternehmen haftendes Eigenkapital, dabei bleibt die Haftung des Kapitalgebers auf seine Einlage beschränkt. Nicht zuletzt wegen ihrer hohen Mobilität (Börse) hat die Aktie große Bedeutung als Anlagetitel; ein weitere Vorteil ist die unproblematische Trennung von Unternehmensleitung und Kapitaleigentum.
Nach deutschen Recht dürfen nur Aktien ausgegeben wreden, die auf einen bestimmten D-Mark-Betrag lauten. Dieser Nennwert beträgt heute i.d.R. 50DM. Der Nennwert aller Aktien eines Unternehmens entspricht dem Eigenkapital.
Mischformen
- Wandelanleihen / Wandelschuldverschreibungen
- Optionsanleihen / Optionsscheine
Wandel- und Optionsanleihen sind Schuldtitel von Aktiengesellschaften, die über den Anspruch auf Verzinsung und Rückzahlung hinaus ein Umtauschrecht bzw. ein Recht zum Bezug von Aktien bieten. Sie nehmen damit eine Zwischenstellung zwischen Anleihe und Aktie ein. Der Zins liegt
wegen dieses Rechtes gewöhnlich unter den marktüblichen Sätzen für
festverzinsliche Wertpapiere, doch hat der Zeichner einen gewissen Schutz gegen die Kursrisiken einer direkten Aktienanlage.
Dem Käufer einer Wandelanleihe steht es allerdings frei, ob er sein
Wertpapier in Aktien umtauschen will. Macht er von seinem Wandlungsrecht keinen Gebrauch, so erhält er bei Fälligkeit der Anleihe sein Kapital zurück.
Im Unterschied zu Wandelobligationen wird bei der Optionsanleihe das
Wandlungsrecht von der Anleihe getrennt und als Optionsschein (Warrant) separat an der Börse gehandelt.
- Genu ß scheine (Im Gegensatz zur Aktie beinhalten Genußscheine keine Mitverwaltungsrechte am Unternehmen; sie sind jedoch grundsätzlich mit eine gewinnabhängigen Auschüttung, häufig kombiniert mit einer festen Grundverzinsung ausgestattet.)
3. Neue Wertpapierformen seit 1985
- Null-Kupon-Anleihen / Zero Bonds (Langfristige
Schludverschreibungen ohne Nominalzins. Folglich entfällt die laufende
jährliche Zinszahlung wie bei sonstigen Anleihen. Die Verzinsung ergibt sich vielmehr aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Ausgabekurs und dem höhrern Rückzahlungskurs.
- Anleihen mit variablen Zinss ä tzen (Zins richtet sich nach FIBOR)
- Doppelw ä hrungsanleihen
INTERNATIONALE KAPITALMÄRKTE
EUROKAPITALMÄRKTE
Internationale Plazierung von Euro-Anleihen durch internationales Bankenkonsortium (Zusammenschluß für eine bestimmte Zeit für einen bestimmte Zweck).
Klassifizierung nach Währungen:
- Euro-Dollar-Anleihen
- Euro-DM-Anleihen
- ECU-Anleihen
Haupthandelsplätze:
- Luxemburger und Londoner Börse
Anleiheformen:
- festverzinsliche Schuldverschreibungen (straight issues)
- Zero Bonds (Null Kupon-Anleihen)
- Convertible Bond Issues (Wandelanleihen)
- Floating Rate Notes (wariabel verzinsliche Anleihen)
- Financial Futures
Marktteilnehmer:
- Emittenten sind private und öffentliche Institutionen westlicher Industrieländer und internationale Organisationen.
- Investoren sind private und institutionelle Anleger wie Versicherungsgesellschaften, Treuhandgesellschaften und Vermögensgesellschaften.
NATIONALE KAPITALMÄRKTE FÜR AUSLÄNDER
Handel von Auslandsanleihen (Foreign Bonds)
Auslandsanleihen: Anleihen ausländischer Schuldner, die auf einem nationalen Markt in der Landeswährung emittiert werden.
Wichtigste nationale Kapitalmärkte für Ausländer:
- USA (Bonitätsbeurteilungsunternehmen)
- BRD
- Schweiz
- Japan
IV. Börsen
Die Börse ist ein Marktplatz, auf dem täglich große Umsätze getätigt werden, ohne daß Ware oder Geld direkt in Erscheinung treten. Deshalb ist wesentliche
Voraussetzung für einen Börsenhandel, daß die Handelsgüter nach Qualität und Menge eindeutig bestimmbar sind.
In der BRD gibt es 8 Wertpapierbörsen: Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Stuttgart, München.
Die Preise an der Börse, d.h. die Kurse der Wertpapiere richten sich nach Angebot und Nachfrage.
WARENBÖRSEN
PRODUKTENBÖRSEN
- Abschluß von Effektivgeschäften (Angebot und Nachfrage von realen Gütern)
- Landwirtschaftliche Produkte und Heizöl
- kleine Fungibilität der Produkte
- Funktionen:
- Regionale Versorgung
- Preisbildungsstelle
- Deutsche Produktenbörsen:
- Hamburger Getreidebörse
- Kölner Produkten- und Warenbörse
- Mannheimer und Würzburger Produktenbörsen
WARENTERMINBÖRSEN (Commodity Future Markets)
Warentermingesch ä fte: Geschäfte über standardisierte Einheiten (Fungibilität) von Naturprodukten (Metalle,Kohle), die nicht bei Vertragsabschluß, sondern erst zu einem späteren Termin erfüllt werden müssen.
- Vertragspartner können sich durch Abschluß von Gegengesch ä ften effektiver Erfüllung entziehen. (Kauf und Wiederverkauf)
- Der Einschuß muß schon beim Vertragsabschluß gezahlt werden (meist 10%)
- Abwicklung der Kontrakte durch Clearing Houses (Eigentlich werden nicht Waren, sondern Kontrakte gehandelt)
- Funktionen:
- Warenvermittlung
- Preisbildung
- Absicherung gegen extreme Preisschwankungen
- Zentren:
- Deutschland: Hamburger Kaffee-Terminbörse
- USA: Chicago Board of Trade
Hedging
Hedging - Absicherung - ist die Anwendung einer Strategie zur Verringerung von
Risiken, die durch ungünstige Zins- oder Kursentwicklungen entstehen können.
Dabei sollen Verluste am Kassamarkt durch Gewinne am Terminmarkt kompensiert werden. Dazu müssen die an den jeweiligen Märkten gehandelten Güter - z.B. Aktien, Anleihen - nicht identisch sein, jedoch ihre Preisentwicklung möglichst parallel verlaufen. So können beispielsweise im Rahmen einer Hedgingstrategie fallende Kurse zu einem Gewinn auf der Terminposition führen, der der Höhe des Kursverlustes bei dem am Kassamarkt gehandelten Basiswert entspricht. Umgekehrt kann jedoch auch - in Abhängkgiekt von der gewählten Strategie - der Fall eintreten, daß Gewinne am Kassamarkt durch Verluste auf der Terminposition aufgezehrt werden.
Devisenbörsen
Devisen
Auf ausländische Währungen lautende und an einem ausländischen Platz zahlbare Forderungen.
Für den internationalen Handel benötigt man Devisen.
Devisenhandel bezieht sich auf Waren- und Kapitalgeschäfte. · Devisenformen:
- Guthaben bei ausländischen Banken in fremder Währung
- Auf fremde Währung lautende und im Ausland zahlbare Wechsel oder Schecks
- Forderungen, die im Ausland zahlbar sind
- Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Banken
- Sorten, d.h. ausländische Banknoten und Münzen sind keine Devisen.
Goldbarren und Goldmünzen sind keine Devisen.
- Voraussetzung für den Devisenhandel:
- Konvertibilität der Währungen d.h. Umwechselbarkeit der Währungen. (Nicht bei allen Währungen gewährleistet.
- Funktion der Banken:
Vermittler zwischen der Nachfrage und dem Angebot von Devisen sind Banken, deren Devisenabteilungen zum einen die Eigengeschäfte der Banken abwickeln und zum anderen der Bankkundschaft den Umtausch einer Währung in andere Währungen ermöglichen. (größere Banken)
Deutsche Devisenbörsen:
- Frankfurt (Leitbörse), Hanburg, Düsseldorf, München, Berlin
- Hier werden börsentäglich die sog. amtlichen Devisenmittelkurse für 20 Währungen ermittelt
Amtlicher Devisen-Kassa-Mittelkurs:
Der amtliche Devisen-Kassa-Mittelkurs, ist der Kurs, der bei der Ausführung aller unlimitierten (ohne vorher festgelegten Kurs) Aufträge verbindlich ist. Die amtlichen Devisen-Mittelkurse dienen zur Sicherheit der Kunden, d.h. jeder Kunde hat bei einer Bank den Anspruch auf einen Kurs, der nicht schlechter sein darf als der amtliche Devisen-Mittelkurs. Ausnahme: es ist vorher ein anderer Kurs vereinbart worden. (Dies gilt ebenfalls für den Aktienmarkt).
Geldkurs
- Ist der Kurs, zu dem ein Händler zum Kauf bereit ist (Ankaufskurs, Nachfragekurs)
Briefkurs
- Ist der Kurs, zu dem ein Händler zum Verkauf bereit ist (Verkaufskurs, Angebotskurs)
Direkte Notierungen
- Die Kursnotierung gibt den Wert eines bestimmten Betrages ausländischer Währung in DM an.
Indirekte Notierung
- bei der indirekten Notierung wird einer Einheit der inländischen Währung im Wert der der ausländischen Währung dargestellt
Europäische Währungseinheit (ECU)
- Währungseinheit des Europäischen Währungssystems (EWS)
- Währungskorb aus Währungen von EU-Mitgliedsländern für den Handel im Binnenmarkt
- Feste Austauschverhältnisse zwischen den Währungen
- Leitkurse zwischen den Währungen festlegen
- Festlegen, welchen Anteil die einzelnen Währungen am ECU haben sollen (Gewichte) → richtet sich nach der Wirtschaftskraft der Länder
- Der Gegenwert in DM eines ECUs ändert sich täglich
Vorgehensweise:
1. Devisenkurse nehmen
2. Gegenwert in DM nehmen
3. Multiplikation mit Korbwährungen
4. 3. Spalte auffüllen: Was DM effektiv im Korb wert wäre
AUSSENWERTINDIZES (real und nominal)
Messung der langfristigen Entwicklung des Wertes einer Währung
1. Bilaterale Außenwertindizes
Messung der Wärhrung gegenüber einer anderen Währung Index-Methode
Aktueller Wert * 100
Basiswert
- Dimensionsloses Maß Beispiel:
Ende 72: Internationales System fester Wechselkurse wurde durch die flexiblen Wechselkurse im Weltwährungssystem abgelöst.
Direkte Notierung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- direkte Notierung ist nicht günstig für die Darstellung des Außenwertindizes.
Wird nicht zur Berechnung des Außenwertindex benutzt !!
Indirekte Notierung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- bei indirekter Notierung wird die Wertentwicklung der DM besser sichtbar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Die DM hat gegenüber dem US$ an 128,4% gewonnen, sie hat einen 2,284-fachen Wert. gestiegener Außenwert → Aufwertung der Währung (Indexwert über 100) gefallener Außenwert → Abwertung der Währung (Indexwert unter 100) These:
- Die Aufwertung der DM sei schlecht für die deutsche Exportwirtschaft, da die Waren im Ausland viel teurer verkauft werden müßten.
Gegenthese:
- Man muß auch die Kostensteigerung beachten, die in dem Importland im Ge gensatz zum Exportland herrscht. Die Kostensteigerung relativiert die Aufwer- tung der DM
Realer Außenwert
Die Preis- und Kostenunterschiede werden miteingerechnet.
2. Außenwert gegenüber Ländergruppen
DM wird Länderwerten gegenübergestellt
- Entwicklung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
- steigender Außenwert = Verschlechterung
- sinkender Außenwert = Verbesserung
Die Aufstellung des Außenwertes berücksichtigt folgende Faktoren:
- Wirtschaftskraft des Landes
- Import- und Exportfähigkeit der Länder
- gewichtete Bewertung der Länder in den Außenwert der Ländergruppe (18 Länder)
Wertpapierbörsen
Es gibt 2 Unterscheidungen
1. Aktienbörsen
2. Börsen für Wertpapiere
Primärmarktfunktion (ursprünglich)
- Ort der Emission von Aktien und Wertpapieren
- Beschaffung von Kapital
Sekundärmarktfunktion (heute)
- Handel von bereits im Umlauf befindlichen Aktien und Wertpapieren
- Lange Bindung an Aktien und Wertpapieren
- Emittent nimmt die Aktien nicht mehr zurück, dadurch ist der Verkauf nur noch an der Börse möglich
- Kapitalaustauschfunktion: Aktionäre und Gläubiger können beliebig ausgetauscht werden
- Berufshandel sorgt für die Marktbreite (Kulisse)
- Verkauf und Ankauf, um kurzfristige Gewinne zu erzielen:
- Börsenteilnehmer, die im Auftrag von Kunden handeln (effektiver Kauf und Verkauf)
- Makler, Effektenhändler, die auf eigene Rechnung Handel durchführen
(Einzelgeschäfte)
- Rasche und umfassende Information (Markttransparenz durch Kursinformationen in Echtzeit)
- Schnelle und sichere Abwicklung des Börsenhandels durch Fungibilität der Wertpapiere und Aktien
- Preisbildungs- und Kaptialbewertungsfunktion
- Der Wert der Unternehmen wird durch die Kursentwicklung ermittelt
- Zusammenhang zwischen Kurs und Kapitalmarktzins (Volkswirtschaftliche Bedeutung)
Deutsche Wertpapierbörsen
- Frankfurt
- Düsseldorf
- München
- Hamburg
- Regionalbörsen (Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart)
Internationale Wertpapierbörsen
- New York Stock Exchange (NYSE)
- Tokio
- London
- Zürich
- Hongkong
Wertpapierhandel
1. amtlicher Handel
- Amtliche Kursfeststellung durch vereidigte Kursmakler
- Rechtssicherheit zwischen Kunden und der Bank
- Garantie des Einheitskurses (Kassakurs)
- Eine Vielzahl von Kauf- und Verkaufsanträgen liegen zugrunde
- Keine Einzelgeschäfte (Der Gesamtkurs erscheint nur 1x am Börsentag)
2. nicht-amtlicher Handel
- Geregelter Freiverkehr (Wertpapiergeschäfte, die amtlich notiert und nicht amtlich notiert werden
- Freie Makler und Kreditinstitute sind beteiligt
- Kurse beruhen auf Einzelgeschäften
- Kurse liegen andauernd vor
Amtliche Kursfeststellung durch das Prinzip der Markträumung
Meistausführungsprinzip, bei dem der Kassakurs ermittelt wird, der darauf beruht, daß bei diesem Kurs der größte Umsatz erreicht wird. Vorgenehsweise:
1. amtlicher Börsenmakler sammelt zu Beginn des Börsentages um 10.30 Uhr alle Verkaufs und Kauf-Angebote
2. Bis zu einem vom Vorstand bestimmten Zeitpunkt muß die Annahme abgeschlossen sein
3. Er ermittelt den amtlichen Einheitskurs (siehe Beispiel) billigst = keine Kursfestlegung beim Kaufauftrag bestens = keine Kursfestlegung beim Verkaufsauftrag
Ermittlung des Einheitskurses:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der 80er Kurs ist der beste Kurs für das Prinzip der Markträumung, da er am wenigsten Überschuß hervorruft.
Durch Ausruf oder Anzeige am Bildschirm kann der amtliche Makler die 10 überschüssigen Aktien noch zum Verkauf anbieten, um vollständige Markträumung zu erlangen.
- Generelles Anbieten
- Selbsteintreten des Maklers in das Geschäft
- Repartierung (Zuteilung der Aktien an die Anbieter erfolgt prozentual)
Variable / fortlaufende Notierung
- Eröffnungskurs (Ermittlung ist analog zum amtlichen Einheitskurs)
- fortlaufende Vermittlung eintreffender Aufträge
- Schlußkurs
- Geschäfte mit variabler Notierung beziehen sich immer auf 50 Stck. oder ein Vielfaches davon
Besondere Ankündigungen der Makler bezüglich des Kursverlaufes:
- + Ankündigung : Kurssteigerung > 5%
- ++ Ankündigung : Kurssteigerung > 10%
- +++ Ankündigung : Kurssteigerung > 20%
- Der Börsenvorstand muß informiert werden Kursinformationen (einzelne Wertpapiere)
1. Festverzinsliche Wertpapiere
- Emittent (Anbieter der Wertpapiere)
- Nominalzinssatz (Zinssatz, den der Emittent bezahlt)
- Wertpapierreihe / Serie
- Emissionsjahr
- Laufzeit
- Kassakurs (Kurswert in % des Nennwertes vom Vortag und vom aktuellen Tag)
2. Aktien
- Name der AG
- Letzte Dividende (Ausschüttung pro Aktie)
- Datum der Hauptversammlung
- Kassakurs
- bei variabler Notierung zusätzlich:
- Eröffnungskurs
- Höchstkurs
- Tiefstkurs
- Schlußkurs
- Für die Bewertung der Entwicklung im Laufe des Börsentages
Kurszusätze
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bezugsrecht:
Recht des Aktionärs, der schon Aktien eines Unternehmens besitzt, neu emittierte Aktien dieses Unternehmens gemäß seinen alten Aktienanteilen zu erhalten.
Das Bezugsrecht kann auch verkauft und gehandelt werden. Beispiel:
Aktienkurs alt : 200 Aktienkurs neu : 100
Bezugsrecht : 3:1 (für 3 alte Aktien eine neue verbilligt dazu) Wert der Altaktien - Wert der Neuaktien
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Kursinformationen (Markt / Teilmärkte)
Wertpapierindizes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dienen dazu, einen Gesamtüberblick über den Markt zu erhalten.
- Deutscher Rentenindex (REX)
- Kursniveau von 30 fiktiven festverzinslichen Wertpapieren mit Laufzeiten von einem Jahr bis 10 Jahre und drei verschiedenen Zinsterminen.
- Definition eines Musterdepots (Portefeuille) und Beobachtung der Entwicklung
- seit 11.6.1991
- Frankfurter Wertpapier- Index (FWB-Index)
- von der deutschen Börse AG berechnet 30.12.1987 = 100
- Aufteilung in Branchen und Wirtschaftszweige
- Gesamtindex: Alle an der Frankfurter Börse notierten inländischen Gesellschafter werden miteinbezogen
- Durchschnittliche Entwicklung des Gesamtmarktes
- Deutscher Aktienindex (DAX)
- aktuellster Index, daher kein Gesamtindex
- 30.12.1987 = 1000
- Laufindex
- Basis sind 30 Standardwerte (AGs, die zusammen über 80% des Börsenumsatzes ausmachen)
- Gewichteter Index: Das Grundkapital der Aktiengesellschaften geht gewichtet in den Index ein
- Performance-Index → Bereinigter Index (ist um Bezugsrechtsund Dividendenzahlungen bereinigt)
- DAX 100
- Basis sind die 100 umsatzstärksten AG's
- sonst alle Eigenschaften wie der DAX
- CDAX (Composite DAX)
- Gesamtindex (alle amtlich notierten Aktien sind miteinbezogen ca. 340)
- Differenziert zwischen 16 Branchen
- Performance-Index
- IBIS-DAX
- Index des elektronischen Handelssystem IBIS
- sonst alle Eigenschaften vom DAX
Internationale Aktienindizes:
- Dow Jones Industrial Average (NYSE)
- seit 1884 existent
- seit 1928 mit 30 ungewichteten Standardwerten vertreten,
- Kursdurchschnitte, d.h. die Summe der Kurse der ausgewählten Aktien wird nur durch die Anzahl der berücksichtigten Titel dividiert
- Untergliederung nach Branchen
- Nikkei-Index (Tokio)
- 225 Aktien am Index beteiligt
- Hang Seng-Index (Hongkong) · Financial-Times-Index (London)
- auch in Einzelindizes vertreten
Bewertung von Wertpapieren
Der Nominalzins allein ist nicht geeignet zum Vergleich von Wertpapieren. Kurs > (über) 100% → Agio (Aufgeld, Aufschlag)
Kurs < (unter) 100% → Disagio (Abgeld, Abschlag) Agio: Nominalzins < laufende Verzinsung < Rendite Disagio : Nominalzins > laufende Verzinsung > Rendite
Die Bewertung ist wichtig, um Wertpapiere vergleichbar zu machen, wenn der Kurs nicht 100 beträgt.
- Verzinsung und Rendite festverzinslicher Wertpapiere Nominalzins
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hier wird der jährliche Zinsbetrag auf den tatsächlichen Kaufkurs bezogen. Disagio
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Näherungsformel) Restlaufzeit
Agio
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Näherungsformel) Restlaufzeit
Bei der Rendite wird im Gegensatz zur laufenden Verzinsung die Laufzeit mitbetrachtet und wieviel Gewinn das Wertpapier wirklich, in Anbetracht der Kaufsumme und der Laufzeit einbringt.
Wer Wertpapiere kaufen will, möchte Wissen, welchen Ertrag ihm diese Geldanlage bringt. Der Zins oder die Dividende eines Wertpapieres geben hierüber meist keine genaue Auskunft, da diese auf den Nennwert und nicht auf den Kurswert bezogen sind. Was interessiert, ist die Effektivverzinsung oder Rendite. Sie wird in Prozent des Kurswertes ausgedrückt. Die Aktienrendite errechnet sich aus dem Verhältnis der zuletzt gezahlten Bruttodividende plus Steuergutschrift zum jeweiligen Börsenkurs.
Bei festverzinslichen Wertpapieren liegen Effektiv- und Nominalzins weniger stark auseinander. Hier sind bei der Berechnung der Rendite neben dem Kaufkurs und dem Nominalzins unter anderem ein mögliches Rückzahlungsaufgeld sowie die Laufzeit zu berücksichtigen.
Beispiel 1:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Beispiel 2:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Umlaufrendite
Durchschnittliche Rendite öffentlicher Anleihen mit einer Restlaufzeit von über 3 Jahren.
Kapitalmarktzins = Durchschnittliche Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere
Kurse sinken → Zinsen steigen Kurse steigen → Zinsen sinken fi reziprokes Verhältnis
Bewertung von Aktien
1. Fundamentale Analyse
- basiert auf fundamentalen Daten eines Unternehmens (Bilanz, GuV, Patente, Presseartikel, u.a.)
- Die Bilanz und die GuV dient zur Untersuchung des Ertrages, für blianzanalytische Kennzahlen, Kurs-Gewinn-Verhältnis, Gewinn je Aktie, ... ,
Kurs-Gewinn-Verhältnis: Aktienkurs
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ausschüttungsrendite:
Dividende + Steuergutschreiben Bruttoausschüttung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aktienkurs Aktienkurs
2. Technische Analyse (Chartanalyse)
- Vollständiger Verzicht auf die Informationen der fundamentalen Analyse
- Ausgehen von graphischer Darstellung der Aktienkurse und Ablesen gewisser Verhaltensweisen.
- Aus Erscheinungsbildern werden Regelmäßigkeiten abgelesen und Entscheidungen getroffen
Methode der gleitenden Durchschnitte
Die gleitenden Durchschnitte glätten die Kurve des Tageskurses.
Bei Aktienkursen wird der gleitende Durchschnittswert an das Ende der Periode gesetzt.
Besonders die Schnittpunkte, an denen der Tageskurs die Kurve der gleitenden Durchschnitte schneidet, ist von Interesse.
V. Finanztermingeschäfte
Deutsche Börse AG
Die Deutsche Börse AG, Frankfurt / M. ist seit dem 1. Januar 1993 das gemeinsame Dach für alle wichtigen Börsengeschäfte.
Unter dieser Holdinggesellschaft wurden die Frankfurter Börse, die Deutsche Terminbörse, die Kassenvereine und die deutsche Wertpapierdaten-Zentrale vereint.
Damit sind nun zugleich der Kassa- und Terminhandel und seine Abwicklung organisatorisch zusammengefaßt. Hauptvorteil dieser Konstruktion ist, eine für den internationalen Wettbewerb besser gerüstete Organisationsform.
Deutsche Terminbörse (DTB) Die DTB (Deutsche Terminbörse GmbH) ist die Trägergesellschaft für Termingeschäfte in Deutschland.
Ziel: nationalen und internationalen Investoren einen liquiden Handel in bestimmten Optionen und Futures zu bieten.
Die DTB ist das Clearing Haus (Abwicklung, Abrechnung und Besicherung von Geschäften sowie die Überwachung der Positionen der Clearing-Mitglieder. (Vertreter von Banken, die Geschäfte über die DTB abwickeln dürfen.)
Mit der Eröffnung der DTB wurde der Terminhandel in Deutschland gestärkt durch - Einführung des Computerhandels (d.h. Aufträge und Kurse werden über Terminals eingegeben),
- Einführung des Market-Making-Systems: Bankenhändler, sogenannte Market-Maker stellen während der Börsenzeit auf Anfrage Geld / Brief-Kuser und sorgen somit für die nötige Liquidität des Marktes,
- längere Handelszeit, Standardisierung der Geschäfte und größere Produktpalette,
- Abwicklung über ein Clearing-System.
- 2.350.000 Kontrakte pro Tag
- > 100 Teilnehmerinstitute
- > 950 Händler
Teilnehmer:
- Institute, die Eigen- und Kundengeschäfte ausführen
- Market-Maker (Der Kursmakler führt Börsenaufträge für Kunden aus, kann aber auch Geschäfte auf eigene Rechnung abschließen. Demgegenüber hat der Market Maker die Aufgabe, verbindliche Kurse auf Anforderung zu stellen und damit als Marktpartner während der Börsenzeit ständig zur Verfügung zu stehen.)
Terminbörse und Präsenzbörse beeinflussen sich gegenseitig.
Quotes: Verbindliche Angebots- und Nachfragekurse der Market-Maker
Clearing: Bargeldlose Abrechnung von Forderungen bzw. Verbindlichkeiten
zwischen Banken durch gegenseitige Verrechnung über sog. Clearing-Stellen. Sie stellen den Vertragspartner zwischen Käufer und Verkäufer dar.
Optionsgeschäfte
Options & Futures
Options & Futures sind im Gegensatz zu Kassageschäften Termingeschäfte, d.h. Vereinbarungen, die Ansprüche auf Leistungen verkörpern, die zu einem festgelegten Zukunftstermin zu erfüllen sind.
Option:
Recht, gegen Zahlung einer Prämie (Optionspreis) innerhalb einer vereinbarten Frist ein bestimmte Anzahl eines Basiswertes zu einem im voraus festgelegten Preis zu kaufen (Call) zu verkaufen (Put).
Optionskäufer hat das Wahlrecht ob er Geschäft erfüllen will oder nicht. Bestandteile eines Optionsgeschäfts:
- Basiswert (Bsp.: 50 Aktien)
- Basispreis: vorher festgelegter Preis auf einen Basiswert (z.B. Preis für Aktien)
- Optionslaufzeit: Laufzeit / Verfalldatum einer Option.
- Optionspreis: Der Optionspreis ist von folgenden Einflußfaktoren abhängig:
- Aktienkurs
- Volontalität
- Laufzeit
- Dividende
- Zinsniveau
- Innerer Wert:
Ist der aktuelle Kurs größer als der vorher vereinbarte Basispreis, besitzt die Option einen inneren Wert
- Im Geld = Gewinn
- Am Geld = Plus / Minus Null · Aus dem Geld = Verlust
- Zeitwert (äußerer Wert):
Zeitwert kleiner Null ==> Gewinnzone
Optionsarten:
CALL:
Recht zum Kauf des Basiswertes
(Kaufoption → Verkaufspflicht → Käufer ist Stillhalter in Wertpapieren) PUT:
Recht zum Verkauf des Basiswertes
(Verkaufsoption → Kaufpflicht → Käufer ist Stillhalter in Geld) Erwartungen der Marktpartner
Beim CALL:
- Der Käufer erwartet, daß während der Laufzeit der Option die Kurse steigen, um die Aktie zum vereinbarten niedrigeren Preis zu kaufen und gleich zum höheren aktuellen Marktpreis zu verkaufen.
- Ausübung lohnt sich
- Der Stillhalter / Verkäufer erwartet sinkende Kurse, weil dann der
Käufer die Option nicht einlöst und er die Prämie bekommt, ohne die Aktien verkauft zu haben.
Beim PUT:
- Spiegelbild zu CALL
Verlust- und Gewinnrisiken
1. Käufer einer Call-Option hat Recht zum Kauf eines Basiswertes zu einem vorher vereinbarten Basispreis.
- Die Verlustrisiko ist bei fallendem Kassakurs auf den Optionspreis be schränkt
- Bei steigendem Kurs ist der Gewinn unbeschränkt.
- Basispreis > Kassakurs des Basiswertes → Option ist aus dem Geld
- Basispreis < Kassakurs des Basiswertes → Option ist im Geld
- Basispreis = Kassakurs des Basiswertes → Option ist am Geld
- Der Zeitwert ist am größten, wenn die Option am Geld ist.
2. Call-Stillhalter (Verkäufer einer Call-Option)
hat die Pflicht zum Verkauf eines Basiswertes zu einem vorher vereinbarten Basispreis, wenn der Call-Käufer die Option ausübt.
→ Die Gewinnmöglichkeit ist bei sinkendem Kurs auf den Optionspreis be schränkt
→ Bei steigendem Kurs ist der Verlust unbeschränkt.
- Durch Glattstellung während der Laufzeit wird der Zeitwert der Option mit eingerechnet. Das schmälert den Gewinn und fängt Verlust ab.
3. Put-Käufer
hat da Recht zum Verkauf des Basiswertes zu einem vorher vereinbarten Basispreis.
- Der Put-Käufer erwartet sinkende Preise
(Versicherung gegen sinkende Preise am Kassamarkt) → Das Verlustrisiko ist auf den Optionspreis beschränkt
- Die Gewinnchance ist unendlich
- Basispreis < Kassakurs des Basiswertes → Option ist aus dem Geld
- Basispreis > Kassakurs des Basiswertes → Option ist im Geld
- Basispreis = Kassakurs des Basiswertes → Option ist am Geld
4. Put-Stillhalter
hat die Pflicht zum Kauf des Basiswertes, wenn der Put-Käufer die Option ausübt.
- Je stärker die Aktien im Kurs zurückgehen, desto größer ist der Verlust. → Das Verlustrisiko ist unbegrenzt .
- Die Gewinnchance ist auf die Optionsprämie begrenzt.
- Der Zeitwert schmälert den Gewinn und erhöht den Verlust.
Glattstellung
- Kauf-Positionen werden durch Verkauf eines entsprechenden Kontrak-
tes glattgestellt.
Verkauf-Positionen werden durch Kauf eines entsprechenden Kontraktes glattgestellt
- Durch eine Glattstellungs-Transaktion ist es dem Marktteilnehmer mög
lich, sich vor Verfall bzw. Fälligkeit des Terminkontrakts aus seiner
Verplichtung zu lösen und damit bestehende Gewinne oder Verluste zu realisieren.
Wann nimmt man welche Optionen?
Es gibt 3 Kriterien die bestimmen wann man welche Optionen kauft bzw. Ver- kauft:
1. Aktienkurs
Kursanstieg:
- Kauf eines Call
- Verkauf eines Put (nur Optionspreis als Gewinn)
Kursrückgang:
- Kauf eines Put
- Verkauf eines Call (nur Optionspreis als Gewinn)
Stagnation:
- Verkauf eines Call oder Put
(Gewinn für den Stillhalter, da die Option nicht ausgeübt wird)
2. Volantilität
Maß für die Häufigkeit und Intensität der Preisschwankungen eines Basiswertes.
(Sie beeinflußt den Zeitwert und damit den Optionspreis.
Hohe Volatilität bedeutet, daß der Kurs des Basiswertes starken Schwankun- gen unterliegt. Je größer die Schwankungsanfälligkeit des Marktes bzw. Des
Basiswertes, desto größer das Risiko des Stillhalters und desto höhere Beträge
sind für die Option zu zahlen)
3. Laufzeit
- Die Laufzeit einer Option steht fest.
- Sie beeinflußt den Zeitwert und somit auch den Optionspreis.
- Je kürzer die Laufzeit, desto kleiner ist der Zeitwert und der
Optionspreis, da die Chance geringer wird, innerhalb der Laufzeit noch einen Gewinn zu erzielen.
Optionsprodukte an der DTB:
Aktienoptionen (Standardwerte der 20 größten AG's) DAX-Option (Basiswert ist der Indexstand des DAX)
Option auf den DAX- / Bund- und Bobl- Future
Financial-Futures
Ein Future ist eine für beide Parteien verbindliche Vereinbarung
zu einem festgelegten Zeitpunkt
eine bestimmte Menge eines Basiswertes
zu einem vereinbarten Preis
zu kaufen bzw. zu verkaufen.
Der Grundgedanke ist jedoch nicht, den Basiswert zu liefern oder zu erwerben, sondern je nach Marktentwicklung und Strategie Preisänderungen zu nutzen - mit dem Ziel, Erträge zu steigern bzw. Risiken zu reduzieren. (Glattstellung)
Beim Futures haben beide Vertragspartner die gleichen Chancen und Risiken
Bei Financial Futures handelt es sich um Terminkontrakte, denen Instrumente des Finanzmarktes zugrunde liegen, z.B. Synthetische Anleihen oder Aktienindizes.
Standardisierung der Futures (Terminkontrakte)
- Basiswert
- Menge
- Termin
Futures-Geschäfte an der DTB Bund-Future
Terminkontrakt einer Bundes-Schuldverschreibung. · Umrechnungsfaktoren:
- Um die Restlaufzeit und die verschiedenen Verzinsungen vergleichbar zu machen, braucht man Umrechnungsfaktoren.
- Die Maximale Laufzeit des Bund-Future ist 9 Monate.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Die Variablen Basiswert, Menge, Termin bleiben während der ganzen Laufzeit des Vertrages konstant, außer dem Terminpreis.
- Preis Bund-Future
= Kassapreis
+ Zinsertrag aus Anlage des Kaufpreises (kurzfristiger Zins)
- Zinsertrag aus Bundesanleihe
(langfristiger Zins)
+/- X =Arbitrage:
(sorgt für Annäherung des Bund-Future-Preises an den Kassapreis der
Bundesanleihe)
Kurzfristiger Zins < Langfristiger Zins → Preis < Kassapreis Kurzfristiger Zins > Langfristiger Zins → Preis > Kassapreis
- Bestimmung des Future durch:
1. Kassapreis
2. Zinsgefälle (Differenz zwischen langfristigem und kurzfristigem Zins)
3. Laufzeit (je kürzer die Laufzeit, desto kleiner ist der Unterschied zwischen Kassa- und Terminpreis)
Dax-Future
Financial Future, der an der DTB gehandelt wird und den DAX als Basiswert hat.
- Käufer und Verkäufer einigen sich auf einen Dax-Stand. Die
Abweichungspunkte nach unten und oben werden dann in 100 DM pro DAXPunkt ausgezahlt.
- Bei steigenden Kursen macht der DAX-Future-Verkäufer Gewinn. · Faktoren des Preises beim DAX-Futures:
1. Entwicklung des DAX am Kassamarkt
Preis DAX-Future = DAX am Kassamarkt
+ Zinsvorteil
- FAIRER PREIS
+/- X (Arbitrage)
Fairer Preis:
Ist der theoretisch berechnete Preis einer Option oder eines Futures. Der Fair Value wird mit Hilfe mathematischer Preisberechungsmodelle ermittelt, die darauf abzielen, unter Einbezug von Faktoren wie Preis des Basiswertes, Basispreis, Volantilität, Zinsen, Laufzeit, etc. den theoretisch richtigen preis einer Option oder eines Futures zu ermitteln.
2. Laufzeit
Der Preis des DAX-Futures liegt zu Anfang der Laufzeit über dem DAX am Kassamarkt, bei Laufzeitbeendigung ist er gleich dem Preis am Kassamarkt. Die Dividendenzahlungen werden beim DAX-Futures nicht berücksichtigt, da der DAX auch dividendenbereinigt ist.
Zweck des Handels mit Futures:
1. Arbitrage
Die Erzielung von risikolosen Gewinnen durch Ausnutzung von Preisunterschieden, die bei einem Finanzinstrument (Basiswert) zur selben Zeit an unterschiedlichen Märkten z.B. Kassa- und Terminmarkt bestehen.
Der Faire Preis ist der Ausgangspunkt für die Arbitrage.
+X: Der Terminkontrakt liegt über Preis und der DAX-Future wird teurer ver kauft und am Kassamarkt billiger gekauft.
-X: Der DAX-Futures wird gekauft und das DAX-Portefeuille wird verkauft.
Da alle Arbitrageure diese Strategie verfolgen, gleicht sich der DAX-Futures-Preis automatisch wieder dem fairen Preis an.
2. Spekulationen
Gewinnorientierte Ausnutzung erwarteter Preisänderungen. Termininstrumente erlauben dem Spekulanten, Gewinne aus steigenden oder fallenden Kuresn zu erwirtschaften. Im Gegensatz zum Hedger nimmt der Spekulant bewußt eine Erhöhung seines Preisrisikos vor.
Bund-Future-Käufer:
- setzt auf steigende Kurse und fallende Zinsen.
- Bei steigenden Kursen hat er eine unbegrenzte Gewinnchance
- Bei fallenden Kursen hat er ein unbegrenztes Verlustrisiko
Bund-Futures-Verkäufer:
- setzt auf fallende Kurse und steigende Zinsen
- Bei steigenden Kursen hat er ein unbegrenztes Verlustrisiko
- Bei fallenden Kursen hat er eine unbegrenzte Gewinnchance
3. Absicherung / Glattstellung
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Bankensystem in Deutschland?
Das Bankensystem in Deutschland besteht aus Universalbanken (Kreditbanken, Sparkassen, Genossenschaften), Spezialbanken (Realkreditinstitute, Teilzahlungskreditinstitute, Kreditinstitute mit Sonderaufgaben, Postgiro- und Postsparkassenämter) und sonstigen Instituten (Kapitalanlagegesellschaften, Bausparkassen, Wertpapier Sammelbanken, Bürgschaftsbanken).
Was sind Universalbanken?
Universalbanken sind Kreditinstitute, die ein breites Spektrum an Bankdienstleistungen anbieten. Dazu gehören Kreditvergabe, Handel mit Wertpapieren und Spareinlagen.
Was sind Spezialbanken?
Spezialbanken konzentrieren sich auf bestimmte Bereiche, wie z.B. Realkredite (Hypothekenbanken, Grundkreditanstalten), Teilzahlungskredite oder die Finanzierung von Spezialprojekten (Industriekreditbank, KfW).
Was ist der Geldmarkt?
Der Geldmarkt ist der Markt für kurzfristige Geldanlagen und Kredite. Hier gleichen Kreditinstitute Überschüsse und Fehlbeträge an liquiden Mitteln aus. Handelsobjekte sind Geldleihen und Geldmarktpapiere.
Was sind Geldmarktpapiere?
Geldmarktpapiere sind zentralbankfähige Diskontpapiere wie Schatzwechsel, U-Schätze, Handelswechsel und Privatdiskonten.
Was sind die Zinssätze am Geldmarkt?
Die Zinssätze am Geldmarkt werden von der Bundesbank beeinflusst. Wichtige Zinssätze sind der Diskontsatz, der Lombardsatz und die Pensionssätze für Offenmarktgeschäfte.
Was ist der Kapitalmarkt?
Der Kapitalmarkt ist der Markt für längerfristige Geldanlagen und Kredite, insbesondere der Wertpapiermarkt. Er dient der Abstimmung von langfristigem Kapitalangebot und -nachfrage.
Wie ist der Kapitalmarkt unterteilt?
Der Kapitalmarkt ist unterteilt in den Rentenmarkt und den Aktienmarkt.
Welche Anlagearten gibt es am Kapitalmarkt?
Am Kapitalmarkt gibt es Geldanlagen bei Banken und Bausparkassen, Geldanlagen bei Versicherungen, den Erwerb von festverzinslichen Wertpapieren und den Erwerb von Aktien.
Welche Wertpapierformen gibt es?
Es gibt festverzinsliche Wertpapiere (Bankschuldverschreibungen, Industrieobligationen, Anleihen der öffentlichen Hand), Aktien und Mischformen (Wandelanleihen, Optionsanleihen, Genußscheine).
Was sind Internationale Kapitalmärkte?
Es gibt Eurokapitalmärkte (internationale Platzierung von Euro-Anleihen) und nationale Kapitalmärkte für Ausländer (Handel von Auslandsanleihen).
Was ist die Börse?
Die Börse ist ein Marktplatz für Wertpapiere, Waren und Devisen. Es gibt Wertpapierbörsen, Warenbörsen und Devisenbörsen.
Was sind Warenterminbörsen?
Warenterminbörsen handeln standardisierte Einheiten von Naturprodukten, die nicht bei Vertragsabschluss, sondern erst zu einem späteren Termin erfüllt werden müssen.
Was sind Devisen?
Devisen sind auf ausländische Währungen lautende und an einem ausländischen Platz zahlbare Forderungen.
Wie werden Wertpapiere bewertet?
Wertpapiere werden durch Nominalzins, laufende Verzinsung und Rendite bewertet. Auch fundamentale Analyse (Bilanz, GuV) und technische Analyse (Chartanalyse) werden eingesetzt.
Was sind Finanztermingeschäfte?
Finanztermingeschäfte sind Termingeschäfte wie Optionen und Futures, die Ansprüche auf Leistungen verkörpern, die zu einem festgelegten Zukunftstermin zu erfüllen sind.
Was ist eine Option?
Eine Option ist das Recht, gegen Zahlung einer Prämie innerhalb einer vereinbarten Frist eine bestimmte Anzahl eines Basiswertes zu einem im voraus festgelegten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).
Was ist ein Future?
Ein Future ist eine für beide Parteien verbindliche Vereinbarung, zu einem festgelegten Zeitpunkt eine bestimmte Menge eines Basiswertes zu einem vereinbarten Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen.
Was sind die Zweck des Handels mit Futures?
Arbitrage, Spekulation und Absicherung/Glattstellung
- Quote paper
- Ralf (Author), 1996, Bankensystem in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/95470