In der Arbeit werden die drei Mären "Die Rache des Ehemannes", "Das Nonnenturnier" und "Drei listige Frauen" hinsichtlich der Interaktion der Geschlechterrollen und der daraus resultierenden Entmannung analysiert. In diesem Kontext werden Frauenbilder, aber vor allem auch Männerbilder untersucht sowie die damit zusammenhängende Frage nach dem Machtanspruch der beiden Geschlechter. Es stellt sich die Frage: Wann ist ein Mann kein Mann mehr? Wie trägt die Frau dazu bei? Was bedeutet es, entmannt zu werden?
Hierbei konzentriert sich die folgende Analyse auf die drastischste Form der Entmannung: das konkrete Abschneiden der männlichen Geschlechtsteile. Die Umstände, unter welchen es zur Kastration kommt, müssen geklärt werden und vor allem auch die Frage; wer kastriert wen? Schlussendlich sollen weitere mögliche Frage in diesem Zusammenhang geklärt werden, wie zu Beispiel: Ist die konkrete Entmannung nur noch das körperlich sichtbare Resultat, der bereits zuvor auf der Herrschaftsebene stattgefundenen symbolischen Kastration? Dabei werden die Texte der mittelhochdeutschen Mären, mit Hinblick auf die recherchierte wissenschaftliche Lektüre, auf Hinweise zur Beantwortung der aufgelisteten Fragen untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Rache des Ehemanns
- 2.1. Die symbolische Entmannung durch die List der Frau
- 2.2. Kastration als Rache zur Wiederherstellung der Ordnung
- 3. Das Nonnenturnier
- 3.1. Die Überzeugung des Ritters durch die Rede der Frau
- 3.2. Selbstkastration um wirde und ere zu erlangen
- 4. Drei listige Frauen: Die Kastration des einfältigen Mannes durch die Hand der Frau
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert mittelhochdeutsche Mären, insbesondere die Interaktion der Geschlechterrollen und die daraus resultierende Entmannung. Der Fokus liegt auf der Dekonstruktion und Wiederherstellung idealisierter Geschlechterrollen im Mittelalter und der Frage nach Macht und Herrschaft zwischen Mann und Frau. Die Analyse konzentriert sich auf die körperliche Kastration als drastischste Form der Entmannung und untersucht die Umstände und Akteure dieser Handlungen.
- Geschlechterrollen und ihre Umkehrung in mittelhochdeutschen Mären
- Symbolische und körperliche Entmannung als Ausdruck von Macht und Ohnmacht
- Die Rolle der Frau als Akteurin und Instrument in der Entmannung
- Männliche und weibliche Idealvorstellungen im Mittelalter
- Die Bedeutung von Rache und Wiederherstellung der Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Entmannung in mittelhochdeutschen Mären im Kontext der Geschlechterrollen dar. Sie skizziert die Untersuchung der Mären "Die Rache des Ehemanns", "Das Nonnenturnier" und "Drei listige Frauen" hinsichtlich der Interaktion der Geschlechter und des Machtanspruchs beider Geschlechter. Der Fokus liegt auf der körperlichen Kastration als Ausdruck von Machtverlust und die damit verbundenen Fragen nach der symbolischen und körperlichen Entmannung.
2. Die Rache des Ehemanns: Dieses Kapitel analysiert Heinrich Kaufringers Märe "Die Rache des Ehemanns". Es beschreibt zunächst die stereotypische Konstellation von Ehebrecherin, gehörntem Ehemann und Geliebtem. Die List der Frau, die ihren Mann zur Zahnziehung überredet, wird als symbolische Entmannung interpretiert, da die Zähne im Mittelalter als Symbol für Männlichkeit galten. Der anschließende Racheakt des Ritters, die Kastration des Pfaffen, wird als Wiederherstellung der Ordnung gedeutet, obwohl er brutal ist. Die Analyse betont den Kontrast zwischen der scheinbaren Leichtgläubigkeit des Ritters und seiner durchdachten Rache, die seine Vernunft und Beherrschung unterstreicht. Der Text verdeutlicht den männlichen Rivalitätskonflikt und das Auseinanderfallen von idealisierter Männlichkeit und Realität.
Schlüsselwörter
Mittelhochdeutsche Mären, Geschlechterrollen, Entmannung, Kastration, symbolische Kastration, Macht, Herrschaft, Rache, Männerbilder, Frauenbilder, Ritter, Pfaffe, Ehebruch, Mittelalter, Virilität.
Häufig gestellte Fragen zu: Mittelhochdeutsche Mären und die Thematik der Entmannung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert mittelhochdeutsche Mären, konzentriert sich dabei auf die Darstellung von Geschlechterrollen und die damit verbundene Thematik der Entmannung, sowohl symbolisch als auch körperlich (Kastration). Im Fokus steht die Dekonstruktion und Wiederherstellung idealisierter Geschlechterrollen im Mittelalter und die damit einhergehende Frage nach Macht und Herrschaft zwischen Mann und Frau.
Welche Mären werden untersucht?
Die Arbeit untersucht insbesondere drei Mären: "Die Rache des Ehemanns", "Das Nonnenturnier" und "Drei listige Frauen". Diese Mären dienen als Fallbeispiele für die Analyse der Geschlechterrollen und der Thematik der Entmannung.
Wie wird die Entmannung in der Arbeit definiert?
Die Arbeit unterscheidet zwischen symbolischer und körperlicher Entmannung. Körperliche Entmannung bezieht sich auf die Kastration. Symbolische Entmannung wird beispielsweise durch Handlungen dargestellt, die die Männlichkeit in Frage stellen oder untergraben, wie die List der Frau in "Die Rache des Ehemanns".
Welche Rolle spielt die Frau in den untersuchten Mären?
Die Frauen in den Mären werden als aktive Akteure dargestellt, die durch List und strategisches Handeln Macht ausüben und die Geschlechterordnung beeinflussen oder sogar umkehren können. Ihre Rolle im Prozess der Entmannung wird detailliert untersucht.
Was sind die zentralen Themen der Arbeit?
Die zentralen Themen sind: Geschlechterrollen und deren Umkehrung, symbolische und körperliche Entmannung als Ausdruck von Macht und Ohnmacht, die Rolle der Frau in der Entmannung, männliche und weibliche Idealvorstellungen im Mittelalter, und die Bedeutung von Rache und Wiederherstellung der Ordnung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die Analyse der drei genannten Mären in einzelnen Kapiteln und ein Fazit. Jedes Kapitel analysiert spezifische Aspekte der Entmannung im Kontext der jeweiligen Märe und der dargestellten Geschlechterrollen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Das Fazit der Arbeit wird im HTML-Auszug nicht explizit wiedergegeben. Es wird aber eine zusammenfassende Schlussfolgerung über die Rolle der Entmannung in den untersuchten Mären und ihre Bedeutung im Kontext mittelalterlicher Geschlechterrollen erwartet.)
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Mittelhochdeutsche Mären, Geschlechterrollen, Entmannung, Kastration, symbolische Kastration, Macht, Herrschaft, Rache, Männerbilder, Frauenbilder, Ritter, Pfaffe, Ehebruch, Mittelalter, Virilität.
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- Anonym (Author), 2017, Die Entmannung als Folge des Geschlechterkampfes in den mittelhochdeutschen Mären, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/954079