Ein Mann, ein Kontinent, ein Jahrhundert im Umbruch: Tauchen Sie ein in die Ära Napoleon Bonapartes, eine Zeit, in der das Echo von Kanonendonner und revolutionären Idealen die Landkarte Europas neu zeichnete. Diese fesselnde Darstellung beleuchtet Napoleons kometenhaften Aufstieg von den bescheidenen Anfängen auf Korsika bis zur Machtspitze Frankreichs, wo er als Erster Konsul und später als Kaiser ein Reich von beispielloser Größe und Einfluss schmiedete. Erleben Sie hautnah die strategische Brillanz hinter den legendären Schlachten – von Austerlitz bis Jena –, die seinen Ruf als militärisches Genie festigten und gleichzeitig die Saat für seinen späteren Fall säten. Doch dies ist mehr als nur eine Chronik militärischer Triumphe; es ist eine tiefgreifende Analyse von Napoleons Hegemonialstreben, seinem ambitionierten Projekt, ein geeintes Europa unter französischer Führung zu schaffen, angetrieben von den Idealen der Aufklärung und dem unstillbaren Durst nach Macht. Entdecken Sie, wie der Code Civil, Napoleons bahnbrechendes Gesetzbuch, die Rechtslandschaft revolutionierte und moderne Verwaltungsstrukturen schuf, die bis heute nachwirken. Verfolgen Sie die komplexen diplomatischen Ränkespiele und wechselnden Allianzen der Koalitionskriege, in denen Preußen, Österreich, Russland und England sich immer wieder gegen Napoleon verbündeten, um das europäische Kräfteverhältnis zu wahren. Seien Sie Zeuge des dramatischen Russlandfeldzugs von 1812, einer militärischen Katastrophe, die den Wendepunkt in Napoleons Schicksal markierte und den Weg für die Befreiungskriege ebnete. Ergründen Sie die Rolle Sachsens in diesem epischen Konflikt, das Lavieren zwischen Bündnistreue und strategischer Notwendigkeit, und die schmerzhaften territorialen Verluste, die das Königreich nach Napoleons endgültiger Niederlage auf dem Wiener Kongress hinnehmen musste. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die sich für Militärgeschichte, europäische Politik und die faszinierenden Persönlichkeiten interessieren, die das Schicksal eines Kontinents prägten. Es wirft ein neues Licht auf Napoleons Erbe, seine Vision eines geeinten Europas und die bleibenden Auswirkungen seiner Herrschaft auf die moderne Welt. Eine Geschichte von Ehrgeiz, Macht, Krieg und dem unaufhaltsamen Drang nach Freiheit.
Napoleons Hegemonialstreben in Europa
Napoleon Bonaparte
- 1769 (15. Aug.) in Ajaccio auf Korsika geboren
- Militärschule => Artillerieregiment => Hauptmann => Brigadegeneral ...
=> als Anhänger Rousseaus schneller Aufstieg vorallem durch einschneidende Erfolge, wie
- Niederschlagung eines Royalistenaufstandes (1795) oder
- Sieg über die Österreicher als Obersbefehlshaber der Armee in Italien (1796/97)
- 1799 "Staatsstreich": nach dem Sturz des Direktorium wird N. Erster Konsul (von dreien)
- 1802 N. läßt sich zum alleinigen Konsul wählen
- 1804 Krönung N.'s zum Erbkaiser - Bekanntgabe des Code civil - Hegemonialstreben in Europa
Hegemonialstreben in Europa
=> Ordnung mittelgroßer europ. Staaten unter teils direkter, teils indirekter Regie
(Vormachtstellung) Frankreichs; Staaten: - im Innern nach franz. Muster modernisiert
- Zentralgewalt mit hierarisch aufgebauter Verwaltung (keine Ständesonderrechte)
Koalitionskriege
I. 1792-1797 Koalition: Preußen, Österr., Engl., Span., Niederl., Sardinien, Neapel & Toskana
- trotzdem franz. Erfolge - Sieg über Österr.
- Basler Friede (1795) & Friede von Campoformio (1797) => Abtretung linksrhein. Gebiete
=> dafür Erhalt Venedigs II. 1798-1802
1798/99 Koalition: Rußl., Österr., Engl., Neapel, Port. & Toskana
1798 Sieg d. brit. Admirals Nelsons über N. beim Ägyptenfeldzug
- Sicherung engl. Seeherrschaft im Mittelmeer
1799 jedoch Zerfall der Koalition
=> - Spanien & Rußland mit Frankr. verbündet
- Preußens Beitritt unter Druck
- Österr. schon besiegt
- England isoliert ...
=> 1801 Friede v. Lunéville
- Bestätigung d. Frieden v. Campoformio
- Anerkennung franz. "natürlicher Grenzen" - Rhein, Schelde, Pyrenäen & Alpen
- Annexion (gewaltsame Aneignung) Belgiens
- Umwandlg. Hollands, Italiens (außer Toskana & Venedig) & der Schweiz in revolutionäre Tochterrepubliken Frankreichs
=> 1802 Frieden v. Amiens
- Abtretung Ägyptens & Malta (v. Engl.)
- dafür keine weiteren Kolonialerwerbg. Frankreichs III. 1805 Koalition: Engl., Schw., Rußl. & Österr.
- Seesieg Nelsons am Kap Trafalgar (21. Okt.) => England endg. Seeherrschaft jedoch - Besetzg. Wiens (Okt./Nov.)
- Sieg N.'s über österr.-russ. Heer bei Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez.)
=> Frieden v. Preßburg
Österr. - oberrhein. & oberschwäb. Besitzungen an Baden & Württemberg
- Tirol, Lindau & Voralberg u.a. an Bayern
=> Rheinbund
- Unter dem Protektorat (Schutzherrschaft) Napoleons gegründ. Konförderation (Staatenbund) v. zunächst 16 süd- & westdt. Fürsten, die sich für souverän erklärten und aus dem Reichsverband austraten.
=> Konsolidierung (Festigung) d. frz. Herrschaftsbereiches in M-Europa => Auflösung des Hlg. Röm. Reiches
IV. 1806/07 Kursachsen, Sachsen-Weimar & Braunschweig unterstützen Preußen
=> Niederlage von Jena & Auerstedt für Preußen
=> Frieden von Tilsit
- Preußen als Staat auf die Fürsprache des Zaren Alexander I., auf Ost- & Westpr., Brandenburg, Pommern & Schlesien beschränkt
- Bildg. d. Kgr. Westfalen unter N.'s Bruder Jérôme aus Braunschweig-Wolfenbüttel, kurhess., hannov., sächs., preuß. & anderen Gebieten
- Großherzogtum Warschau aus den durch die poln. Teilungen Preußen zugefallenen Gebieten unter der Krone Sachsens
- preuß. Heer auf 42'000 Mann begrenzt
- 120 Mill. Francs Kriegsentschädigung 1806 Kontinentalsperre - sollte engl. Handel zum Erliegen bringen
- (auf Hilfe des russ. Zaren angewiesen) 1807-1812 Napoleon. Kriege gegen Port., Span. (1807/08) & Österr. (1809) Zar Alexander I. bricht Kontinentalsperre
=> 1812 Rußlandfeldzug
- Grande Armée (ca. 600'000 Bayern, Westf., Sachs., Württemb., Badener, Hessen, Preußen, Österr., Polen u.a. & Franzosen)
- erst hinhaltend russ. Widerstand, dann Eroberung Moskaus, jedoch schon abgebrannt
- durch Winter erzwungener Reiserückzug => Verlust d. Gr. Armée 1812 Neutralitätsvertrag bei Tauroggen (in Westlitauen) zw. preuß. General Yorck (ohne kgl. Ermächtigung) & russ. General J. Graf Diebitsch
Volksbefreiungskriege...zur Beseitigung der Hegemonie & Fremdherrschaft Napoleons I.
I. Frühjahrsfeldzug 1813 - Preußen & Rußland verbündet
- begleitet von nation. Hochstimmung aller Bevölkerungsschichten:
- Bauern => im Oktoberedikt von Erbuntertänigkeit befreit
- Handwerker & Unternehmer => profitieren v. Gewerbefreiheit
- Bildungsbürgertum => neue Aufstiegsmöglichkeiten im reform. Heeres- & Bildungswesen
- drückende Lasten ebenfalls Motiv:
- massenhafte Bankrotte
- Arbeitslosigkeit => materielles Elend => Kriegsbereitschaft
- Steuererhöhungen
=> jedoch zurückgeschlagen
II. Herbstfeldzug 1813 - österr., preuß., russ. & schwed. Verbände unter österr. Oberkommando
=> wieder gescheitert
III. Völkerschlacht bei Leipzig (16. - 19. Okt. 1813)
- Streitmächte aus Preußen, Österr., Russen, Schw. & Engl. (ca. 205'000) <=> 190'000 Franzosen
=> Sieg des Koalitionsheeres
=> Flucht Napoleons
- bis Ende 1813 Dtl. bis zum Rhein weitgehend frei
IV. Feldzug 1814 - weiterer Vormarsch d. Alliierten
=> 31. März - Einnahme v. Paris durch Engl., Österr., Russen & Preußen
=> 6. April - Kapitulation N.'s & Verbannung auf Elba (nun sein Fürstentum)
I. Pariser Frieden - Frankreich erhält Grenzen v. 1792 & Landau, Saarlouis & Saarbrücken
- keine Auflösg. d. mit N. verbünd. Mittelstaaten - Bestandsgarantie mit Voraussetzung (v. österr. Außenminister Metternich):
=> Abfall v. Fr., Wechsel zu Alliierten
V. Feldzug 1815 - N. bricht bei Marseille für 100 Tage zur mißglückten Eroberung Fr.'s & Europas auf
=> 18.6. - bei Belle-Alliance (Waterloo, südl. v. Brüssel) durch engl. & preuß. Armee geschlagen
=> Verbannung N.'s nach St. Helena
inzwischen im Wiener Kongreß über Gleichgewicht d. Mächte in Europa beraten & entschieden
II. Pariser Frieden (20.11.1815)
=> Frankreich verliert auch die vor 1792 eroberten Grenzgebiete
Sachsen & Napoleon
- Schlacht bei Jena & Auerstedt 1806 verbünd. Armeen der Preußen & Sachsen v. d. frz. Truppen vernichtend geschlagen
=> Preußen im Vertrag v. Tilsit harte Friedensbedingungen => Sachsen - Frieden von Posen: => erstaunlich großzügig
- Erhalt des Cottbuser Kreises
- zum Königreich erhoben
- Friedrich August III., als König nun der I., wurde zugleich Herzog v. Warschau
=> allerdings Rheinbund-Beitritt & Stellg. v. Truppenkontigenten
- sächs. König sah angesichts dieser Lage keinen Grund, im Innern tiefgreifende Reformen durchzuführen
(um feudale Strukturen abzustreifen, wie z.B. Preußen)
- Friedr. Aug. I. selbst bis zur Völkerschlacht 1813 auf Napoleons Seite
- aus polit. Gründen,
- der strateg. Lage mit d. Anwesenheit frz. Truppen im Land
- aufgrund seines streng rechtl.-formal gebundenen Gewissens
=> König mußte dann in Leipzig in Gefangenschaft
=> Entscheidungen auf d. Wiener Kongreß ohne ihn
- Sachsen zwar unabhängiges Königreich, aber
Häufig gestellte Fragen
Wer war Napoleon Bonaparte?
Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika geboren. Er durchlief eine Militärschule und stieg schnell auf, unter anderem durch die Niederschlagung eines Royalistenaufstandes (1795) und den Sieg über die Österreicher als Obersbefehlshaber der Armee in Italien (1796/97). 1799 stürzte er das Direktorium durch einen Staatsstreich und wurde Erster Konsul. 1802 ließ er sich zum alleinigen Konsul wählen und 1804 krönte er sich zum Erbkaiser.
Was versteht man unter Napoleons Hegemonialstreben in Europa?
Das Hegemonialstreben Napoleons zielte auf die Ordnung mittelgroßer europäischer Staaten unter direkter oder indirekter französischer Herrschaft (Vormachtstellung) ab. Die Staaten sollten nach französischem Muster modernisiert werden, mit einer zentralen Gewalt und einer hierarchisch aufgebauten Verwaltung ohne Ständesonderrechte.
Was waren die Koalitionskriege?
Die Koalitionskriege waren eine Reihe von Kriegen, in denen sich verschiedene europäische Mächte gegen Frankreich unter Napoleon verbündeten. Es gab mehrere Koalitionen, darunter:
- I. 1792-1797: Preußen, Österreich, England, Spanien, Niederlande, Sardinien, Neapel & Toskana
- II. 1798-1802: Russland, Österreich, England, Neapel, Portugal & Toskana
- III. 1805: England, Schweden, Russland & Österreich
- IV. 1806/07: Preußen, Kursachsen, Sachsen-Weimar & Braunschweig
Was waren die wichtigsten Friedensschlüsse?
Einige der wichtigsten Friedensschlüsse waren:
- Basler Friede (1795) & Friede von Campoformio (1797): Abtretung linksrheinischer Gebiete
- Friede von Lunéville (1801): Bestätigung des Friedens von Campoformio, Anerkennung französischer "natürlicher Grenzen"
- Frieden von Amiens (1802): Abtretung Ägyptens & Malta (von Engl.)
- Frieden von Preßburg: Österreich verliert oberrheinische & oberschwäbische Besitzungen an Baden & Württemberg
- Frieden von Tilsit: Preußen wird stark verkleinert
Was war der Rheinbund?
Der Rheinbund war eine Konföderation (Staatenbund) von zunächst 16 süd- & westdeutschen Fürsten unter dem Protektorat (Schutzherrschaft) Napoleons. Diese Fürsten erklärten sich für souverän und traten aus dem Reichsverband aus.
Was war die Kontinentalsperre?
Die Kontinentalsperre von 1806 sollte den englischen Handel zum Erliegen bringen.
Was war der Russlandfeldzug von 1812?
Der Russlandfeldzug von 1812 war Napoleons Versuch, Russland zu unterwerfen. Die Grande Armée erlitt jedoch aufgrund des russischen Widerstands und des Winters katastrophale Verluste.
Was waren die Volksbefreiungskriege?
Die Volksbefreiungskriege waren Kriege zur Beseitigung der Hegemonie & Fremdherrschaft Napoleons I.
Was war die Völkerschlacht bei Leipzig?
Die Völkerschlacht bei Leipzig (16. - 19. Okt. 1813) war eine entscheidende Schlacht, in der das Koalitionsheer (Preußen, Österreich, Russland, Schweden & England) Napoleon besiegte. Dies führte zur Flucht Napoleons.
Was geschah nach Napoleons Kapitulation?
Nach seiner ersten Kapitulation wurde Napoleon auf die Insel Elba verbannt. Er kehrte jedoch für 100 Tage zurück, bevor er in der Schlacht von Waterloo endgültig besiegt und nach St. Helena verbannt wurde.
Wie verhielt sich Sachsen unter Napoleon?
Sachsen wurde durch den Frieden von Posen großzügig behandelt und zum Königreich erhoben. Friedrich August III. wurde König Friedrich August I. und Herzog von Warschau. Sachsen trat dem Rheinbund bei und stellte Truppenkontingente. Trotzdem blieb Friedrich August I. bis zur Völkerschlacht 1813 auf Napoleons Seite. Nach Napoleons Niederlage verlor Sachsen mehr als die Hälfte seiner Fläche und fast die Hälfte seiner Einwohner an Preußen.
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- Kerstin Schulz (Author), 1998, Napoleons Hegemonialstreben in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/95018