Diese Arbeit soll sich mit der Konfiguration von Männlichkeit im Werk von Ernst Ludwig Kirchner beschäftigen und dabei anhand seiner zwei Werke, dem Selbstbildnis als Soldat und dem Wohnzimmer untersuchen, ob und inwiefern diese Konfiguration zu erkennen ist. Dabei wird auf die Biografie des Künstlers eingegangen, da diese mit der Selbstdarstellung verknüpft ist, sowie mithilfe der freudschen Theorie zur Kastrationsangst versucht, die Darstellung seiner selbst zu erörtern.
Bevor man sich der Betrachtung des Werkes Kirchners zuwenden kann und damit verbunden die konfigurierte Männlichkeit darin zu untersuchen, muss zunächst der Begriff der Männlichkeit und das Konzept der Konfiguration derer erläutert werden.
Männlichkeit ist ein über Jahrhundert mühevoll und behutsam erschaffenes Konstrukt, welches sich in der patriarchalen Gesellschaft über lange Zeit hinweg als eine bedeutsame Norm etabliert hatte. Es ist vor allen Dingen ein soziales Konstrukt.
Diese Vormachtstellung des Mannes in der Kunst geht bereits auf Vasari zurück, genauer gesagt auf sein Werk Vite, in dem er die Künstler seiner Zeit charakterisiert und bewertet. Dabei geht es in seinem Text unter anderem um die Begriffe Kreativität und Genie.
Obwohl Vasari durchaus auch den weiblichen Künstlern seiner Ära Anerkennung zumisst, so setzt er auch gleichzeitig Schranken und schließt Frauen von der geistigen Produktion aus, da er sie über ihren Körper definiert, während er männlichen Künstlern das „gebären aus dem Geiste“ anmaßt. Dabei können das Genie und die Kreativität mittels Fortpflanzung über Generationen zwischen Männern vererbt werden
Inhaltsverzeichnis
- Thema und Ziel der Arbeit
- Konfiguration von Männlichkeit
- Das Selbstbildnis als Soldat, 1915
- Das Wohnzimmer, 1921
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Konfiguration von Männlichkeit im Werk von Ernst Ludwig Kirchner und analysiert zwei seiner Werke, das Selbstbildnis als Soldat und das Wohnzimmer, um zu untersuchen, ob und inwiefern diese Konfiguration darin erkennbar ist. Die Arbeit bezieht sich auf die Biografie des Künstlers, da diese mit der Selbstdarstellung verknüpft ist, und verwendet die freudschen Theorie zur Kastrationsangst, um die Darstellung seiner selbst zu erörtern.
- Konfiguration von Männlichkeit im Werk von Ernst Ludwig Kirchner
- Analyse der Selbstbildnisse als Manifestation von Männlichkeit
- Verknüpfung von Biografie und Selbstdarstellung
- Anwendung der freudschen Theorie der Kastrationsangst auf die Kunstwerke
- Untersuchung der Rolle des Männlichen im Kontext der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem Konzept der Männlichkeit und ihrer Konfiguration in der Kunst. Es analysiert die Rolle des Mannes als aktiver Betrachter und die damit verbundene Konstruktion der weiblichen Figur als Objekt. Das Kapitel beleuchtet zudem die Bedeutung der Räume in der Konstruktion der Männlichkeit, mit einem Fokus auf die Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Räumen.
Das zweite Kapitel konzentriert sich auf das Selbstbildnis als Soldat, das im Kontext des Ersten Weltkriegs entstanden ist. Die Analyse untersucht die Darstellung der männlichen Figur, die sich in einer militärischen Pose zeigt, und die Rolle der weiblichen Figur im Hintergrund.
Das dritte Kapitel untersucht das Gemälde „Das Wohnzimmer“ und analysiert die Darstellung von Männlichkeit im privaten Raum. Es beleuchtet die Interaktion der männlichen und weiblichen Figuren im Werk und setzt dies in Beziehung zu den im ersten Kapitel behandelten Konzepten der Konfiguration von Männlichkeit.
Schlüsselwörter
Konfiguration von Männlichkeit, Ernst Ludwig Kirchner, Selbstbildnis als Soldat, Das Wohnzimmer, Kastrationsangst, freudschen Theorie, Künstlerbiografie, Gender, Kunstgeschichte, Identität, Raum, Sexualität, Militär, Moderne.
- Quote paper
- Rauf Mischijeff (Author), 2020, Männlichkeit in Ludwig Kirchners "Selbstbildnis als Soldat" und "Das Wohnzimmer". Eine kurze Darstellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/949896