Bereits im 19. Jahrhundert entstand die betriebliche Altersversorgung, noch bevor die gesetzliche Rentenversicherung ins Leben gerufen wurde. Diese Versorgungswerke sollten die Arbeitnehmer bei Invalidität, im Alter und ihre Familien bei Tod des Ernährers unterstützen.
Vorreiter waren u.a. 1832 die Gutehoffnungshütte, 1858 Krupp und Henschel, 1872 Siemens, 1879 BASF und 1889 die Farbwerke Hoechst.
Obwohl viele Unternehmen bereits ihre betrieblichen Versorgungswerke weiter ausgebaut hatten und die betriebliche Altersversorgung in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewann, bekam diese erst am 19.12.1974 durch das „Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung“ (BetrAVG) einen gesetzlichen Rahmen.
In diesem Gesetz sind alle rechtlichen Grundlagen der betrieblichen Altersversorgung, wie z.B. die Unverfallbarkeit, die Insolvenzsicherung oder die Portabilität, verankert worden.
Heute ist die betriebliche Altersversorgung – neben der gesetzlichen Rentenversicherung – eines der wichtigsten Elemente im System der Altersversorgung in Deutschland:
Die Zusage einer betrieblichen Altersversorgung ist im Grunde ein freiwilliges Leistungsversprechen eines Arbeitgebers an den Arbeitnehmer. Das Versorgungsversprechen muss aus Anlass eines Arbeitsverhältnisses erfolgen.
Gesetzliche Grundlage für die Sicherung der betrieblichen Altersversorgung ist das Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG), auch „Betriebsrentengesetz“ genannt.
„Werden einem Arbeitnehmer Leistungen der Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenversorgung aus Anlass seines Arbeitsverhältnisses vom Arbeitgeber zugesagt (betriebliche Altersversorgung), gelten die Vorschriften dieses Gesetzes.“ (§1 BetrAVG).
Im Verlaufe dieser Hausarbeit wird immer wieder Bezug auf das BetrAVG genommen und auszugsweise zitiert. Dieses soll die Wichtigkeit dieses Gesetzes unterstreichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geschichte
- 2. Gesetzliche Grundlage
- 3. Merkmale
- 4. Gewicht der betrieblichen Altersversorgung
- 5. Vorteile der betrieblichen Altersversorgung
- 6. Rechtliche Hintergründe der betrieblichen Altersversorgung
- 6.1 Berechtigter Personenkreis
- 6.2 Gleichbehandlung
- 6.3 Unverfallbarkeit
- 6.4 Ratierliches Verfahren
- 6.5 Flexible Altersgrenze
- 6.6 Insolvenzsicherung
- 6.7 Recht auf Portabilität
- 6.8 Recht auf Entgeltumwandlung
- 7. Ausblick
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der betrieblichen Altersversorgung und beleuchtet deren rechtliche Grundlagen sowie Hintergründe. Sie zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der betrieblichen Altersversorgung im Kontext der Altersvorsorge in Deutschland zu vermitteln.
- Entwicklung und Geschichte der betrieblichen Altersversorgung
- Rechtliche Grundlagen und Regelungen im BetrAVG
- Merkmale und Vorteile der betrieblichen Altersversorgung
- Wichtige Aspekte wie Unverfallbarkeit, Portabilität und Entgeltumwandlung
- Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung im Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Geschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung im 19. Jahrhundert, bevor die gesetzliche Rentenversicherung eingeführt wurde. Es werden Unternehmen wie die Gutehoffnungshütte, Krupp, Henschel, Siemens, BASF und Farbwerke Hoechst als Vorreiter erwähnt. Die zunehmende Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland führte schließlich zur Einführung des BetrAVG im Jahr 1974.
- Kapitel 2: Gesetzliche Grundlage: Hier wird das Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG) als wichtigste Rechtsgrundlage für die betriebliche Altersversorgung vorgestellt. Das BetrAVG regelt die freiwilligen Leistungsversprechen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer im Zusammenhang mit einem Arbeitsverhältnis. Es wird hervorgehoben, dass das BetrAVG alle rechtlichen Grundlagen wie Unverfallbarkeit, Insolvenzsicherung und Portabilität beinhaltet.
- Kapitel 3: Merkmale: In diesem Kapitel werden die wesentlichen Merkmale der betrieblichen Altersversorgung dargestellt. Es wird betont, dass es sich um ein freiwilliges Leistungsversprechen des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer handelt. Die betriebliche Altersversorgung kann Leistungen der Alters-, Invaliditäts- und/oder Hinterbliebenenversorgung umfassen. Ein wichtiges Merkmal ist, dass die Versorgungszusage aus Anlass des Arbeitsverhältnisses erfolgen muss.
- Kapitel 4: Gewicht der betrieblichen Altersversorgung: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung im Kontext der Altersvorsorge. Es wird darauf hingewiesen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichend ist, um den gewohnten Lebensstandard im Rentenalter zu erhalten. Anhand von Beispielrechnungen wird die Versorgungslücke zwischen der zu erwartenden Rente und dem Versorgungsziel (Nettoeinkommen) verdeutlicht.
- Kapitel 5: Vorteile der betrieblichen Altersversorgung: Dieses Kapitel untersucht die Vorteile der betrieblichen Altersversorgung und die Vorteile der betrieblichen Altersversorgung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
- Kapitel 6: Rechtliche Hintergründe der betrieblichen Altersversorgung: Dieser Abschnitt untersucht verschiedene rechtliche Aspekte der betrieblichen Altersversorgung im Detail, wie den Personenkreis, Gleichbehandlung, Unverfallbarkeit, ratierliches Verfahren, flexible Altersgrenze, Insolvenzsicherung, Portabilität und das Recht auf Entgeltumwandlung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe in dieser Arbeit sind: betriebliche Altersversorgung, BetrAVG, Altersvorsorge, gesetzliche Rentenversicherung, Unverfallbarkeit, Portabilität, Entgeltumwandlung, Drei-Schichten-Modell, Versorgungslücke.
- Quote paper
- Martina Francksen (Author), 2007, Betriebliche Altersversorgung - Rechtliche Grundlagen und Hintergründe, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/93735