Diese Arbeit thematisiert die drei Themenfelder Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation.
Hierfür werden zunächst die Pathogenese und die Salutogenese, anschließend das Health Literacy Modell nach Nutbeam, die Handlungs- und Kompetenzbereiche nach Kickbusch sowie das arbeitsspezifische Modell zur Gesundheitskompetenz erörtert. Abschließend geht der Autor auf die Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention ein.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Aufgabe 1
1.1 Die Pathogenese
1.2 Die Salutogenese
Aufgabe 2
2.1 Das Health Literacy Modell nach Nutbeam
2.2 Handlungs- und Kompetenzbereiche nach Kickbusch
2.3 Das arbeitsspezifische Modell zur Gesundheitskompetenz
Aufgabe 3
3.1 Primärprävention
3.2 Sekundärprävention
3.3 Tertiärprävention
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
bzw... beziehungsweise
d. h... das heißt
GKV Gesetzliche Krankenversicherung
griech griechisch
z.B. zum Beispiel
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Gesund-Krank-Kontinuum nach Antonovsky
Aufgabe 1
Prävention umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Je nachdem, zu welchen Zeitpunkt sie einsetzt, unterschiedet man zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention.1
Die Gesundheitsförderung dagegen dient der Unterstützung und Stärkung von personellen, sozialen und materiellen Ressourcen für die Gesunderhaltung. Menschen sollen befähigt werden, durch selbstbestimmtes Handeln ihre Gesundheitschancen zu erhöhen.2
1.1 Die Pathogenese
Die Pathogenese (griech.: pathos – Krankheit/krankhaft, genesis – Entstehung/Entwicklung) ist eine Perspektive, welche die Entstehung und Entwicklung von Krankheiten und deren Verhinderung in den Mittelpunkt stellt und sich so auf die Bekämpfung von Krankheitsauslösern und Gesundheitsrisiken konzentriert. Sie wird überwiegend in der Theorie der Prävention angewandt und klassifiziert einen Menschen danach, ob er gesund oder krank ist. Gesund wird als Abwesenheit von Krankheit definiert und als Normzustand betrachtet, Krankheit ist folglich die Abweichung von der Gesundheit. Beides sind absolute Zustände, sodass ein fließender Übergang zueinander nicht möglich ist.3 Jede Krankheit hat eine spezifische Ätiologie, die durch spezielle Ursachen bestimmt ist. Diese können endogen oder exogen sein, wie beispielsweise genetische Defekte, biologische Erreger, chemische Stoffe und Noxen und physikalische Traumen. Die Ursachen – sogenannte Pathogene – bedrohen die Integrität des Organismus und können einzeln oder im Zusammenwirken mehrerer Faktoren unter bestimmten Bedingungen eine Krankheit auslösen. In der Medizin wird nach Symptomen einer Krankheit gesucht, um diese zu erkennen, dementsprechend wird der pathogenetische Ansatz überwiegend dort angewandt. Für jede Krankheit ist eine bestimmte Form der Behandlung vorgesehen, welche die Krankheit beseitigt oder zumindest die Symptome bekämpft. Die medizinische Forschung hat die Aufgabe Pathogene zu identifizieren und Mittel zu ihrer Eliminierung bereitzustellen.4
Ein Modell der Pathogenese ist das biomedizinische Modell, welches sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss naturwissenschaftlichen Denkens entwickelte. Aus biomedizinischer Sicht lassen sich zu jeder Krankheit Informationen bzgl. ihrer Ätiologie, Morphologie, Symptomatik und Nosologie bestimmen. Daher ist die Analyse und das Beschreiben der Krankheiten, sowie die Untersuchung der Veranlagung eines Menschen, krank zu werden und die Inspektion auftretender Krankheitsprozesse die Aufgabe dieses Modells.5
- Krankheit wird als Abweichung vom natürlichen Zustand des Organismus aufgefasst
- Jede Krankheit ist durch eine spezifische Ätiologie und einen bestimmten Verlauf gekennzeichnet
- Heilung ist nur bei kausaler Behandlung möglich
- Die Beobachtung von Patienten orientiert sich an Symptomen, die auf körperliche Prozesse zurückzuführen sind
- Die Klassifizierung von Krankheiten erfolgt ohne Berücksichtigung des sozialen Kontext
- Bei einer rein symptomatischen Behandlung taucht die ursächliche Krankheit in anderen Symptomen wieder auf, es kommt lediglich zu einer Symptomverschiebung
- Normales, gesundes Verhalten unterliegt anderen Gesetzen als abnormes, krankes Verhalten
- Gesundheit und Krankheit schließen sich gegenseitig aus
- Krankheitsbehandlung ist eine rein medizinische Aufgabe und Kranken befinden sich in der sozialen Rolle des Patienten6
Kritiker werfen der Pathogenese eine eingeschränkte Sichtweise vor, da sie sich nur auf biologische Faktoren berufen.7 Bei vielen Erkrankungen wie bspw. die chronisch-degenerativen oder allergischen Erkrankungen fehlen nachweisbare Strukturveränderungen oder Störungen im Organismus, an denen die Pathogenese sich orientiert, um einen Zustand als Krankheit zu definieren und darauf Behandlungen abzuleiten, oder sie sind zu komplex, um sie auf die Pathogenese herunter zu brechen. Erst mit der Verabschiedung der Ottawa-Charka wurde 1986 ein Paradigmenwechsel im Gesundheitsverständnis markiert, aus welchem sich die moderne Gesundheitsförderung mit ihrer salutogenetischen Perspektive entwickelte.
1.2 Die Salutogenese
Im Gegensatz zum Risikofaktorenmodell der Pathogenese konzentriert sich die Salutogenese (lateinisch: „Salus“ = Unverletztheit, Heil, Glück; griechisch: „Genese“ = Entstehung) nicht auf krankheitsbedingte Faktoren, sondern auf die Aspekte, die zur Entstehung von Gesundheit beitragen, daher wird sie der Gesundheitsförderung zugeordnet. Entwickelt wurde dieses Gesundheitsmodell von dem Medizinsoziologen Aaron Antonovsky.
Die Salutogenese nimmt an, dass Gesundheit und Krankheit die Extreme eines Kontinuums sind, zwischen denen sich ein Individuum bewegt. Ein Mensch ist demnach nicht entweder gesund oder krank, sondern bewegt sich zwischen diesen beiden Zuständen mehr oder weniger zur Gesundheit bzw. zur Krankheit hin, ohne einen der beiden Zustände aufzugeben. Die Position auf dem Krankheits-Gesundheits-Kontinuum wird von pathogenen und salutogenen Faktoren beeinflusst.8 Gesundheit und Krankheit befinden sich somit nicht dauerhaft im Gleichgewicht, vielmehr ist Gesundheit ein „labiles, aktives und sich dynamisch regulierendes Geschehen“9.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Gesund-Krank-Kontinuum nach Antonovsky
(Quelle: Rehn, J.)
Das Modell der Salutogenese basiert auf dem thermodynamischen Begriff „Entropie“. Demnach gibt es eine natürliche Tendenz zur Unordnung, also dem Verlust von Gesundheit, und ein Bestreben des Organismus, die Gesundheit wieder aufzubauen (negative Entropie). Somit beschreibt Salutogenese den kontinuierlichen Prozess, Gesundheit aufzubauen und zu erhalten und richtet sein Augenmerk auf die Tatsache, dass ein Organismus seine Ordnung nicht mehr aufrecht erhalten kann.10
Menschen neigen unter gleichen Bedingungen zu unterschiedlichen Krankheitsausprägungen. Antonovsky erklärt dies mit den verschiedenen kognitiven und affektiv-motivationalen Grundhaltungen der Menschen, was er als Kohärenzgefühl bezeichnet. Dieses stellt das zentrale Element der Salutogenese dar. Antonovsky definiert das Kohärenzgefühl als:
„[…] a global orientation that exresses the extent to which one has a pervasive enduring though dynamic, feeling of confidence that one’s internal and external environments are predictable and that there is a high pobability that things will work out as well as can reasonably be expected.“ 11
Je ausgeprägter das Kohärenzgefühl einer Person ist, desto gesünder sollte sie sein bzw. desto schneller sollte sie gesund werden und bleiben.12 Die Stärke des Kohärenzgefühls ist dabei unabhängig von den jeweiligen Umständen, der Situation oder der Rolle einer Person. Sie beschreibt die Grundhaltung, die Welt als zusammenhängend und sinnvoll zu erleben, woraus sich die drei Aspekte „Verstehbarkeit“, „Handhabbarkeit“ und „Sinnhaftigkeit“ ergeben.13
Das Gefühl der Verstehbarkeit bezeichnet das Maß, in welchem interne und externe Stimuli als kognitiv sinnhaft wahrgenommen werden. Es beschreibt somit die Fähigkeit, Reize als geordnete, konsistente, strukturierte und klare Informationen verarbeiten zu können, anstatt als chaotisch, willkürlich, zufällig und unerklärlich zu empfinden. Das führt dazu, dass Personen mit einem hohen Ausmaß an Verstehbarkeit davon ausgehen, zukünftig eintretende Stimuli vorhersagen zu können oder zumindest bei einem überraschenden Eintritt einordnen und erklären zu können. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass konsistente Erfahrungen die Basis für die Verstehbarkeit schaffen und diese nicht einfach vorausgesetzt werden darf.14
Die Komponente Handhabbarkeit beschreibt als kognitiv-emotionales Verarbeitungsmuster die Überzeugung eines Menschen, dass Schwierigkeiten lösbar sind. Antonovsky bezeichnet diese auch als instrumentelles Vertrauen und definiert es als „Ausmaß, in dem man wahrnimmt, dass man geeignete Ressourcen zur Verfügung hat, um den Anforderungen zu begegnen, die von den Stimuli, mit denen man konfrontiert wird, ausgehen15 “. Das schließt neben der Fähigkeit über die eigenen Ressourcen und Kompetenzen verfügen zu können, auch den Glauben daran, dass andere Personen oder eine höhere Macht bei der Überwindung von Schwierigkeiten helfen, mit ein. Ein hohes Maß an Handhabbarkeit äußert sich darin, dass Begebenheiten nicht zu einer Opferrolle oder zu einem Gefühl des ungerecht behandelt Werdens führen, sondern dass diese als Erfahrungen gewertet werden, mit denen man umzugehen weiß.16
Das Gefühl von Sinnhaftigkeit oder Bedeutsamkeit ist als motivationale Komponente die Wichtigste. Es beschreibt das Ausmaß, in dem das Leben als emotional sinnvoll empfunden wird. Zumindest einige vom Leben gestellte Probleme und Anforderungen sind es wert, dass Energie in sie investiert wird und dass man sich für die einsetzt. Sie stellen eher willkommene Herausforderungen als lästige Angelegenheiten dar. Dass die Person die Herausforderung bereitwillig annimmt, ihr eine Bedeutung zumessen kann und alles dafür tun wird, sie zu überwinden, ist hierbei eine grundlegende Voraussetzung.17 Der Sinnhaftigkeit wird deshalb eine so hohe Bedeutung zugeordnet, da ohne die Erfahrung von Sinnhaftigkeit und ohne positive Erwartungen an das Leben, sich trotz einer hohen Ausprägung der anderen beiden Komponenten kein hoher Wert des gesamten Kohärenzgefühls ergibt.
Ein stark ausgeprägtes Kohärenzgefühl führt dazu, dass ein Mensch flexibel auf Anforderungen reagieren kann und er die für spezifische Situationen angemessenen Ressourcen aktiviert. Ein Mensch mit einem geringen Kohärenzgefühl dagegen hat weniger Ressourcen zur Bewältigung zur Verfügung und wird daher auf Anforderungen eher rigide reagieren.
Die Salutogenese grenzt sich in verschiedenen Punkten von der Pathogenese ab:
- Auf eine dichotome Klassifizierung von gesunden oder kranken Menschen wird zugunsten eins mehrdimensionalen Krankheits-Gesundheits-Kontinuums verzichtet. Solange der Mensch lebt, muss er, egal wie zerbrechlich sein Zustand ist, auch etwas Gesundes an sich haben.
- Die Konzentration liegt nicht ausschließlich auf die Ätiologie einer bestimmten Krankheit, sondern auf die gesamte Geschichte eines Menschen, d.h. seiner Lebens- und Lerngeschichte einschließlich seiner Krankheiten.
- Der Fokus liegt auf der Suche nach Faktoren, die die Beibehaltung oder Verbesserung der Position auf dem Kontinuum begünstigen, anstatt nach Krankheitsauslösern zu fragen.
- Die Salutogenese fokussiert sich auf allen Quellen der negativen Entropie, durch die die aktive Adaption des Organismus an die Umwelt erleichtert werden kann.
- Die Salutogenese betrachtet die Umwelt eines Menschen nicht nur als Quelle von Gefahren, sondern auch als Quelle der Gesundheit und Vitalität.
- Der salutogenetische Ansatz bezieht auch abweichende Fälle pathogenetischer Untersuchungen mit ein und überwindet wesentliche Beschränkungen der Pathogenese, da Gesundheit und Krankheit als Pole eines Kontinuums betrachtet werden.18
Antonovsky stellt der Pathogenese die salutogenetische Sicht gegenüber, ohne auf die pathogenetisch orientierten Fragestellungen der medizinischen Forschung verzichten zu wollen. Vielmehr ergänzen sich beide Ansätze gegenseitig und die Salutogenese dient als wichtige und unverzichtbare Erweiterung in der Gesundheitsförderung und Prävention.19
Aufgabe 2
Gesundheitskompetenz beschreibt die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Individuen, Gesundheitsinformationen zu erlangen, zu verstehen, zu bewerten und für gesundheitsbezogene Entscheidungen anzuwenden. Dies impliziert das Wissen, die Motivation und die Kompetenz sich im Alltag über das Gesundheitswesen, die Krankheitsprävention und die Gesundheitsförderung eine Meinung zu bilden und Entscheidungen zu treffen, die die Lebensqualität im Lebensverlauf erhalten oder verbessern.20
2.1 Das Health Literacy Modell nach Nutbeam
Das erste einflussreiche Modell zur Gesundheitskompetenz – das sogenannte „Health Literacy Modell“ – wurde von Don Nutbeam entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Stufenmodell mit drei aufeinander aufbauenden Formen der Gesundheitskompetenz.
Die funktionale Gesundheitskompetenz bildet die erste Stufe und umfasst grundlegende kognitive Fähigkeiten sowie eine kontextspezifische Lese- und Schreibkompetenz für ein grundlegendes Verständnis gesundheitsrelevanter Informationen.
Darauf folgt die zweite Stufe – die kommunikative und interaktive Gesundheitskompetenz. Mithilfe fortgeschrittener sozialer und kommunikativer Fähigkeiten können Personen eine aktive Rolle im Gesundheitssystem einnehmen. Individuelle Fähigkeiten wie ein kommunikativer Austausch mit dem Umfeld über gesundheitsrelevante Themen sowie deren Interpretation und Anwendung sind hier von großer Bedeutung. Ebenso treten Motivation, Selbstbestimmung und Selbstvertrauen in das Konzept der individuellen Gesundheitskompetenz.
Die dritte und oberste Stufe bildet die kritische Gesundheitskompetenz. Schwerpunkt ist hier das gesellschaftliche Handeln und die bewusste und gezielte Einflussnahme auf soziale, ökonomische und übergeordnete Aspekte der Gesundheit. Sie erlaubt einen hohen Grad an Reflexionsfähigkeiten bezüglich gesundheitsrelevanter Informationen, des Gesundheitssystems und den dort professionell interagierenden Personen.21
Nutbeam fasst Gesundheitskompetenz als Ergebnis der Gesundheitsförderung und als Grundlage für einen gesundheitsorientierten Lebensstil, ein effektives Gesundheitssystem und eine gesunde Umwelt auf. Alles zusammen führt zu einem hohen Maß an Gesundheit und Wohlbefinden.22
2.2 Handlungs- und Kompetenzbereiche nach Kickbusch
Das Modell zu Handlungs- und Kompetenzbereichen von Ilona Kickbusch kann als Weiterentwicklung des Nutbeamschen Modells betrachtet werden. Kickbusch versteht Gesundheitskompetenz als Lebenskompetenz für eine gute Gesundheit. Ziel dieses Modells ist ein Patienten-Empowerment, also ein Prozess, durch den Menschen mehr Kontrolle über Entscheidungen und Handlungen erlangen, die ihre Gesundheit betreffen. Kickbuschs Modell besteht aus fünf zentralen Handlungsbereichen des täglichen Lebens:
- Die „persönliche Gesundheit“ umfasst Grundkenntnisse über Gesundheit und Wissen und die Anwendung von gesundheitsförderlichem und -bewahrendem sowie krankheitsverhinderndem Verhalten.
- Mit der „Orientierung im Gesundheitssystem“ wird die Fähigkeit, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden und als kompetenter Partner gegenüber Fachpersonal auftreten zu können, beschrieben.
- „Konsumverhalten“ beinhaltet die Fähigkeit, Konsum- und Dienstleistungsentscheidungen unter gesundheitlichen Gesichtspunkten zu treffen und seine Rechte durchzusetzen.
- Beim Kompetenzbereich „Gesundheitspolitik“ spricht man von der Fähigkeit, informiert gesundheitspolitisch zu handeln und sich zu engagieren.
- Die Fähigkeit, in der Arbeitswelt Unfälle vorzubeugen, Berufskrankheiten zu vermeiden, sich für Arbeitsplatzsicherheit und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen einzusetzen und eine angemessene Work-Life Balance anzustreben, ist Bestandteil des Handlungsbereich „Arbeitswelt“.23
In ihren Analysen berücksichtigt Kickbusch den gesellschaftlichen Wandel, das veränderte Gesundheitsverständnis, die Gesundheitspolitik und das Gesundheitswesen.24
2.3 Das arbeitsspezifische Modell zur Gesundheitskompetenz
Neben diesen allgemeinen Modellen zur Gesundheitskompetenz, haben sich arbeitsweltspezifische Modelle zur Gesundheitskompetenz entwickelt. Hinsichtlich der persönlichen Gesundheitskompetenz unterschiedet man zwischen der Handlungsfähigkeit, der Handlungsbereitschaft und der persönlichen Fähigkeit.
Die Handlungsfähigkeit bildet die kognitive Basis für gesundheitsförderndes Verhalten. Sie umfasst die Komponenten explizites Fakten- und Methodenwissen, impliziertes individuelles auf Handlung beruhendes Erfahrungswissen und Fertigkeiten. Explizites Wissen lässt sich in Worten und Zahlen ausdrücken und ist bewusst zugänglich. Impliziertes Wissen dagegen ist personengebunden. Es beruht auf individuelle Erfahrungen und resultiert aus eigenen Handlungen oder einem Erfahrungsaustausch. Fertigkeiten beschreiben ein konkretes Können, das über die Inhalte bestimmbar ist und durch Übung automatisiert werden kann.
[...]
1 Vgl. Bundesgesundheitsministerium
2 Vgl. Robert Koch Institut
3 Vgl. Schweizerische Koordination und Fachstelle Sucht (2020)
4 Vgl. Tilliger, S., Riedel, S., Runde, A. (2015), S. 23
5 Vgl. Thapa-Görder, N., Voigt-Radloff, S. (2010), S. 2
6 Vgl. Rieger, M., et al. (2016) S. 109
7 Vgl. Thapa-Görder, N., Voigt-Radloff, S. (2010), S. 2
8 Vgl. Stöhr, R., et al. (2019), S. 114
9 Vgl. Bengel, J., Strittmatter, R., Willmann, H. (1998), S. 25
10 Vgl. Rehn, J. (2017), S. 51
11 Vgl. Mittelmark, B., et al. (2017), S. 7
12 Vgl. Bengel, J., Strittmatter, R., Willmann, H. (1998), S. 28
13 Vgl. Rehn, J. (2017), S. 52
14 Vgl. Stöhr, R., et al. (2019), S. 118
15 Antonovsky, Übersetzung durch Franke, 1997, S.35
16 Vgl. Bengel, J., Strittmatter, R., Willmann, H. (1998), S. 29
17 Vgl. Stöhr, R., et al. (2019), S. 118
18 Vgl. Stöhr, R., et al. (2019), S. 115
19 Vgl. Bengel, J., Strittmatter, R., Willmann, H. (2001), S. 26
20 Vgl. Robert-Koch-Institut (2020)
21 Vgl. Rudinger, G. (2009), S. 207
22 Vgl. Tilliger, S., Riedel, S., Runde, A. (2015), S. 16
23 Vgl. Lenartz, N. (2012), S. 29
24 Vgl. Tilliger, S., Riedel, S., Runde, A. (2015), S. 17
- Quote paper
- Stephanie Krüger (Author), 2020, Gesundheitswissenschaften. Ein Überblick über Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/934302