In dieser Hausarbeit soll geklärt werden, auf welche Art und Weise die PISA Studien soziale Ungleichheit erfassen. Im Anschluss wird die Kapital-Theorie Bourdieus vertieft und eine Bewertung diesbezüglich vorgenommen. Zum Schluss wird reflektiert woraus die Brücke zwischen der Theorie Bourdieus und PISA in der Praxis besteht.
Erhoben wird die internationale Schulleistungsstudie PISA durch die OECD (Organisation for Economic Co -operation and Development), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, deren Ziel es nach eigenen Angaben ist, eine Politik zu begünstigen, "die das Leben der Menschen weltweit in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht verbessert."
Es handelt sich um eine internationale Organisation, gegründet 1961 um wirtschaftlichen Fortschritt und den Welthandel zu stimulieren. Die 33 Mitgliedsstaaten produzieren Zwei Drittel der weltweiten Güter und Dienstleistungen. Im Rahmen der PISA Studien werden Aspekte sozialer Herkunft der Schüler erfasst und mit den gezeigten Leistungen in Bezug gebracht. Ziel ist es, sozioökonomische, kulturelle und soziale Kapital-Dimensionen der Herkunftsfamilie, wie sie Bourdieu beschreibt, zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Allgemeines zu den PISA Studien
- 3. Klassifizieren von Berufen: ISCO
- 4. Erfassung des Prestiges von Berufen: SIOPS
- 5. Quantitative Bestimmung des sozioökonomischen Status: (H)ISEI
- 6. Qualitative Bestimmung des sozioökonomischen Status: EGP
- 6.1 Qualitative Bestimmung des sozioökonomischen Status: EGP
- 6.2 Sechs-Klassen-Version der EGP Klassifizierung mit jeweils einem Beispiel
- 7. Konkrete Implementierung
- 8. Zusammenfassung von Indikatoren: Der ESCS-Index
- 9. Kapitalformen nach Bourdieu
- 9.1 Ökonomisches Kapital
- 9.2 Kulturelles Kapital
- 9.3 Soziales Kapital
- 9.4 Umwandlungen einer Kapitalform in die andere
- 9.5 Kritische Betrachtung und Relevanz
- 9.6 Bourdieu und PISA
- 10. Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Methoden zur Erfassung sozialer Ungleichheit in den PISA-Studien und analysiert die Relevanz der Kapitaltheorie Bourdieus in diesem Kontext. Das Ziel ist es, die Verbindung zwischen der theoretischen Grundlage und der praktischen Anwendung in den PISA-Studien aufzuzeigen.
- Erfassung sozialer Ungleichheit in den PISA-Studien
- Methoden zur Klassifizierung von Berufen (ISCO, SIOPS, ISEI)
- Qualitative Bestimmung des sozioökonomischen Status (EGP)
- Kapitalformen nach Bourdieu und deren Relevanz für PISA
- Verbindung zwischen Bourdieus Theorie und der Praxis der PISA-Studien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Diese Einführung beschreibt den Fokus der Hausarbeit: die Erfassung sozialer Ungleichheit in den PISA-Studien und die Einbindung der Kapitaltheorie Bourdieus. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die zentralen Forschungsfragen.
2. Allgemeines zu den PISA Studien: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Programm for International Student Assessment (PISA), seine Ziele und Methodik. Es wird erläutert, wie die OECD die Daten erhebt und welche Aspekte der sozialen Herkunft der Schüler berücksichtigt werden, um diese mit den gezeigten Leistungen in Beziehung zu setzen. Der Fokus liegt auf der Erfassung sozioökonomischer, kultureller und sozialer Kapitaldimensionen der Herkunftsfamilie nach Bourdieu.
3. Klassifizieren von Berufen: ISCO: Hier wird die Bedeutung der International Standard Classification of Occupations (ISCO) für die PISA-Studien detailliert dargestellt. Der Kapitel beschreibt die Entwicklung des ISCO-Systems von ISCO-68 bis ISCO-08 und diskutiert dessen hierarchische Struktur und die damit verbundene Kodierung von Berufen. Es wird kritisch hinterfragt, ob die fehlende Aktualität des ISCO 88 in den ersten PISA-Studien die Validität beeinträchtigt hat.
4. Erfassung des Prestiges von Berufen: SIOPS: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Standard Index of Occupational Prestige Scale (SIOPS) und seine Anwendung in der PISA-Studie. Es wird erklärt, wie der SIOPS das soziale Prestige von Berufen misst, basierend auf empirischen Studien in verschiedenen Ländern. Die Diskussion beinhaltet die Stärken und Schwächen des Indexes, einschließlich der potenziellen Volatilität von Prestigemaßen und die Frage der Unabhängigkeit des Prestigerangs von Berufen vom untersuchten Land.
5. Quantitative Bestimmung des sozioökonomischen Status: (H)ISEI: Das Kapitel beschreibt den International Socio-Economic Index of Occupational Status (ISEI) und seine Vorteile gegenüber anderen Indizes. Es erläutert, wie der ISEI den ökonomischen Standpunkt vom beruflichen Prestige trennt und wie er in pfadanalytischen Modellen die Einwirkung von Bildung auf das Einkommen analysiert. Der Vergleich mit dem SIOPS wird dargestellt und die Bedeutung des Highest ISEI (HISEI) wird erklärt.
6. Qualitative Bestimmung des sozioökonomischen Status: EGP: Im Gegensatz zu den quantitativen Indizes stellt dieses Kapitel das EGP-Modell vor, das die qualitativen Dimensionen sozialer Schichten berücksichtigt. Es erläutert die Faktoren, nach denen das EGP berufliche Tätigkeiten ordnet (manuelle/nichtmanuelle Arbeit, Abhängigkeitsverhältnisse, Weisungsbefugnisse, Qualifikationen) und beschreibt die Einteilung in elf (und sechs für Deutschland) Klassen. Die Kompatibilität mit ISCO-Kodierungen wird ebenfalls thematisiert und die Vorteile des EGP gegenüber anderen Skalen werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
PISA-Studie, Soziale Ungleichheit, Bildungschancen, Sozioökonomischer Status, Berufsprestige, ISCO, SIOPS, ISEI, EGP, Kapitaltheorie Bourdieu, Ökonomisches Kapital, Kulturelles Kapital, Soziales Kapital.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Soziale Ungleichheit in den PISA-Studien und Bourdieus Kapitaltheorie
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Methoden zur Erfassung sozialer Ungleichheit in den PISA-Studien und analysiert die Relevanz der Kapitaltheorie Pierre Bourdieus in diesem Kontext. Ziel ist es, die Verbindung zwischen theoretischer Grundlage und praktischer Anwendung in den PISA-Studien aufzuzeigen.
Welche Methoden zur Erfassung sozialer Ungleichheit werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Methoden, darunter die Klassifizierung von Berufen (ISCO), die Messung des Berufsprestiges (SIOPS), die quantitative Bestimmung des sozioökonomischen Status (ISEI und HISEI) und die qualitative Bestimmung des sozioökonomischen Status (EGP). Die Anwendung und die Vor- und Nachteile dieser Methoden im Kontext der PISA-Studien werden diskutiert.
Was ist die Rolle der ISCO-Klassifizierung?
Die International Standard Classification of Occupations (ISCO) dient der Klassifizierung von Berufen. Die Hausarbeit beschreibt die Entwicklung des ISCO-Systems (ISCO-68 bis ISCO-08), seine hierarchische Struktur und die damit verbundene Kodierung von Berufen. Kritisch wird hinterfragt, ob die fehlende Aktualität des ISCO-88 in den ersten PISA-Studien die Validität beeinträchtigt hat.
Wie wird das Berufsprestige gemessen?
Der Standard Index of Occupational Prestige Scale (SIOPS) wird als Methode zur Messung des sozialen Prestiges von Berufen vorgestellt. Die Arbeit erläutert die Funktionsweise des SIOPS, seine Stärken und Schwächen, einschließlich der potenziellen Volatilität von Prestigemaßen und der Frage der Länderunabhängigkeit des Prestigerangs.
Wie wird der sozioökonomische Status quantitativ und qualitativ bestimmt?
Die quantitative Bestimmung erfolgt über den International Socio-Economic Index of Occupational Status (ISEI) und den Highest ISEI (HISEI). Der ISEI trennt ökonomischen Standpunkt vom beruflichen Prestige und wird in pfadanalytischen Modellen zur Analyse der Einwirkung von Bildung auf das Einkommen verwendet. Die qualitative Bestimmung erfolgt mittels des EGP-Modells, das die qualitativen Dimensionen sozialer Schichten (manuelle/nichtmanuelle Arbeit, Abhängigkeitsverhältnisse, Weisungsbefugnisse, Qualifikationen) berücksichtigt und eine Einteilung in elf (und sechs für Deutschland) Klassen erlaubt.
Welche Rolle spielt Bourdieus Kapitaltheorie?
Die Hausarbeit untersucht die Relevanz der Kapitalformen nach Bourdieu (ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital) für die Interpretation der PISA-Daten. Es wird analysiert, wie diese Kapitalformen die Bildungschancen beeinflussen und wie sie in den PISA-Studien berücksichtigt werden. Die Umwandlung von einer Kapitalform in die andere und eine kritische Betrachtung der Theorie werden ebenfalls thematisiert.
Welche Kapitel beinhaltet die Hausarbeit?
Die Hausarbeit umfasst Kapitel zu Einführung, allgemeinen Informationen zu den PISA-Studien, der Klassifizierung von Berufen (ISCO), der Erfassung des Berufsprestiges (SIOPS), der quantitativen und qualitativen Bestimmung des sozioökonomischen Status (ISEI, HISEI, EGP), der konkreten Implementierung der Methoden, der Zusammenfassung der Indikatoren im ESCS-Index, Bourdieus Kapitaltheorie und abschließenden Worten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: PISA-Studie, Soziale Ungleichheit, Bildungschancen, Sozioökonomischer Status, Berufsprestige, ISCO, SIOPS, ISEI, EGP, Kapitaltheorie Bourdieu, Ökonomisches Kapital, Kulturelles Kapital, Soziales Kapital.
- Quote paper
- Alexander Eisener (Author), 2017, Wie erfasst die PISA-Studie die soziale Ungleichheit? Die Messung des sozialen Status der Herkunftsfamilien in den PISA-Studien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/931813