Warum setzt man sich mit einem Thema auseinander, welches man im täglichen Leben versucht zu umgehen? Gerade deshalb.
„Angst ist für die Seele ebenso gesund wie ein Bad für den Körper.“ (Maxim Gorki; russischer Schriftsteller; 1868–1936)
Doch was ist Angst eigentlich, vor allem für Kinder, und ab wann ist Angst nicht mehr gesund? Diese Fragen werde ich im Rahmen dieser Arbeit beantworten und auf spezielle Ängste im Einzelnen genauer eingehen.
Eine Auseinandersetzung mit der Thematik Angst sollte für Lehrende einen Anspruch an sich selbst darstellen. Es ist wichtig die Bedeutung, die Komplexität und die Tragweite dieser Problematik zu hinterfragen und zu verstehen. Eine Studie aus dem Jahr 2001 zeigte auf, dass 23% der acht- bis dreizehnjährigen Kinder in ihrem Alltag durch Angst beeinträchtigt werden. 10% bis 15% der Grundschulkinder weisen sogar Angststörungen auf. Diese Kinder haben wir in unseren Klassen und arbeiten täglich mit ihnen zusammen. Um bestimmte Reaktionen und ihr Verhalten besser verstehen zu können, muss eine Auseinandersetzung mit Angst, Kinderangst im Speziellen und natürlich mit Ängsten, welche unseren Schulalltag stark beeinflussen, erfolgen.
Ziel meiner Arbeit ist es nicht psychologischen Erklärungen, Auseinandersetzungen und Therapien zu behandeln, sondern auf die Kinderangst aus pädagogischer Sicht einzugehen. Meinen Ausführungen lege ich aus diesem Grund eine allgemeingültige Sinndeutung des Begriffes der Angst zugrunde. Auch der Umgang mit „Angstkranken“ wird nicht aus der medizin-psychologischen Wahrnehmung heraus betrachtet.
Ich habe zwei empirische Untersuchungen in diese Arbeit mit einfließen lassen, die ich im kleinen Rahmen an zwei Schulen durchgeführt habe. Um ein Gefühl zu bekommen, inwiefern Lehrer die Ängste ihrer Schüler richtig einschätzen können, habe ich einen Fragebogen eingesetzt. Des Weiteren führte ich einen Teil des Kinderangsttests von Thurner und Tewes an der Schule für Erziehungshilfe „Hans-Fallada“ in Weißwasser (Sachsen) und der Mittelschule „Dr.-Marja-Grollmuß“ in Schleife (Sachsen) durch.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Angst
- 3 Kinderängste
- 3.1 Grundlegendes zur Thematik
- 3.2 Verschiebung der Kinderängste
- 3.3 Auswirkungen von Ängsten
- 3.4 Arten von Kinderängsten im Grundschulalter
- 3.5 Umgang mit Angst
- 3.6 Risikofaktoren für die Entstehung von Angststörungen
- 4 Schulangst
- 4.1 Angstentstehung
- 4.2 Versagensangst bei Überforderung
- 4.3 Weitere Schulängste
- 5 Angstreduktion
- 5.1 Allgemeine Angstreduktion
- 5.2 Schulangstreduktion
- 6 Empirische Untersuchungen
- 6.1 Lehrerbefragung
- 6.2 Kinderangsttest
- 6.3 Persönliche Stellungnahme zu den Untersuchungen
- 7 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht Kinderängste im Grundschulalter aus pädagogischer Perspektive. Ziel ist es nicht, psychologische Erklärungen oder Therapien zu behandeln, sondern den Umgang mit Angst im schulischen Kontext zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich auf empirische Untersuchungen, die an zwei Schulen durchgeführt wurden.
- Definition und Erscheinungsformen von Angst im Kindesalter
- Spezifische Schulängste und deren Auswirkungen auf den Lernprozess
- Möglichkeiten der Angstreduktion im schulischen Umfeld
- Auswertung empirischer Daten zur Einschätzung von Kinderängsten durch Lehrer
- Pädagogische Implikationen für den Umgang mit ängstlichen Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz der Auseinandersetzung mit Kinderängsten im schulischen Kontext, untermauert durch Statistiken über die Häufigkeit von Angststörungen bei Grundschulkindern. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf eine pädagogische Perspektive und kündigt die empirischen Untersuchungen an.
2 Angst: Dieses Kapitel beschreibt Angst als ein grundlegendes, emotionales Phänomen mit Schutz- und Impulsfunktion. Es beleuchtet die Ambivalenz von Angst – sie ist sowohl quälend als auch aktivierend – und geht auf die vielschichtigen Interpretationen des Begriffs „Angst“ in verschiedenen Sprachen ein.
3 Kinderängste: Dieser Abschnitt befasst sich umfassend mit dem Thema Kinderängste. Er beschreibt grundlegende Aspekte, die Verschiebung von Ängsten im Laufe der Entwicklung, die Auswirkungen von Ängsten auf Kinder, verschiedene Arten von Kinderängsten im Grundschulalter sowie den Umgang mit Angst und Risikofaktoren für die Entstehung von Angststörungen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der verschiedenen Facetten von Kinderängsten und deren Einfluss auf das Wohlbefinden und die Entwicklung des Kindes.
4 Schulangst: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Entstehung von Schulangst, insbesondere die Versagensangst bei Überforderung. Es werden weitere Arten von Schulängsten thematisiert und der Kontextualisierung von Angst im schulischen Umfeld wird besondere Beachtung geschenkt. Die Zusammenhänge zwischen Lernleistung, Selbstwertgefühl und Angst werden eingehend betrachtet.
5 Angstreduktion: Hier werden allgemeine und schulpezifische Strategien zur Angstreduktion vorgestellt. Der Abschnitt beleuchtet verschiedene Methoden und Ansätze, die sowohl Lehrer als auch Eltern und Kinder selbst einsetzen können, um mit Angst umzugehen und sie zu reduzieren. Es werden sowohl präventive als auch intervenierende Maßnahmen diskutiert.
6 Empirische Untersuchungen: Dieses Kapitel beschreibt die durchgeführten empirischen Untersuchungen: eine Lehrerbefragung zur Einschätzung von Kinderängsten und die Anwendung eines Kinderangsttests an zwei Schulen. Es werden die Methodik, die Ergebnisse und deren Interpretation detailliert dargestellt. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die Wahrnehmung von Angst durch Lehrer und die tatsächliche Verbreitung von Ängsten bei Grundschulkindern.
Schlüsselwörter
Kinderängste, Grundschulalter, Schulangst, Angstreduktion, empirische Untersuchung, Pädagogik, Lehrerrolle, Angststörungen, Fragebogen, Kinderangsttest.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Kinderängste im Grundschulalter
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht Kinderängste im Grundschulalter aus pädagogischer Sicht. Der Fokus liegt auf dem Umgang mit Angst im schulischen Kontext, nicht auf psychologischen Therapien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über Angst im Allgemeinen, ein Kapitel über Kinderängste (inkl. Arten, Auswirkungen und Umgang mit Angst), ein Kapitel über Schulangst (inkl. Entstehung und Auswirkungen), ein Kapitel über Angstreduktion (allgemein und schulisch), ein Kapitel mit empirischen Untersuchungen (Lehrerbefragung und Kinderangsttest) und ein Schlusswort.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, den Umgang mit Angst im schulischen Kontext zu beleuchten und pädagogische Implikationen für den Umgang mit ängstlichen Kindern zu formulieren. Die Arbeit stützt sich auf empirische Untersuchungen an zwei Schulen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Erscheinungsformen von Angst im Kindesalter, spezifische Schulängste und deren Auswirkungen auf den Lernprozess, Möglichkeiten der Angstreduktion im schulischen Umfeld, die Auswertung empirischer Daten zur Einschätzung von Kinderängsten durch Lehrer und pädagogische Implikationen für den Umgang mit ängstlichen Kindern.
Was wird in den empirischen Untersuchungen untersucht?
Es wurden eine Lehrerbefragung zur Einschätzung von Kinderängsten und ein Kinderangsttest an zwei Schulen durchgeführt. Die Methodik, Ergebnisse und Interpretationen dieser Untersuchungen werden detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kinderängste, Grundschulalter, Schulangst, Angstreduktion, empirische Untersuchung, Pädagogik, Lehrerrolle, Angststörungen, Fragebogen, Kinderangsttest.
Wie werden Kinderängste definiert und eingeordnet?
Die Arbeit beschreibt Angst als ein grundlegendes emotionales Phänomen mit Schutz- und Impulsfunktion. Sie beleuchtet die Ambivalenz von Angst und geht auf die vielschichtigen Interpretationen des Begriffs „Angst“ ein. Im Bezug auf Kinderängste werden grundlegende Aspekte, die Verschiebung von Ängsten im Laufe der Entwicklung, Auswirkungen, verschiedene Arten im Grundschulalter sowie der Umgang mit Angst und Risikofaktoren behandelt.
Wie wird Schulangst behandelt?
Das Kapitel zur Schulangst konzentriert sich auf die Entstehung, insbesondere die Versagensangst bei Überforderung. Weitere Arten von Schulängsten werden thematisiert, und die Zusammenhänge zwischen Lernleistung, Selbstwertgefühl und Angst werden betrachtet.
Welche Strategien zur Angstreduktion werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt allgemeine und schulische Strategien zur Angstreduktion vor, inklusive Methoden und Ansätze für Lehrer, Eltern und Kinder selbst, sowohl präventive als auch intervenierende Maßnahmen.
- Quote paper
- Nadine Stelzer (Author), 2008, Kinderängste im Grundschulalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/93002