In diesem Essay wird folgender Frage nachgegangen: Ist das deutsche Werkstättensystem überflüssig und verhindert es die Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt?
Menschen mit Behinderungen werden als Arbeitnehmer*innen benachteiligt, für sie ist der allgemeine Arbeitsmarkt meist unerreichbar. Um dies zu vermeiden, bedarf es Einrichtungen, die dazu beitragen, dass alle Menschen akzeptiert und integriert werden sowie eine Chance im Berufsleben erhalten. Typisch für die deutsche Behindertenhilfe ist die „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ (WfbM). Dominant ist der Sondereinrichtungsstatus mit schützendem Charakter. Die WfbM legen Fundamente für die Integration und Rehabilitation im Arbeitsleben. Sie bieten Berufsausbildungen sowie Beschäftigungen zum Arbeitsentgelt und ermöglichen die Erhaltung von Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit.
Als gesellschaftliche Hypothese gilt, dass es in einer Werkstatt einen Eingang, jedoch keinen Ausgang gibt. Arbeitgeber*innen, die Menschen mit Behinderungen einstellen, werden via Bundesteilhabegesetz finanziell unterstützt, doch seit langem liegt die Wahrscheinlichkeit auf den allgemeinen Arbeitsmarkt überzugehen bei unter einem Prozent, obwohl dies der gesetzliche Auftrag von WfbM ist. Die Zukunft der Werkstätten gilt es zu diskutieren und ein Konzept zu entwickeln, welches diese Sonderstruktur strategisch in einen inklusiv gestalteten Arbeitsmarkt transformiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bearbeitung
- Inklusion statt Exklusion
- Inklusion als Illusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht, ob das deutsche Werkstättensystem überflüssig ist und die Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt verhindert. Er beleuchtet die Rolle der Werkstätten in der Inklusion von Menschen mit Behinderungen und analysiert die kritischen Aspekte des Systems.
- Die Rolle der Werkstätten als zentrale Institution in der Behindertenhilfe
- Die Herausforderungen und Chancen der Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt
- Die kritische Analyse der Werkstätten als eine möglicherweise exklusive Struktur
- Die Diskussion um die Effizienz und den ethischen Umgang mit den Werkstätten
- Die Bedeutung der individuellen Förderung und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemstellung dar, dass Menschen mit Behinderungen am allgemeinen Arbeitsmarkt benachteiligt werden. Die Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) werden als etablierte Einrichtung zur Integration und Rehabilitation vorgestellt. Die These des Essays lautet: „Ist das deutsche Werkstättensystem überflüssig und verhindert es die Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt?“
Bearbeitung
Inklusion statt Exklusion
Dieser Abschnitt beschreibt die Funktionsweise der Werkstätten und deren Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben. Die Werkstätten bieten vielfältige Beschäftigungsformen, ermöglichen die Entwicklung von Fähigkeiten und tragen zur gesellschaftlichen Teilhabe bei. Die Bedeutung der individuellen Förderung und die Rolle der Werkstätten in der Rehabilitation werden hervorgehoben.
Inklusion als Illusion
Dieser Abschnitt beleuchtet die kritischen Aspekte des Werkstättensystems und argumentiert, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben nicht ausreichend gewährleistet wird. Die Werkstätten werden als möglicherweise exklusive Strukturen kritisiert, die die Selbstbestimmung und die Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt einschränken können. Die Problematik der Finanzierung und die mangelnde Fokussierung auf die individuelle Förderung werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Essays sind Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM), Inklusion, Exklusion, Integration, Teilhabe, Rehabilitation, Arbeitsmarkt, Selbstbestimmung, Förderung, Kritik, Finanzierung, Produktivität, Menschenrechte.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Inklusion oder Exklusion vom deutschen Arbeitsmarkt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/919569