Jeder Film, sei es ein kleiner „Arthaose-Film“, oder ein „Blockbuster“, benötigt für seinen Erfolg eine Marketingstrategie. Sie ist entscheidend für den Erfolg eines Films an den Kinokassen und in den weiteren Auswertungsstufen wie z.B. dem DVD-Handel. Manchmal ist der Erfolg eines Films eher von der Qualität des Marketings abhängig als von der Qualität des Films an sich. Die Produktion von Filmen ist im Vergleich zu TV-Formaten wie z.B. Doku-Soaps oder Talkshows, eine teure Angelegenheit. Die durchschnittlichen Kosten für einen Hollywoodfilm betragen laut Jörg Winners derzeit ca. 60 Millionen US-Dollar. Dazu kommen in der Regel noch die Marketingkosten von ca. 30 Millionen US-Dollar. Diese Kosten beziehen sich allerdings nur auf das Marketing für den nationalen Bereich, wozu in diesem Fall die USA und Kanada zusammengerechnet werden. Wenn der Film auch international vermarktet werden soll, können noch mal 30 Millionen US-Dollar zusätzlich berechnen. So kommt man auf die durchschnittlichen Kosten von ca. 120 Millionen US-Dollar pro Film. Zusätzlich muss noch beachtet werden, dass die Kinobesitzer noch etwas an dem Film verdienen möchten, und letztendlich auch der Staat in Form von Steuern seinen Teil abbekommt. Wenn all diese Faktoren berücksichtigt wurden kommt man zu dem Ergebnis, dass ein Film ca. 240 Millionen US-Dollar einspielen muss um die eigenen Kosten zu decken. Im Jahr 2002 schafften das lediglich 19 von ca. 600 gestarteten Filmen .
Auf den folgenden Seiten sollen die für das Marketing verantwortlichen Institutionen, die Filmverleiher, sowie deren Methoden vorgestellt werden. Es werden dabei nur einzelne, für das Marketing im Filmbereich besonders charakteristische Methoden vorgestellt. Die Marketing Möglichkeiten sind so umfangreich, dass es den Rahmen der Arbeit sprengen würde, wenn auf alle einzelnen Punkte eingegangen würde. An die Reihenfolge der Marketingprozesse angelehnt, soll zuerst die richtige Positionierung sowie die Bestimmung der Zielgruppe des Films erläutert werden. Weiterhin sollen einzelne Werbemöglichkeiten vorgestellt werden, die einen besonderen Teil des Filmmarketings darstellen. Dazu wird unter anderem das Marketing des Films „Cloverfield“ als Beispiel für besonders kreatives Online-Film-Marketing in Augenschein genommen. Im Kapitel „Kinostart“ soll in kürze die Relevanz des Startwochenendes eines Films thematisiert werden. Deutlich mehr Aufmerksamkeit soll der Abschnitt „Andere Auswertungsstufen“ erhalten. Hier soll aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten bestehen, um den wirtschaftlichen Erfolg des Films über die Kinoauswertung hinaus zu maximieren. Letztlich soll die Wichtigkeit einer, an die Anforderungen des einzelnen Films angepassten, Marketingstrategie aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.2. Der Filmverleiher
- 2. Vorüberlegungen zur Marketingkampagne
- 2.1. Positionierung des Films
- 2.1.1. Wann positionieren?
- 2.1.2. Wo positionieren?
- 2.1.3. Gegen Wen positionieren?
- 2.2. Definition der Zielgruppe
- 3. Die Marketingkampagne
- 3.1. Filmposter
- 3.2. Trailer
- 3.3. Merchandising
- 3.4. Onlinewerbung durch virales Marketing
- 4. Kinostart
- 5. Andere Auswertungsstufen
- 5.1. DVD Verkauf/Verleih
- 5.2. TV-Lizenzen
- 5.3. Product Placement
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung effektiven Marketings für den Erfolg von Filmen, insbesondere die Rolle des Filmverleihers und die verschiedenen Phasen einer Marketingkampagne. Der Fokus liegt auf der Analyse der Faktoren, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Films beeinflussen, über den Kinostart hinaus.
- Die Bedeutung einer erfolgreichen Marketingstrategie für den wirtschaftlichen Erfolg von Filmen.
- Die Rolle des Filmverleihers in der Entwicklung und Umsetzung von Marketingkampagnen.
- Die strategische Positionierung eines Films im Markt (Zeitpunkt, Zielgruppe, Konkurrenz).
- Die verschiedenen Auswertungsstufen eines Films nach dem Kinostart (DVD, TV-Lizenzen, Merchandising).
- Beispiele für kreative Marketingkampagnen im Filmbereich.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einführung betont die entscheidende Rolle des Marketings für den Erfolg eines Films, insbesondere angesichts der hohen Produktions- und Marketingkosten. Sie veranschaulicht die hohe finanzielle Investition in Hollywoodfilme und die damit verbundene Notwendigkeit einer gewinnbringenden Vermarktungsstrategie, um die Kosten zu decken. Die Arbeit konzentriert sich auf die wichtigsten Marketingaspekte und benennt den Filmverleiher als zentralen Akteur.
1.2. Der Filmverleiher: Dieses Kapitel stellt den Filmverleiher als zentralen Akteur der Filmvermarktung vor und nennt Beispiele wie Warner Bros. Pictures oder Paramount Pictures. Es beschreibt die vielseitigen Aufgaben des Verleihers, von der Entwicklung von Marketingkonzepten und Budgetplanung bis hin zu Public Relations und Lizenzverkäufen. Der Text hebt hervor, dass der Erfolg heutzutage nicht mehr allein vom Kinoerfolg abhängt, sondern auch von anderen Auswertungsstufen wie dem DVD-Verkauf und TV-Lizenzen profitiert. Der Einfluss von Investoren auf Marketingentscheidungen wird ebenfalls diskutiert.
2. Vorüberlegungen zur Marketingkampagne: Dieses Kapitel behandelt die wichtigen Überlegungen vor dem Start einer Marketingkampagne. Der Fokus liegt auf der Positionierung des Films: Wann, wo und gegen wen sollte der Film positioniert werden? Es werden Beispiele für erfolgreiche Positionierungen genannt und die Bedeutung des Timings im Hinblick auf die Konkurrenz und die Zielgruppe hervorgehoben. Die Kapitel verdeutlicht, dass eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung verschiedener Faktoren den Erfolg beeinflussen.
2.1. Positionierung des Films: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die drei zentralen Fragen der Filmpositionierung: Wann, wo und gegen wen positionieren. Es beleuchtet, wie die Wahl des Starttermins (z.B. Adventszeit für Familienfilme) den Erfolg maßgeblich beeinflusst. Der Text analysiert die Herausforderungen der internationalen Vermarktung und die Bedeutung der Konkurrenz zum Zeitpunkt des Kinostarts. Es wird auch die Problematik der „Kannibalisierung“ (gleichzeitige Veröffentlichung von ähnlichen Filmen) thematisiert und exemplarisch anhand verschiedener Filmbeispiele erläutert.
2.2. Definition der Zielgruppe: Dieses Kapitel unterstreicht die Wichtigkeit der Zielgruppendefinition für eine effektive Marketingkampagne. Es betont die Bedeutung der Altersgruppe 16-24 Jahre als Hauptzielgruppe für Kinobesucher. Der Text diskutiert den Vorteil eines bestehenden Fanpublikums (durch einen bekannten Schauspieler) und betont den Einfluss der Zielgruppe auf die Auswahl der Marketingkanäle und -methoden.
Schlüsselwörter
Filmverleih, Marketingstrategie, Kinofilm, Zielgruppe, Positionierung, Werbekampagne, DVD-Verkauf, TV-Lizenzen, Merchandising, Online-Marketing, wirtschaftlicher Erfolg, Kinostart, Konkurrenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Marketingstrategie im Filmbereich
Was ist der zentrale Gegenstand des Dokuments?
Das Dokument analysiert die Bedeutung effektiven Marketings für den Erfolg von Filmen. Es betrachtet die Rolle des Filmverleihers, die verschiedenen Phasen einer Marketingkampagne und die Faktoren, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Films über den Kinostart hinaus beeinflussen.
Welche Rolle spielt der Filmverleiher?
Der Filmverleiher ist ein zentraler Akteur in der Filmvermarktung. Seine Aufgaben umfassen die Entwicklung von Marketingkonzepten, die Budgetplanung, Public Relations und den Verkauf von Lizenzen (z.B. für DVD, TV). Der Erfolg des Films hängt nicht nur vom Kinostart, sondern auch von anderen Auswertungsstufen ab, an denen der Verleiher maßgeblich beteiligt ist. Beispiele für Filmverleiher sind Warner Bros. Pictures oder Paramount Pictures.
Wie wichtig ist die Positionierung eines Films?
Die Positionierung eines Films ist entscheidend für seinen Erfolg. Das Dokument beleuchtet die drei zentralen Fragen: Wann (Starttermin), wo (Marketingkanäle) und gegen wen (Konkurrenz) der Film positioniert werden sollte. Die Wahl des Starttermins, die Berücksichtigung der internationalen Vermarktung und das Vermeiden von „Kannibalisierung“ (gleichzeitige Veröffentlichung ähnlicher Filme) sind wichtige Aspekte.
Welche Bedeutung hat die Zielgruppendefinition?
Die Definition der Zielgruppe ist unerlässlich für eine effektive Marketingkampagne. Das Dokument nennt die Altersgruppe 16-24 Jahre als wichtige Kinobesuchergruppe. Ein bestehendes Fanpublikum (z.B. durch einen bekannten Schauspieler) kann ebenfalls von Vorteil sein. Die Zielgruppe bestimmt die Auswahl der Marketingkanäle und -methoden.
Welche Auswertungsstufen nach dem Kinostart werden behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Auswertungsstufen nach dem Kinostart, darunter DVD-Verkauf, TV-Lizenzen und Merchandising. Diese Stufen tragen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Films bei und sind Teil einer umfassenden Marketingstrategie.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Dokument relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Filmverleih, Marketingstrategie, Kinofilm, Zielgruppe, Positionierung, Werbekampagne, DVD-Verkauf, TV-Lizenzen, Merchandising, Online-Marketing, wirtschaftlicher Erfolg, Kinostart und Konkurrenz.
Welche Kapitel werden im Dokument zusammengefasst?
Das Dokument enthält Zusammenfassungen der Kapitel "Einführung", "Der Filmverleiher", "Vorüberlegungen zur Marketingkampagne", "Positionierung des Films" und "Definition der Zielgruppe". Die Zusammenfassungen geben einen Überblick über den Inhalt der jeweiligen Kapitel.
Welche Themenschwerpunkte werden im Dokument behandelt?
Die Themenschwerpunkte des Dokuments sind die Bedeutung einer erfolgreichen Marketingstrategie für den wirtschaftlichen Erfolg von Filmen, die Rolle des Filmverleihers, die strategische Positionierung eines Films, die verschiedenen Auswertungsstufen nach dem Kinostart und Beispiele für kreative Marketingkampagnen im Filmbereich.
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- Nico Viets (Author), 2008, Filmmarketing, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91847