Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Mathematik in Kjersti A. Skomsvolds Roman 33. Es handelt sich dabei um eine wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung, welche das Verhältnis zwischen Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften (beziehungsweise Mathematik in diesem konkreten Fall) thematisiert. Dabei werden verschiedene theoretische Ansätze kombiniert, um so eine differenzierte Untersuchungsgrundlage herzustellen, die es möglich machen soll den Text greif- und analysierbar zu machen.
Dies ist besonders aufgrund der semantischen Dichte und der mimetisch unzuverlässigen Erzählsituation notwendig. Das Konzept der binären Oppositionen ist für diese Arbeit grundlegend, da anhand dieser der Komplex des ‚Kulturkampfes‘ zwischen Geistes- und Naturwissenschaften eröffnet wird. Ergänzt wird diese wissenschaftstheoretische Untersuchung durch den Subjektbegriff, welcher vor dem Hintergrund des Wissenschaftskomplexes beleuchtet wird. Anhand der Darstellungen bzw. des Gebrauchs der Mathematik innerhalb des Romans, wird versucht die poststrukturalistische Disziplin der Dekonstruktion im Text aufzuzeigen und eine sprachkritische Haltung darzustellen.
All diese theoretischen Zugänge sollen dazu dienen, das Medium der Sprache mit kritischem Blick zu betrachten. Aufgrund der bisher geringen Anzahl wissenschaftlicher Auseinandersetzungen mit dem Roman 33 oder dem Oeuvre der Autorin selbst, soll diese Arbeit als ein literaturwissenschaftliches Komplement fungieren und somit eine zeitgenössische Autorin in den Fokus rücken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Konzept der Binarität
- 2.1 Die Binarität und der Strukturalismus
- 2.2 Die Binarität und die Dekonstruktion
- 3. „Ich erkläre mir die Welt, wie sie mir gefällt“— Der Kampf der zwei Kulturen
- 4. Analyse von 33
- 4.1 Det eneste som virkelig hjelper er matematikk— K.s' Suche nach einem Sinn und die Zuwendung zur Naturwissenschaft
- 4.2 Die Instabilität der Dichotomie der zwei Kulturen—K.s' Konstrukt der Lüge
- 5. Ordene er alt vi har―K. und die Sprachkrise
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Mathematik im Roman 33 von Kjersti A. Skomsvold. Sie analysiert das Verhältnis zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, insbesondere im Kontext der Hauptfigur K. Die Arbeit kombiniert verschiedene wissenschaftstheoretische Ansätze, um die semantische Dichte des Romans zu bewältigen und eine differenzierte Analyse zu ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Dekonstruktion binärer Oppositionen und der sprachkritischen Haltung des Textes.
- Die Darstellung der Mathematik als Erklärungsversuch für das Leben der Hauptfigur K.
- Der "Kulturkampf" zwischen Geistes- und Naturwissenschaften im Roman.
- Die Dekonstruktion binärer Oppositionen, insbesondere der Dichotomie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften.
- Die sprachkritische Perspektive und die Rolle der Sprache im Roman.
- Die psychoanalytische Dimension der Hauptfigur und ihrer Beziehung zur Mathematik.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Forschungsvorhaben, welches die Rolle der Mathematik in Kjersti A. Skomsvolds Roman 33 untersucht. Es wird eine wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Geistes- und Naturwissenschaften angekündigt, wobei verschiedene theoretische Ansätze – insbesondere das Konzept binärer Oppositionen und der dekonstruktivistische Ansatz – kombiniert werden, um den komplexen und semantisch dichten Text zu analysieren. Die Arbeit zielt darauf ab, die Verwendung der Mathematik durch die Hauptfigur K. als Erklärungsversuch für das Leben zu beleuchten und die potentiell selbstdekonstruktivistische Haltung des Textes zu untersuchen.
2. Das Konzept der Binarität: Dieses Kapitel erläutert das Konzept der Binarität als grundlegendes Werkzeug für die Analyse. Es wird der strukturalistische und poststrukturalistische Verständnis von Binarität erläutert und wird als methodische Grundlage für die nachfolgende Analyse des Romans vorgestellt. Es wird betont, dass die Bedeutung durch Differenz erzeugt wird und diese Bedeutung durch ständige Bedeutungsveränderungen von Signifikant und Signifikat zerfallen kann. Diese Instabilität der Bedeutung wird später im Kontext des "Kulturkampfes" zwischen den Wissenschaften relevant.
3. „Ich erkläre mir die Welt, wie sie mir gefällt“— Der Kampf der zwei Kulturen: Dieses Kapitel dürfte sich mit dem "Kulturkampf" zwischen Natur- und Geisteswissenschaften auseinandersetzen, welcher in 33 dargestellt wird. Es würde die verschiedenen Positionen und Perspektiven in Bezug auf diesen Konflikt erörtern, und wahrscheinlich die Spannung zwischen objektiver, wissenschaftlicher Erkenntnis und subjektiver, emotionaler Erfahrung analysieren. Der Fokus läge darauf, wie diese beiden "Kulturen" im Roman miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen.
4. Analyse von 33: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Mathematik im Leben der Protagonistin K. und ihre Suche nach Sinn. Es verbindet wahrscheinlich die mathematischen Aspekte des Romans mit psychoanalytischen und dekonstruktivistischen Perspektiven, um das Verhältnis zwischen der Hauptfigur, der Mathematik und der Welt um sie herum zu untersuchen. Die Instabilität der Dichotomie zwischen den zwei Kulturen und das Konstrukt der Lüge werden analysiert.
5. Ordene er alt vi har―K. und die Sprachkrise: Dieses Kapitel analysiert wahrscheinlich die Bedeutung der Sprache und ihre Krise im Roman. Es wird sich vermutlich mit den sprachlichen Mitteln des Textes, der Erzählperspektive und den sprachlichen Äußerungen der Hauptfigur K. auseinandersetzen, um die sprachkritische Haltung des Werks aufzuzeigen. Die Einschränkungen und Möglichkeiten der Sprache im Umgang mit der Realität und dem Inneren der Protagonistin werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Mathematik, Kjersti A. Skomsvold, Roman 33, Binarität, Strukturalismus, Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Kulturkampf, Sprache, Sprachkrise, Psychoanalyse, Selbstdekonstruktion.
Häufig gestellte Fragen zu Kjersti A. Skomsvolds Roman "33"
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle der Mathematik im Roman "33" von Kjersti A. Skomsvold. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, insbesondere wie dieses Verhältnis von der Hauptfigur K. erfahren und dargestellt wird. Die Analyse nutzt verschiedene wissenschaftstheoretische Ansätze, darunter Strukturalismus, Poststrukturalismus und Dekonstruktion.
Welche Methoden werden in der Analyse verwendet?
Die Arbeit kombiniert verschiedene wissenschaftstheoretische Ansätze, um den Roman zu analysieren. Besonders wichtig ist das Konzept der Binarität und deren Dekonstruktion. Die Analyse untersucht den „Kulturkampf“ zwischen den beiden Wissenschaftskulturen und beleuchtet die sprachkritische Perspektive des Romans. Psychoanalytische Ansätze werden ebenfalls herangezogen, um die Hauptfigur zu verstehen.
Welche Themen werden im Roman "33" behandelt?
Der Roman "33" thematisiert den "Kulturkampf" zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, die Suche nach Sinn und Bedeutung im Leben, die Krise der Sprache und die Grenzen der menschlichen Erkenntnis. Die Hauptfigur K. verwendet Mathematik als Versuch, die Welt zu erklären und Sinn zu finden. Die Arbeit analysiert die Instabilität dieser Dichotomien und die selbstdekonstruktiven Tendenzen des Textes.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Konzept der Binarität, ein Kapitel zum "Kulturkampf" der Wissenschaften im Roman, eine detaillierte Analyse von "33" mit Fokus auf K.s Beziehung zur Mathematik und der Suche nach Sinn, ein Kapitel zur Sprachkrise und abschließend eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Welche Rolle spielt die Mathematik im Roman?
Die Mathematik dient der Hauptfigur K. als Versuch, das Leben und die Welt zu erklären und einen Sinn zu finden. Die Arbeit untersucht, wie dieser Versuch dargestellt wird, welche Grenzen er aufzeigt und wie er im Kontext des "Kulturkampfes" und der sprachlichen Problematik zu verstehen ist.
Welche Bedeutung hat die Dekonstruktion binärer Oppositionen?
Die Dekonstruktion binärer Oppositionen, insbesondere der Dichotomie zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, ist eine zentrale Methode der Analyse. Die Arbeit zeigt, wie diese vermeintlichen Gegensätze im Roman instabil und letztlich dekonstruierbar sind.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mathematik, Kjersti A. Skomsvold, Roman 33, Binarität, Strukturalismus, Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Kulturkampf, Sprache, Sprachkrise, Psychoanalyse, Selbstdekonstruktion.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die jeweiligen Schwerpunkte und Argumentationslinien der einzelnen Kapitel (Einleitung, Binarität, Kulturkampf, Analyse von "33", Sprachkrise, Zusammenfassung und Ausblick) kurz und prägnant beschreiben.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser*innen, die sich für die Literaturwissenschaft, insbesondere für die Analyse von Romanen, interessieren. Sie ist relevant für Studierende und Wissenschaftler*innen, die sich mit wissenschaftstheoretischen Fragen, dem Verhältnis von Geistes- und Naturwissenschaften sowie dekonstruktivistischen Ansätzen befassen.
- Quote paper
- Tim-Robin Rösler (Author), 2020, Die Stimme der Mathematik in Kjersti A. Skomsvolds Roman "33". Eine Analyse des Verhältnisses zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/918362