Kritik an der schulischen Leistungsbeurteilung ist ein viel diskutiertes Thema und hat eine lange Tradition, sie ist „[v]ermutlich ebenso alt wie die Schule selbst […].“ Auch Jachmann merkt an, dass schulische Leistungsbewertung Familien, Lehrer, Pädagogik und Psychologie beschäftigt und, dass man sich Langezeit schon mit der „[…] Funktion, den Ausprägungsformen, den Schwächen und den Nebenfolgen von Leistungsbeurteilung durch Lehrkräfte. Dabei steht das Verfahren der Zensurgebung im Mittelpunkt der Kritik, zugleich werden Alternativen (insbesondere verbale Beurteilungen) erprobt und evaluiert.“ Bereits in den siebziger Jahren wurde die „Fragwürdigkeit von Zensurgebung“ angezweifelt. Vergleichsstudien wie PISA oder TIMS belegten, dass Deutschland nicht, wie von vielen erwartet, zu den Spitzenreitern im internationalen Vergleich gehörte. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, die die Leistungsbeurteilung in Deutschland kritisch beleuchteten. Die Kritik an Zensuren zog weitere Kritikpunkte mit sich. So beispielsweise die Kritik an der Objektivität und den Gütekriterien allgemein, der Aussagekraft und den Auswirkungen auf Schülerinnen und Schüler. Im Folgenden werde ich näher auf diese Kritikpunkte eingehen und Verbesserungsvorschläge.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kritik an der heutigen Leistungsbeurteilung
- Kritik an der Objektivität von Leistungsbeurteilung
- Kritik an der Aussagekraft von Noten
- Kritik an den Auswirkungen von Leistungsbeurteilung auf Schülerinnen und Schüler
- Fazit: Verbesserungsvorschläge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Kritikpunkte an der heutigen schulischen Leistungsbeurteilung und beleuchtet die Schwächen des gegenwärtigen Systems.
- Die mangelnde Objektivität von Leistungsbeurteilung
- Die eingeschränkte Aussagekraft von Noten
- Die negativen Auswirkungen von Leistungsbeurteilung auf Schülerinnen und Schüler
- Die Notwendigkeit einer verbesserten diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften
- Die Suche nach alternativen Beurteilungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Tradition und die Aktualität der Kritik an schulischer Leistungsbeurteilung. Es werden verschiedene Studien und Publikationen zitiert, die die Fragwürdigkeit von Zensuren belegen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Kritik an der Objektivität von Leistungsbeurteilung. Es werden verschiedene Fehlerquellen im Beurteilungsprozess aufgezeigt, wie z.B. der Halo-Effekt, logische Fehler und Vor- und Zusatzinformationen. Des Weiteren wird die Kritik an der sozialen Bezugsnorm und deren Einfluss auf die Beurteilung von Schülerleistungen diskutiert. Das dritte Kapitel analysiert die Kritik an der Aussagekraft von Noten. Es wird argumentiert, dass Zensuren keine valide Aussage über die individuelle Leistung und den Lernfortschritt eines Schülers treffen können. Darüber hinaus werden die Schwächen der sechsstufigen Notenskala und deren ungenaue Darstellung von Leistungsniveaus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte des Textes sind Objektivität, Reliabilität, Validität, Zensuren, Gütekriterien, soziale Bezugsnorm, individuelle Bezugsnorm, kriteriumsbezogene Bezugsnorm, Halo-Effekt, logische Fehler, Vor- und Zusatzinformationen, Leistungserfassung, Leistungsbeurteilung, diagnostische Kompetenz, Lernfortschritt, Inklusion.
- Quote paper
- Rebecca Wendel (Author), 2018, Kritik an der heutigen Leistungsbeurteilung und entsprechende Verbesserungsvorschläge, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/917492