Warum ist der Gattungs- oder Fiktionalitätsbegriff bedeutend? Muss man die Perspektive des Autors wirklich bis hin zur theoretischen Kategorisierung seines eigenen Werkes und zur Definition der jeweiligen Gattung kennen, um es angemessen interpretieren zu können?
Diese Fragen sollen hier an ausgewählten Beispielen behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Verständnis von „Gattung“ im Mittelalter
- 1.1 Der mittelalterliche Gattungsbegriff
- 1.2 Reflektierte Fiktionalität im Werk
- 2. Analyse der Sattelbeschreibung im „Erec“-Roman
- 2.1 Wahrheitsbeteuerungen und Unfassbarkeit
- 2.2 Descriptio als Spiegel der Handlung
- 2.2.1 Antike Stoffe und Kosmos
- 3. Die Krönungsszene bei Chrétien und Hartmann
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Begriffe „Gattung“ und „Fiktionalität“ im „Erec“-Roman Hartmanns von Aue. Sie beleuchtet das mittelalterliche Verständnis dieser Begriffe und analysiert, wie Hartmann sie in seinem Werk reflektiert und gestaltet. Die Arbeit fragt nach der Relevanz des Wissens um die Perspektive des Autors und die Gattung für die Interpretation des Romans.
- Das mittelalterliche Verständnis von „Gattung“
- Reflektierte Fiktionalität im „Erec“-Roman
- Vergleich zwischen Chrétien de Troyes und Hartmann von Aue
- Die Rolle der Erzählstruktur und Erzählerstimme
- Die Frage der Übersetzung und eigenständigen Gestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Verständnis von „Gattung“ im Mittelalter: Dieses Kapitel untersucht das Verständnis des Begriffs „Gattung“ im Mittelalter. Es vergleicht den modernen Gattungsbegriff mit dem mittelalterlichen und zeigt, dass im Mittelalter keine festen Kategorien existierten. Stattdessen werden Konzepte wie „systemprägende Dominante“ und „Erwartungshorizont“ eingeführt, um das mittelalterliche Verständnis von Gattung zu beleuchten. Der Kapitel veranschaulicht die Vielschichtigkeit des Gattungsbegriffs im Mittelalter und die Möglichkeit von Regelbrüchen, die gleichzeitig Neues schaffen.
2. Analyse der Sattelbeschreibung im „Erec“-Roman: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die detaillierte Beschreibung des Sattels in Hartmanns Erec und untersucht, wie diese Beschreibung die Handlung des Romans spiegelt und die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verwischt. Die Analyse fokussiert auf die Aspekte der Wahrheitsbehauptung und Unfassbarkeit, die durch die Beschreibung erzeugt werden. Der Bezug zu antiken Stoffen und kosmologischen Elementen wird ebenfalls hervorgehoben.
3. Die Krönungsszene bei Chrétien und Hartmann: Dieses Kapitel vergleicht die Krönungsszene in den Werken von Chrétien de Troyes und Hartmann von Aue. Der Vergleich verdeutlicht Unterschiede im Umgang mit der Darstellung und der Bedeutung der Krönung innerhalb des jeweiligen narrativen Kontextes. Die Analyse beleuchtet die spezifischen Merkmale der jeweiligen Darstellung und deren Auswirkungen auf die Gesamtwirkung des Romans.
Schlüsselwörter
Gattung, Fiktionalität, Mittelalter, Artusroman, Erec, Hartmann von Aue, Chrétien de Troyes, Erzählstruktur, Erzählerstimme, fictio, systemprägende Dominante, Erwartungshorizont, Regelbruch, Kosmotheologie.
Häufig gestellte Fragen zum "Erec"-Roman: Analyse von Gattung und Fiktionalität
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den "Erec"-Roman von Hartmann von Aue, insbesondere im Hinblick auf die Konzepte "Gattung" und "Fiktionalität" im Mittelalter. Sie untersucht das mittelalterliche Verständnis dieser Begriffe und deren Reflexion und Gestaltung in Hartmanns Werk. Ein zentraler Aspekt ist die Relevanz des Wissens um die Perspektive des Autors und die Gattung für die Interpretation des Romans. Vergleiche mit Chrétien de Troyes werden gezogen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: das mittelalterliche Verständnis von "Gattung", reflektierte Fiktionalität im "Erec"-Roman, Vergleich zwischen Chrétien de Troyes und Hartmann von Aue, die Rolle der Erzählstruktur und Erzählerstimme, sowie die Frage der Übersetzung und eigenständigen Gestaltung des Stoffes.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 untersucht das mittelalterliche Verständnis von "Gattung", Kapitel 2 analysiert die Sattelbeschreibung im "Erec" im Hinblick auf Wahrheitsbehauptung, Unfassbarkeit und den Spiegel der Handlung, Kapitel 3 vergleicht die Krönungsszene bei Chrétien de Troyes und Hartmann von Aue, und Kapitel 4 bietet eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
Was wird im Kapitel zur Sattelbeschreibung analysiert?
Das Kapitel zur Sattelbeschreibung untersucht, wie diese detaillierte Beschreibung die Handlung des Romans spiegelt und die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verwischt. Es fokussiert auf Wahrheitsbehauptungen, Unfassbarkeit und den Bezug zu antiken Stoffen und kosmologischen Elementen.
Was ist der Fokus des Vergleichs zwischen Chrétien und Hartmann?
Der Vergleich zwischen Chrétien de Troyes und Hartmann von Aue konzentriert sich auf die Krönungsszene. Analysiert werden die Unterschiede im Umgang mit der Darstellung und Bedeutung der Krönung im jeweiligen narrativen Kontext und die Auswirkungen auf die Gesamtwirkung der Romane.
Wie wird der mittelalterliche Gattungsbegriff definiert?
Die Arbeit zeigt, dass im Mittelalter keine festen Gattungs-Kategorien existierten wie in der Moderne. Konzepte wie "systemprägende Dominante" und "Erwartungshorizont" helfen, das mittelalterliche Verständnis von Gattung zu beleuchten. Die Arbeit betont die Vielschichtigkeit des Gattungsbegriffs und die Möglichkeit von Regelbrüchen, die gleichzeitig Neues schaffen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: Gattung, Fiktionalität, Mittelalter, Artusroman, Erec, Hartmann von Aue, Chrétien de Troyes, Erzählstruktur, Erzählerstimme, fictio, systemprägende Dominante, Erwartungshorizont, Regelbruch, Kosmotheologie.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2008, Die Bedeutung des Gattungs- und Fiktionalitätsbegriffs im „Erec“-Roman Hartmanns von Aue , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91380