Die Integration der Jugendlichen in die Gesellschaft ist das Ziel einer jeden Erziehung. Sowohl innerhalb der abendländischen als auch der antiken Gesellschaft bestand das Leben eines Individuums darin, seiner Altersstufe entsprechenden Tätigkeiten nachzugehen. Das Ziel dieser Arbeit ist, die attische Erziehung am Beispiel der Mädchenerziehung nachzuzeichnen. Es soll gezeigt werden, dass die Mädchen keines-wegs ungebildet waren und nicht nur innerhalb des oikos von Mutter oder Amme auf- und erzogen wurden. Der Vollständigkeit halber wird zunächst die häusliche Erziehung erläutert werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Frauenwohnung und die ge-schlechtsspezifischen Umgangsbereiche gelegt. Als Quelle dient hier zum einen eine Lekythos aus der Zeit um 470 v.Chr. sowie eine Tonscherbe eines Votivtäfelchens der Athener Akropolis von 560v.Chr.
Da das Leben in Athen stark von Mythen und Überlieferungen bestimmt war, steht im Vordergrund der Arbeit die kultische Erziehung der Mädchen. Es soll verdeutlicht werden, dass die Kulte für die Mädchen Aufklärungscharakter hatten und sie von ihrer kindlichen, asexuellen Welt in die sexuelle Welt der Erwachsenen hinüber führten. Auf-grund der guten Quellenlage werden die Arrheporia Athens sowie die Kulte in Brauron erläutert werden. Anhand Aristophanes Lysistrate wird knapp auf die Bildungstufen innerhalb der Kulte eines athenischen Mädchens eingegangen. Das Hauptaugenmerk wird dann, unter Berücksichtigung der Reisebrichte des Pausanias, auf den Ablauf des Arrhephorendienstes gelegt. Um diesen zu interpretieren und den erzieherischen Wert herauszuarbeiten, wird auf den Kanephorenmythos eingegangen. Ziel dieser Analyse wird sein, diesen Ritus als Trennungsritus darzustellen.
Im weiteren wird, ebenfalls unter Einbeziehung der Pausaniasquelle aber auch von Scherben eines Krateriskoi aus der Zeit um 440 – 430 v.Chr., auf den Verlauf und die Bedeutung des Bärinnendienstes der athenischen Mädchen eingegangen werden. Auch hier soll zunächst auf den Mythos eingegangen werden und dann der Ritus als An-gliederungsritus erläutert werden.
Schlussendlich wird dann das Leben der Mädchen als parthénos nachgezeichnet. Besonderes Augenmerk wird hier auf die Bedeutung der Jungfrau als heiratsfähige Person gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die häusliche Erziehung.
- III. Die Initiationsriten
- III.1 Die Arrhephoria in Athen.
- III.2 Der Kultdienst in Brauron:
- IV. Die parthénos...........
- V. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zeichnet die attische Mädchenerziehung nach und zeigt, dass Mädchen im antiken Griechenland keinesfalls ungebildet waren und über die häusliche Erziehung hinausgingen. Sie beleuchtet sowohl die häusliche Erziehung als auch die kultische Erziehung, die die Mädchen in die Welt der Erwachsenen führte. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Rolle von Mythen und Überlieferungen im Alltag des antiken Athens gelegt.
- Häusliche Erziehung in der Gynaikeia und im Megaron
- Kultische Erziehung durch die Arrhephoria und Kulte in Brauron
- Rituale als Übergangsriten und deren erzieherischer Wert
- Das Leben der Mädchen als parthénos und die Bedeutung der Jungfrau als heiratsfähige Person
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der attischen Mädchenerziehung ein und stellt das Ziel der Arbeit dar: die Erläuterung der attischen Erziehung am Beispiel der Mädchenerziehung. Besondere Aufmerksamkeit wird der häuslichen Erziehung und den geschlechtsspezifischen Umgangsbereichen innerhalb des oikos gewidmet.
Kapitel II beleuchtet die häusliche Erziehung im Detail und analysiert die Rolle der Gynaikeia, der Frauenwohnung, und des Megarons. Als Quelle dienen eine Lekythos aus der Zeit um 470 v.Chr. und eine Tonscherbe eines Votivtäfelchens von der Athener Akropolis aus der Zeit um 560 v.Chr.
Kapitel III befasst sich mit der kultischen Erziehung der Mädchen und untersucht die Arrhephoria in Athen sowie den Kult in Brauron als Aufklärungsriten, die die Mädchen von ihrer kindlichen Welt in die sexuelle Welt der Erwachsenen führten. Anhand von Aristophanes Lysistrate und der Reiseberichte des Pausanias wird der erzieherische Wert dieser Rituale beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die Mädchenerziehung im antiken Athen, die häusliche Erziehung in der Gynaikeia, die kultische Erziehung durch die Arrhephoria und den Kult in Brauron, Rituale als Übergangsriten, der Kanephorenmythos, der Bärinnendienst, die parthénos und die Rolle der Jungfrau als heiratsfähige Person.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2005, Die Erziehung der Mädchen im antiken Griechenland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91090