Am 12. November 1944 wurde das größte jemals in Deutschland gebaute Kriegsschiff, die Tirpitz, in Norwegen von britischen Bomben versenkt. In dem gekenterten Schiff wurden 1288 Mann eingeschlossen. Diese hatten nur eine Überlebenschance, und zwar zum Kiel des gekenterten Schiffes, in welches das Wasser schnell eindrang, zu gelangen und zu hoffen, von außen gerettet zu werden, bevor auch diese Abteilungen geflutet wurden. Ein wahrhaft alptraumhaftes und schwieriges Unterfangen, da der Strom ausgefallen war, das Schiff mit Wasser volllief und innerhalb des Rumpfes Explosionen und Feuer wüteten. Für die provisorisch gebildeten deutschen Rettungskommandos begann ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit, als sie mit nur unzureichender Ausrüstung versuchten, die unter Wasser eingeschlossene Besatzung durch Aufschneiden des Schiffsrumpfes zu befreien. Letztlich gelang es, lediglich 84 Mann zu retten. 1204 Besatzungsmitglieder, deren Schreie noch lange zu hören waren, starben hingegen in dem gekenterten Schlachtschiff.
Wie konnte es zu dieser Tragödie kommen? Und wie kam es, dass das letzte und größte jemals gebaute deutsche Kriegsschiff ausgerechnet in einem norwegischen Fjord stationiert war, als es versenkt wurde? Diese Hausarbeit möchte sich der Tirpitz widmen, dem Schwesterschiff der bekannteren Bismarck. Da eine detaillierte Beschäftigung mit dem kompletten Themenkomplex den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, soll sich spezifischer ausgedrückt mit der Frage beschäftigt werden, wie die Tirpitz während der Einsatzzeit von den Deutschen eingesetzt wurde und welche direkten oder auch indirekten Einflüsse so auf das Kriegsgeschehen ausgeübt werden konnten. Daran anknüpfend soll untersucht werden, ob die Verwendung des Schiffes von Seiten der deutschen Befehlshaber im Nachhinein als sinnvoll bezeichnet werden kann.
Um dies untersuchen zu können, muss zuallererst auf die Konstruktion des Schiffes eingegangen werden, um überhaupt zu sehen, welche Einsatzzwecke adäquat sein könnten. An dieser Stelle soll das deutsche Schlachtschiff auch mit den potentiellen Gegnern auf See, den Kriegsschiffen der Alliierten, verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedingungen für eine Bedrohung: Das Potenzial der Tirpitz
- Ausgangslage bei Indienststellung der Tirpitz
- Deutsche Planungen zum Einsatz der Tirpitz
- Planungen der Alliierten
- Die Tirpitz in Norwegen
- Vorbeugung einer alliierten Landungsoperation?
- Die Nordmeergeleitzüge
- Unternehmen „Rösselsprung“
- Britische Angriffe auf die Tirpitz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den strategischen Einsatz des deutschen Schlachtschiffes Tirpitz im Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert die Einsatzfähigkeit der Tirpitz im Kontext der damaligen Kriegssituation, die deutschen und alliierten Planungen bezüglich des Schiffes, sowie den tatsächlichen Einsatz und seine Auswirkungen. Ziel ist es, die Sinnhaftigkeit der deutschen Strategie hinsichtlich des Einsatzes der Tirpitz zu bewerten.
- Das militärische Potenzial der Tirpitz und ihr Vergleich mit gegnerischen Kriegsschiffen.
- Die deutschen Planungen und Strategien zum Einsatz der Tirpitz.
- Die alliierten Strategien zur Bekämpfung der Tirpitz.
- Der tatsächliche Einsatz der Tirpitz in Norwegen und seine Auswirkungen.
- Bewertung der deutschen Strategie im Hinblick auf den Einsatz der Tirpitz.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Versenkung der Tirpitz und stellt die Forschungsfrage nach der Sinnhaftigkeit des deutschen Einsatzes des Schiffes. Sie umreißt den methodischen Ansatz, der die Untersuchung der technischen Möglichkeiten der Tirpitz, der Kriegssituation und der deutschen sowie alliierten Strategien umfasst.
Bedingungen für eine Bedrohung: Das Potenzial der Tirpitz: Dieses Kapitel analysiert das militärische Potenzial der Tirpitz. Es hebt ihre Stärke als eines der größten und modernsten Kriegsschiffe ihrer Zeit hervor, vergleicht sie mit den Kriegsschiffen der Alliierten und betont ihre Überlegenheit auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Die Kapitel beschreibt die technischen Spezifikationen wie Artillerie, Panzerung, Geschwindigkeit und Aktionsradius und bewertet ihre Eignung für verschiedene Einsatzzwecke, einschließlich des Einsatzes als Handelsstörer.
Ausgangslage bei Indienststellung der Tirpitz: Dieses Kapitel beschreibt die allgemeine Kriegssituation und das Kräfteverhältnis zur See zum Zeitpunkt der Indienststellung der Tirpitz. Es legt dar, wie diese Faktoren die Einsatzmöglichkeiten des Schiffes beeinflussten, wobei eine günstigere Lage für Deutschland mehr Optionen ermöglicht hätte, während eine ungünstige Lage die Möglichkeiten stark eingeschränkt hätte.
Deutsche Planungen zum Einsatz der Tirpitz: Dieses Kapitel beleuchtet die deutsche Strategie und Taktik für den Einsatz der Tirpitz. Es untersucht, ob es eine einheitliche Strategie gab und welchen Einfluss Hitler darauf hatte. Es analysiert die geplanten Einsatzziele und die damit verbundenen Überlegungen der deutschen Führung.
Planungen der Alliierten: Dieses Kapitel beschreibt die alliierten Planungen zur Bekämpfung der Tirpitz. Es analysiert die Einschätzung des Bedrohungspotenzials durch die Alliierten und wie sie darauf reagierten. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung der deutschen und alliierten Strategien und deren wechselseitigen Beeinflussung.
Die Tirpitz in Norwegen: Dieses Kapitel beschreibt den konkreten Einsatz der Tirpitz in Norwegen und analysiert die Erfolge und Misserfolge. Es untersucht den Einsatz zur Abschreckung alliierter Landungsoperationen, die Rolle bei der Bedrohung der Nordmeergeleitzüge und die Bedeutung von Unternehmen „Rösselsprung“. Die Kapitel synthetisiert die Informationen der Unterkapitel zu einer Gesamtbetrachtung des Einsatzes in Norwegen.
Britische Angriffe auf die Tirpitz: Dieses Kapitel beleuchtet die britischen Angriffe auf die Tirpitz, analysiert die eingesetzten Methoden und die damit verbundenen Ressourcenaufwendungen. Es integriert die Analyse dieser Angriffe in die Gesamtbewertung der Effektivität des Einsatzes der Tirpitz.
Schlüsselwörter
Tirpitz, Schlachtschiff, Zweiter Weltkrieg, Kriegsstrategie, Alliierte, Deutsche Marine, Nordmeer, Handelsstörung, Luftangriffe, Militärstrategie, Kriegsschauplatz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Einsatzes der Tirpitz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den strategischen Einsatz des deutschen Schlachtschiffes Tirpitz im Zweiten Weltkrieg. Sie untersucht die Einsatzfähigkeit der Tirpitz, die deutschen und alliierten Planungen, den tatsächlichen Einsatz und dessen Auswirkungen. Das Hauptziel ist die Bewertung der Sinnhaftigkeit der deutschen Strategie bezüglich des Einsatzes der Tirpitz.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: das militärische Potenzial der Tirpitz im Vergleich zu gegnerischen Schiffen; die deutschen Planungen und Strategien; die alliierten Strategien zur Bekämpfung der Tirpitz; der tatsächliche Einsatz in Norwegen und dessen Auswirkungen; und eine abschließende Bewertung der deutschen Strategie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung: Stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Bedingungen für eine Bedrohung: Das Potenzial der Tirpitz: Analysiert das militärische Potenzial der Tirpitz und vergleicht sie mit gegnerischen Schiffen. Ausgangslage bei Indienststellung der Tirpitz: Beschreibt die Kriegssituation bei Indienststellung und deren Einfluss auf die Einsatzmöglichkeiten. Deutsche Planungen zum Einsatz der Tirpitz: Beleuchtet die deutsche Strategie und Taktik, inklusive Hitlers Einfluss. Planungen der Alliierten: Beschreibt die alliierten Planungen zur Bekämpfung der Tirpitz und den Vergleich mit der deutschen Strategie. Die Tirpitz in Norwegen: Analysiert den konkreten Einsatz in Norwegen, inklusive der Abschreckung alliierter Landungen, der Bedrohung von Geleitzügen und Unternehmen „Rösselsprung“. Britische Angriffe auf die Tirpitz: Beleuchtet die britischen Angriffe, die Methoden und den Ressourceneinsatz. Fazit: Zusammenfassende Bewertung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Tirpitz, Schlachtschiff, Zweiter Weltkrieg, Kriegsstrategie, Alliierte, Deutsche Marine, Nordmeer, Handelsstörung, Luftangriffe, Militärstrategie, Kriegsschauplatz.
Wie wird die Sinnhaftigkeit des Einsatzes der Tirpitz bewertet?
Die Arbeit bewertet die Sinnhaftigkeit des Einsatzes der Tirpitz, indem sie die technischen Möglichkeiten, die Kriegssituation und die deutschen sowie alliierten Strategien untersucht und gegenüberstellt. Die Schlussfolgerung ergibt sich aus der Gesamtanalyse dieser Faktoren.
Welche Rolle spielte Hitler in den Planungen zum Einsatz der Tirpitz?
Die Arbeit untersucht den Einfluss Hitlers auf die deutschen Planungen und Strategien zum Einsatz der Tirpitz. Der genaue Umfang seines Einflusses wird in dem entsprechenden Kapitel analysiert.
Wie wurden die Alliierten auf die Tirpitz vorbereitet?
Die Arbeit beschreibt die alliierten Planungen zur Bekämpfung der Tirpitz, einschließlich ihrer Einschätzung des Bedrohungspotenzials und ihrer Reaktionen darauf. Der Fokus liegt auf dem Vergleich mit den deutschen Strategien und deren gegenseitiger Beeinflussung.
Welche konkreten Einsätze der Tirpitz in Norwegen werden untersucht?
Der Einsatz der Tirpitz in Norwegen wird im Detail analysiert, einschließlich ihrer Rolle bei der Abschreckung alliierter Landungsoperationen, der Bedrohung der Nordmeergeleitzüge und der Bedeutung von Unternehmen „Rösselsprung“.
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- Felix Wilhelm (Author), 2019, Der strategische Einsatz des Schlachtschiffes Tirpitz im Zweiten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/904092