Die Bedeutung und die Umstände der Entstehung der Zwölftafeln werden seit der Antike diskutiert und sind bis in die heutige Zeit Gegenstand der Forschung. Wir werden uns in dieser Arbeit mit der Forschung zum Zwölftafelgesetz (t.d.) auseinandersetzen und dabei die unterschiedlichen Forschungsmeinungen und Kontroversen beleuchten und stets unsere begründete und kritische Meinung abgeben. Zunächst skizzieren wir die Entstehungsgeschichte des Gesetzes nach Livius, erklären den historischen Kontext und geben einen kurzen Überblick über den Inhalt der Zwölftafeln. Diese - in das Thema einleitenden – Ausführungen dienen uns als Grundlage für unsere weitere Arbeit. Den Hauptteil unserer Arbeit untergliedern wir in zwei größere Abschnitte, wobei wir uns im ersten Abschnitt zunächst mit der Kontroverse um die Kodifikationsgeschichte der t.d. beschäftigen. Hierbei werden wir die Glaubwürdigkeit des Livius bzw. der römischen Annalistik hinterfragen, zur Streitfrage um das zweite Decemvirat Stellung nehmen und uns mit der Frage nach dem griechischen Einfluss auf das Zwölftafelwerk befassen. Auch die lebhafte Auseinandersetzung der Historiker zur Frage des Entstehungszeitpunktes der t.d. wird uns beschäftigen. Für die Beleuchtung der Kodifikationsgeschichte der t.d. ziehen wir in der Hauptsache die Schriften Leopold Wengers, Eugen Täublers, Ettore Pais und Édouard Lamberts zu Rate. Im zweiten Abschnitt unserer Arbeit beschäftigen wir uns mit den Fragen welche Bedeutung das Zwölftafelgesetz insgesamt für das römische Recht hatte und wie es die Gesellschaft und das soziale Gefüge der damaligen Zeit beeinflusste. Des Weiteren beleuchten wir die Probleme, die der Geschichtswissenschaft durch Interpretationsversuche des lex duodecim tabularum entstanden sind und inwieweit sich die Zwölftafeln auch in anderen, späteren Gesetzesvorlagen niederschlugen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zusammenfassender Überblick über die Entstehungsgeschichte und den historischen Kontext der „lex duodecim tabularum“ unter Einbeziehung der Liviusquellen
- Der Inhalt des Zwölftafelgesetzes
- Eine kritische Betrachtung der verschiedenen Forschungspositionen
- Die Kontroverse um die Kodifikationsgeschichte der t.d.
- Die Bedeutung der t.d. für das römische Recht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entstehungsgeschichte, den Inhalt und die Rezeption des Zwölftafelgesetzes in der Geschichtswissenschaft. Sie befasst sich mit den verschiedenen Forschungspositionen und Kontroversen, die sich um dieses wichtige Gesetzeswerk der römischen Geschichte drehen.
- Die Entstehung des Zwölftafelgesetzes im Kontext der Ständekämpfe zwischen Patriziern und Plebejern
- Die Rolle des Livius und der römischen Annalistik bei der Rekonstruktion der Kodifikationsgeschichte
- Der Einfluss griechischer Rechtsdenkens auf das Zwölftafelgesetz
- Die Bedeutung des Zwölftafelgesetzes für die Entwicklung des römischen Rechts und die soziale Ordnung
- Die Schwierigkeiten der Interpretation und Rezeption des Zwölftafelgesetzes in der modernen Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung des Zwölftafelgesetzes für die römische Geschichte und die Rechtswissenschaft dar und skizziert die Ziele und die methodische Vorgehensweise der Arbeit.
Kapitel II bietet einen umfassenden Überblick über die Entstehungsgeschichte des Zwölftafelgesetzes nach Livius, wobei der historische Kontext der Ständekämpfe beleuchtet wird.
Kapitel III beleuchtet den Inhalt des Zwölftafelgesetzes.
Kapitel IV behandelt die verschiedenen Forschungspositionen zum Zwölftafelgesetz, unter anderem die Kontroverse um die Kodifikationsgeschichte und die Bedeutung des Gesetzes für das römische Recht.
Schlüsselwörter
Zwölftafelgesetz, römisches Recht, Ständekämpfe, Livius, Annalistik, Kodifikationsgeschichte, Rechtsquellen, Rechtsgeschichte, Rechtsvergleichung, griechischer Einfluss, soziale Ordnung.
- Quote paper
- Robert Bliedung (Author), Romida Brigaldino (Author), 2007, Das Zwölftafelgesetz - Die Entstehungsgeschichte nach Livius, der Inhalt, die Bedeutung und die Rezeption in der Geschichtswissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/90332