„Milliardengrab Einkauf“ - die meisten Unternehmen verschenken bei der Beschaffung enorme Summen und merken es oft nicht einmal. Der bislang überwiegend operativ agierende Bereich, in dem die Sicherung der Bedarfsdeckung und Versorgung des Unternehmens mit erforderlichen Gütern und Dienstleistungen im Mittelpunkt steht, entwickelt sich zu einer gewinn- und wettbewerbsentscheidenden Unternehmensfunktion (Müller 2004: S. 54 f.).
Dabei ist nicht erst seit Erwin Grochla betriebswirtschaftlich und unternehmenstheoretisch anerkannt, dass über das zugekaufte Material (mit einbezogen alle Leistungen, die von außen im Unternehmen benötigt werden) die Kosten und der Gewinn unmittelbar und bilanzwirksam beeinflussbar sind (Grochla 1977: S. 181 f.). Die zunehmende Produktvielfalt, immer kürzer werdende Innovationszyklen, steigender Wettbewerbs- und Kostendruck sind seit vielen Jahren die prägenden Umfeldentwicklungen für Unternehmen.
Qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen sind innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung zu stellen, um den hohen Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Um nachhaltig Wettbewerbsvorteile aufzubauen und zu verteidigen, konzentrieren sich Unternehmen einerseits auf ihre Kernkompetenzen und nutzen anderseits die Kernkompetenzen der Lieferanten. Viele Unternehmen reduzierten ihre Wertschöpfungstiefen auf unter 50 Prozent. Hinzugekaufte Materialien, Waren und Dienstleistungen machen heute oft über 50 Prozent des Umsatzes aus. Mit der Folge, dass der Einkauf einen immer größeren Einfluss auf das Unternehmensergebnis (Hebelwirkung der Beschaffung) hat (Monczka, Trent 1998a: S. 2 ff. und Chapman et al. 1997: S. 31 f.).
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einleitung und Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen der Beschaffung und Organisation
- Begriffsbestimmung der Beschaffung und Organisation
- Beschaffungsstrategien zur Umsetzung von Einkaufszielen
- Gestaltungsdimensionen der Beschaffungsorganisation
- Lead-Buyer-Konzepte in Unternehmen
- Umfeldanalyse der Beschaffungsorganisation
- Die DaimlerChrysler AG
- Die Organisation der DaimlerChrysler AG
- Das Lead-Buyer-Konzept der DaimlerChrysler AG
- Die Bayer AG
- Die Organisation der Bayer AG
- Das Lead-Buyer-Konzept der Bayer AG
- Die ThyssenKrupp AG
- Die Organisation der ThyssenKrupp AG
- Das Lead-Buyer-Konzept der ThyssenKrupp AG
- Zusammenfassende Ergebnisse
- Adaption des Lead-Buyer-Konzepts auf den deutschen Krankenhausmarkt
- Der Krankenhausmarkt in Deutschland
- Probleme in der Klinikbeschaffung
- Darstellung eines Lead-Buyer-Konzepts für den deutschen Krankenhausmarkt
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse von Lead-Buyer-Konzepten und deren Adaptionsmöglichkeiten auf den deutschen Krankenhausmarkt. Ziel ist es, die Funktionsweise von Lead-Buyer-Konzepten in Unternehmen zu untersuchen und deren Übertragbarkeit auf die spezifischen Herausforderungen der Klinikbeschaffung zu beleuchten. Dabei werden sowohl die theoretischen Grundlagen der Beschaffung und Organisation als auch die Praxisbeispiele erfolgreicher Lead-Buyer-Konzepte in Unternehmen betrachtet.
- Analyse von Lead-Buyer-Konzepten in Unternehmen
- Bewertung der Herausforderungen und Besonderheiten des deutschen Krankenhausmarktes
- Entwicklung eines adaptierten Lead-Buyer-Konzepts für den Klinikbereich
- Bewertung der Potenziale und Risiken der Adaption
- Beurteilung der Auswirkungen auf die Effizienz und Effektivität der Klinikbeschaffung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Beschaffung und Organisation, wobei insbesondere die Begrifflichkeiten und theoretischen Grundlagen erläutert werden. Im Anschluss werden verschiedene Lead-Buyer-Konzepte in Unternehmen vorgestellt, darunter die Praxisbeispiele der DaimlerChrysler AG, der Bayer AG und der ThyssenKrupp AG. Die Unternehmen werden im Hinblick auf ihre Organisationsstrukturen, die jeweiligen Lead-Buyer-Konzepte und deren Erfolge analysiert. Kapitel 3 widmet sich der Adaption des Lead-Buyer-Konzepts auf den deutschen Krankenhausmarkt. Dabei werden die Besonderheiten und Herausforderungen des Klinikbereichs beleuchtet und ein adaptiertes Lead-Buyer-Konzept für Kliniken entwickelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Beschaffung, Organisation, Lead-Buyer-Konzepte, Krankenhausmarkt, Klinikbeschaffung, Effizienzsteigerung, Kostensenkung, Adaption, Supply Chain Management, Healthcare Management.
- Quote paper
- Alexander Lindenbach (Author), 2007, Analyse von Lead-Buyer-Konzepten zur Adaption auf den deutschen Krankenhausmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/90222