Hauptuntersuchungsgegenstand dieser Arbeit soll die Interaktion zwischen Marke und Tristan sein. Schließlich ist es die Beziehung der beiden, die dem Leser vertiefte Zugänge und Möglichkeiten der Werkinterpretation eröffnet. Mithin scheint es geboten, insbesondere den Charakter Markes in die Überlegungen einzubeziehen, um seine innere Zerrissenheit zwischen uneingeschränkter Hingabe, Zuneigung und Fürsorge gegenüber Tristan einerseits und seiner Eifersucht und der damit verbundenen, rachsüchtigen Gedanken andererseits angemessen zu beleuchten.
Hierfür wird zunächst die Position Markes als idealtypischer Herrscher vor dem Aufeinandertreffen mit Tristan textimmanent bestimmt. Daraufhin werden die unterschiedlichen Rollen, die Marke gegenüber Tristan einnimmt (Freund, Vaterersatz und erbevater), beleuchtet. Anschließend wird zu zeigen sein, wie es schließlich zur Umkehrung der Machtverhältnisse kommt und Marke sich von Tristan in eine ihm völlig unbekannte Rolle drängen lässt. Zum Abschluss soll das Verhältnis der beiden im Kampf um Isolde analysiert werden und inwiefern dies als Bruch ihrer Beziehung und als Zusammenbruch von Marke eingestuft werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- König Marke als vorbildlicher Herrscher
- Marke in der Vorgeschichte
- Marke als Tristans Freund und Vorbild
- Marke als Tristans Onkel, Vaterersatz und erbevater
- Umkehrung der Machtverhältnisse
- Moroldszene
- Brautwerbung
- Gandinszene
- Marke als eifersüchtiger minnender
- Zustandekommen der Eifersucht
- Listen im Schlafzimmer
- Baumgartenszene
- Mehlfalle
- Verbannung und Rückkehr vom Hof
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der Figur König Markes in Gottfrieds von Straßburgs „Tristan“. Ziel ist es, die komplexe Rolle Markes als idealtypischen Herrscher, Freund, Vaterersatz und schließlich als getäuschten und eifersüchtigen Ehemann zu beleuchten. Hierbei liegt der Fokus auf der Beziehung zwischen Marke und Tristan und deren Einfluss auf die Handlung des Epos.
- Markes Entwicklung vom idealtypischen Herrscher zum eifersüchtigen Ehemann
- Die ambivalenten Charakterzüge von Marke
- Das Verhältnis von Marke zu Tristan in unterschiedlichen Phasen des Epos
- Die Rolle von Macht und Eifersucht in der Dreiecksbeziehung
- Die Relevanz der Figur Markes für die Interpretation von Gottfrieds „Tristan“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt König Marke als einen der wichtigsten Protagonisten in Gottfrieds „Tristan“ vor und beleuchtet seine komplexe und ambivalenten Charakterzüge. Es wird die Notwendigkeit einer genauen Analyse von Markes Funktion im Epos betont, um die Liebesgeschichte von Tristan und Isolde in ihrer vollen Komplexität zu erfassen.
- König Marke als vorbildlicher Herrscher: Dieses Kapitel analysiert Markes Rolle als idealtypischer Herrscher in der Vorgeschichte und im Verhältnis zu Tristan. Es werden Markes positive Charaktereigenschaften wie seine Großzügigkeit, Gastfreundlichkeit und sein Vorbildcharakter hervorgehoben.
- Umkehrung der Machtverhältnisse: Hier werden die Momente untersucht, in denen Markes Position als Herrscher durch die Ereignisse des Epos in Frage gestellt wird. Es werden die Szenen mit Morold, der Brautwerbung und Gandin behandelt, die die Entwicklung der Machtverhältnisse zwischen Marke und Tristan widerspiegeln.
- Marke als eifersüchtiger minnender: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung von Markes Eifersucht und die Folgen für seine Beziehung zu Tristan. Es werden die verschiedenen Listen und Intrigen behandelt, die von Tristan und Isolde ausgehen, um ihre Liebe zu verbergen, und die zu Markes emotionalen und physischen Zusammenbruch führen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für diese Arbeit sind: Gottfried von Straßburg, Tristan, König Marke, idealtypischer Herrscher, Eifersucht, Machtverhältnisse, Dreiecksbeziehung, höfische Liebe, romantische Liebe, höfische Gesellschaft, Literaturgeschichte, Interpretation, Werkinterpretation, höfisches Epos.
- Arbeit zitieren
- Inga Malin Köberich (Autor:in), 2019, König Markes in "Tristan" von Gottfried von Straßburg. Seine handlungsydynamische Funktion und Entwicklung unter Berücksichtigung der Beziehungsebenen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/901358