Befasst man sich mit Literatur, die sich unter dem Schlagwort Neo-Institutionalismus subsumieren lässt, fällt schnell auf, dass es sich hierbei um keinen rein ökonomischen oder gar betriebswirtschaftlichen Ansatz handelt. Vielmehr findet der theoretische Rahmen des Neo-Institutionalismus seine Anwendung in nahezu allen Geistes- und Sozialwissenschaften. Für die vorliegende Arbeit sind dabei vor allem ökonomische und soziologische Betrachtungsweisen von Bedeutung, da diese den engsten Bezug zu Unternehmungswandel aufweisen bzw. als Erklärungsansatz dafür herangezogen werden können. Neo-Institutionalismus aus den Bereichen der Rechtswissenschaft, Politologie, Theologie oder Philosophie soll daher im Rahmen der vorliegenden Arbeit ausgeklammert werden.
Allerdings wird auch bei der Beschränkung auf zwei wissenschaftliche Disziplinen nach kurzer Zeit klar, dass in der Literatur keineswegs definitorische oder terminologische Übereinstimmung hinsichtlich der im Titel dieser Arbeit verwendeten Begriffe „Neo-Institutionalismus“ und „Organisationen“ besteht. So wird „Neo-Institutionalismus“ in der Literatur zum Teil synonym verwendet mit Institutionalismus (ohne Präfix), Institutionenökonomik oder Neue Institutionenökonomik. Für den vorliegenden Text sollen die beiden letztgenannten Begriffe synonym den ökonomischen Theorien zugeschrieben werden, Neo-Institutionalismus in seiner überschreibenden Funktion aber nicht ausschließlich den soziologischen, sondern beiden Ansätzen.
Für den hier vorliegenden Kontext, dies sei bereits vorweggenommen, bietet sich eine recht enge institutionelle Definition, im Sinne von (Wirtschafts-)Organisation, als profit-orientierte Unternehmung an.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht also darin, Wandel von Organisationen, sprich Unternehmungen, mithilfe des neo-institutionalistischen Theoriegefüges zu untersuchen und zu begründen. Dazu soll in Kapitel 2 zunächst eine kurze historische Einführung in die Entstehung des Neo-Institutionalismus gegeben werden. Kapitel 3 stellt anschließend die beiden wichtigen Ausprägungen, den ökonomischen und den soziologischen, vor, ehe in Kapitel 4 explizite Erklärungsansätze für den Wandel von Unternehmungen beschrieben werden. Kapitel 5 liefert dem Leser eine abschließende Zusammenfassung und Schlussfolgerung.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Entstehung des Neo-Institutionalismus
- Ausprägungen des Neo-Institutionalismus
- Der ökonomische Neo-Institutionalismus
- Der soziologische Neo-Institutionalismus
- Neo-Institutionalistische Erklärungsansätze für Wandel
- Kosten und Effizienz
- Legitimation
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Wandel von Organisationen, speziell von Unternehmen, mithilfe des neo-institutionalistischen Theoriegefüges. Dabei werden die Entstehung des Neo-Institutionalismus, seine beiden wichtigsten Ausprägungen (ökonomisch und soziologisch) sowie konkrete Erklärungsansätze für den Wandel vorgestellt.
- Entstehung und Entwicklung des Neo-Institutionalismus
- Ökonomische und soziologische Perspektiven auf den Neo-Institutionalismus
- Kosten und Effizienz als zentrale Elemente des Wandels
- Legitimation als Triebkraft für Veränderungen in Organisationen
- Anwendung des Neo-Institutionalismus zur Analyse von Unternehmenswandel
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 bietet eine historische Einführung in die Entstehung des Neo-Institutionalismus, wobei die frühen Arbeiten von Coase und Williamson im Vordergrund stehen. Kapitel 3 stellt die beiden wichtigsten Ausprägungen des Neo-Institutionalismus, den ökonomischen und den soziologischen, vor. In Kapitel 4 werden konkrete Erklärungsansätze für den Wandel von Unternehmen mithilfe des Neo-Institutionalismus beleuchtet, wobei die Themen Kosten und Effizienz sowie Legitimation im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den Neo-Institutionalismus, insbesondere seine ökonomischen und soziologischen Ausprägungen. Weitere zentrale Begriffe sind Institutionen, Unternehmenswandel, Kosten, Effizienz, Legitimation, Transaktionskosten, opportunistisches Verhalten und beschränkt rationale Akteure.
- Quote paper
- René Romero-Bastil (Author), 2006, Neo-Institutionalismus als Erklärungsansatz des Wandels von Organisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/90040