Kostendruck, Reduzierung der Fertigungstiefe und Konzentration auf Kernkompetenzen sind nur einige Gründe für die zunehmende Bedeutung von Einkauf und Beschaffungsmanagement in der Industrie. Damit sind auch neue Abhängigkeiten und Risiken verbunden, wie z. B. Lieferanteninsolvenzen, die berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund müssen die Lieferanten-Abnehmer-Beziehungen mit dem Ziel intensiviert werden, dass Kosten gesenkt werden, Null-Fehler-Belieferungen erfolgen und Entwicklungs- und Logistikverantwortung auf Lieferanten übertragen werden. Deshalb spielt die Wahl der geeigneten Lieferanten eine wichtige Rolle.
Auch das zunehmende Risiko durch die Intensivierung der Lieferantenabhängigkeit und der Global-Sourcing-Aktivitäten stellt eine Verschärfung der Risikosituation auf der Beschaffungsseite dar. Durch die zunehmende Bedeutung der Beschaffung in der Industrie wird ein leistungsfähiges, risikoorientiertes Lieferantenbewertungssystem benötigt. Die Planung, Steuerung und Kontrolle von Abnehmer-Lieferanten-Beziehungen bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Integration und den nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Der Aufbau orientiert sich anhand des Informationsflusses im Unternehmen vom Beschaffungscontrolling über das Risikomanagement hin zur Lieferantenbewertung.
Zuvor wird jedoch die Einordnung der Arbeit in die Logistik beschrieben. Hierfür wird die Logistik definiert und die Aufgabengebiete aufgezeigt.
Das Kapitel 3 setzt sich thematisch mit dem Beschaffungscontrolling auseinander. Nach der Begriffsbestimmung erfolgt die Darlegung der Informationssysteme sowie der Instrumente zum Beschaffungscontrolling Hierbei wird besonders die Informationsversorgungsfunktion herausgearbeitet.
Das Kapitel Risikomanagement unterteilt sich in sechs Unterpunkte. Diese beschreiben die Definition, die Risikostrategie, die Risikoidentifikation, die Risikobewertung sowie die Risikohandhabung.
Daran anschließend (Kapitel 5) wird die Lieferantenbewertung beschrieben. Dieses unterteilt sich in die Bedeutung der Lieferantenbewertung, in die Ziele, in die Bewertungskriterien, in die Instrumente der Informationsgewinnung sowie in die Methoden der Bewertung.
Die praktische Bedeutung des Themas wird im darauf folgenden Kapitel erläutert. Dabei werden das Unternehmen 6.1. und der Prozess 6.2. differenziert dargestellt.
Das letzte Kapitel stellt eine Zusammenfassung der Aufgaben der einzelnen Funktionen sowie deren praktische Bedeutung dar.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ziel
- 1.2. Aufbau der Arbeit
- 2. Logistik
- 2.1. Definition
- 3. Beschaffungscontrolling
- 3.1. Begriffsbestimmungen
- 3.1.1. Beschaffung
- 3.1.2. Controlling
- 3.1.3. Beschaffungscontrolling
- 3.2. Informationssysteme der Beschaffung
- 3.2.1. Produktspezifische Informationen
- 3.2.2. Marktspezifische Informationen
- 3.2.3. Lieferanteninformationen
- 3.3. Instrumente des Beschaffungscontrollings
- 3.3.1. Kennzahlensysteme
- 3.3.1.1. Kennzahlen zum Lieferantenserviceniveau
- 3.3.1.2. Kennzahlen zur Lieferantensteuerung
- 3.3.2. ABC-/XYZ-Analyse
- 3.3.3. Wertanalyse
- 3.3.4. Supplier Lifetime Value
- 3.3.5. Erfahrungskurvenanalyse
- 4. Risikomanagement
- 4.1. Definition
- 4.1.1. Risiko
- 4.1.2. Risikomanagement
- 4.2. Risikostrategie
- 4.3. Risikoidentifikation
- 4.3.1. Systematisierung der Risikoidentifikation
- 4.3.2. Instrumente der Risikoidentifikation
- 4.3.2.1. Operative Instrumente
- 4.3.2.2. Strategische Instrumente
- 4.3.2.3. Identifikation von unternehmensexternen Risiken
- 4.3.2.4. Identifikation unternehmensinterner Risiken
- 4.4. Risikobewertung
- 4.4.1. Komponenten des Risikos
- 4.4.2. Verfahren der Risikobewertung
- 4.4.2.1. Value at Risk
- 4.4.2.2. Monte-Carlo-Simulation
- 4.4.2.3. Scoring-Modelle
- 4.4.3. Klassifikation der Risiken
- 4.5. Risikohandhabung
- 4.5.1. Ursachenbezogene Maßnahmen
- 4.5.2. Wirkungsbezogene Maßnahmen
- 4.6. Risikocontrolling
- 5. Lieferantenbewertung
- 5.1. Bedeutung der Lieferantenbewertung
- 5.2. Ziele der Lieferantenbewertung
- 5.3. Bewertungskriterien
- 5.3.1. Klassifizierung von Kriterien
- 5.3.2. Verfahren der Kriterienauswahl
- 5.3.2.1. Einzelfallorientierte Festlegung
- 5.3.2.2. Generelle Festlegung
- 5.3.2.3. Situationsspezifische Festlegung
- 5.3.2.4. Merkmalsgestützte Kriterienauswahl
- 5.3.2.5. Entscheidungsorientierte Kriterienauswahl
- 5.4. Instrumente der Informationsgewinnung
- 5.4.1. Wareneingangskontrolle
- 5.4.2. Bilanzanalyse
- 5.4.3. Zertifizierung
- 5.4.4. Qualitätsauszeichnungen
- 5.4.5. Benchmarking
- 5.4.6. Auditierung
- 5.4.7. Vergleich der Instrumente
- 5.5. Methoden der Bewertung
- 5.5.1. Numerische Verfahren
- 5.5.1.1. Notensysteme
- 5.5.1.2. Indexsysteme
- 5.5.1.3. Nutzwertanalyse
- 5.5.2. Grafische Verfahren
- 5.5.2.1. Profilanalyse
- 5.5.2.2. Punktbewertungsverfahren
- 5.5.3. Verbale Verfahren
- 5.5.3.1. Checklistenverfahren
- 5.5.3.2. Portfolio-Analyse
- 5.5.3.3. Lieferanten-Gap-Analyse
- 6. Praktische Bedeutung des Themas
- 6.1. Unternehmen
- 6.2. Prozess
- 6.2.1. Informationsgewinnung
- 6.2.2. Risikoidentifikation
- 6.2.3. Risikobewertung
- 6.2.4. Lieferantenvorauswahl
- 6.2.5. Lieferantenbewertung
- 6.3. Auswertung
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Beschaffungscontrolling und Risikomanagement im Zusammenhang mit der Lieferantenbewertung in der Industrie. Ziel der Arbeit ist es, die relevanten Themengebiete zu analysieren, die Zusammenhänge zwischen Beschaffungscontrolling, Risikomanagement und Lieferantenbewertung aufzuzeigen und praxisrelevante Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
- Bedeutung von Beschaffungscontrolling und Risikomanagement für die Lieferantenbewertung
- Analyse der verschiedenen Instrumente und Methoden zur Risikoidentifikation und -bewertung
- Untersuchung der gängigen Verfahren zur Lieferantenbewertung und deren Einsatz in der Praxis
- Entwicklung eines praxisorientierten Modells für die Integration von Beschaffungscontrolling, Risikomanagement und Lieferantenbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel. Kapitel 1 legt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit fest. Kapitel 2 liefert eine grundlegende Definition der Logistik, welche als Rahmen für die folgenden Ausführungen dient. In Kapitel 3 wird das Beschaffungscontrolling näher beleuchtet. Hier werden die Begriffsbestimmungen von Beschaffung, Controlling und Beschaffungscontrolling sowie die relevanten Informationssysteme der Beschaffung vorgestellt. Kapitel 4 widmet sich dem Risikomanagement. Hier werden die Definitionen von Risiko und Risikomanagement, verschiedene Risikostrategien sowie die Instrumente der Risikoidentifikation und -bewertung untersucht. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Lieferantenbewertung. Es werden die Bedeutung, die Ziele, die Bewertungskriterien und die Verfahren der Lieferantenbewertung analysiert. Kapitel 6 zeigt die praktische Relevanz der Themengebiete auf und erläutert den Prozess der Lieferantenbewertung in der Praxis. Kapitel 7 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Beschaffungscontrolling, Risikomanagement, Lieferantenbewertung, Industrie, Kennzahlen, Risikoidentifikation, Risikobewertung, Lieferanten-Gap-Analyse, Portfolio-Analyse, Benchmarking, Auditierung.
- Quote paper
- Sebastian Mosmann (Author), 2008, Beschaffungscontrolling und Risikomanagement in Bezug auf Lieferantenbewertung in der Industrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/89390