A. Vorbemerkung
1. Ausgangslage
Im Herbst des Jahres 1814 machte sich Friedrich Wilhelm III. von Preußen auf den Weg nach Wien, in der Absicht, in den nächsten drei Wochen mit den alliierten Siegern über die napoleonische Herrschaft das Schicksal des gestürzten Feldherrn und seines geschlagenen Landes zu besiegeln. Was er nicht ahnte, war, daß diese Unternehmung von der ersten Konferenz bis zur Unterzeichnung der Schlußakte ganze neun Monate, vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815, dauern und mit der räumlichen sowie politischen Neuordnung Europas enden sollte.
Keine zwanzig Jahre zuvor hatte sich Napoleon Bonaparte binnen kürzester Zeit vom einfachen Korporal zum großen Feldherrn gewandelt, die Französische Revolution beendet und sich selbst als Kaiser an die Spitze Frankreichs gesetzt. Der gewaltige Elan und ein an Genie grenzender Witz, mit dem der neue Mann durch Europa marschierte, zwangen den europäischen Adel in die Knie. Napoleons Grenadiere rüttelten am lichten Schilde des Gottesgnadentums der Fürstenhäuser.
Aber spätestens seit der Völkerschlacht bei Leipzig, aus welcher der siegesverwöhnte Korse als Verlierer hervorging, sank der Stern des „Sohnes des Glücks“, der einen kometenhaften Aufstieg hinter sich hatte, um nun seinem endgültigen Untergang entgegen zu sehen. Mit den patriotischen Freiwilligenverbänden und der preußischen Landsturm-Ordnung des Jahres 1813 wurde die napoleonische Herrschaft in Deutschland beendet. Der Pariser Frieden ließ Europas Fürsten aufatmen und ihre Völker hoffen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Vorbemerkung
- 1. Ausgangslage
- 2. Fürstenbacchanal oder völkerechtliches Fundament
- B. Der Verlauf des Wiener Kongresses
- 1. Personen und Interessenskonflikte während der Verhandlungen
- 2. Politische und territoriale Neuordnungen
- 3. Napoleons Rückkehr und der endgültige Sieg der Allianz
- C. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wiener Kongress von 1814/15 umfassend zu beleuchten. Es werden die Vorgeschichte, der Verlauf und die wichtigsten Ergebnisse des Kongresses analysiert. Besonderes Augenmerk liegt auf den politischen und territorialen Neuordnungen sowie auf den Einfluss der beteiligten Mächte.
- Die Ausgangslage des Wiener Kongresses nach dem Sturz Napoleons
- Die Verhandlungen und Interessenskonflikte der beteiligten Mächte
- Die politische und territoriale Neuordnung Europas
- Die Rolle des europäischen Völkerrechts
- Die Bedeutung des Wiener Kongresses für die europäische Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
A. Vorbemerkung: Dieser Abschnitt dient als Einleitung und skizziert die Ausgangssituation des Wiener Kongresses. Er beschreibt die Reise Friedrich Wilhelms III. von Preußen nach Wien im Herbst 1814 mit dem Ziel, das Schicksal Napoleons und Frankreichs zu entscheiden. Der Abschnitt hebt den Zeitraum der Verhandlungen hervor – neun Monate von September 1814 bis Juni 1815 – und deutet die umfangreichen politischen und räumlichen Neuordnungen an, die sich daraus ergaben. Er setzt den Wiener Kongress in den Kontext des napoleonischen Aufstiegs und Sturzes und erwähnt den Pariser Frieden als Vorläufer.
1. Ausgangslage: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext des Wiener Kongresses. Es schildert Napoleons kometenhaften Aufstieg und den darauf folgenden Niedergang, beginnend mit seiner Machtübernahme nach der Französischen Revolution und gipfelnd in der Völkerschlacht bei Leipzig. Die Beendigung der napoleonischen Herrschaft in Deutschland durch patriotische Verbände und den preußischen Landsturm wird hervorgehoben, ebenso wie die Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden, die der Pariser Frieden weckte. Der Abschnitt betont die umfassende Veränderung, die Napoleons Herrschaft in Europa hervorgerufen hatte.
2. Fürstenbacchanal oder völkerechtliches Fundament: Dieses Kapitel diskutiert die Organisation und das Umfeld des Wiener Kongresses. Es beleuchtet Artikel XXXII des Friedensvertrages als Grundlage für den Kongress, der die Beteiligung aller am Krieg beteiligten Mächte forderte. Die große Anzahl an Delegierten aus zahlreichen Staaten, Städten und Gemeinden wird hervorgehoben, ebenso wie die pompösen Feierlichkeiten in Wien, die vom Kaiser Franz I. veranstaltet wurden. Im Kontrast dazu wird die Kritik am ausschweifenden Lebensstil der Delegierten und die langsame Fortschritt der eigentlichen Verhandlungen thematisiert, wobei Zitate von Zeitgenossen verwendet werden, um das Bild eines „Fürstenbacchanals“ zu zeichnen. Trotz der Kritik wird die Bedeutung des Kongresses als Geburtsstunde des europäischen Völkerrechts hervorgehoben. Die Bedeutung der Legitimität absolutistischer Herrschaft und die Frage der territorialen Neuordnung Europas werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Wiener Kongreß, Napoleon, Europa, Restauration, Legitimität, Völkerrecht, politische Neuordnung, territoriale Neuordnung, Alliierte, Metternich, Frieden.
Häufig gestellte Fragen zum Wiener Kongress (1814/15)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über den Wiener Kongress von 1814/15. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Vorgeschichte, des Verlaufs und der wichtigsten Ergebnisse des Kongresses, insbesondere der politischen und territorialen Neuordnungen sowie des Einflusses der beteiligten Mächte.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Ausgangslage des Wiener Kongresses nach dem Sturz Napoleons, die Verhandlungen und Interessenskonflikte der beteiligten Mächte, die politische und territoriale Neuordnung Europas, die Rolle des europäischen Völkerrechts und die Bedeutung des Wiener Kongresses für die europäische Geschichte. Es werden sowohl die pompösen Feierlichkeiten als auch die Kritik am ausschweifenden Lebensstil der Delegierten thematisiert. Die Legitimität absolutistischer Herrschaft und die Frage der territorialen Neuordnung Europas spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in drei Hauptteile: A. Vorbemerkung (mit den Unterkapiteln 1. Ausgangslage und 2. Fürstenbacchanal oder völkerechtliches Fundament), B. Der Verlauf des Wiener Kongresses (mit den Unterkapiteln 1. Personen und Interessenskonflikte während der Verhandlungen, 2. Politische und territoriale Neuordnungen und 3. Napoleons Rückkehr und der endgültige Sieg der Allianz) und C. Schlußbetrachtung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung detailliert beschrieben.
Welche Personen und Ereignisse werden im Dokument hervorgehoben?
Das Dokument hebt die Rolle Napoleons, den Pariser Frieden, Kaiser Franz I., Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Metternich hervor. Es beschreibt den kometenhaften Aufstieg und Fall Napoleons, die Völkerschlacht bei Leipzig und die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden nach den napoleonischen Kriegen. Die Verhandlungen und Interessenskonflikte der verschiedenen Mächte, einschließlich der Kritik am "Fürstenbacchanal", werden ebenfalls detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Dokument relevant?
Die Schlüsselbegriffe umfassen: Wiener Kongress, Napoleon, Europa, Restauration, Legitimität, Völkerrecht, politische Neuordnung, territoriale Neuordnung, Alliierte, Metternich und Frieden. Diese Begriffe sind essentiell zum Verständnis des historischen Kontextes und der zentralen Themen des Dokuments.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Hauptziel ist eine umfassende Beleuchtung des Wiener Kongresses von 1814/15. Es soll die Vorgeschichte, den Verlauf und die wichtigsten Ergebnisse des Kongresses analysiert werden, mit besonderem Augenmerk auf die politischen und territorialen Neuordnungen sowie den Einfluss der beteiligten Mächte.
Was ist die Bedeutung des Wiener Kongresses laut dem Dokument?
Das Dokument betont die Bedeutung des Wiener Kongresses für die europäische Geschichte, insbesondere seine Rolle in der politischen und territorialen Neuordnung Europas nach dem Sturz Napoleons und die Entstehung des europäischen Völkerrechts. Die Diskussion über Legitimität und die langfristigen Folgen der Entscheidungen des Kongresses werden ebenfalls hervorgehoben.
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- Sven Lachhein (Author), 2007, Der Wiener Kongress, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/89046