In „Das Leben der Anderen“ (2005) inszeniert Florian Henckel von Donnersmarck auf beeindruckende Weise den ausgeklügelten Überwachungsapparat der Staatssicherheit, der die Frage nach seiner realistischen Darstellung hervorruft. Außerdem gibt der Film eine Vorstellung von der brisanten kulturpolitischen Situation in der DDR. In erster Linie interessiert mich persönlich jedoch die Figurenzeichnung. In „Das Leben der Anderen“ werden das Gewissen und die Handlung der Charaktere auf schmerzlich realistische Weise gegeneinander ausgespielt und dieser Konflikt von Florian Henckel von Donnersmarck eindringlich inszeniert.
Da dieses Thema auch für SuS interessant und wichtig ist, setzen sich diese in meiner UE vor dem Hintergrund des Überwachungsapparats sowie der Kulturszene der DDR schwerpunktmäßig mit den Filmcharakteren auseinander. Eine Analyse der Filmsprache macht darüber hinaus deutlich, welche Ästhetik die Wirkung des Films unterstreicht, beziehungsweise Stimmungen sie erzeugt. In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig, dass die SuS nicht nur auf das Dargestellte reagieren. Mein Unterricht bietet ihnen daher die Möglichkeit, sich selbst in die Position eines Filmschaffenden einzufinden und kreativ zu werden.
Auf Grund der Komplexität des Themas und der erforderlichen Kenntnisse über die DDR ist die UE für die Oberstufe konzipiert.
Im Jahre 1984 unterrichtet Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) an der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Ost-Berlin Verhörmethoden. Eines Abends begleitet er den Leiter der Hauptabteilung (HA) XX/7 (Kultur) Anton Grubitz (Ulrich Tukur) zur Premiere eines Theaterstücks von Georg Dreyman (Sebastian Koch). Dort treffen sie auf den Minister Bruno Hempf (Thomas Thieme) der seine Zweifel an der Linientreue Dreymans kundtut und die Überwachung des Dramatikers anordnet. Wiesler übernimmt den Auftrag. Im Rahmen des operativen Vorgangs mit dem Decknamen „Lazlo“ lässt er Dreymans Wohnung verwanzen und verwandelt den Dachboden des Hauses in eine Überwachungszentrale. Das Abhören der Abendgesellschaft anlässlich Dreymans 40. Geburtstags lässt ihn zwar einige regime-kritische Stimmen hören, bestätigt aber nicht den Verdacht der Linienuntreue Dreymans. Als er Grubitz Bericht erstattet, erfährt Wiesler, dass sein Überwachungsauftrag auf persönlichen Interessen des Ministers Hempf beruht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sachanalyse
- Inhalt
- Problemstellung
- Kulturpolitik
- Überwachungsapparat
- Die wichtigsten Charaktere
- Filmsprache
- Erzählweise
- Kamera
- Musik und Ton
- Ausstattung, Kostüme, Licht
- Regisseur
- Filmkritiken
- Didaktische Analyse
- Didaktische Reduktion
- Bezug zum Lehrplan
- Bezug zu den Bildungsstandards
- Lernziele
- Methodische Analyse
- Lernvoraussetzungen / Gesamtzusammenhang des Unterrichts
- Überblick über die geplante Reihe
- Unterrichtsverlauf
- Erläuterung der fachsprachlichen Stichwörter
- Erwartungshorizont
- Reflexion und Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese fachdidaktische Hausarbeit analysiert Florian Henckel von Donnersmarcks Film "Das Leben der Anderen" im Hinblick auf dessen Eignung für den Unterricht. Die Arbeit untersucht die Darstellung des Überwachungsapparats der DDR, die kulturpolitische Situation und vor allem die Figurenzeichnung. Das Ziel ist es, ein Unterrichtsvorhaben zu entwickeln, das Schülerinnen und Schüler mit den Charakteren, ihrer Moral und ihren Handlungen im Kontext des repressiven Systems auseinandersetzt und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bietet, kreativ mit der Filmsprache zu arbeiten.
- Die Darstellung des Überwachungsapparats der DDR im Film
- Die kulturpolitische Situation in der DDR und deren Einfluss auf Künstler
- Die Figurenzeichnung und die moralischen Konflikte der Charaktere
- Die Filmsprache und ihre ästhetische Wirkung
- Didaktische Konzeption eines Unterrichtsvorhabens zum Film
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Films "Das Leben der Anderen" ein und hebt die zentrale Bedeutung der Figurenzeichnung und des Konflikts zwischen Gewissen und Handeln hervor. Sie begründet die Wahl des Themas für ein Unterrichtsvorhaben und skizziert den didaktischen Ansatz, der die aktive Auseinandersetzung der Schüler mit dem Film und dessen Kontext betont. Die Komplexität des Themas und der erforderliche DDR-Kenntnisse werden als Begründung für die Eignung des Themas für die Oberstufe genannt.
Sachanalyse: Dieser Abschnitt bietet eine detaillierte Inhaltsangabe des Films "Das Leben der Anderen", gefolgt von einer eingehenden Analyse der Problemstellung. Die Problemstellung wird in den Teilbereichen Kulturpolitik, Überwachungsapparat und die wichtigsten Charaktere aufgegliedert und beleuchtet. Die Analyse der Filmsprache betrachtet Erzählweise, Kameraführung, Musik, Ton und Ausstattung, um die ästhetische Wirkung des Films zu untersuchen. Abschließend wird der Regisseur und die Rezeption des Films durch Filmkritiken berücksichtigt.
Didaktische Analyse: Dieser Kapitelteil befasst sich mit der didaktischen Aufbereitung des Films für den Unterricht. Die didaktische Reduktion des komplexen Stoffes, der Bezug zum Lehrplan und zu den Bildungsstandards sowie die Formulierung konkreter Lernziele werden hier detailliert beschrieben. Die didaktische Analyse legt den Grundstein für eine methodisch fundierte Unterrichtsgestaltung.
Methodische Analyse: Hier wird die methodische Umsetzung des Unterrichtsvorhabens vorgestellt. Der Abschnitt beleuchtet die Lernvoraussetzungen und den Gesamtzusammenhang des Unterrichts, gibt einen Überblick über die geplante Unterrichtsreihe und beschreibt detailliert den geplanten Unterrichtsverlauf. Die Erläuterung fachsprachlicher Stichwörter und der Erwartungshorizont runden diesen Abschnitt ab. Der methodische Teil stellt somit einen konkreten Plan für die Umsetzung des Unterrichts dar.
Schlüsselwörter
Das Leben der Anderen, Florian Henckel von Donnersmarck, DDR, Staatssicherheit, Überwachung, Kulturpolitik, Filmsprache, Figurenzeichnung, moralische Konflikte, Unterrichtsvorhaben, Didaktik, Film im Unterricht, Oberstufe.
Häufig gestellte Fragen zu "Das Leben der Anderen" - Fachdidaktische Hausarbeit
Was ist der Inhalt der Fachdidaktischen Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Florian Henckel von Donnersmarcks Film "Das Leben der Anderen" auf seine Eignung für den Unterricht. Sie untersucht die Darstellung des Überwachungsapparats der DDR, die kulturpolitische Situation und die Figurenzeichnung. Ziel ist die Entwicklung eines Unterrichtsvorhabens, das Schüler mit den Charakteren, ihrer Moral und ihren Handlungen im Kontext des repressiven Systems auseinandersetzt und kreatives Arbeiten mit der Filmsprache ermöglicht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung des Überwachungsapparats der DDR, die kulturpolitische Situation und deren Einfluss auf Künstler, die Figurenzeichnung und moralische Konflikte der Charaktere, die Filmsprache und ihre ästhetische Wirkung sowie die didaktische Konzeption eines Unterrichtsvorhabens.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Sachanalyse (Inhalt, Problemstellung mit den Aspekten Kulturpolitik, Überwachungsapparat und Charaktere, Filmsprache, Regisseur und Filmkritiken), eine Didaktische Analyse (didaktische Reduktion, Bezug zum Lehrplan und Bildungsstandards, Lernziele) und eine Methodische Analyse (Lernvoraussetzungen, Unterrichtsverlauf, Erwartungshorizont). Eine Reflexion und Kritik schließt die Arbeit ab. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Aspekte der Filmsprache werden analysiert?
Die Analyse der Filmsprache umfasst die Erzählweise, Kameraführung, Musik und Ton sowie Ausstattung, Kostüme und Licht, um die ästhetische Wirkung des Films zu untersuchen.
Welche didaktischen Aspekte werden berücksichtigt?
Die didaktische Analyse beinhaltet die didaktische Reduktion des komplexen Stoffes, den Bezug zum Lehrplan und zu den Bildungsstandards sowie die Formulierung konkreter Lernziele. Der methodische Teil beschreibt den geplanten Unterrichtsverlauf, die Lernvoraussetzungen und den Erwartungshorizont.
Für welche Schulstufe ist das Unterrichtsvorhaben konzipiert?
Die Komplexität des Themas und die erforderlichen DDR-Kenntnisse sprechen für die Eignung des Themas für die Oberstufe.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Das Leben der Anderen, Florian Henckel von Donnersmarck, DDR, Staatssicherheit, Überwachung, Kulturpolitik, Filmsprache, Figurenzeichnung, moralische Konflikte, Unterrichtsvorhaben, Didaktik, Film im Unterricht, Oberstufe.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Hausarbeit enthält eine Zusammenfassung der Kapitel, welche die Einleitung, die Sachanalyse, die Didaktische Analyse und die Methodische Analyse jeweils kurz beschreibt und deren Inhalt und Zielsetzung hervorhebt.
Welche Lernziele werden verfolgt?
Die Lernziele werden in der didaktischen Analyse detailliert beschrieben. Sie zielen darauf ab, dass die Schüler die im Film dargestellten Aspekte des Überwachungsapparates der DDR, die kulturpolitische Situation und die moralischen Konflikte der Charaktere verstehen und kritisch reflektieren können. Weiterhin sollen sie die Filmsprache analysieren und kreativ mit dem Medium Film umgehen lernen.
- Arbeit zitieren
- Berit Eichler (Autor:in), 2007, Unterrichtseinheit zum Film "Das Leben der Anderen", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/88377