China ist derzeit in aller Munde. Die einen sehen einen riesigen Absatzmarkt für ihre Produkte, während andere nicht müde werden, vor den Gefahren der wirtschaftlichen Supermacht China zu warnen. Die Zahl der Produkte, die „Made in China“ zu uns kommen wächst stetig und sobald der Weltmarktpreis für ein Gut steigt, wird oft steigende Nachfrage in China dafür verantwortlich gemacht.
Aus makroökonomischer Sicht ist China höchst interessant. Die Wirtschaft des bevölkerungsreichsten Lands der Welt wächst seit 1978 mit fast 10% pro Jahr, ein Wert, der im historischen Vergleich mit anderen Staaten unerreicht ist. Heute ist China die viertgrößte Volkswirtschaft und die drittgrößte Handelsnation der Welt.
Das Land, das einst vollständig von den Weltmärkten abgeschottet war, ist heute einer der wichtigsten Treiber der Globalisierung und hat stark vom Welthandel profitiert.
Betrachtet man die Einzigartigkeit der Entwicklung, die China in den letzten 30 Jahren durchlaufen hat, so kann man sagen, dass das Land aus seinem sozialistischen Tiefschlaf aufgewacht ist und mit großen Schritten in Richtung einer modernen Industrienation unterwegs ist. Dabei hat sich China im inneren wie auch nach außen dramatisch verändert.
Die vorliegende Diplomarbeit geht der Frage nach, wie ein solch beeindruckendes Wachstum möglich war, welche Probleme im Prozess der Transformation von Plan- zu Marktwirtschaft auftraten und wie die Perspektiven für zukünftiges Wachstum in China sind.
Wenn von dem Terminus China die Rede ist, ist damit stets die Volksrepublik China gemeint. Die Insel Taiwan, deren politischer Status nicht abschließend geklärt ist, sowie die Sonderverwaltungszonen Hong Kong und Macau sind in der Betrachtung ausgeklammert.
Zunächst soll in Kapitel 2 der Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung in der Vergangenheit dargestellt werden, die den Boden für die Reformen bereiteten. Ausgehend von den ersten Reformen im Jahr 1978 zeigt Kapitel 3 auf, aufgrund welcher Faktoren China ein so bemerkenswertes Wachstum schaffen konnte. Dann werden in Kapitel 4 einzelne Problembereiche für die weitere Entwicklung herausgegriffen, die Schwächen im Transformationsprozess aufzeigen. Abschließend stellt Kapitel 5 Modelle vor, die versuchen, das zukünftige Wirtschaftswachstum zu prognostizieren. Außerdem wird auf mögliche Risiken und Schocks hingewiesen, die die Entwicklung beeinträchtigen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Vorgehensweise
- Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
- Reformen und Wirtschaftswachstum
- Der Ausgangspunkt für Reformen
- Die Reformen 1978 - 1992
- Erste Reformen im Agrarsektor
- Dual Track System
- Öffnung der Märkte
- Der weitere Gang der Reformen 1989 - heute
- Das chinesische Wirtschaftswachstum
- Die Zusammensetzung des chinesischen Wirtschaftswachstums
- Faktor Kapital
- Sparen
- Auslandsdirektinvestitionen
- Technischer Fortschritt und Faktorproduktivität
- Weiterer Reformbedarf
- Die staatlichen Unternehmen
- Der Bankensektor
- Regionale Disparität und Armut
- Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit
- Ungenügendes Rechtssystem und Korruption
- Umwelt
- Perspektiven für Chinas Zukunft
- Der Ansatz von Perkins und Rawski
- Der Ansatz von Holz
- Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung für nachhaltiges Wachstum
- Gefahren für das zukünftige Wachstum und Schocks
- Die Gefahr von Finanzkrisen
- Soziale Probleme
- Energieknappheit
- Die Rolle der Regierung für zukünftiges Wachstum
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas und analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich für die Zukunft des Landes ergeben. Die Arbeit untersucht die chinesischen Reformen, das Wirtschaftswachstum und die bestehenden Probleme, die einen weiteren Fortschritt erschweren.
- Die Reformen in China seit 1978 und ihre Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum
- Die Faktoren, die zum rasanten Wirtschaftswachstum Chinas beigetragen haben, einschließlich Kapitalbildung, technischer Fortschritt und Faktorproduktivität
- Die Herausforderungen und Probleme, die China für eine nachhaltige Entwicklung bewältigen muss, wie staatliche Unternehmen, der Bankensektor, regionale Ungleichgewichte, Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit, das Rechtssystem und Korruption sowie Umweltprobleme
- Die verschiedenen Perspektiven und Ansätze zur Beurteilung der zukünftigen Entwicklung Chinas
- Die Rolle der Regierung für zukünftiges Wachstum und die Bewältigung der Herausforderungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einleitung in die Problemstellung und die Vorgehensweise der Diplomarbeit. Im zweiten Kapitel werden die Reformen in China seit 1978 untersucht, beginnend mit dem Ausgangspunkt der Reformen und der Analyse der verschiedenen Phasen der Reformpolitik. Kapitel 3 widmet sich dem chinesischen Wirtschaftswachstum und untersucht dessen Zusammensetzung, insbesondere den Beitrag der Faktoren Kapital, technischer Fortschritt und Faktorproduktivität. Kapitel 4 analysiert die bestehenden Probleme und den weiteren Reformbedarf in China, darunter die staatlichen Unternehmen, der Bankensektor, regionale Disparität und Armut, der Arbeitsmarkt, das Rechtssystem und Korruption sowie die Umweltproblematik. Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Perspektiven für Chinas Zukunft und diskutiert verschiedene Ansätze zur Beurteilung der Entwicklungsmöglichkeiten, sowie die Gefahren für das zukünftige Wachstum. Schließlich bietet das sechste Kapitel einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und die Rolle der Regierung.
Schlüsselwörter
Chinesische Wirtschaft, Wirtschaftswachstum, Reformen, Kapitalbildung, Technischer Fortschritt, Faktorproduktivität, Herausforderungen, Probleme, Reformbedarf, Staatliche Unternehmen, Bankensektor, Regionale Disparität, Armut, Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Rechtssystem, Korruption, Umwelt, Perspektiven, Nachhaltiges Wachstum, Finanzkrisen, Soziale Probleme, Energieknappheit, Rolle der Regierung.
- Arbeit zitieren
- Lennart Kübler (Autor:in), 2007, Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/88253