Schon solange es Literatur gibt, diente sie den Menschen als Mittel, ihre Meinung zu äußern. In unserer heutigen Gesellschaft scheint es selbstverständlich, dass jeder seine Meinung frei ausdrücken kann, ohne Repressalien befürchten zu müssen.
Die Informationspolitik eines Systems beschäftigt sich allerdings schon immer mit der Literatur. Ich möchte mich in der vorliegenden Arbeit mit einem spezifischen Berührungspunkt zwischen Literatur und Politik beschäftigen, mit der Zensur.
In einem, die Arbeit einleitenden Teil, werde ich mich erst dem Begriff der Zensur definitorisch annähern In einem weiteren Schritt werden die grundsätzlichen Funktionen von Literatur illustriert, um somit die Ansatzpunkte für zensorische Absichten deutlich zu machen.
In der Folge wird ein Überblick über die Geschichte der Zensur gegeben.
Im Hauptteil sollen vor allem die staatlichen Ordnungsstrukturen der Zensur im Nationalsozialismus, die verschiedenen Formen der Zensur und die Möglichkeiten der Schriftsteller an der Zensur vorbei ihre Meinungen zu veröffentlichen in den Fokus gerückt werden.
Dieser Betrachtung des deutschen nationalsozialistischen Systems möchte ich das System des Faschistischen Italiens mit seiner politischen Ordnungsstruktur und Zensurpolitik gegenüberstellen, um dieses, bisher vergleichsweise weniger erforschte Gebiet der umfassend aufgearbeiteten deutschen Historie gegenüberzustellen.
In einem Fazit der Arbeit werden schließlich die gewonnenen Erkenntnisse und Vergleichswerte subsumiert und die beiden Systeme abschließend einander gegenüber gestellt, um somit in einem direkten Vergleich die Besonderheiten eines jeden Systems zu illustrieren, und die Literaturen der Zeit in ihren Entstehensumständen zu verorten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- WAS IST ZENSUR– EINE ANNÄHERUNG.
- VERSCHIEDENE FUNKTIONEN VON LITERATUR.
- ZENSURGESCHICHTE
- Stufe I - Ursprünge….....
- Stufe II – Entwicklung der klerikalen Zensur ...
- Stufe III – Staatliche Zensur
- ZENSUR IN TOTALITÄREN REGIMES..
- LITERARISCHE ZENSUR IM NATIONALSOZIALISMUS.
- Die Reichskulturkammer
- Der Aufbau der RKK
- Die Aufgaben der RKK.
- Die Reichsschrifttumskammer
- Die RSK - ein historischer Abriss
- Zensur durch die RSK - Präventivzensur..
- Zensur durch die RSK - Nachzensur.
- Rivalität der RSK mit dem Amt Rosenberg..........\n
- LITERATUR IM NATIONALSOZIALISMUS...
- Eine Einordnung..
- Oppositionelle Literatur
- Antifaschistische Literatur.
- Adam Kuckhoff: „Der Deutsche von Bayencourt“.
- Jan Petersen: „Unsere Straße“.
- Regimekritische Literatur.……........
- Ernst Jünger: „Auf den Marmorklippen“.
- LITERARISCHE ZENSUR IM FASCHISMUS...
- Das Ministero della Cultura Popolare - Minculpop
- Die Reale Accademia d'Italia – Funktion und Geschichte
- Die Società Dante Alighieri – Funktion und Geschichte.
- LITERATUR IM FASCHISMUS.
- Eine Einordnung...
- Oppositionelle Literatur.
- Regimekritische Literatur…..\n
- Antifaschistische Literatur
- Elio Vittorini: „Uomini e no“.
- Die historische Entwicklung der Zensur
- Die Organisation der Zensur in den totalitären Regimes
- Die verschiedenen Formen der Zensur
- Oppositionelle Literatur im Nationalsozialismus und Faschismus
- Der Vergleich der Zensurpraktiken im Nationalsozialismus und Faschismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der literarischen Zensur in totalitären Regimes, insbesondere im Nationalsozialismus und Faschismus. Das Ziel der Arbeit ist es, die Funktionsweise und Auswirkungen von Zensur in diesen beiden Regimes zu analysieren und in vergleichender Perspektive zu betrachten. Dabei werden die jeweiligen Organisationsstrukturen der Zensur, die Formen der Zensur und die Möglichkeiten für Schriftsteller, ihre Meinungen trotz Zensur zu verbreiten, untersucht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Zusammenhang zwischen Literatur und Politik, sowie die Rolle der Zensur in der Geschichte. Kapitel 2 definiert den Begriff Zensur und beschreibt die vielfältigen Funktionen von Literatur. Es beleuchtet zudem die historische Entwicklung der Zensur, von den Ursprüngen über die klerikale Zensur bis hin zur staatlichen Zensur.
Kapitel 3 widmet sich der literarischen Zensur im Nationalsozialismus. Es analysiert die Organisationsstrukturen der Zensur, wie die Reichskulturkammer und die Reichsschrifttumskammer, sowie die verschiedenen Formen der Zensur.
Kapitel 3.2 beleuchtet die Literatur im Nationalsozialismus, insbesondere die oppositionelle Literatur und ihre Formen, wie Antifaschistische und Regimekritische Literatur. Die Kapitel 3.2.2.1.1 und 3.2.2.1.2 analysieren beispielhaft die Werke von Adam Kuckhoff und Jan Petersen.
Kapitel 3.3 widmet sich der literarischen Zensur im Faschismus. Es stellt das Ministero della Cultura Popolare (Minculpop), die Reale Accademia d'Italia und die Società Dante Alighieri vor und analysiert deren Funktionen.
Kapitel 3.4 behandelt die Literatur im Faschismus. Die Kapitel 3.4.2.1 und 3.4.2.2 analysieren die Regimekritische und Antifaschistische Literatur im Faschismus und erläutern das Werk von Elio Vittorini „Uomini e no“ als Beispiel für antifaschistische Literatur.
Schlüsselwörter
Literarische Zensur, totalitäre Regime, Nationalsozialismus, Faschismus, Reichskulturkammer, Reichsschrifttumskammer, Ministero della Cultura Popolare (Minculpop), Reale Accademia d'Italia, Società Dante Alighieri, Oppositionelle Literatur, Antifaschistische Literatur, Regimekritische Literatur.
- Quote paper
- Tobias Reff (Author), 2007, Literarische Zensur in totalitären Regimes, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/88019