Zitat des Prüfers: "Die Arbeit ist sehr innovativ. Sie trägt vielfältigstes, intelligent recherchiertes Material zusammen und fast daraus eine ausgezeichnete Konstruktion. Das Ergebnis ist vorzüglich."
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Wichtigkeit des Ursprungs der Sprache für uns Menschen. Sprache, um mit Heidegger zu sprechen, als etwas, dass jeder beherrscht, aber keiner versteht, erfuhr als wissenschaftliches Forschungsthema im ausgehenden letzten Jahrhundert einen gewaltigen Interessenaufschwung. Die Pragmatik wurde von der Linguistik und die Sprache der Kinder und der Tiere wurden von der Biologie und der Philosophie als zunehmend interessante und seriöse Themengebiete anerkannt. Mit der Entdeckung der Spiegelneuronen vor einigen Jahren glaubt man nun dem Ursprung der Sprache näher gekommen zu sein. Von den kühnen, sich daraus ergebenen, Lösungsansätzen und von den erstakten Synergieeffekten der Philosophie und den Einzelwissenschaften handelt diese Arbeit, die den Leser auf eine spannende Reise durch unser innerstes Selbst und die Geschichte der Spracherforschung mitnimmt – und ihn zu einer unkonventionellen Konklusion führt. Inspiriert wurde diese Arbeit von einem Seminar Professor G. Gebauers und den darin behandelten Größen wie Herder, Nietzsche, Heidegger, Wygotski, Chomsky, Damasio, Kant, Condillac uvm., welche sich zur menschlichen Sprachfähigkeit geäußert haben.
Schlagwörter: Sprache, Ursprung, Gene, Meme, Kind, Evolution, Anthropologie
Inhaltsverzeichnis
- Nature or nurture? - Kulturanthropologische Ansätze
- Wygotski und Spracherwerb
- Der entscheidende Schritt - Vom Grunzen zur Poesie
- Ich ist ein anderer - Wie wir durch Imitation zu uns selbst fanden
- Mimetik und Spiegelneuronen
- Schneller, als es die Evolution erlaubt
- Memetische Schlachtfelder
- Ein Leben für die Meme?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay beabsichtigt, den aktuellen Forschungsstand zum Verhältnis von Sprache und Kultur zu beleuchten und einen möglichen Lösungsvorschlag für die Frage des Sprachursprungs zu skizzieren. Dabei werden das Verhältnis zwischen Sprache und Welt sowie Sprecher und Gesellschaft untersucht.
- Die Rolle der Kultur bei der Entwicklung der Sprache
- Der Einfluss von Sprache auf Denken und Wahrnehmung
- Der Vergleich von kognitiven und behavioristischen Ansätzen zum Spracherwerb
- Die Bedeutung von sozialer Interaktion für die Sprachentwicklung
- Die Evolution der Sprache und die Rolle der Meme
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel stellt die beiden gegensätzlichen Ansätze – Nature und Nurture – in der Diskussion um die Rolle der Kultur bei der Entwicklung der Sprache vor. Es werden die Positionen von Noam Chomsky und Benjamin Lee Whorf diskutiert, die sich für die angeborene bzw. kulturelle Prägung der Sprache aussprechen.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel widmet sich dem Spracherwerb nach Lew S. Wygotski. Es werden seine Thesen zur Entwicklung einer „inneren Sprache“ in der Kindheit und der Bedeutung sozialer Interaktion für die Sprachentwicklung erläutert.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel untersucht den entscheidenden Schritt von der primitiven Kommunikation zum komplexen Sprachgebrauch des Menschen. Dabei werden die Evolution der Sprache und die Rolle der Kultur für ihre Entwicklung beleuchtet.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der Imitation für die Entwicklung der Sprache und des Selbstbewusstseins. Es werden die Konzepte der Mimetik und der Spiegelneuronen erläutert.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der rasanten Entwicklung der Sprache im Vergleich zur langsamen Evolution. Es werden die Theorien der Meme und der Memetischen Evolution vorgestellt.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieses Essays sind: Sprachursprung, Kultur, Spracherwerb, Universalgrammatik, kognitive Linguistik, behavioristische Linguistik, Wygotski, Meme, Memetische Evolution, Imitation, Spiegelneuronen.
- Arbeit zitieren
- Marcel Nakoinz (Autor:in), 2007, Zur Rolle der Kultur für die Entwicklung der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/87845