Mittelpunkt der Arbeit soll die Rolle der Krankenpflege im Nationalsozialismus sein, also in der Zeit zwischen 1933 und 1945. Dieses Kapitel in der Krankenpflege darf nicht in Vergessenheit geraten, da sie neben den Ärzten eine der Berufsgruppen war, die sich besonders den Lehren der Nationalsozialisten unterstellt hat und damit großes Leid in der Bevölkerung hervorrief.
Um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen, werden nicht alle Aufgabenbereiche beschrieben, sondern es wird die Beteiligung der Krankenpflege an der Euthanasie in den Heil- und Pflegeanstalten herausgegriffen.
Daher lautet die zentrale Frage meiner Arbeit: Wie verhielt sich die Krankenpflege im Nationalsozialismus in Bezug auf die Durchführung der Euthanasie? Den Schwerpunkt bildet die Beschreibung der Euthanasiephasen. Dazu werden die Heilerziehungs- und Pflegeanstalt HADAMAR sowie die psychiatrische Anstalt MESERITZ-OBRAWALDE kurz vorgestellt und die Aufgaben der Pflege am Beispiel dieser Anstalten dargestellt. Daraus soll eine mögliche Erklärung für das Verhalten der Berufsgruppe der Krankenpflege abgeleitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Berufliche Lage der Krankenpflege vor 1933
- 2 Ideologie des Nationalsozialismus
- 3 Veränderung der beruflichen Lage ab 1933
- 4 Definition und Beginn der Euthanasie
- 5 Organisation der T4-Aktion
- 6 Durchführung der T4-Aktion in der Landesanstalt Hadamar
- 7 Begründungsversuch des Verhaltens der Pflegekräfte bei der T4-Aktion
- 8 Organisation der „wilden Euthanasie“
- 9 Durchführung der „wilden Euthanasie“ in der Anstalt Meseritz-Obrawalde
- 10 Begründungsversuch des Verhaltens der Pflegekräfte bei der „wilden Euthanasie“
- 11 Resultat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Krankenpflege im Nationalsozialismus (1933-1945), insbesondere ihre Beteiligung an der Euthanasie. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie verhielt sich die Krankenpflege in Bezug auf die Durchführung der Euthanasie? Die Arbeit beleuchtet die berufliche Situation der Krankenpflege vor 1933, die nationalsozialistische Ideologie und die Veränderungen im Gesundheitswesen nach 1933. Die Analyse konzentriert sich auf die Euthanasie in den Anstalten Hadamar und Meseritz-Obrawalde.
- Berufliche Lage der Krankenpflege vor dem Nationalsozialismus
- Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie auf die Krankenpflege
- Beteiligung der Krankenpflege an der Euthanasie (T4-Aktion und „wilde Euthanasie“)
- Strukturelle Veränderungen im Gesundheitswesen unter dem Nationalsozialismus
- Analyse des Verhaltens der Krankenpflegekräfte im Kontext der Euthanasie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz der Auseinandersetzung mit der Rolle der Krankenpflege im Nationalsozialismus und der Beteiligung an der Euthanasie. Sie hebt die Notwendigkeit hervor, dieses Kapitel der Geschichte nicht zu vergessen und die Verantwortung der Krankenpflege zu thematisieren. Die zentrale Forschungsfrage nach dem Verhalten der Krankenpflegekräfte im Kontext der Euthanasie wird formuliert, und der methodische Ansatz wird kurz skizziert. Die Arbeit konzentriert sich auf die Euthanasie in ausgewählten Anstalten als Beispiel für die umfassendere Beteiligung der Krankenpflege an den Verbrechen des NS-Regimes. Die Einleitung betont den Gebrauch zeitgenössischer, abwertender Bezeichnungen zur Verdeutlichung der menschenverachtenden Sprache des NS-Regimes.
1 Berufliche Lage der Krankenpflege vor 1933: Dieses Kapitel beleuchtet die berufliche Situation der Krankenpflege vor 1933. Es beschreibt die zunehmende Nachfrage nach ausgebildeten Pflegekräften nach dem Krankenversicherungsgesetz von 1883 und den Konflikt zwischen den kirchlichen Mutterhäusern und der freien Krankenpflege. Die unterschiedlichen Auffassungen über die berufliche Identität und die Rolle der Nächstenliebe werden dargelegt. Die Bemühungen um eine geregelte Ausbildung, Arbeitszeit und soziale Absicherung sowie die Schwierigkeiten bei der Etablierung eines eigenständigen Berufsstandes werden beschrieben, wobei die Konflikte zwischen kirchlichen und weltlichen Verbänden im Vordergrund stehen. Diese Uneinigkeit wird als ein entscheidender Faktor für die spätere Instrumentalisierung der Krankenpflege durch die Nationalsozialisten hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Krankenpflege, Nationalsozialismus, Euthanasie, T4-Aktion, „wilde Euthanasie“, Landesanstalt Hadamar, Anstalt Meseritz-Obrawalde, Berufsethik, Gesundheitswesen, NS-Ideologie, Verbrechen, Verantwortung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Rolle der Krankenpflege im Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Krankenpflege im Nationalsozialismus (1933-1945), insbesondere ihre Beteiligung an der Euthanasie. Die zentrale Frage ist, wie sich die Krankenpflege im Kontext der Euthanasie verhielt. Die Analyse konzentriert sich auf die Euthanasie in den Anstalten Hadamar und Meseritz-Obrawalde.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die berufliche Situation der Krankenpflege vor 1933, den Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie auf die Krankenpflege, die Beteiligung der Krankenpflege an der Euthanasie (T4-Aktion und „wilde Euthanasie“), strukturelle Veränderungen im Gesundheitswesen unter dem Nationalsozialismus und analysiert das Verhalten der Krankenpflegekräfte im Kontext der Euthanasie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, der beruflichen Lage der Krankenpflege vor 1933, der Ideologie des Nationalsozialismus, den Veränderungen der beruflichen Lage ab 1933, der Definition und dem Beginn der Euthanasie, der Organisation der T4-Aktion, der Durchführung der T4-Aktion in Hadamar, dem Begründungsversuch des Verhaltens der Pflegekräfte bei der T4-Aktion, der Organisation der „wilden Euthanasie“, der Durchführung der „wilden Euthanasie“ in Meseritz-Obrawalde, dem Begründungsversuch des Verhaltens der Pflegekräfte bei der „wilden Euthanasie“ und schließlich einem Fazit (Resultat).
Welche Methode wird angewendet?
Die methodische Vorgehensweise wird in der Einleitung kurz skizziert. Die Arbeit konzentriert sich auf die Euthanasie in ausgewählten Anstalten als Beispiel für die umfassendere Beteiligung der Krankenpflege an den Verbrechen des NS-Regimes. Die Verwendung zeitgenössischer, abwertender Bezeichnungen soll die menschenverachtende Sprache des NS-Regimes verdeutlichen.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit (Resultat) wird im letzten Kapitel zusammengefasst. Die Arbeit enthält keine explizite Zusammenfassung des Resultats in der bereitgestellten Vorschau.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Krankenpflege, Nationalsozialismus, Euthanasie, T4-Aktion, „wilde Euthanasie“, Landesanstalt Hadamar, Anstalt Meseritz-Obrawalde, Berufsethik, Gesundheitswesen, NS-Ideologie, Verbrechen, Verantwortung.
Was wird in Kapitel 1 behandelt?
Kapitel 1 beleuchtet die berufliche Situation der Krankenpflege vor 1933, die zunehmende Nachfrage nach ausgebildeten Pflegekräften nach dem Krankenversicherungsgesetz von 1883, den Konflikt zwischen kirchlichen Mutterhäusern und freier Krankenpflege, unterschiedliche Auffassungen über die berufliche Identität und die Rolle der Nächstenliebe, Bemühungen um geregelte Ausbildung und soziale Absicherung sowie Schwierigkeiten bei der Etablierung eines eigenständigen Berufsstandes und die Konflikte zwischen kirchlichen und weltlichen Verbänden.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie verhielt sich die Krankenpflege in Bezug auf die Durchführung der Euthanasie?
- Quote paper
- Sabine Schellerer (Author), 2005, Die Rolle der Krankenpflege im Nationalsozialismus (1933-1945). Zur Euthanasie in Landeskrankenhäusern, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/86566