Mit Absicht wurden fünf unterschiedliche Kinder- und Jugendromane gewählt, die thematisch und im Hinblick auf die Autoren, außer den beiden schon genannten verbindenden Elementen keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten haben. So treffen wir hier auf Autoren mit unterschiedlichen politischen Hintergründen, die, abgesehen vom Ehepaar Tetzner/ Kläber, in keinem näheren Zusammenhang stehen. Auch die Handlungen der jeweiligen Romane sind unterschiedlich. Die Schauplätze reichen von der dalmatinischen Küste über die Schweiz und Prag bis hin zum Mailand des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Es sollen vorab drei Thesen aufgestellt werden. So nehme ich erstens an, dass allen fünf Kinderbanden gewisse Merkmale gemeinsam sind – auch trotz der Tatsache, dass es sich um recht unterschiedliche Kinderbücher handelt. Diese Gemeinsamkeiten suche ich in der inneren Struktur der jeweiligen Bande.
Weiterhin ist zu vermuten, dass der Autor/ die Autorin durch das Motiv der Kinderbande eine gewisse erzieherische Absicht ausdrücken und bei den jungen Lesern etwas bewirken will. Diese erzieherischen Absichten vermute ich, als dritte These, in Zusammenhang stehend mit der Exilsituation der Autoren selber aber auch der Kinder, sowie mit der politischen Situation im Dritten Reich, mit der sowohl Autoren als auch kindliche Leser Erfahrungen gesammelt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Situation der Kinder im Exil
- 2.1 Schulen in den Asylländern
- 2.2 Psychologische Aspekte des Exils
- 3. Kinder- und Jugendliteratur im Exil und ihre Funktion
- 4. Erzählanalysen
- 4.1 Kurt Held - Die rote Zora und ihre Bande
- 4.1.1 Paratexte
- 4.1.2 Erzähltempus und Sprache
- 4.1.3 Erzählsituation, Erzählerbericht/ Personenrede
- 4.1.4 Erzähleingang
- 4.1.5 Zeitstruktur
- 4.2 Lisa Tetzner - Die schwarzen Brüder
- 4.2.1 Paratexte
- 4.2.2 Erzähltempus und Sprache
- 4.2.3 Erzählsituation, Erzählerbericht/ Personenrede
- 4.2.4 Erzähleingang
- 4.2.5 Zeitstruktur
- 4.3 Max Zimmering – Die Jagd nach dem Stiefel
- 4.3.1 Paratexte
- 4.3.2 Erzähltempus und Sprache
- 4.3.3 Erzählsituation, Erzählerbericht/ Personenrede
- 4.3.4 Erzähleingang
- 4.3.5 Zeitstruktur
- 4.4 Alex Wedding - Das Eismeer ruft
- 4.4.1 Paratexte
- 4.4.2 Erzähltempus und Sprache
- 4.4.3 Erzählsituation, Erzählerbericht/ Personenrede
- 4.4.4 Erzähleingang
- 4.4.5 Zeitstruktur
- 4.5 Oskar Seidlin und Richard Plaut - S.O.S. Genf
- 4.5.1 Paratexte
- 4.5.2 Erzähltempus und Sprache
- 4.5.3 Erzählsituation, Erzählerbericht/ Personenrede
- 4.5.4 Erzähleingang
- 4.5.5 Zeitstruktur
- 5. Analyse der Kinderbanden
- 5.1 Zum Begriff der Kinderbande
- 5.2 Merkmale der Banden/ Analysepunkte
- 5.2.1 Zusammensetzung
- 5.2.2 Selbstbezeichnung der Bande
- 5.2.3 Gender Frage
- 5.2.4 Grund des Zusammenschlusses/ Ziele
- 5.2.5 Abgrenzungsmerkmale
- 5.2.6 Führungsstile
- 5.2.7 Gegenspieler/ Gegnerische Kinderbanden
- 5.2.8 Werden politische Themen behandelt?
- 5.2.9 Wird das Thema, Exil' behandelt?
- 5.3 Motiv der Solidarität
- 6. Erzieherischer Auftrag/ Intention der Autoren
- 6.1 Die rote Zora
- 6.2 Die schwarzen Brüder
- 6.3 Die Jagd nach dem Stiefel
- 6.4 Das Eismeer ruft
- 6.5 S.O.S. Genf
- 6.6 Gemeinsamkeiten in den erzieherischen Absichten
- 7. Fazit
- Die Rolle von Kinderbanden in der Exilliteratur
- Die Darstellung von Exilerfahrungen und Herausforderungen
- Die Analyse von Bandenstrukturen, -dynamiken und -zielen
- Der erzieherische Auftrag und die Absichten der Autoren
- Die Thematik von Solidarität und Gemeinschaft in den Texten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Kinderbanden in der Kinder- und Jugendliteratur des Exils, wobei der Fokus auf fünf exemplarische Werke gelegt wird. Die Arbeit untersucht die Funktion von Kinderbanden in der Exilliteratur, erforscht die Darstellung von Exilerfahrungen und den erzieherischen Auftrag der Autoren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Kinderbanden in der Exilliteratur ein und stellt die fünf zu analysierenden Romane vor. Kapitel 2 beleuchtet die Situation von Kindern im Exil, insbesondere die schulischen Bedingungen und die psychologischen Auswirkungen. Kapitel 3 untersucht die Funktion von Kinder- und Jugendliteratur im Exil. Die Kapitel 4.1 bis 4.5 bieten kurze Erzählanalysen der fünf Romane, wobei jeweils die Paratexte, das Erzähltempus, die Sprache, die Erzählsituation, der Erzähleingang und die Zeitstruktur betrachtet werden. Kapitel 5 analysiert die Kinderbanden in den Romanen und untersucht ihre Zusammensetzung, Selbstbezeichnung, Genderaspekte, Ziele, Abgrenzungsmerkmale, Führungsstile, Gegenspieler und die Behandlung von Politik und Exil. Kapitel 6 beleuchtet den erzieherischen Auftrag und die Absichten der Autoren, während das Fazit die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Kinderbanden, Kinder- und Jugendliteratur, Exilliteratur, Exilerfahrungen, Solidarität, Gemeinschaft, Erzählanalyse, erzieherischer Auftrag, Autorenintention, politische Themen, Genderaspekte, Bandenstruktur, Bandendynamik.
- Quote paper
- Tina Martin (Author), 2005, Kinderbanden in der Kinder- und Jugendliteratur des Exils, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/86143