1. Einleitung
Die meisten Menschen denken an ihre Kindheit mit erwachsenen Augen zurück. Die Ver-bindung zur Kindheit ist durchtrennt. Es gibt aber auch Erwachsene, die die Verbindung zu ihrer Kindheit nie unterbrochen haben . „Die entscheidende Voraussetzung für den Jugend-schriftsteller ist nicht, dass er Kinder, sondern dass er seine Kindheit kennt. Was er leistet, verdankt er nicht der Beobachtung, sondern der Selbsterinnerung“ . Dieses Zitat ist für Erich Kästner sowie auch für Astrid Lindgren sehr prägend . Ihre Bücher entstanden vor allem auf der Basis ihrer Selbsterinnerung an ihre Kindheit . Doch wie beschreiben die Autoren ihre Kindheit aus ihrer Erinnerung?
Im Mittelpunkt der Hausarbeit steht die Frage, wie Erich Kästner und Astrid Lindgren ihre Kindheit aus der Retroperspektive darstellen. Eine besondere Betrachtung soll hinsichtlich der Reflexion über Erinnerung und Zeit erfolgen, um zu überprüfen, wie die Autoren mit der Besonderheit bzw. der Problematik der Autobiographie umgehen. Der Schwerpunkt soll im Hinblick auf das Seminar auf dem Autor Erich Kästner liegen. Um seine Schaffensweise zu verdeutlichen, wird sein Werk Lindgrens gegenübergestellt. So lässt sich das Besondere an Kästners Schreiben gut herausstellen.
Da in der Hausarbeit die Kindheitserinnerungen der Autoren analysiert werden, soll vorerst deren gesamte Biographie vorgestellt werden, um die Kindheit in ihr Leben einordnen zu können. Somit wird ein Überblick über ihr Schaffen, ihre Lebensgeschichte sowie über den geschichtlichen Hintergrund gegeben.
Im darauffolgenden Abschnitt wird der Inhalt der Autobiographien ‚Als ich ein kleiner Jun-ge war’ von Erich Kästner und ‚Das entschwundene Land’ von Astrid Lindgren dargestellt. Anhand von konkreten Textstellen vor allem bezüglich der Reflexion über Erinnerung und Zeit werden daraufhin die Darstellungsweisen und der Stil der beiden Autoren analysiert und gegenübergestellt. Es werden stilistische und strukturelle Unterschiede sowie Gemein-samkeiten der Schreibweisen herausgestellt. Abschließend wird überprüft, wie die Kindheit beider Autoren aus der Retroperspektive dargestellt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Biographien
- Biographie Kästners
- Biographie Lindgrens
- Inhaltliche Darstellung der Autobiographien
- „Als ich ein kleiner Junge war“
- „Das entschwundene Land“
- Struktureller und stilistischer Vergleich der Autobiographien
- Allgemeines
- Die Reflexionen über Erinnerung und Zeit
- Schlussbetrachtung
- Nachwort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Autobiographien von Erich Kästner („Als ich ein kleiner Junge war“) und Astrid Lindgren („Das entschwundene Land“), um die Darstellung der Kindheit aus retrospektiver Perspektive zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Reflexion über Erinnerung und Zeit und dem Umgang der Autoren mit den spezifischen Herausforderungen autobiographischen Schreibens. Der Schwerpunkt liegt auf Erich Kästner, wobei Astrid Lindgrens Werk zum Vergleich herangezogen wird.
- Darstellung der Kindheit aus retrospektiver Perspektive
- Reflexion über Erinnerung und Zeit im autobiographischen Schreiben
- Vergleich der Schreibweisen und Stile von Kästner und Lindgren
- Einordnung der Kindheit in die Gesamtbiographien der Autoren
- Herausarbeitung der Besonderheiten von Kästners Schreibweise durch den Vergleich mit Lindgren
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort thematisiert die generelle Problematik von Biographien und Autobiographien. Es wird die eingeschränkte Möglichkeit einer objektiven Beurteilung von Lebensereignissen betont, die von historischen Hintergründen und individuellen Interpretationen beeinflusst sind. Die Diskrepanz zwischen authentisch erlebten Ereignissen und ihrer autobiographischen Darstellung wird hervorgehoben, insbesondere im Kontext von Kindheitserinnerungen, die als persönliche Bilder und nicht als vollständige Wahrheit verstanden werden müssen. Die spezifischen Herausforderungen des autobiographischen Schreibens, die Identität von erzählendem und erzähltem Ich sowie die zeitliche Distanz zwischen Erfahrung und deren Beschreibung, werden ebenfalls angesprochen.
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung der Kindheit aus retrospektiver Perspektive bei Erich Kästner und Astrid Lindgren vor. Sie erläutert den Fokus auf die Reflexion über Erinnerung und Zeit und begründet den Vergleich der beiden Autoren, um die Besonderheiten von Kästners Werk hervorzuheben. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert: Zunächst werden die Biographien der Autoren vorgestellt, gefolgt von der inhaltlichen Darstellung der Autobiographien und einem strukturellen und stilistischen Vergleich. Die Einleitung betont die Bedeutung der Selbsterinnerung für das Schreiben von Jugendliteratur.
Biographien: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Lebensläufe von Erich Kästner und Astrid Lindgren. Im Fall Kästners wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, eine umfassende Biographie zu erstellen, da er selbst nur wenig über sein Leben preisgegeben hat. Sein Leben wird grob in vier geographische Stationen unterteilt (Dresden, Leipzig, Berlin, München), wobei die jeweiligen historischen Kontexte (Wilhelminischer Imperialismus, Weimarer Republik, Drittes Reich, Wiederaufbau) erwähnt werden. Wesentliche biografische Stationen werden genannt, und es wird auf die späte Verfügbarkeit seines Nachlasses für die Forschung verwiesen.
Schlüsselwörter
Autobiographie, Kindheitserinnerung, Erich Kästner, Astrid Lindgren, Erinnerung, Zeit, Retroperspektive, Stilvergleich, Biographischer Kontext, Jugendliteratur, Selbsterinnerung, Interpretation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich der Autobiographien von Erich Kästner und Astrid Lindgren
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Autobiographien von Erich Kästner („Als ich ein kleiner Junge war“) und Astrid Lindgren („Das entschwundene Land“), um die Darstellung der Kindheit aus retrospektiver Perspektive zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Reflexion über Erinnerung und Zeit und dem Umgang der Autoren mit den spezifischen Herausforderungen autobiographischen Schreibens. Der Schwerpunkt liegt auf Erich Kästner.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Darstellung der Kindheit aus retrospektiver Perspektive; Reflexion über Erinnerung und Zeit im autobiographischen Schreiben; Vergleich der Schreibweisen und Stile von Kästner und Lindgren; Einordnung der Kindheit in die Gesamtbiographien der Autoren; Herausarbeitung der Besonderheiten von Kästners Schreibweise durch den Vergleich mit Lindgren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, eine Einleitung, ein Kapitel zu den Biographien Kästners und Lindgrens, ein Kapitel zur inhaltlichen Darstellung der Autobiographien, ein Kapitel zum strukturellen und stilistischen Vergleich der Autobiographien, eine Schlussbetrachtung, ein Nachwort und ein Literaturverzeichnis.
Was wird im Vorwort behandelt?
Das Vorwort thematisiert die generelle Problematik von Biographien und Autobiographien, die eingeschränkte Möglichkeit einer objektiven Beurteilung von Lebensereignissen und die Diskrepanz zwischen authentisch erlebten Ereignissen und ihrer autobiographischen Darstellung, insbesondere im Kontext von Kindheitserinnerungen. Die spezifischen Herausforderungen des autobiographischen Schreibens werden ebenfalls angesprochen.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung der Kindheit aus retrospektiver Perspektive bei Kästner und Lindgren vor. Sie erläutert den Fokus auf die Reflexion über Erinnerung und Zeit und begründet den Vergleich der beiden Autoren. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert und die Bedeutung der Selbsterinnerung für das Schreiben von Jugendliteratur betont.
Was beinhaltet das Kapitel zu den Biographien?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Lebensläufe von Erich Kästner und Astrid Lindgren. Es wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, eine umfassende Biographie zu erstellen, insbesondere im Fall Kästners. Sein Leben wird grob in vier geographische Stationen unterteilt, wobei die jeweiligen historischen Kontexte erwähnt werden. Wesentliche biografische Stationen werden genannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Autobiographie, Kindheitserinnerung, Erich Kästner, Astrid Lindgren, Erinnerung, Zeit, Retroperspektive, Stilvergleich, Biographischer Kontext, Jugendliteratur, Selbsterinnerung, Interpretation.
Welche Autobiographien werden verglichen?
Verglichen werden Erich Kästners „Als ich ein kleiner Junge war“ und Astrid Lindgrens „Das entschwundene Land“.
- Quote paper
- Janine Pollert (Author), 2007, Kindheitserinnerungen zwischen Wahrheit und Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/86024