Einige Merkmale des Romans treten aus der gesamten Thematik hervor. Neben der Schilderung einer verlorenen Generation fällt die nüchterne Beschreibung von Gewalt ins Auge. Diese meist emotionslos wirkenden Schilderungen von Tod und Leid, von Leben und Sterben der Soldaten an der Front beeindrucken den Rezipienten und schockieren ihn gleichermaßen. Aber sind es Remarques Schilderungen von Gewalt und Tod, welche die Wirkungskraft des Romans ausmachen? Unabhängig davon, wie man diese Frage beantwortet, stellt sich zudem auch die Frage, wie diese Darstellung von Gewalt auf den Leser wirkt und wie die Gewaltdarstellung ihn beeinflusst. Ist es letztendlich sogar der Art der Gewaltschilderung zu verdanken, dass eine pazifistische Wirkung erreicht wird? Die herausstechende Quantität an Gewalt kann jedenfalls nicht bestritten werden, denn würde man diese aus dem Roman streichen, wäre der Roman um einen Großteil seines Textes beraubt. Untersucht man gleichfalls den Roman wie auch den Film, lassen sich unter Umständen auch Rückschlüsse vom Film auf den Roman schließen. Wenn man von der Annahme ausgeht, dass die Gewalt das zentrale Mittel der Wirkung des Romans darstellt, müsste man eben diese Qualität und Quantität an Gewalt dann nicht auch im Film finden? Wenn die Verfilmung folglich in diesem Bereich dem Roman in nichts nachsteht, wäre es dann nicht zulässig, den Schluss zu ziehen, dass Gewalt in beiden Medien das wichtigste Wirkungskriterium darstellt? Aber auch die Zielsetzung von Roman und Film muss bedacht werden. Darf man Remarque wirklich glauben, dass er mit „Im Westen nichts Neues“ einen rein deskriptiven Roman geschrieben hat? Und wenn nicht, lässt sich dies anhand der Struktur, Sprache und Stilistik sowie einzelner Inhalte festmachen? Es muss weiterhin untersucht werden, ob der Film die gleiche Zielsetzung und die gleiche Wirkung auf den Rezipienten hat, wie der Roman. Neben der Gewaltdarstellung bietet hierzu die Thematik der verlorenen Generation einen Ansatz, denn im Roman spielt diese eine zentrale Rolle. Wie ist also die Verfilmung des Romans zu bewerten und wie ist sie akzentuiert, wird die Gewalt hier in Quantität und Qualität gleich gewertet, wird ebenfalls eine verlorene Generation dargestellt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erich Maria Remarque
- Erich Maria Remarque: Ein biografischer Aufriss
- Unpolitischer Autor - politischer Mensch?
- Kriegs- und Anti-Kriegsliteratur
- Gewaltdarstellung in „Im Westen nichts Neues“
- Gewalt
- Formen der Gewalt
- Wirkung der Gewalt in Poesie und bildender Kunst
- „Im Westen nichts Neues“ - Roman und Film
- Der Roman „Im Westen nichts Neues“
- Inhalt des Romans
- Literaturwissenschaftliche Grundlagen
- Der Film „Im Westen nichts Neues“
- Inhalt des Films – Sequenzprotokoll
- Formale und strukturelle Umsetzung des Films
- Unterschiede zwischen Roman und Film
- Inhaltliche Unterschiede
- Entfallene Gewaltszenen
- Analyse von Gewaltszenen
- Kemmerichs Lazarettaufenthalt
- Bäumers Lazarettaufenthalt
- Beispiel eines Artilleriebeschusses
- Beispiel eines Angriffes
- Die Duval-Szene
- Problem des Medienwechsels
- Der Roman „Im Westen nichts Neues“
- Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ und dessen Verfilmung, indem sie die Gewaltdarstellungen in beiden Medien vergleicht und deren Wirkung analysiert. Ziel ist es, die Bedeutung der Gewaltdarstellung für den Erfolg und die pazifistische Wirkung des Romans und Films zu ergründen und die Unterschiede zwischen Roman und Film herauszuarbeiten.
- Gewaltdarstellung im Roman und Film „Im Westen nichts Neues“
- Vergleich der Wirkungsweisen von Gewaltdarstellungen in Roman und Film
- Analyse der Unterschiede zwischen Roman und Film hinsichtlich Inhalt und Struktur
- Die Rolle der „verlorenen Generation“
- Die politische Dimension von Remarques Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Kriegsromans und die Bedeutung von Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ ein. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Wirkung der Gewaltdarstellung im Roman und Film und hebt die Relevanz des Werkes bis in die Gegenwart hervor. Die Einleitung skizziert den Forschungsansatz, der sowohl den Roman als auch den Film umfasst und die Unterschiede zwischen beiden Medien untersucht.
Erich Maria Remarque: Dieses Kapitel beleuchtet das Leben und Werk von Erich Maria Remarque. Es untersucht die Biografie des Autors und analysiert die Frage nach seiner politischen Haltung, indem es seine vermeintliche „unpolitische Tendenz“ mit dem politischen Kontext seines Werkes vergleicht. Der Abschnitt dient dem Verständnis des historischen und persönlichen Hintergrunds von „Im Westen nichts Neues“ und seiner Entstehung.
Kriegs- und Anti-Kriegsliteratur: Dieser Abschnitt setzt den Roman in den Kontext der Kriegs- und Antikriegsliteratur. Er verortet das Werk innerhalb eines größeren literarischen Diskurses und analysiert dessen Positionierung im Hinblick auf die vorhandene Literatur zum Ersten Weltkrieg. Der Fokus liegt dabei auf der Einordnung des Romans innerhalb des literarischen Kanons.
Gewaltdarstellung in „Im Westen nichts Neues“: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung von Gewalt im Roman „Im Westen nichts Neues“. Es untersucht verschiedene Formen der Gewalt, deren Wirkung und den Einfluss dieser Darstellungsweise auf den Leser. Die Analyse berücksichtigt die literarischen Mittel und die emotionale Wirkung auf den Rezipienten. Hier wird auch die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung und der pazifistischen Wirkung des Romans beleuchtet.
Schlüsselwörter
Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues, Gewaltdarstellung, Kriegsroman, Antikriegsliteratur, Film, Romanvergleich, Wirkung, Pazifismus, Verlorene Generation, Erster Weltkrieg.
Häufig gestellte Fragen zu "Im Westen nichts Neues" - Roman und Verfilmung
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit vergleicht Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues" mit seiner Verfilmung, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung von Gewalt und deren Wirkung. Sie untersucht die Unterschiede zwischen Roman und Film und beleuchtet die Bedeutung der Gewaltdarstellung für den Erfolg und die pazifistische Wirkung beider Medien.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Gewaltdarstellung im Roman und Film "Im Westen nichts Neues", Vergleich der Wirkungsweisen von Gewaltdarstellungen in beiden Medien, Analyse der Unterschiede zwischen Roman und Film (Inhalt und Struktur), die Rolle der „verlorenen Generation“, und die politische Dimension von Remarques Werk. Zusätzlich wird die Biografie Erich Maria Remarques beleuchtet und der Roman in den Kontext der Kriegs- und Antikriegsliteratur eingeordnet.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Erich Maria Remarque (Biographie und politische Haltung), Kriegs- und Anti-Kriegsliteratur, Gewaltdarstellung in "Im Westen nichts Neues" (mit detaillierter Analyse verschiedener Gewaltszenen im Roman und Film und deren Vergleich), Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse, und Literaturverzeichnis.
Wie wird die Gewaltdarstellung im Roman und Film verglichen?
Die Hausarbeit analysiert verschiedene Formen der Gewaltdarstellung im Roman und Film und vergleicht deren Wirkung auf den Rezipienten. Sie untersucht konkrete Szenen (z.B. Kemmerichs und Bäumers Lazarettaufenthalt, Artilleriebeschuss, Angriffsszenen, die Duval-Szene) und analysiert die Unterschiede in der Darstellung aufgrund des Medienwechsels. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Gewaltdarstellung zur pazifistischen Wirkung des Werks beiträgt.
Welche Unterschiede zwischen Roman und Film werden herausgearbeitet?
Die Hausarbeit beleuchtet inhaltliche Unterschiede zwischen Roman und Film, den Entfall von Gewaltszenen in der Verfilmung und analysiert die formale und strukturelle Umsetzung des Films im Vergleich zum Roman. Die Analyse betrachtet, wie der Medienwechsel die Darstellung der Gewalt und die Gesamtgeschichte beeinflusst.
Welche Rolle spielt die "verlorene Generation"?
Die Hausarbeit betrachtet die Darstellung der "verlorenen Generation" im Kontext von Remarques Werk und untersucht, wie diese Thematik durch die Gewaltdarstellung im Roman und Film hervorgehoben wird.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Hausarbeit?
Die Zusammenfassung der Ergebnisse fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Vergleichsanalyse von Roman und Film zusammen und bewertet deren Bedeutung für das Verständnis von Remarques Werk und seiner pazifistischen Botschaft.
Wo finde ich das Literaturverzeichnis?
Das Literaturverzeichnis befindet sich am Ende der Hausarbeit und listet alle verwendeten Quellen auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues, Gewaltdarstellung, Kriegsroman, Antikriegsliteratur, Film, Romanvergleich, Wirkung, Pazifismus, Verlorene Generation, Erster Weltkrieg.
- Quote paper
- Bastian Hefendehl (Author), 2007, Literatur und Krieg - Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/85554